"My Funny Valentine"

Hier geht es um Improvisieren , Stilistik , halt alles was mit Jazz bzw. Moderner Musik zu tun hat

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Viper
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"My Funny Valentine"

Beitrag von Viper »

Servus Jazzfans,

als blutiger Anfänger (seit Juli 2009 mit Pausen) kämpfe ich immer noch in der ersten
Trompetenschulenklasse (O`Neill/Waterman, aktuell das Stück Nr.46:"Four" bei Tempo 180).
Aber so zum "Ausrollen" habe einfach mal das Stück "My Funny Valentine" dazwischengeschoben.
Nachdem ich fertig war, kam ich ins Wohnzimmer zurück und mein Weibe sagte grinsend zu mir:
"Chet Baker wäre stolz auf Dich,"...(-Pause-)... "Du spielst genauso, wie er singt". :narr:
So, da stehe ich nun und weiß nicht, ob das jetzt ein Kompliment war...oder nicht...? :Hä:
Sie erläutert es auch nicht näher, sondern grinst nur... :argh:
Was meint Ihr?
Wie kann man das interpretieren?
Top oder Flop?

Trörö :huepf:
klaus from the south
Zuletzt geändert von Viper am Freitag 16. Oktober 2009, 23:03, insgesamt 1-mal geändert.
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bazo
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Re: "My Funny Valentine"

Beitrag von bazo »

Ich hätt mich gefreut ;) .
Aber deswegen, weil ich es mag, wie er es singt.

Chet Baker klang beim Singen in seinen letzten Jahren etwas 'zerbrechlich'. Manchmal auch einfach sehr 'soft' - es ist schwer das mit adjektiven zu beschreiben. Er hat eben keine starke Stimme gehabt. Geschmackssache... Mir gefällts sehr gut, wie er singt und wie er auch immer wieder aufs neue diesen Titel interpretiert.
Viel Spaß beim weiteren Üben. Ist auch einer meiner Lieblingstitel.
Wenn dir der gefällt, schau dir vll. auch mal 'My Romance' an (vom gleichen Komponisten und Texter...) Auch ein super Stück.

Lg
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Re: "My Funny Valentine"

Beitrag von dizzyoliver »

>Ich habe mich schon einmal geoutet,dass ich KEIN Fan Bakers bin,aber in Deinem Fall war es bestimmt als Lob anzusehen.Baker war kein Supertechniker a la Maynard Ferguson oder Arturo Sandoval,aber seine feminine Stimme,die in der Tat oft sehr zerbrechlich wirkte ( fast wie eine/ein männliche Billie Holiday ) , aber auf den Zuhörer eine sehr große Ausstrahlung besaß.

In der heutigen Zeit würde man vielleicht Tom Harrell dem Stil Bakers zuordnen können,falls Dir dieser großartige,aber auch sehr kranke Musiker etwas sagt.

Gruß,Oliver
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Tobias
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Re: "My Funny Valentine"

Beitrag von Tobias »

dizzyoliver hat geschrieben:In der heutigen Zeit würde man vielleicht Tom Harrell dem Stil Bakers zuordnen können,falls Dir dieser großartige,aber auch sehr kranke Musiker etwas sagt.
Ich finde, weder vom Sound her. noch von dem was sie spielen, sind die beiden vergleichbar.

Ich mag beide sehr, insbesondere Tom Harrell halte ich fuer einen der Allergroessten.

Welche Gemeinsamkeiten siehst Du?

Gruß

Tobias

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dizzyoliver
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Re: "My Funny Valentine"

Beitrag von dizzyoliver »

Ich sehe den Zusammenhang vielleicht etwas von der anderen Richtung.Beide waren/sind sehr krank,Harrell spielt auch nicht so "übertechnisiert",auch nur in kleinen Besetzungen.Das sind meine Gemeinsamkeiten.

Gruß,Oliver
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dunbia
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Re: "My Funny Valentine"

Beitrag von dunbia »

viper,

welche interpretation von dem track hast du denn "in petto"?

ich mag dieses stück auch sehr gerne, habe schriftlich aber "nur" ne version vom miles.....
klappt freilich und selbstredend GAR nicht!!!und liegt bestimmt nicht an miles :mrgreen:

ich habe 7 jahr lang als heranwachsender trompete "gespielt", und nun seit gut einem jahr -nach knapp 20-jähriger pause- wieder möglichst täglich zwischen 1/2 und 2 stunden

ich komme ohne grossen stress zu nem halbwegs kontrollierten a2, mit deutlich mehr (kraft)aufwand zu nem (noch) dünnen und gepressten c3.
nebenbei bin ich beruflich tagtäglich mit rhythmik beschäftigt; also auch von dieser seite nicht ganz unbelastet;-)

weil du doch erst seit diesem sommer spielst...gratuliere!

neugierige und sich auf tipps freuende grüsse dunbia
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Re: "My Funny Valentine"

Beitrag von haye81 »

Ich würde es als Kompliment auffassen!!!

Mach doch mal ne Aufnahme wenn möglich und stelle sie hier ein dann bekommst sicher genug Meinungen aus Kollegenkreisen.
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Viper
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Re: "My Funny Valentine"

Beitrag von Viper »

dunbia hat geschrieben: ...welche interpretation von dem track hast du denn "in petto"?
ich mag dieses stück auch sehr gerne, habe schriftlich aber "nur" ne version vom miles.....
dunbia
Servus dunbia,

selbstverständlich stelle ich meine Version (in C-moll) hier gerne zu Verfügung,
Wenn Du mir Deine E-Mail-Adresse (per PN od. Mail) verrätst, kann ich Dir diese als PDF (gescannt) schicken.
(Wie man hier im Forum ein pdf für alle zur Verfügung stellt, weiß ich nicht...)
dunbia hat geschrieben: ...ich komme ohne grossen stress zu nem halbwegs kontrollierten a2, mit deutlich mehr (kraft)aufwand zu nem (noch) dünnen und gepressten c3.
dunbia
Da kommst Du sicherlich höher als ich, bei mir ist momentan bei f2 od. g2 absolut Schluss.
Aber da lasse ich mich nicht stressen. Gute Musik machen (also die, die einem selbst Spass macht)
und das erreichen von hohen Tönen sind zwei paar Stiefel. Nach vielen Jahren Saxophonspiel (ts,bs)
habe ich auch hier die hohen Töne (>C3) nicht geliebt und selten gebraucht (gekonnt natürlich schon!).
Beim Üben versuche ich aber schon immer so hoch wie möglich zu kommen, um mich auch hier zu steigern.
Mit der Zeit wird das schon, aber wie gesagt: "fun first without stress"!

Viele Grüße aus München :D
klaus
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Re: "My Funny Valentine"

Beitrag von dunbia »

hallo klaus/viper,
Gute Musik machen (also die, die einem selbst Spass macht)
und das erreichen von hohen Tönen sind zwei paar Stiefel
da stimme ich dir durchaus zu!
höher/schneller/weiter ist in meinen ohren auch nicht unbedingt ein qualitätsmerkmal.
wobei mich persönlich der eigene ehrgeiz AUCH "in die höhe treibt"...
ich finds gut und wünschens- und erstrebenswert, wenn man/frau auch die höhen sicher und kontrolliert abrufen kann.
wichtiger ist mir aber ein möglichst satter, voller, angenehmer ton!
Nach vielen Jahren Saxophonspiel (ts,bs)
aha, das relativiert wieder alles ein bisschen :D
trotzdem: hut ab, "chet" genannt zu werden :mrgreen:

Beim Üben versuche ich aber schon immer so hoch wie möglich zu kommen, um mich auch hier zu steigern. Mit der Zeit wird das schon, aber wie gesagt: "fun first without stress"!
genauso mach ichs auch.

bayern unter sich....aus dem "nördlichen münchen" dunbia
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Justus.
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Re: "My Funny Valentine"

Beitrag von Justus. »

Viper hat geschrieben: selbstverständlich stelle ich meine Version (in C-moll) hier gerne zu Verfügung,
Wenn Du mir Deine E-Mail-Adresse (per PN od. Mail) verrätst, kann ich Dir diese als PDF (gescannt) schicken.
(Wie man hier im Forum ein pdf für alle zur Verfügung stellt, weiß ich nicht...)
z.B. hier

Wäre auch nicht uninteressiert daran. :wink:
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Viper
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Re: "My Funny Valentine"

Beitrag von Viper »

Justus. hat geschrieben: ...
Wäre auch nicht uninteressiert daran. :wink:
also dann hoffe ich, dass hier das reinhosten klappt:
Bild

Vielleicht ist das aber sowieso schon eine bereits bekannte Version?...egal... :Hä:
Auf alle Fälle hört sich diese sehr authentisch an, so wie sie Chet Baker Anfang der 50er
im Gerry Mulligan Quartett gespielt haben könnte und sie ist wirklich leicht zu spielen.

Tröhröh und viel Spass beim Antesten :huepf:
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Tobias
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Re: "My Funny Valentine"

Beitrag von Tobias »

Das ist ein Leadsheet fuer C-Instrumente.

Wenn Du das mal mit jemandem zusammen spielen willst, musst Du das einen Ganzton hoeher transponieren, von klingend C-Moll nach D-Moll fuer uns Trompeter.

Wenn Du alleine spielst, ist das aber egal.

Gruß

Tobias

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Re: "My Funny Valentine"

Beitrag von Viper »

Tobias hat geschrieben:Das ist ein Leadsheet fuer C-Instrumente.
Wenn Du das mal mit jemandem zusammen spielen willst, musst Du das einen Ganzton hoeher transponieren, von klingend C-Moll nach D-Moll fuer uns Trompeter...
Tobias
Servus Tobias,

danke für die Info. :D (...das wusste ich bis dato noch nicht)
Bevor ich mir jetzt aber die Mühe mache und das ganze Stück nach D-Moll umschreibe...,
hat das jemand schon fertig (z.B. als pdf) und stellt es mir (uns ) evtl. zur Verfügung?

Wäre klasse! :gut:
Tobias hat geschrieben:....Wenn Du alleine spielst, ist das aber egal....

Tobias
...ja, und das wirft in mir einen Grundsatzgedanken auf:
Sollte man alle notierten Stücke (speziell Standards) nur in klingend Originaltonart spielen (üben)?... :Hä:
oder wie legitim (für den ambitionierten Musiker) ist ein freies Transponieren, je nach seinem Gusto bzw. Können)? :Hä:
Was meint Ihr?

Matsch Grietings :huepf:
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Re: "My Funny Valentine"

Beitrag von wheelinwolf »

Viper hat geschrieben:
Sollte man alle notierten Stücke (speziell Standards) nur in klingend Originaltonart spielen (üben)?... :Hä:
oder wie legitim (für den ambitionierten Musiker) ist ein freies Transponieren, je nach seinem Gusto bzw. Können)? :Hä:
Was meint Ihr?
Meistens klingts in der Original Tonart am besten, manchmal wird aber Transponiert z.B. wegen der Stimmlage des Sänger oder bei Sessions um die anderen Musiker zu ärgern, da sagt dann der Pianist die Nummer an und die Tonart dazu.

Das kommt darauf an was du vorhast, in Jazz Kreisen ist es üblich vom C lead-sheet zu spielen, es gibt aber das REAL BOOK (aus dem dieses lead-sheet ist) auch in Bb.
Ich habe in meiner Notenmappe alles gemischt und schreib zur Sicherheit C oder Bb drüber.

Normal wird im Jazz so ein Stück nicht 1:1 vom Blatt gespielt, sondern über die Accord Changes improvisiert. Von solchen Jazz Standards gibt es sicher zum Anfang irgendwelche Bücher mit ausnotierten Noten und Play along CD.

Die Beschäftigung mit Jazz macht Spaß, wenn du da mal anfängst .........

gruß Wolfi
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