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Schilke B7

Verfasst: Mittwoch 5. Dezember 2007, 08:52
von Puukka
Modell: Schilke B7
Besondere Spezifikationen:
Lightweight, Medium bore mit step-bore, large Becher (vergleichbar mit Bach 72)
Reversed leadpipe, keine Streben, nur versilbert oder vergoldet.

Pro: Leichtgängig, trotzdem gutes Rasten
Kontra: Pumpen Alignment passt nicht
Gesamtbewertung: (1 bis 5 Punkte) 5

Klang:
voll, sehr klar und zentriert.
Spielgefühl:
Sehr angenehm, wenig Luftverbrauch, Widerstand höher als z.B. bei B1 oder X3.

Verarbeitung:
Recht sauber, kleine Kratzer durch die Fertigung sind jedoch möglich.
Die Pumpen laufen problemlos flutschig. Die Züge sind optimal eingeschliffen.
Aufgrund der dicken Filze stimmt das valve alignment nicht, laut Schilke Loyalist soll es aber kaum Auswirkungen haben.

Persönliche Bewertung:
Mit der B7 lässt sich aufgrund der kleinen Bohrung mit wenig Luftverbrauch flexibel solieren, die Achtelketten lassen sich schön rund spielen. Sie rastet sehr fein. Der Widerstand ist gross genug, um eine gute Kontrolle zu erlangen. Der Klang voller und dunkler als z.B. B1 oder B5.
Für mich ein ideales Combo, Bebop Horn. Für laute Sachen, wie Lead und Big Band würde ich jedoch eher die X3 oder B1 nehmen.

Bild

Re: Schilke B7

Verfasst: Montag 3. August 2009, 23:07
von Puukka
Ist mir in den letzten Tagen beim Testen immer wieder aufgefallen:
Gerade dieses Horn erinnert mich sehr an die kleingebohrten CONNs.
Also der Ton durch die kleine Bohrung schnell mit wenig Luft gesättigt und steht schön gerade.
Der Klang durch die grosse Bell trotzdem recht voll und kräftig.

Also möglicherweise ein Conny Ersatz?
Probiert es mal aus.
Herbert

Re: Schilke B7

Verfasst: Dienstag 4. August 2009, 01:15
von ElCaramba
Zeigt sich da etwa die Zusammenarbeit von Schilke und Yamaha? :schock:

vgl. die YTR-6310 ZS Bobby Shew Modell!

*mal neugierig bin*

Herbert, wie war/ist für Dich der vergleichsweise höhere Widerstand besonders in den oberen Lagen? Unangenehm oder nur ungwohnt?

Würde mich speziell interessieren, weil ich es im Zusammenhang mit der scheinbar ähnlichen 6310 und 8310 oft als dickes Minus a la "das Horn macht oben zu" lese.

Viele Grüße,
Frank

Re: Schilke B7

Verfasst: Dienstag 4. August 2009, 07:45
von Puukka
Hallo Frank

Interessante Fragen.
Schilke Loyalist hat geschrieben:The B6 and B7 are among the more popular Schilke models and the very popular Yamaha YTR 6310Z is based upon this design, although the Schilke models are slightly larger in bore size than the Yamaha. They are easy playing and do not take a lot of air to fill up.
Das ist jetzt meine zweite B7 und ich muss sagen, ich hab wieder das gleiche Gefühl, daß der Widerstand nur so gross ist, daß er mithilft, den Lippenspalt kleinzuhalten, jedoch nicht unangenehm eng wird. Also eigentlich über die ganze Range recht ausgewogen. Der grosse Becher, oder auch die step bore (grössere Bohrung der Zugbögen) hilft da vermutlich mit. Jedoch spiele ich kontrolliert nur bis f3. Was darüber ist, muss ich mal von Kollegen testen lassen.

Die B6 hatte ich bisher zweimal getestet und sie war mir vom Gefühl schon etwas zu eng, ist natürlich auch Ansatzbedingt.
Das nach oben hin enger werden ist mir speziell bei der B1 aufgefallen, hab schon vier Mal eine B1 zuhause gehabt und kam damit nicht zurecht.

Die Problematik bei Trompeten, die unten offen sind und nach oben hin zumachen, ist bei mir persönlich der relativ unflexible Lippenspalt.
Also wenn ich viel unten spiele, z.B. 4.Trompete in der Big Band und dazwischen hoch solieren will, wirds heikel. Deshalb ist das ein wichtiges Kaufkriterium für mich und die Burbanks bzw. Schilke B7 und X3 sind in der Richtung meine Favoriten.

Herbert

Re: Schilke B7

Verfasst: Dienstag 4. August 2009, 08:58
von buddy
ElCaramba hat geschrieben:Zeigt sich da etwa die Zusammenarbeit von Schilke und Yamaha? :schock:
Kein Grund, schockiert zu sein.
Viele gute Perinet-Tromten sind miteinander "verwandt", manchmal noch viel enger als hier.
In diesem Fall führt die Linie zu Yamahas Modellreihe über die Schilke B6, die seinerzeit ein beliebtes Jazz-Horn war und der Vorläuferin der 6310Z als Inspiration diente.
http://www.dallasmusic.org/schilke/B%20 ... mpets.html

Wenn Du in die Feinheiten (soweit öffentlich bekannt) einsteigst, finden sich noch jede Menge Unterschiede, um Yamahas eigenen Entwicklungsaufwand zu würdigen.
Wobei es m.E. auch über einen gelungenen reinen Nachbau nicht zu mäkeln gibt, wie z.B. bei den Burbanks und Kanstul Chicago ,die sich klar auf die berühmtesten Benge berufen.