Hals bewusst schließen im Piano?
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Hals bewusst schließen im Piano?
Gestern in der Musikprobe hat unsere Dirigentin (selbst Trompeterin) angewiesen, dass wir beim Decrescento ins Piano den Hals schließen sollen um den Ton ohne wackeln verklingen lassen zu können. Das hat sie so während des Studiums (SchuMu) gelernt. Macht das jemand so?
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Re: Hals bewusst schließen im Piano?
Ich nicht 

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Re: Hals bewusst schließen im Piano?
Ich experimentiere gerade ein bisschen damit. Mein Gedanke ist, dass man immer noch einen stabilen Luftstrom bei kleinerer Luftmenge hat. Das Ziel ist es bei mir, im Piano einen tragenderen Sound mit stärkerer Projektion zu bekommen. Vielleicht ist das auch das Geheimnis dahinter, wie man im Decreshendo wirklich "ins Nichts verschwinden" kann. Die Stütze bleibt aktiv, aber die Luftzufuhr wird immer weiter verkleinert. Bin aber noch im Anfangsstadium dieses Experiments
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Re: Hals bewusst schließen im Piano?
Sollte mir irgendwann jemand die Anweisung geben, den Hals "zu schließen", dann ginge das entgegen allem, was ich mir über Luftführung, Dosierung usw. angeeignet habe, und für praktikabel bis richtig halte.
Folglich würde ich mich auch weigern, diese Anweisung physiologisch umzusetzen, weil das für mich Quatsch ist.
Ein Piano lebt nicht davon, den Hals zu zu quetschen, sondern von dem Vermögen, den Luftstrom dahingehend zu modellieren, dass es zwar leiser wird, aber ein Klang bleibt. Das "Hals quetschen" tötet den Klang und geht total in die falsche Richtung. Vor allem für Kollegen, die eher "rudimentär" spielen, kann das ein ganz böses Ende nehmen!
Nehmen wir dann Lautstärkebezeichnungen wie Forte-Piano, wie soll das denn gehen? Mit einem "Blitz-Quetscher"? Also wirklich.
Als "wissenderer" Trompeter würde ich mit der Kollegin mal das Vieraugengespräch suchen, um herauszufinden, was sie genau möchte und meint, und ihr dann den Vorschlag unterbreiten, die Wünsche eher Bildlich zu formulieren, als solche Sachen abzusondern.
Folglich würde ich mich auch weigern, diese Anweisung physiologisch umzusetzen, weil das für mich Quatsch ist.
Ein Piano lebt nicht davon, den Hals zu zu quetschen, sondern von dem Vermögen, den Luftstrom dahingehend zu modellieren, dass es zwar leiser wird, aber ein Klang bleibt. Das "Hals quetschen" tötet den Klang und geht total in die falsche Richtung. Vor allem für Kollegen, die eher "rudimentär" spielen, kann das ein ganz böses Ende nehmen!
Nehmen wir dann Lautstärkebezeichnungen wie Forte-Piano, wie soll das denn gehen? Mit einem "Blitz-Quetscher"? Also wirklich.
Als "wissenderer" Trompeter würde ich mit der Kollegin mal das Vieraugengespräch suchen, um herauszufinden, was sie genau möchte und meint, und ihr dann den Vorschlag unterbreiten, die Wünsche eher Bildlich zu formulieren, als solche Sachen abzusondern.
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Re: Hals bewusst schließen im Piano?
Hallo!
Also im Amateurorchester würd ich Kollegen Trumpetzky recht geben: Viele Hobby-Spieler leiden eben unter dem weit verbreiteten "Halsverschluss" und können dadurch ihr wahres Potenzial auf dem Blasinstrument nicht entfalten. Und dann kommt eine Dirigentin daher, die auch noch verlangt, dass Amateurmusiker diesen höchst komplexen Vorgang, den oft Profis nicht ganz durschauen, bewusst steuern sollen. Also da hört bei aller Musikalität mein Verständnis dann auch auf.
Natürlich ist es möglich, durch gezieltem verengen der Stimmlippen den Ton zu verändern und auch leiser zu machen. Allerdings setzt das ein immenses Körperverständnis der Musikerinnen voraus. Ich bezweifle aber ganz stark, ob man sich mit solchen Anweisungen was gutes tut, insbesondere auf Amateurniveau.
Aber das ist nur meine Meinung, vl. unterschätze ich HobbymusikerInnen.
MfG
Jamer
Also im Amateurorchester würd ich Kollegen Trumpetzky recht geben: Viele Hobby-Spieler leiden eben unter dem weit verbreiteten "Halsverschluss" und können dadurch ihr wahres Potenzial auf dem Blasinstrument nicht entfalten. Und dann kommt eine Dirigentin daher, die auch noch verlangt, dass Amateurmusiker diesen höchst komplexen Vorgang, den oft Profis nicht ganz durschauen, bewusst steuern sollen. Also da hört bei aller Musikalität mein Verständnis dann auch auf.
Natürlich ist es möglich, durch gezieltem verengen der Stimmlippen den Ton zu verändern und auch leiser zu machen. Allerdings setzt das ein immenses Körperverständnis der Musikerinnen voraus. Ich bezweifle aber ganz stark, ob man sich mit solchen Anweisungen was gutes tut, insbesondere auf Amateurniveau.
Aber das ist nur meine Meinung, vl. unterschätze ich HobbymusikerInnen.
MfG
Jamer
Re: Hals bewusst schließen im Piano?
Ich hab es für mich jetzt ausprobiert. Klingt super. Mach ich nicht.
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Re: Hals bewusst schließen im Piano?


Tatsächlich war es das Beispiel fortepiano, dass mich auch den Gedanken gebracht hat da mal ne Versuchsreihe zu starten. Bisher habe ich da immer die Stütze schlagartig reduziert, aber ich habe mich gefragt, ob es nicht effizienter ist, die Luftzufuhr durch den Hals zu reduzieren. Dann muss sich nur ein Muskel bewegen und nicht die halbe Rumpfmuskulatur. Wichtig ist natürlich, dass der Hals offen bleibt und die Stimmbänder nicht mitkratzen. Aber der Hals kann ja offen sein, ohne maximal geöffnet zu sein. Kann gut sein dass ich da auf einem totalen Holzweg bin, aber ich kann ja mal in so 2-3 Wochen ein Update geben, ob das Auswirkungen hat so die Dynamik zu kontrollieren.
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