Besondere Spezifikationen:
heavyweight (ca. 1200g), large bore (11,76mm), medium large Goldmessing Becher (125mm)
asymetrischer Stimmzug und Schallstückbogen, Monelventile, keine Strebe im Hauptstimmzug, starkwandige Züge und schwere Mundstückaufnahme, Ventildeckel und Kappen, Zugabschlussringe, versilbert. Die Trompete wird in Taiwan gebaut.
LP bei Musik Beck: 1.900,-
Pro: Sound, Intonation, trotz L-Bohrung moderater Luftverbrauch
Kontra: leichte Verarbeitungsmängel. Geringer Bekanntheitsgrad, daher oft schlechterer Wiederverkaufswert
Gesamtbewertung: (1 bis 5 Punkte) 4,5
Klang:
voll und dunkel aber dennoch klar und zentriert. Kompakter Klang mit guter Projektion ähnlich Bach 37.
Spielgefühl:
angenehm, vor allem, wenn man wie ich mit etwas mehr Luft spielt. Nur geringer Blaswiderstand. Sehr freie Höhe und durch die große Bohrung fetter Sound in der tiefen Lage bei freier Ansprache. Ausgezeichnete Intonation.
Verarbeitung:
Insgesamt recht ordentlich, jedoch verbesserungswürdig. Das 1. Ventil lief anfangs nicht sauber und wurde auf Garantie getauscht. Seit dem laufen die Pumpen problemlos und flutschig. Die Züge und Verlötungen sind einwandfrei. Wenn man mit einem feinen Lappen die Oberflächen abwischt, merkt man an einigen Stellen mitunter kleine Unebenheiten unter der Versilberung, welche wahrscheinlich auf mangelnde Polierarbeit zurückzuführen sind aber nicht weiter stören.
Die Versilberung ist hingegen sehr sauber ausgeführt.
Persönliche Bewertung:
ich blies eine Fides Symphony bereits eine Zeit lang vor zwei Jahren, allerdings ein leichtes Modell in ML, lackiert und der Stimmzug war in Messing. Intonation und Klangeigenschaften hatten mich damals bereits überzeugt, jedoch hatte die Trompete für meinen Geschmack zu wenig Durchsetzungskraft und das optionale schwere Modell klang mir zu muffig und fühlte sich etwas unflexibel an, so daß ich die Trompete weiter verkaufte.
Als letztes Jahr dann das neue Modell mit großer 11,76er Bohrung komplett in Goldmessing präsentiert wurde, habe ich mir ein Testmodell kommen lassen, welches ich nun seit drei Monaten als Hauptinstrument spiele.
Die angenehmen Spieleigenschaften und die Flexibilität des leichten Modells wurden beibehalten, die Trompete fühlt sich aber durch die große Bohrung viel freier an und der Klang ist, auch bedingt durch die schwere Bauweise insgesamt dunkler und trägt mehr als beim ML-Modell. Herausstellen muß ich wie auch bei der alten Fides die wirklich sehr gute Intonation der Trompete, welche bis an meinen Grenzbereich (G3) das Spiel sicher und angenehm macht.
Die Fides ist und bleibt sicherlich ein Exot unter den Trompeten und die Optik ist natürlich nicht jedermans Geschmack aber sie ist eine echte Alternative, die nicht jeder spielt und auf jeden Fall einen Test wert.
