Pausieren ohne Konsequenzen ?

Ansatzfragen, Welche Methode ist die beste,
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dozen73
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Pausieren ohne Konsequenzen ?

Beitrag von dozen73 »

Hallo Leute,

Manchmal hat man nicht die Möglichkeit / Zeit / Lust jeden Tag zu üben.

Deshalb interessiert es mich, wie lange ihr Pausieren könnt ohne hinterher eine Verschlechterung des Ansatzes festzustellen ?

Bei mir ist es so, dass ich "normalerweise" versuche an 5 Tagen über die Woche verteilt zu üben. Manchmal sind es auch 6 oder 4 Tage. Damit habe ich für mich das ideale Zusammenspiel von Belastung und Regeneration gefunden.

Wenn ich nun schon 3 Tage hintereinander nichts gemacht habe, bekomme ich einen inneren Druck bzw. ein schlechtes Gewissen....eine Verschlechterung meines Ansatzes kann ich nach ca. 4-6 Tagen nix tun feststellen, das schwankt etwas.

Kann jemand von euch z.B. 10 Tage nicht üben und hat trotzdem keinen Einschränkungen ? Oder merkt vielleicht schon nach 1-2 Tagen eine Veränderung ?

Es macht mir natürlich Spaß zu üben, aber mich interessiert es, ob manche den Ansatz länger "konservieren" können (falls es das überhaupt gibt) als andere.

Gruß, dozen73
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soundhighend
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Re: Pausieren ohne Konsequenzen ?

Beitrag von soundhighend »

interessante Fragestellung - da bin ich ebenfalls auf die Antworten gespannt.
Bei mir macht sich jeder Übungsausfalltag bemerkbar und dies mit überproportionaler Auswirkung je mehr Tage ich nacheinander nicht spielen (kann). Ein bis zwei Tage Übungsausfall sind recht schnell kompensiert, vier bis fünf Tage (das kommt schon hin und wieder vor, auch wenn das schlechte Gewissen da immer stärker mahnt. Jedoch unterwegs in Hotels habe ich die tp in der Regel nicht dabei) bedürfen dann vermehrter Anstrengungen, um das vorherige Niveau wieder zu erlangen.
buddy
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Re: Pausieren ohne Konsequenzen ?

Beitrag von buddy »

Ab und an mal 2-3 Tage Pause sind bei meinem Amateur-Niveau kein spürbares Problem, eher im Gegenteil.
Ein Urlaub ohne Trompete hinterlässt Spuren, besonders hinsichtlich der Luftführung. Der Ton ist erstmal deutlich flacher und die Grenze (d''') ist nicht mehr erreichbar, auch der "sichere Bereich" (b'') ist konditionell eingeschränkt, also eher mit frischem Ansatz spielbar und nicht mehr so gut am Ende der Übestunde. Nach ca. 4-6 Tagen ist alles wieder wie vorher.
Mit der ultimativen Erfahrung zu diesem Thema kann ich im Frühjahr und Herbst dienen, seit November und bis voraussichtlich Ende Februar habe ich Trompeten-Spielpause, vermutlich folgt im Sommer noch eine längere Unterbrechung. Gründe sind erst ein Umzug mit dem ganzen üblichen Aufwand Ende letzten Jahres, und dann aktuell 2008 die operative Entfernung eines retinierten Weisheitszahns im Unterkiefer, der beim Röntgen einen entzündlichen Prozess anzeigte. Im Sommer folgen wahrscheinlich vorsorglich die WZ. des Oberkiefers. Trotz sehr netter und offenbar befähigter Chirurgin keine wirklich schöne Erfahrung.
Es braucht dann wohl erst mal ein neues Horn, um wieder richtig in Schwung zu kommen. :huepf:
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burt
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Re: Pausieren ohne Konsequenzen ?

Beitrag von burt »

Hallo,

bei mir sieht es ganz ähnlich aus wie bei dozen73. Über die Woche verteilt versuche ich 4 Übungeinheiten von ca. 60 Minuten zu verteilen. Dazu kommt dann eine Ensemble- oder Posaunenchorprobe.
Wenn ich zwei Tage nichts mache, merke ich das. Eine Verschlechterung bemerke nach ca. 3-4 Tagen ohne Blasen.
Also, immer schön dabei bleiben, auch im Urlaub. :D
Schönen Gruß vom Burt
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Puukka
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Re: Pausieren ohne Konsequenzen ?

Beitrag von Puukka »

Bei mir siehts so aus, dass ich nach 2-7 Tagen Pausierens kein Problem habe, mich binnen kurzer Zeit wieder auf die gleiche Form einzuspielen, wie es vorher war. Zuerst sind die Lippen/Muskulatur schlapsig, jedoch nach langsamen Aufbau bekommt es wieder Kontrolle.

Bei mir ist eher die Gefahr, dass ich bei täglichem Spielen/Üben die Lippen/Muskulatur etwas steif wird und die Gesamtperformance leidet.

Tja, so ist Jeder anders. Meine Version hat Vorteile, ich kann beruhigt ohne Trompete in den Urlaub fahren und ich mache mich nicht zum "Sklaven meiner Trompete", wenn ich mal keine Lust zum Üben habe.
LG Herbert
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SICKATTIC
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Re: Pausieren ohne Konsequenzen ?

Beitrag von SICKATTIC »

Ich bin schon etwas Sklave meiner Trompete, alles über 1 Tag nicht üben spüre ich beim spielen. Wenn ich mal auf meinem "Standardniveau" bin, reicht tägl eine Stunde um auch länger als 1h Konzert spielen zu können (auch mal 2-3h Konzert kein Problem).
Wenn ich alerdings länger als 2 Tage nicht übe gehts Ansatzmäßig steil bergab und ich brauche Ewigkeiten und viel Übung um wieder auf das "Standardniveau" zu kommen.
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jamaika
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Re: Pausieren ohne Konsequenzen ?

Beitrag von jamaika »

Seit mehr als drei Wochen bin ich krank. Zuerst war es Sinussittis und danach fast eine Lungenentzuendung. Durchs Antiboitker fuehle ich mich zwar besser, aber habe keine richtige Musse mich mit irgendwas zubeschaefftigen. Jeden zweiten Tag gebe ich trotz diesem Zustand normal Unterricht und finde auch Zeit mich mit der Trompete etwas zu Beschaefftigen. Nach zwanzig Minuten Toene aushalten komme ich bis F3 - mit Anstrengung, weiss auch genau-
wenn ich heute einen Auftritt haette, wuerde ich ihn nur sehr schwer/oder garnicht ueberstehen. Das Gewissen nichts richtig machen zu koennen plagt, aber die Realitaet herrscht. Also muss ich eben noch warten bis ich wieder richtig Gesund bin. Ich weiss auch, das sich mein Ansatz schnell wieder richtig einstellen wird, aber die Geduld abzuwarten fehlt. Es gibt Situationen im Leben, da kann man nichts machen, da muss man durch, ob man will oder nicht.

Gruss Jamaika
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Re: Pausieren ohne Konsequenzen ?

Beitrag von saxpeter »

Das Thema finde ich sehr interessant.
Ich habe für mich das Gefühl, dass schon 2 Tage Pause stören. Wobei ich als Jährling sowieso nicht jeden Tag gleich spielen kann. :(
Was ich nur mit Staunen feststellen muss, ist, dass meine Registerkollegen nach den Schulferien in die erste Probe kommen und
schein- und hörbar wie immer spielen können :question:


Gruß Peter
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Re: Pausieren ohne Konsequenzen ?

Beitrag von Polkafreund »

2 bis 3 Tage Pause sind bei mir auch kein Problem. Wenn,s allerdings dann mal eine Woche wird, bekomme ich schon Schwierigkeiten. Aber weniger in der Höhe, sondern eher bei den tiefen Tönen bzw. unsauber bei langen Tönen.
Da bewundere ich immer mein Registerkollege, der wochenlang nicht spielen braucht und trotzdem kaum Ansatz einbüßt. ( die Welt ist ungerecht )
Ich bemühe mich deshalb, außer den Gesamtproben noch ein, zwei bis drei mal wöchentlich für mich zu üben. Klappt aber auch nicht immer.

Ärgerlich finde ich, daß eine gewisse Ansatzkonstanz fehlt.
Dies merke ich meistens sofort beim Einspielen. In der Regel ist es dann auch so, daß sich kurioser Weise der Ansatz im laufe des Spielens stetig verbessert.
So hatte ich zB. schon bei Auftrittbeginn einen bescheidenen Ansatz und nach ca. drei Stunden spielen war ich dann in Topform.
Am Folgetag allerdings total platt!

Gruß, Polkafreund
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Friedrich H.
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Re: Pausieren ohne Konsequenzen ?

Beitrag von Friedrich H. »

Bei mir ist es so, dass ich , wenn ich nicht übe, schon nach dem 1 tagen des "Pausierens" eine deutlich geringere kontrolle über meine treffsicherheit der töne bemerke. brauche dann schonmal 3 tage um das wieder aufzuholen. Meine lippen fühlen sich dann dauernd irgendwie verhärtet an(in der muskulatur), und mein ton klingt unsauber und nicht voll.

so ist es bei mir

Gruß, Friedrich
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Re: Pausieren ohne Konsequenzen ?

Beitrag von DonBlech »

3 mal üben in der Woche reicht bei mir in der Regel , bei längeren Pausen bekomme ich die Probleme die Polkafreund geschildert hat,
bei tiefen Tönen dauert es ein bißchen bis die dann sauber kommen, im warm gespielten Zustand is dann alles ok.
Um bei Terminen über 3 und 4 Stunden keine Einbrüche zu erleben mache ich allerdings vorher (2-3 Wochen) ein Ansatz-Training (öfters üben. :lol: und kurze Abstände, lange Töne, Buzzing was man halt alles so macht).

Gruß
DonBlech
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Re: Pausieren ohne Konsequenzen ?

Beitrag von MonkeRules »

1 Tag Pause: Du merkst es.
2 Tage Pause: Der Dirigent merkt es.
3 Tage Pause: Das Publikum merkt es.
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Dennis
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Re: Pausieren ohne Konsequenzen ?

Beitrag von Dennis »

Wer nach ein paar Tagen pausieren Stunden oder gar Tage braucht um wieder "fit" zu werden spielt nicht effizient sondern
mit schlechten Angewohnheiten, das einzigste was abbaut wenn man effizient spielt ist die Ausdauer (nach mehr als 2-3 Tagen pausieren hintereinander). Wenn Ton und range wegbröckelt sollte man mal schauen ob man nicht was optimieren kann, insofern sind ein paar Tage pause auch mal ein guter Indikator dafür wie effizient man wirklich spielt...Das ist meine Meinung dazu :-)
Gruß von Dennis

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kleinerTrompeter
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Re: Pausieren ohne Konsequenzen ?

Beitrag von kleinerTrompeter »

Genau so ist es!
Wenn ich nach einer Woche Pause die ersten Töne spiele, denke ich wow- das geht aber gut!
Der Ton klingt herrlich- die Höhe kommt nur so gepurzelt!
Leider ist die Ausdauer das Problem! Ich bin der Meinung, man übt (als Fortgeschrittener) hauptsächlich für die Ausdauer.
Die meisten hier machen wahrscheinlich normale Blasmusik.
Da braucht man (wenn der Grund da ist!!!) einfach keine Technik zu üben.
Ich mußte als junger Spund mit meinem Vater täglich Etüden aus Arban ect. runterknattern- das gibt es bei kaum einem Stück in der Blasmusik!
Ich versuche auch wenig zu Hause zu üben (macht einfach keinen Spaß) sondern viel mehr zusammen zu musizieren.
Daheim nehme ich die Trompete nur in die Hand, wenn wir keine Auftritte haben.
3 Stunden Blasmusik ist die beste Übung zum steigern der Kondition!

Grüße
78er Bach Stradivarius 37 versilbert
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Re: Pausieren ohne Konsequenzen ?

Beitrag von wernertrp »

Meine längste Pause war 14 Jahre.
Nach 2 Monaten war ich wieder fit.
Zuletzt geändert von wernertrp am Freitag 31. Juli 2009, 10:49, insgesamt 1-mal geändert.
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