Das Instrument bist Du!

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jamaika
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Re: Das Instrument bist Du!

Beitrag von jamaika »

amateur hat geschrieben:Dass der Klang des Instruments nur beding beeinflussbar ist, dito.
Aber: Wie ein Stück klingt, wie´s rüberkommt, kann ich schon sehr beeinflussen...
z. B.: Wo lege ich die Akzente, wie "singe" oder "weine" ich mit der Trompete, sprich: wie versteht der Musiker das Stück.
Da kann man mMn schon Unterschiede hören...
Die Interpretation hat nichts mit dem Klang in erster Linie zu tun. "Das Instrument bist Du", muesste in diesem Fall anders ausgedrueckt werden. Sicher bestimmt der Spieler des Instuments die Art des Klanges, aber der vorgegebene Rahmen ist nicht zu brechen.
Moffel hat geschrieben:Das sehe ich komplett anders: wenn ein Spitzentrompeter auf meiner Kanne spielt, klingt das schon extrem anders. Würde mich wundern, wenn jemand etwas anderes behauptet?!? Ansonsten denke ich, es ist Ansichtssache
Denn ich kann meine Trompete nicht wie eine Klarienette klingen lassen, aber ich kann leicht wie eine Klarinette spielen. Und das sind zwei verschiedene Dinge.

Das mag schon sein, das es fuer dich anders Klingt, aber das hat nichts direktes mit "Das Instrument bist Du!", Sondern, hier spielt das Koennen/Beherrschen der Technik die Rolle.

Kleines Beispiel.
Ich uebte mal mit einem Freud zusammen, er spielte Klavier und ich Trompete. Ein Stueck von Mozart. Wir uebten schon einige Wochenlang an diesem Stueck und es ging einfach nicht vorwaerts. Die Interpretation gelang mir einfach nicht.
Waehrend dem Ueben, kam eine Bekannte von meinem Freund und schaute nur mal kurz in den Raum und sagte Hallo.
Mensch die sah gut aus,war mein ertser Gedanke, was sich unmittelbar auf die Interpretation des Stueckes auswirkte, und alles in einen Rahmen brachte, von dem ich vorher nur haette traeumen koennen. Selbst mein Freud merkte den riesen Unterschied, der Ton fantastisch, die Technik fing wie von selbst an zu laufen. Wir redeten noch darueber und waren erstaunt. Als wir uns wieder auf das Stueck konzentrierten, um zu sehen, ob das so bleibt waren wir erstaunt, denn es klappte.
Es kann sein, das man manchmal sehr Verspannt ist und das nicht nur koerperlich sondern auch physisch, und durch kleine ueberraschende Ereignisse, sich ploetzlich Tueren oeffnen, die man nicht kannte.
" Das Instrument bist Du" muesste dementsprechend, das Beherrschen der absoluten Technik sein, um die Musik zum leben zu erwecken. Es muss alles ins Unterbewusstsein gehen, und das erreichen wir nur durch das taegliche trainieren. Ein Erfolg von dem wohl alle traeumen.

Gruss Jamaika
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milli_trp
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Re: Das Instrument bist Du!

Beitrag von milli_trp »

jamaika hat geschrieben:Waehrend dem Ueben, kam eine Bekannte von meinem Freund und schaute nur mal kurz in den Raum und sagte Hallo.
Mensch die sah gut aus,war mein ertser Gedanke, was sich unmittelbar auf die Interpretation des Stueckes auswirkte, und alles in einen Rahmen brachte
Schick die Dame mal bei mir vorbei ... :ironie:

Hat die Interpretation auch nach einer Woche noch so gut geklappt?
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jamaika
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Re: Das Instrument bist Du!

Beitrag von jamaika »

milli_trp hat geschrieben:Hat die Interpretation auch nach einer Woche noch so gut geklappt?
Es klappt heute noch. Denn ich habe bereits weitere Fortschritte gemacht, die sich alle an diese Beispiel anknoepfen. Heute gehe ich alles ruhiger und gelassener an, meine Geduld hat einen neuen Horizont bekommen. Ich habe mich selber besser kennen gelernt, weiss wo meine Schwaechen liegen. Und an diesen arbeite ich. Das ganze Projekt Trompete / Musik ist wie das grosse Meer, d.h. Unerschoepflich. Ein Leben reicht nicht aus, um das alles zu lernen oder zu begreifen.


Gruss Jamaika
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Puukka
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Re: Das Instrument bist Du!

Beitrag von Puukka »

Also der psychische Faktor ist natürlich nicht wegzudenken.
Mein Klang reflektiert meiner Meinung nach vorallem mein Können und auch physische Eigenschaften (Lippen, Muskulatur, Lunge, Resonanzkörper,...)
Mein Können ist jedoch stark vom Menthalen abhängig.
Alleine wenn ich einen Trompetenlehrer hatte, der mich so richtig motivieren und mich psychisch in schlechten Phasen stützen und aufbauen konnte, ist viel gewonnen.
LG Herbert
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milli_trp
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Re: Das Instrument bist Du!

Beitrag von milli_trp »

Puukka hat geschrieben:Alleine wenn ich einen Trompetenlehrer hatte, der mich so richtig motivieren und mich psychisch in schlechten Phasen stützen und aufbauen konnte, ist viel gewonnen.
LG Herbert
Ich hab auch mal gehört, dass man am besten so jemand neben sich sitzen hat, wenn man 1. Stimme oder Leadtrompete spielt. Der kann einen dann immer für hohe oder komplizierte Passagen loben und stützen und Motivationsschübe geben.
Eine gesunde Selbstsicherheit iss da ja unerlässlich. :wink:
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Flügelhorny
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Re: Das Instrument bist Du!

Beitrag von Flügelhorny »

" Das Instrument bist Du" muesste dementsprechend, das Beherrschen der absoluten Technik sein, um die Musik zum leben zu erwecken. Es muss alles ins Unterbewusstsein gehen, und das erreichen wir nur durch das taegliche trainieren. Ein Erfolg von dem wohl alle traeumen.
Das sehe ich ganz genau so.Von Selbstverwirklichung und Selbstdarstellung kann meiner Meinung nach in unserer Liga nicht die Rede sein.Zuert einmal müssen alle Stilrichtungen speziell beachtet werden,wie z.b. im Jazz diese "Patterns" einzuhalten je nach Richtung Swing,BeeBop usw.Da hast du wenig Interpretationsmöglichkeiten um abzuweichen.Anders sieht das in der Improvisation aus ,da drückt sich jemand selbst aus,nur was ist wenn er nicht gut improvisieren kann,technisch gesehen?Für mich spielen sich solche Ausdrucksmöglichkeiten nur in der "olympischen Disziplin" der Trompeter,in der Weltklasse ab.Das sind Trompeter die bei den besten Professoren studiert haben,und dann noch jede Menge Ehrgeiz und Talent entwickelt haben.Versuche gar nicht erst dich auch nur annähernd mit denen zu vergleichen!
Wir als kleine Amateure können froh sein,wenn wir das was auf dem Blatt steht technisch und stilistisch fehlerfrei runterspielen können -wenn du das kannst bist du schon einen riesigen Schritt weiter!

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jamaika
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Re: Das Instrument bist Du!

Beitrag von jamaika »

Flügelhorny hat geschrieben:Für mich spielen sich solche Ausdrucksmöglichkeiten nur in der "olympischen Disziplin" der Trompeter,in der Weltklasse ab.Das sind Trompeter die bei den besten Professoren studiert haben,und dann noch jede Menge Ehrgeiz und Talent entwickelt haben.
Na, ganz so krass wuerde ich das nicht formulieren wollen. Sicher mag etwas dabei sein, aber auch die grossen Trompeter mussten die Arbeit selber machen. Der Professor hilft dir nur, wenn du ihn verstanden hast, oder wenn er sich richtig ausgedrueckt hat.
Flügelhorny hat geschrieben:Versuche gar nicht erst dich auch nur annähernd mit denen zu vergleichen!

Ohne ein richtiges Idol, kann man doch nicht traeumen, wie sollte man denn sonst gut werden auf der Trompete???

Gruss Jamaika
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amateur
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Re: Das Instrument bist Du!

Beitrag von amateur »

jamaika hat geschrieben:
Flügelhorny hat geschrieben:Versuche gar nicht erst dich auch nur annähernd mit denen zu vergleichen!
Ohne ein richtiges Idol, kann man doch nicht traeumen, wie sollte man denn sonst gut werden auf der Trompete???
Das sehe ich ganz genauso! Obwohl ich wohl nie so spielen werde wie z. B. Gansch Hans oder Thomas, sind die zwei immer wieder Vorbilder für mich.

Die haben´s aber sicher auch nicht ohne Fleiss und vieeel Üben geschafft, so gut zu sein :!:
Das kann für mich nur heissen: Fleissig weiter Üben, auf Tipps von besseren hören und über jeden Fortschritt freuen

LG, Helmut
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Re: Das Instrument bist Du!

Beitrag von Tobas »

Ein totaler Anfänger hat einen anderen Ton auf meiner Kann als ein Profi-Musiker.
Meine Ansicht ist: Du spielst selber, deine Trompete ist nur der Verstärker.
Ein Verstärker kann nicht alles abspielen, also hast du auf auch deiner Trompete
gewisse grenzen.
Leute redet nicht sonder übt.
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Re: Das Instrument bist Du!

Beitrag von micha_bln »

genau, die "Generator-Resonator-Theorie" (ich nenn sie mal so) von Burba. In meinem Kopf stecken auch viele schöne Klänge und Ideen, nur kann ich die mangels Technik leider noch nicht umsetzen bzw. zuverlässig reproduzieren. Das irgendwann mal zu können ist Sinn meines täglichen Übens.
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Re: Das Instrument bist Du!

Beitrag von Tobas »

Ich kann noch hinzufügen:
Jeder Verstärker (mit Strom) klingt anders. Jede Trompete (Verstärker) klingt auch anders.
Wenn ihr wisst was ich meine...
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