THOMANN, FASCH & VERWANDTES

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trumpieter
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THOMANN, FASCH & VERWANDTES

Beitrag von trumpieter »

zuerst eine anmerkung:
als »test« sollte wirklich nur eine unabhängige beurteilung (wenigstens relativ unabhängig) eines instruments gelten. das ist wohl kaum gegeben, wenn teilnehmer berichte zu instrumenten hier einstellen, für die sie bereits einige kiloEUR hingelegt haben.

nachfolgend geht es um erfahrungen mit zwei hörnern, die beide nicht bei mir geblieben sind.


THOMANN, FASCH & VERWANDTES

kürzlich hatte ich zufällig ein flügelhorn der marke FASCH FH-400 (lackierte ausführung) und eines der marke THOMANN TFH-600 GS (versilbert) nebeneinander zur verfügung. die marke thomann wird (nicht nur hier) zumeist positiv besprochen, mit wohlwollender anerkennung der instrumentalen und baulichen eigenschaften »für diesen preis«.

der marke FASCH wird solche anerkennung allgemein nicht zuteil. meister wolfram gab an anderer stelle eine regelrechte warnung aus!

dessen ungeachtet habe ich aus dem vergleich beider instrumente doch unabhängigen beobachtungen anzustellen versucht.

der augenschein zeigte zu meiner überraschung die baugleichheit beider flügelhörner, in allen maßen und vergleichbaren details.
nur ein beispiel dazu: das FASCH-horn war ein vorführinstrument, also gebraucht. also habe ich es darauf zurückgeführt, daß die oberen ventilkappen sich nur sehr knifflig eindrehen ließen; der gewindegang war schwer zu finden. ich fürchtete abrieb durch verkanten. allerdings … die gleiche ungenauigkeit der gewinde fand sich auch beim fabrikneuen THOMANN-horn.

soweit dem augenschein zu trauen ist, vermute ich, daß beide marken einem konfektioniert bezogenen instrument gleicher herkunft aufgeprägt werden.
der weitere augenschein (anhand von produktphotos) läßt auch die annahme zu, daß auch marken wie ROY BENSON und EASTMAN auf gleicher fertigung basieren dürften.

soweit, so gut. was ist positiv und was negativ zu beiden hörnern zu sagen.
positiv fällt saubere verarbeitung auf. die züge gleiten fest und dicht, lediglich der halbtonzug zeigt sich bei beiden als nicht ganz wasserdicht. die untenliegenden (stehenden) federn bringen für meinen geschmack etwas zu wenig gegendruck für kontrollierte bewegung, aber das ist kein wirklicher makel. eher daß leichte federgeräusche vernehmlich bleiben … sind bei leisestem spiel zu hören.
weder positiv noch negativ ist, daß so auffallend ähnliche instrumente so deutlich unterschiedliche spieleigenschaften zeigen können.

FASCH: sehr runder, warmer, voller hornton bis in die tiefe des pedalregisters. nach oben hin allerdings schnell enger werdend (bin aber eh kein hoch-bläser, also hier vorsichtig mit der beurteilung).
spielgefühl? ansprache mühelos leicht, intonation weitgehend sauber, maschine zwar recht »locker« laufend, aber nach einiger pflege hinreichend zuverlässig.
fasch legt zwei mundstücke bei, ein silbernes mit hellerem ton sowie ein »goldenes«, das den beschriebenen wärmeren klang bringt. beim reinigen stellte sich der messington als anstrich heraus, und wich mühelos dem reinigungsmittel (edelstahl-reiniger. jetzt ist es farblos »alu« …

THOMANN: dank der versilberung (?) wird differenziertere tonbildung möglich. so erweist sich das FASCH-horn im vergleich als tendenziell dumpf, hohl, »wollig« klingend.
hier stattdessen kommt ein schöner warmer, und auch transparenter flügelhornklang heraus. dafür brauche ich allerdings mein denis wick 2FL-mundstück. mit dem beigelegten wird gleich alles trompetischer, heller, schneidender.
und auch nach der höhe zu bleibt die volle spielart erhalten (bei mir bis c‘‘‘).
als kehrseite stellt sich schwerfälliges ansprechen der töne heraus. sicher eine sache von erfahrung und anspruch fürs blasen; für einen pianissimo-bläser wie mich dann eher ein ausschlußkriterium.
weiterer mangel: unterhalb c‘ fühlte ich mich mit tonbildung und intonation reichlich verlassen! pedal-C fast nicht zu erreichen, und wenn, dann klingt es eng und farblos. und die normalen ventiltöne bis zum tieferen fis »wollen« einfach nicht, weder kommen noch stimmen.

FAZIT: bei meiner suche sind mir wesentlich schwieriger intonierende flügelhörner untergekommen als diese beiden (darunter die 100-GS genannte eigenmarke von »brassboulevard« hagenburg, sowie ein älteres BESSON ohne kennzeichnung des typs oder der seriennummer).

spielgefühl und handhabung kann ich als durchaus funktional und praxistauglich bezeichnen, eben abhängig vom individuellen anspruch.

ich selber möchte lieber paar mehr euros springen lassen, um sicher zu sein, daß wenigstens die mehrheit der mängel im spiel auf meine kosten geht, nicht auf die des instruments.
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