Unterkiefer und Unterlippe zu weite hinten

Ansatzfragen, Welche Methode ist die beste,
Probleme, Gundlegende Techniken etc.

Moderator: Die Moderatoren

Trompetist
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Beitrag von Trompetist »

hannes hat geschrieben: Falls du selbst noch an diesen Problemen arbeitest, so versuche doch mal diese Tipps mindestens 4 Wochen durchzuhalten.
Werd' ich machen, danke für die Antwort!
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MikeJ
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Beitrag von MikeJ »

Kleine Frage zu RI: ist es normal oder problematisch, dass RI nur mit trockenen Lippen geht? (ich spiele sonst nass).

Mit trockenen Lippen bekomme ich so ca bei jedem 5ten mal Ansetzten einen brauchbaren, beliebigen Ton so zwischen b'' und e''' (welche Ton kommt ist Zufall, das kann ich noch nicht kontrollieren).
Nass geht so gut wie gar nichts...

Ansonsten glaube ich, alles richtig zu machen, das Lippenrot ist nicht mehr zu sehen und Unter- und Oberlippen sind mit Luftpolstern gefüllt.
hannes
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Beitrag von hannes »

Kannst so üben! Auf das nach oben gebündelte Kinn noch achten. Dann wird es schon. Im normalen Spiel gleicht sich dann mit der Zeit das Ungleichgewicht aus. Falls immer noch nicht (nur bei ganz extremen Fällen) muss man eventuell an das Ausgleichen durch den Kiefer denken.

Für alle Skeptiker: Dies sind Übungen (gut systematisiert in BE) und kein Ansatz, der sonst so verwendet wird! Beim Musizieren alles wieder vergessen und mit Spaß drauf losspielen. Und wieder wohl bemerkt für alle Glücklichen, die so etwas nicht brauchen: solche Übungen wirkten bei mir und vielen anderen Problemfällen besser als die Tipps der Imitation nach Gehör.

Hannes
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Beitrag von hannes »

Trompetist hat geschrieben:
hannes hat geschrieben: Falls du selbst noch an diesen Problemen arbeitest, so versuche doch mal diese Tipps mindestens 4 Wochen durchzuhalten.
Werd' ich machen, danke für die Antwort!
Erfahrungsbericht (Kritik oder Zustimmung) nicht vergessen.

Hannes
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mw1308
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Beitrag von mw1308 »

In bezug auf einrollende Unterlippe half eine Email von Patrick Hession:
"Keep your tongue forward, so that your lower lip can't roll back."
sowie
keep the tongue forward and tongue through the teeth like Marice Andre, Harry James, MAynard, etc.
Es funtioniert. Ich denke, dass er hier schlichtweg TCE meint.
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hannes
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Beitrag von hannes »

mw1308 hat geschrieben:In bezug auf einrollende Unterlippe half eine Email von Patrick Hession:
"Keep your tongue forward, so that your lower lip can't roll back."
sowie
keep the tongue forward and tongue through the teeth like Marice Andre, Harry James, MAynard, etc.
Es funtioniert. Ich denke, dass er hier schlichtweg TCE meint.
Fast: TCE hat immer Kontakt zu beiden Lippen und komprimiert die Luft sehr stark mit minimaler Luftmenge. Dieser Weg ist möglich, aber er schränkt meiner Meinung nach im Sound und den Möglichkeiten ein. Hessions u.v.a. nehmen die Zungen nach vorne (an die Unterlippe), um so mehr Sicherheit in der Höhe zu haben. Außerdem spielt der Luftschub/die Luftmenge bei Hessions eine wichtige Rolle. TCEler schimpfen hier von "Überblasen". Hessions hat daher sicherlich nur Kontakt zur Unterlippe und kann so mehr Luft durch eine größere Lippenöffnung schieben, was mehr Power ermöglicht. Ob Hessions ständig fixiert...? Muss in dieser Spielweise in tiefen Lagen nicht sein.

Auch ich spiele in diesem Sinne mit fixierter Zunge an der Unterlippe. Dadurch kann man sehr sicher hohe Töne anspielen, da die Zunge minimale Wege hat und sehr gut die Lippenöffnung/Luftkomprimierung minipulieren kann. Aber auch für den gesamten Range und Phrasierungsmöglichkeiten konnte ich durch diese Minimalsbewegung der vorne fixierten Zunge profitieren.

Hannes
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mw1308
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Beitrag von mw1308 »

Hannes, ich hab seit etwa 2 Monaten die fixierte Zunge und kann nur positiv davon sprechen. :D
Macht mich total happy und es ist ein gutes Gefühl, so zu spielen.
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Trompetist
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Beitrag von Trompetist »

Mal ein erster Zwischenbericht (eine Woche ohne Roll-out-übungen):

In den ersten Tagen ging es bergauf:
die Höhe sprach besser an (vor allem auch bei leisem Spielen), die Kontrolle über Klang und Intonation blieb unverändert.

Bei nem Auftritt heute sah das ganze irgendwie anders aus:
Kontrolle komplett im Allerwertesten, Ton ist ab und an sogar kurz zwischen zwei Naturtönen hin- und hergeeiert, aber immerhin war die Höhe noch da (sogar kontrollieter als die Tiefe aber mit Einbußen im Klang).

Mein Fazit soweit: offensichtlich verändert sich etwas, die Frage ist nur noch in welche Richtung...

Gemacht hab ich übrigens: ca. 5 minuten lang versuchen, eingerollt einen Ton rauszubringen, wenn das die Lippen nicht zu sehr angestrengt hat hab ich nach ner Pause den Lipclamp gemacht.
Ansonsten normal weitergeübt, ca. 40 minuten am Tag

Trompetist
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Beitrag von Trompetist »

So, schon 3,5 Wochen rum...

Es funktioniert anscheinend tatsächlich!

Die Probleme aus dem letzten Post haben sich weitestgehend in Luft aufgelöst, mit dem Klang bin ich sehr zufrieden.
Es kommt ab und zu vor, dass ich, speziell bei lauten Einsätzen, über den gewünschten Ton drüberschieße also ein bis zwei Naturtöne höher anspiele.
Da das recht selten vorkommt (und sich besser anfühlt als zu tief zu starten ;)) sehe ich es als positiv an. Es ist ja auch ein Zeichen, dass die Höhe weniger angestrengt funktioniert.

Höhenmäßig hab ich einen Halbton dazugewonnen, d3 kommt jetzt recht sicher, es3 ist sehr wacklig.
Was aber viel wichtiger ist: Es spielt sich deutlich entspannter ab g2 und es klingt offener.

Gestern in einer Probe über 3,5 Stunden hab ich nach ca 3 Stunden gemerkt, wie meine Unterlippe sich langsam nach unten aus dem Mundstück verabschiedet.
Das ist mir vorher noch nie passiert und ich halte es für ein eindeutiges Zeichen, dass die Unterlippenposition sich zum besseren verändert hat und noch etwas die Ausdauer fehlt, sie über lange Zeit dort zu halten.


Ich werde auf jeden Fall noch ein paar Wochen so weitermachen und schauen, was weiterhin passiert.

Danke an Hannes für den Tip! Es verändert sich jetzt wesentlich mehr zum positiven als vorher!

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hannes
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Beitrag von hannes »

Na also! Wer nicht hören will, muss fühlen :lol: Offenbar fühlst du schon Veränderungen, die natürlich erst nach Monaten oder 1 bis 2 Jahren stabilisiert und "normal" sind.

Hannes
hannes
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Beitrag von hannes »

Noch ein Nachtrag: es gibt immer wieder schlechtere Tage, bei denen der Ansatz instabil scheint. Da muss man aber durch. Oft passiert dies sogar vor einem erneuten Verbesserungsschub.
Kojak
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Beitrag von Kojak »

Auch noch meinen unqualifizierten Senf dazu abgebe :roll:

Auch ich habe einen ziemlichen Kopfbiss (oder wie auch immer das heissen mag-auf jeden Fall ist halt der Unterkiefer in Ruhestellung ziemlich weit hinten)

Anfangs habe ich das ganze versucht zu kompensieren durch schiefe Trompetenhaltung (Kanne nach unten)-hat irgendwie nicht richtig geklappt :?
Dann habe ich versucht grosse Mundstücke zu spielen (Schilke 24) und weit unten einzusetzen (hat auch nicht richtig gefunzt)

Zuletzt hab ich dann mit Gewalt versucht immer den Unterkiefer vorzudrücken (unnatürliche Haltung-gibt graussig Muskelkater :cry:

Und hat SOWAS von gar nicht gefunzt....

zufällig war ich dann mal auf einem Seminar mit Bobby Shew,der hat sich das ganze mal angeguckt,und nur gesagt dass man am besten klarkommt wenn man wohl am nächsten seiner natürlichen Kieferstellung spielt
(nicht jeder hat halt so eine perfekte Kopf-und Kieferform)....viele sehr gute Trompeter haben recht merkwürdige Ansatzwinkel und schiefe Haltungen (wohl auch um irgendwelche Zahnstellungen oder Kieferstellungen zu korrigieren :idea: )

Meiner Meinung nach bringt es nicht viel,wenn man sich an dem "perfekten Ansatz" orientiert,wenn man selbst gar nicht die körperlichen Voraussetzungen hat (Überbiss/schiefe Zähne/zu kleine Lippen...und weiss nochwas alles....)

Da hilft nur,für sich die beste Methode zu finden (auch viele Lehrer sind damit überfordert-weil Sie nicht die Zeit haben auf so spezielle Probleme einzugehen,und Ihr "Standartprogramm" versagt)


Hilfreich bei problematischen Kieferstellungen ist auch oft ein etwas breiterer Mundstückrand mit "Bisskante" - Sorgt für mehr Auflagefläche und hält Unter und Oberlippe etwas besser zusammen,die geringen Flexibilitätsverluste kompensieren sich meist nach der Umgewöhnungsphase wieder.

Tödlich sind richtig "runde",schmale Mundstückränder ohne Bisskante!
(wenn es da Probleme gibt,merkt man meist daran-wenn einem die Luft nebenraus bläst,weil der Unterkiefer aus seiner "angeborenen Haltung" gezwungen wird und dadurch die Muskulatur aus dem Gleichgewicht gerät)

Halt nicht gleich übertreiben beim aussuchen-sowas wie ein Bach CW ist natürlich gleich extrem scharf-empfehlenswert sind so Sachen wie ein Klier USA 1-/2C (für die Bach 1-1/2C Spieler z.Bsp.) -ist übrigens eine gute Kopie vom alten Bach-Mt.Vernon Rand,und etliches billiger als ein Laskey oder GR :idea: )
Warburton (für die Bastler und Justier Freaks wie mich :lol: )

just my 5 Cents....

Grüssle
Dennis
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JohnD
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Der dumme tiefe Deckbiss...

Beitrag von JohnD »

Hi,

das Problem kann schon mal so ähnlich aussehen:
Bild

Kann zwar etwas mehr Mühe kosten, ein wenig Spielen geht aber doch noch:

copy and paste, krieg das Video (avi DivX 5.0.3., 1,9MB )anders nicht hier rein. Bitte um Entschuldigung für die miese Bild - und Tonqualität, habe das Ding mal schnell ohne Vorglühen mit der Taschenkamera geschossen. Die Birne ist in Wirklichkeit nicht so rot beim Spielen. Der Ton ist dank der Automatik deutlich übersteuert. Aber, bitte, man stellt fest, dass das Handicap mit dem Biss nicht alles unmöglich macht. Vorschieben des Unterkiefers ist sichtbar, das leichte Einrollen der Lippen kaum.Mst. bestimmt gut 2/3 auf der Oberlippe. Vielleicht kann ich gelegentlich noch einen besseren Film liefern.
Wenn mir jemand eine Software nennen kann, die eine Bearbeitung von AVI - Files (Farbe / Sound) zulässt, wäre ich für eine Nachricht dankbar.

Code: Alles auswählen

http://www.jazzer.de/th/tt_1A1_1.avi
Der Rand des Klier Exclusive 1A ist 1-1 , also ein flacher Rand. Kessel sehr tief. Dieses Setup soll aber keine unbedingte Empfehlung sein, nur ein Hinweis. Die von Kojak beschriebene Geschichte hab ich auch schon - fast genauso - hinter mir.

Have fun, JohnD
Bild Esst mehr Obst !
buddy
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Beitrag von buddy »

AVI Bearbeiten:
Avi ist ein Containerformat. Man muss daher erst mal feststellen, was drin ist http://de.wikipedia.org/wiki/Containerformat.

Die beste deutschsprachige Quelle, um in den nicht gerade trivalen Bereich der Videobearbeitung einzusteigen, ist für mich http://german.doom9.org, wo es einen eigenen Newbie Bereich gibt.

Im Prinzip werden vor einer Bearbeitung Bild- und Audioströme getrennt (demultiplext), bearbeitet und im Zielformat, das auch ein anderes als das Ausgangsformat sein kann, wieder zusammengefügt. Dabei sind reichlich Parameter regelbar.

Die Schritte der Videobearbeitung sind leider nicht wie bei einer einfachen Bild- oder Audiobearbeitung. In den M-Märkten beworbene Software dazu war zumindest bis vor relativ kurzer Zeit das Geld nicht wert, (semi-)professionelle Software ziemlich teuer.
Eigentlich gibt es alle Programme, die man braucht, als freeware oder shareware. Die Liste dazu ist allerdings ganz schön lang, daher am besten erst mal bei doom9 reinschauen.

Den Hall aus einer Tonaufnahme herausrechnen kann übrigens kein Programm, also besser trocken aufnehmen und später Hall und weitere Effekte draufrechnen.
Kojak
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Beitrag von Kojak »

@JohnD
:lol: Wenn ich grade jemanden zum fotografieren da hätte,würde ich extra für Dich das Maul sooooooo weit aufreissen :D

Aber ein Blick in den Spiegel sagt mir,dass mein Überbiss noch ausgeprägter ist wie Deiner :oops: (bei mir stehen die oberen Schneidezähne fast bis zum unteren Zahnfleisch)
Und ich behaupte jetzt einfach mal,dass ich auch nach 3 Stunden Mucke ein G3 bringe-ohne roten Kopf,ohne dicke Backen und ohne einer Anzeige wegen Körperverletzung mit Taubheitsfolge von den Schindelschlotzern vorne dran :lol: ....alles eine Frage der richtigen Balance aus Technik,Equipment und Gefühl.

Grüssle
Dennis
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