B&S 3137 Challenger I

[Puukka]

Modell: B&S 3137 Challenger I
Besondere Spezifikationen:
Normalgewicht, 25er Mundrohr, 37er Becher, Neusilber-Aussenzüge
Pro: kerniger Klang, Preis
Kontra: etwas eng im Gefühl
Gesamtbewertung: (1 bis 5 Punkte) 5

Klang:
Kernig, kräftig, zentriert
Spielgefühl:
Etwas hart, Widerstand ausgeprägt, geringer Luftverbrauch, leichte Verarbeitungsmängel möglich

Verarbeitung:
Zumeist sehr gut, bei manchen Exemplaren ist das Gewinde der oberen Pumpendeckel etwas verbogen bzw. ausgefranst, bei denen gehen die Deckel nicht leicht ins Gewinde zurück. In der Vergangenheit Probleme mit der Haltbarkeit des Lackes.
Persönliche Bewertung:
Mit dem Original Bach Stradivarius 37 kaum zu unterscheiden. Der Sound vielleicht etwas trocken bzw. hart, jedoch mit dem entsprechenden Kraftaufwand bekommt man einen kräftigen, zentrierten bis hellen Ton. Ein Allrounder.
Mir persönlich sind die luftigen Teile lieber, das Spielgefühl ist bei Denen "weicher".
Jedoch wenn man die Strad 37 mag, ist man mit einem Drittel Preis und den Neusilber Aussenzügen (bei den versilberten Bachs eingespart) besser bedient

[preacherman]

Nachdem schon ein schön systematischer Review da ist, nun noch meine Eindrücke:
Die Challenger I ist unspektakulär und gleichzeitig ein echter Knaller. Ich habe die 3137S als Hauptinstrument.

Spiel:
Die Challenger I braucht wenig Gewalt beim Spielen und geht los wie die Feuerwehr, weswegen man anfangs immer mal verduzt ist, wie hoch der Wirkungsgrad ist. Das bedeutet aber nicht, das man nicht wunderbar weich und melodiös spielen kann, man muss nur etwas sorgfältiger das Gas dosieren. Sie spielt sich sehr wendig und kompakt und braucht nicht viel Luft, ist aber eigentlich vom Gewicht ganz normal. Das Spielgefühl nach Gewöhnung ist nicht eng, da sie nicht zu macht, sondern eben wendig. Mit dem Bach 1 1/2 C samt Booster ist der Tonkern definiert und moduliert sich fein zu den Tonwert-Enden hin. Sanft gespielt wird sie nicht rauschig-dumpf, sondern singt. Mit Gas bleibt sie lange höflich, bevor sie am Anschlag dann mit Genuss den Scheitel des Vordermannes nachzieht. Dabei hat man stets ein gutes Feedback hat. Das Horn vibriert sogar leicht in den Händen und fühlt sich angenehm resonant an.

Instrument:
Das Instrument ist einfach schön, also einfach und schön. Es ist kein Mode-Kram dran; die Optik ist zurückhaltend. Im Detail sind aber doch viele Dinge schön gelöst. Von Wasserklappen über die Stützen zum Ventilkäfig hin sind viele Teile optisch schön und wertig gemacht. Der geteilte Zug am dritten Ventil ist praktisch.
Unsichtbar und doch toll ist die Materialauswahl: Neusilberaußenzüge, Goldmessing-Mundrohr, einteiliges und handgehämmertes Schallstück aus Blattzuschnitt resultieren in ein sofortiges Wohlfühlen, guten Klang und Langlebigkeit.

Auf den ersten Blick eine Trompete, auf den zweiten Blick eine gute dieser Gattung und auf den vergleichenden, dritten Blick ein tolles Ding: Für unter 900€ eine versilberte Trompte mit einteiligem Becher und vielen weiteren Features samt dem Sound und Feel der Oberklasse, das ist stark.
Die 4335GS ist ein harter Konkurrent und auch noch etwas billiger. Will man aber z.B. bei Yamaha das Gleiche, dann muss man in das Regal der 6er Reihe langen und mehr zahlen.

Wermutstropfen:
Nix, was man hört und nix, was zum Gesamteindruck passt, aber: Es wurde schon beschrieben, dass an den Ventilgewinden durch die Versilberung ein unsauberes Gewinde entstehen kann. Bei mir gab es einen Schlag in dem Gewinde von 2 Ventilen, der noch sichtbar war, obwohl auch gleichzeitig Reperaturspuren sichtbar sind. Also keine makelfreie Verarbeitung bei meiner aktuellen B&S. Diese soll nun aber doch getauscht werden. Dann stimmt der Service! Das passt wieder zum guten Koffer und dem reichhaltigen Zubehör.

Fazit:
Ein durchdachtes Produkt mit unvergleichlicher Preis-Leistung! (Nein, ich krieg kein Geld für die Werbung; in dem Fall: leider)

[nijatz]

Hattest du nicht mal ne Adaci???

Ehm, oder wars ein anderer.. ich habe heute eine Adaci gegen meine 43er Testen können. Absoluter Sieger die Adaci in punkto intonation, ansprache, design und vor allem SOUND! WOW^^ Adaci Referenz!!! der burner

Also zurück zur Challenger eins!

[buccinator]

Nachdem schon ein schön systematischer Review da ist, nun noch meine Eindrücke:
Die Challenger I ist unspektakulär und gleichzeitig ein echter Knaller. Ich habe die 3137S als Hauptinstrument

Ich auch !!!

[TrompetenKäfer]

Ich war auf der Suche nach einer guten, günstigen Trompete und bin bei einem Händler vor Ort auf eine B&S Challenger I 3137L gestoßen, die für Sage und Schreibe 600 Euro (inkl. ReunionBlues Gigbag) hergegangen ist.

Ich habe das Instrument im Musikhaus angetestet und war von Anfang an schlichtweg beeindruckt, wie gut das Horn los geht. Ein klarer, zentrierter Ton, der von Strahlend bis Schmettern bei überschaubarem Luftverbrauch zu erzeugen ist.

Die Verarbeitung dieser Trompete ist makellos. Die Pumpen liefen auf Anhieb spektakulär (trotz etwas längerer Wege als z.B. bei Bauerfeind & Co.), dichten hervorragend und sind einfach fein zu handhaben.

Selbst die eher kleinen Hände meiner Schwester, die das Instrument zukünftig häufiger bedienen werden, kommen mit der Ergonomie der Trompete super zurecht.

Sie erscheint mir sehr gut ausbalanciert zu sein und liegt sehr angenehm in der Hand. Die Stimmung ist durch die Bank sehr gut und auch Problemtöne lassen sich ohne viel Aufwand intonieren.

Das häufig auftretende "zumachen" bei günstigeren Trompeten habe ich bei der Challenger nicht bemerkt. Sie bleibt über dem g2 bis f3 (höher kam ich heute nicht) wunderbar offen und lässt sich einfach großartig spielen.

Im direkten Vergleich mit meiner (sehr viel teureren) Drehventiltrompete kann sie natürlich puncto "großem" Klang nicht mit, und auch die Variabilität lässt sie (aufgrund ihrer Zentriertheit) etwas vermissen.

Aber: Die Challenger ist eine sehr gute Trompete.

Abschließend soll hier auch angemerkt werden, dass ich sie im direkten Vergleich zu den Academica-Trompeten von Schagerl testen konnte. Selbst die James-Morisson und die Mnozil-Brass empfand ich als "verschlossener" gegenüber der B&S. Dies sehe ich v.A. durch das Mehrgewicht dieser Modelle hervorgerufen. Dafür klingen diese Hörner etwas dunkler oder größer - allerdings haben sie mich puncto Spielgefühl nicht überzeugt. Die TR650 aus der Academica-Reihe kommt noch am Ehesten an die Challenger heran, macht aber auch ab g2 spürbar mehr "zu". Bläst sich nicht ganz so frei, wie ich das gern mag.

Mein Fazit: Wer eine vielseitig einsetzbare Trompete für sehr faires Geld haben möchte, ist mit den Challenger-Modellen sehr gut bedient.