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Üben mit Flatterzunge

Verfasst: Dienstag 23. Januar 2007, 12:39
von kieks
Gelegentlich wurde hier im Forum gepostet, dass man durch Einspielen und Üben mit Flatterzunge kontrollieren kann, ob die Luftführung gut funktioniert. Macht das jemand regelmäßig? Gibts Erfahrungsberichte?
Danke

Verfasst: Dienstag 23. Januar 2007, 12:55
von mikefiftyniner
Bei unserem Workshop beim 1. Forumstreffen in Hildesheim hat uns Matthias Höfs diesen Tipp auch mit auf den Weg gegeben. Ich muss aber zu meiner Schande gestehen, dass ich dieses Thema in der Praxis nicht weiter verfolgt habe :oops:

Verfasst: Dienstag 23. Januar 2007, 14:02
von Gordon_D5
Habe ich noch nie gehört diese Theorie. Bitte um Erklärung!

Verfasst: Dienstag 23. Januar 2007, 14:45
von kieks
Eine Theorie ist das jetzt nicht wirklich, es geht nur darum, dass die Flatterzunge eine Art Indikator dafür ist (oder sein soll), dass die Luftführung stimmt, sprich der Luftstrom den nötigen Schub von unten hat und der Hals offen ist.

Verfasst: Dienstag 23. Januar 2007, 14:51
von Kowa
Matthias Höfs hatte beim Treffen erzählt, dass er vor einigen Jahren beim Einstudieren der Alban Berg Oper "Wozzeck" sehr viel Flatterzunge üben musste, wodurch sich nach einigen Wochen sein Ton änderte.

Verfasst: Dienstag 23. Januar 2007, 16:17
von Miss Trumpet
Ich habe das öfter mal probiert, hat mir persönlich aber nicht recht viel gebracht. Der physikalische Hintergrund (Zunge kann im Luftstrom flattern, wenn der Luftstrom zu schwach ist) ist sicher richtig, der Korrekturnutzen fiel bei mir halt recht gering aus.

LG, Miss Trumpet

Verfasst: Dienstag 23. Januar 2007, 17:06
von ABC
ich denke da ähnlich. Eine Flatterzunge bekommt man auch ohne guten Luftfluss zustande, damnach muss man sehr vorsichtig sein, wie man das macht, bzw sehr gewissenhaft bei der Ausübung. Um den Luftfluss zu optimieren und überhaupt mal seine Tagesform herzuholen bin ich sehr für Töne platzen lassen, einen alte Bolzübung.

Greetings, ABC

Verfasst: Dienstag 23. Januar 2007, 17:35
von kieks
Wie lässt man denn Töne platzen?

Verfasst: Dienstag 23. Januar 2007, 17:48
von ABC
man haucht quasi in die Trompete (=satter, aber trotzdem gefühlvoller Luftstrom). Wenn man dies mit genug Feingefühl macht, optimiert man damit seinen Luftstrom, weil du herausfindest, wie viel Luft für den jeweiligen Ton nötig ist. Du musst das ganze natürlich mit deinen Ohren kontrollieren. Geplatzt wird solang, bis das Ergebnis ein satter, großer, dunkler Ton ist.

Gruß

Verfasst: Dienstag 23. Januar 2007, 17:57
von kieks
Wieso heißt es platzen wenn man in die Trompete haucht? Platzen klingt doch eher - naja - nach platzen, also da muss man doch vorher was stauen, das dann auch platzen kann?

Verfasst: Dienstag 23. Januar 2007, 18:02
von Abri
@ ABC: Boltzübung, nicht Bolzübung (hat ja nix mit Fussball zu tun) :wink:

Man bläst mit minimal gespannten Ansatz in die Trompete, ohne einen Ton zu erzeugen und erhöht allmählich die Lippenspannug und Luftfluss bis ein Ton kommt. Sinn ist, dass die Töne spontan herausplatzen und nicht sich allmählich reinschleichen - was anfangs recht schwierig ist. Wenn die Töne spontan "platzen" hat man das optimale Verhältnis zwischen Lippenspannung/Lippenöffnung und Luftfluss für den entsprechenden Ton.
Sehr gute Übung!


Gruss Ansgar

Verfasst: Dienstag 23. Januar 2007, 18:48
von ABC
Danke Abri, dass du bei der Erklärung für mich in die Bresche gesprungen bist. Das in Worte zu fassen ist gar nicht so leicht... :oops:

Und natürlich meinte ich den Herrn Boltz :roll:


Sinn und Zweck dieser Übung ist außerdem, dass du jederzeit in der Lage bist, deine jeweilige Tagesform zu kompensieren. Abgesehen davon kann man besser aus dem Zwerchfell spielen, weil man beim Platzen nur die Luft fließen lässt, und nicht mit dem Bauch anschieben darf. Das ganze sollte man auch wegen dem verringerten Blaswiderstand auf dem Mundstück machen. Nur wer einen sauberen Mundstückton hat, spielt auch sauber auf der Trompete. Ich persönlich finde die Übung auch sehr sehr gut. Ne kürzere Übung mit dem Ergebnis findet man nicht.

Grüße, ABC

Verfasst: Dienstag 23. Januar 2007, 22:27
von Miss Trumpet
Abri hat geschrieben:Sinn ist, dass die Töne spontan herausplatzen und nicht sich allmählich reinschleichen - was anfangs recht schwierig ist.
Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob ich dich richtig verstanden habe, was das "spontan" betrifft: soll der Tonanfang willkürlich oder unwillkürlich zustande kommen? Dass sich der Ton nicht "reinschleichen" soll im Sinne eines nicht deutlichen und sauberen Tonanfangs, habe ich richtig verstanden?

LG, Miss Trumpet

Verfasst: Dienstag 23. Januar 2007, 22:35
von ABC
Der Tonanfang kommt unwillkürlich zustande. Du forcierst ihn nicht. Du lässt die den Luftstrom einfach durchs Instrument fließen, und experimentierst dabei mit der Dosierung. Banal formuliert: Du lässt genau so viel Luft reinfließen, bis irgendwann "von allein" ein Ton rauskommt. Ohne jeglichen Druck oder nachschieben aus deinem Bauch.

Verfasst: Mittwoch 24. Januar 2007, 10:47
von Bernhard
Abri hat geschrieben:@ ABC: Boltzübung, nicht Bolzübung (hat ja nix mit Fussball zu tun) :wink:
@Abri

Entschuldige bitte die Klugschei...erei, aber der heisst trotzdem Bolz und nicht Boltz.

Vorausgesetzt wir reden hier über Prof. Horst-Dieter Bolz von der MHS Trossingen.

@ABC

Diese Übung ist auch im Buch von Malte Burba beschrieben. Bis jetzt dachte ich doch tatsächlich, das Burba diese selbst erfunden hat. :lol: