Frage zu Bezeichnung in einem Stück

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matthiassh
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Frage zu Bezeichnung in einem Stück

Beitrag von matthiassh »

Hallo,

wir spiele zur Zeit im Verein u.a. "Sing, Sing, Sing" von Louis Prima (denke mal, dem ein oder anderem bekannt). Nun kommt da eine Stelle im Stück, bei der "lip." drüber steht. Joah, nun kann ich vermuten als einiger Maßen gut ausgebildeter Trompeter, dass lip evtl. was mit Lippen, also Lippenbindung zu tun hat. Lippenbindung an sich auch kein Problem, nur weiß ich nicht wie sie bei dem Stück funktionieren soll. Das ganze sieht so aus:
Bild
Was mich daran stört ist, dass ich den Griff wechseln muss und es nach meinem Wissen keinen Hilfsgriff dafür gibt (oder doch?). In der zweiten und dritten Trompete sieht das dann auch noch ein bissl anders aus, aber im Prinzip das selbe.
Kann mir einer helfen?
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Schlaui
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Beitrag von Schlaui »

Die Stelle ist aus der Aufnahme von Benny Goodman 1938 in der Carnegie Hall und klingt dort sehr schmutzig (herrlich!). Ich bin nicht sicher, aber es könnte sein, dass das f mit 2 gegriffen und dann brutal und dreckig fallengelassen werden soll.
EDIT: Ich meine das 3. Triolenachtel mit der angehängten Halben. Die Eins ist wieder regulär.
EDIT 2: Doch, bin sicher. Es ist ein tiefgetriebenes fis.
mijoh1211
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Beitrag von mijoh1211 »

Besonders schön (menschlich) finde ich, dass ein Trompeter schön deutlich mal zu früh kommt (bitte keine Witze!). Ich glaub, beim Benny Goodman- Medley: "A String of Pearls") Kann aber auch bei einem anderen Stück aus diesem Medley sein.
Das Stück mit dem Trompeten-Solo aus diesem Medley ist auch unglaublich geil gespielt.
Ansonsten unterstütze ich Schlauis Erklärung zur Spielweise.

Gruß - Michael
Franki
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Beitrag von Franki »

Hoi,

von wo kommen die Noten? Ich könnte mir vorstellen das es sich um die Anweisung handeln könnte einen Lippentriller auf dem /f/ auszuführen (ähnlich wie ein Shake).

Das wäre die eine Variante, die Andere wäre vielleicht die Idee, das es sich um Orgelnoten handeln könnte, da es in der Orgelmusik eine Bezeichnung für den Einsatz von Lippenpfeifen gibt der it lip. in den Noten steht.
Mehr fällt mir im Moment nicht dazu ein. Werde mich aber noch weiter schlau machen.
Grueslli Franki
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Zap
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Beitrag von Zap »

Bisher hatte ich das aber immer so interpretiert, dass man vom fis zum f keine saubere Triole, sondern einen "ausladenden Schlenker" übers h machen soll.
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Schlaui
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Beitrag von Schlaui »

Nein, nein, hört euch die Stelle im Original an! "To lip sth. up/down" heißt den Ton teiben. Die Anweisung "lip" heißt hier: Finger stillhalten und Ton nur mit dem Ansatz 'runterbiegen. Das ist der gewünschte Effekt. Hat definitiv nix mit Orgel zu tun. Kinder, das ist ein Klassiker! Harry James hat das damals gespielt, vertraut mir!
matthiassh
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Beitrag von matthiassh »

@Franki: die Noten sind von einem Arrangement von Naohiro Iwai vom EMI Verlag soviel ich weiß.

@Schlaui: Wenn ich das jetzt nochmal zusammenfassen darf, man spielt das fis mit 2, dass h ebenfalls, dann die letzte triolenachtel f auch mit 2, nur wird dieser Ton "runtergedrückt", damit es ein f ist und bei der halben mit punkt greif ich dann auf 1 um. So hab ich das jetzt verstanden
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Schlaui
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Beitrag von Schlaui »

Ganz genau. Das lange f wird wie ein fis angespielt und dann heruntergetrieben. Dadurch wird es etwas jaulig, wie eine ausklingende Sirene. Hast du die Aufnahme vielleicht irgendwie verfügbar? Der Effekt ist eigentlich ganz einfach nachzumachen, wenn man ihn mal gehört hat.
Franki
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Beitrag von Franki »

Hoi,
Wenn dem so ist, was bedeutet dann die Bezeichnung "lip."?
LG der ratlose Franki
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Schlaui
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Beitrag von Schlaui »

Hä??? Na eben: Play this note by lipping it down instead of using the correct fingering! Oder kürzer "lip it" oder noch kürzer: "Lip". Der Punkt ist wohl eher aus Versehen da hingeraten.
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JohnD
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Beitrag von JohnD »

Hi,

lip bending, so ein Effekt wie wenn der Zug einer Posaune für ein leichtes Glissando verwendet wird. bending für "verbiegend".

Have fun, JohnD
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