Beste Jazztrompeter

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jazzingJo
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Beste Jazztrompeter

Beitrag von jazzingJo »

Hallo,

wer ist eurer Meinung nach der Beste Jazztrompeter aller Zeiten??
Ich würde mich freuen eure Meinungen zu hören.

Gruß

Jo
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dunbia
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Re: Beste Jazztrompeter

Beitrag von dunbia »

jazzingJo hat geschrieben:wer ist eurer Meinung nach der Beste Jazztrompeter aller Zeiten??
WAS sind denn Deiner Meinung nach relevante Parameter, für diese Messung??
rein interessehalber.
jazzingJo
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Re: Beste Jazztrompeter

Beitrag von jazzingJo »

Naja ich finde das hängt von jedem selber ab. Ich würde mich zum Beispiel an persönlichen Vorlieben orientieren. Man kann aber auch über die technische Schiene gehen und sagen ja der spielt so und der so deswegen finde ich den besser. :D bisschen unlogisch. Aber einfach mal so aus dem Bauch raus. Es gibt ja keine allgemeingültige Antwort.
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Re: Beste Jazztrompeter

Beitrag von Trumpetralfino »

jazzingJo hat geschrieben: ...Aber einfach mal so aus dem Bauch raus. Es gibt ja keine allgemeingültige Antwort.
HIer mal einen Link dazu !
http://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:Jazz-Trompeter

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lurchi
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Re: Beste Jazztrompeter

Beitrag von lurchi »

Bester Jazztrompeter aller Zeiten? Das wird doch dem Genre genau gar nicht gerecht. Viel zu statisch. Jede Zeit bringt ihre Musik hervor, ihre Besten. Geile Jazztrompeter gibt es, und am Geilsten sind die, die einen Weg geebnet haben sich übertreffen zu lassen.
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Re: Beste Jazztrompeter

Beitrag von dizzyoliver »

Wenn kann es drehen und wenden wie man will,aber ohne Louis Armstrong würden vermutlich alle Trompeter die nach ihm kamen niemals so spielen wie sie letztendlich gespielt haben.Ich meine hier den Trompeter Armstrong zu seiner besten Zeit Ende der 1920-er Jahre,also seiner Hot Five und Hot Seven-Zeit.

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Re: Beste Jazztrompeter

Beitrag von jazzingJo »

lurchi hat geschrieben:Geile Jazztrompeter gibt es, und am Geilsten sind die, die einen Weg geebnet haben sich übertreffen zu lassen.
Das finde ich interessant. Wer wäre denn deiner Meinung nach ein Beispiel dafür. Miles Davis hat beispielsweise viele übertroffen, aber nicht unbedingt den Weg geebnet. Oder? Mit allen Louis Armstrong Fans kann ich nur übereinstimmen
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Re: Beste Jazztrompeter

Beitrag von Earl Mobileh »

Spontan hätte ich gesagt, dass Miles dafür ein sehr gutes Beispiel wäre :D
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Re: Beste Jazztrompeter

Beitrag von dunbia »

jazzingJo hat geschrieben:Miles Davis hat beispielsweise viele übertroffen, aber nicht unbedingt den Weg geebnet. Oder?
Sehe ich anders!
vielleicht nicht "trompetenspezifisch" den Weg geebnet, dennoch aber musikalisch unorthodoxe Wege gegangen!
(Echte) Trompeter gibts einige, "bessere", m.M.n.
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Re: Beste Jazztrompeter

Beitrag von buddy »

lurchi hat geschrieben:...und am Geilsten sind die, die einen Weg geebnet haben sich übertreffen zu lassen.
Schade, dass Beispiele und weitere Hinweise fehlen. Denn so, wie es da steht, kann ich die Aussage nicht nachvollziehen.

Das Besondere an den hier immer wieder genannten Musikern ist ihre Originalität, deshalb gibt es m.E. kein "besser" oder "übertreffen", sondern nur das persönliche "gefallen".
Das ermöglicht eine individuelle und insofern unwiderlegbar gültige Aussage, ob sie nun sonstwie begründet wird oder nicht. Es gibt allerdings keinen Kanon an instrumentaltechnischem oder kompositorischen Können oder einen "amtlichen Klang", der für die Bedeutung als Jazz-Trompeter diskutable Einsortierungen herangezogen werden könnte, anders als in der klassischen Musik.
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Re: Beste Jazztrompeter

Beitrag von duden »

Ich denke, wenn man über musikhistorischen Einfluß spricht, kommt man an Armstrong und Miles Davis nicht vorbei. Was meinen persönlichen Geschmack betrifft, würde ich noch Chet Baker nennen, aber als "besten" würde ich ihn nicht bezeichnen. Und die Fragwürdigkeit solcher Rankings braucht man ja wohl auch nicht zu betonen - wir sind ja hier nicht beim Focus.
I didn't try to be primitive, I just had bad microphones.
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Re: Beste Jazztrompeter

Beitrag von dizzyoliver »

Zunächst einmal sollte man sich jener Musiker annehmen,die STILBILDEND gewesen waren.Dazu zählen nicht nur meiner Meinung nach außer dem unschlagbaren Satchmo sicherlich dessen Nachfolger,wasd die Weiterentwicklung geht.Also Red Allen,bei dem man schon erahnen kann,dass es bald einen Roy Eldridge geben würde.Dann kamen Musiker,die heute schon fast wieder vergessen werden,wie z.B. der einzigartige Charlie Shavers (der als Arrangeur,Komponist,Allround-Trompeter und einer der ersten High Note-Trompeter eine ganze Menge getan hat für die Entwicklung des Jazz überhaupt),der harmonisch weit über den Swing gehende Harry Edison und natürlich als nächsten Höhepunkt Dizzy Gillespie.

Die Ellington-Trompeter,die ebenfalls einen großen Einfluss hatten waren Bubby Miley und dessen Nachfolger Cootie Williams,was das Plungerspiel anging,Harold Baker und Clark Terry,was das mehr vibratolose Spiel mit weichem,rundem Ton angeht und dem eigentlich wunderbaren Allround-As Cat Anderson,den man leider nur zu oft als High Note-Trompeter kennen mag,der aber ebenfalls ein fantastischer Dämpferspieler und Benutzer der "Half-Ventil-Technik" war.Hier liegt sollte man den Urvater des Dämpferspieles,King Oliver nicht vergessen,den man auch gleichzeitig als Armstrongs "Lehrer" bezeichnen könnte.

Nach Dizzy Gillespie führt einmal die Linie natürlich zu Miles Davis,dessen "Vorfahren" aber auch jene Harold Baker,Freddie Webster (der 1947 früh verstarb,aber jenen die ihn live erlebt haben,für großartig befanden) und Clark Terry waren (was er selbst zugab und gesagt hatte).Hier geht der Weg dann natürlich auch zu Chet Baker und später zu Tom Harrell.

Die andere Schiene des Gillespie-Weges führt uns dann zu Fats Navarro und Clifford Brown,die uns wiederum zu Lee Morgan,Freddie Hubbard und Woody Shaw führen.

Alleine diese Auswahl an hervorragenden Trompetern zeigt auf,wie groß die Menge an Trompetern ist,die eine gewisse Rolle in der Entwicklung des Trompetenstils hatten.Wie will man jetzt entscheiden,wer der "Übervater" des Ganzen ist?Begonnen hat diese Entwicklung sicherlich schon mit Buddy Bolden,aber leider gab es damals noch keine Aufnahmestudios,so dass hier nur mündliche Überlieferungen möglich waren.Auch ist es wohl unbestritten,dass die Stadt New Orleans einen großen Einfluss auf die Entwicklung des Jazz generell hatte und später durch Wynton Marsalis&Co erneut bekam.

Doch steht jetzt ein Wynton Marsalis über Louis Armstrong,oder ist der Übervater etwa Arturo Sandoval,der technisch selbst noch Maynard Ferguson ausgestochen hat?Wollen wir die großen Namen der Vergangenheit einfach wegwerfen,nur weil sie uns nicht mehr geläufig sind?Wollen wir wirklich behaupten,dass man die heutige Trompetergeneration "besser" ist als die alten Recken?

Natürlich wird heute besser ausgebildet als damals.Heute können die Hochschul-Absolventen technisch alles spielen,sind perfekte Blattspieler,aber sind sie auch größere INDIVIDUALISTEN?Ganz bestimmt nicht!!!!!Sie können kopieren,interpretieren und nachspielen,aber einen eigenen Stil entwickeln wohl nur die wenigsten unter ihnen.Sie kennen alle wichtigen Schulen,haben hunderte Workshops mit allen möglichen Musikern absolviert,aber können oftmals nicht mit ihrem Können als Musiker überleben.Sie alle spielen TECNISCH Louis Armstrong und Dizzy Gillespie an die Wand,aber trotzdem werden sie nur im seltensten Falle sich einen Platz in einem Lexikon sichern.

Fazit : Die Musik wäre ohne Louis,Dizzy,Miles Und Clifford Brown um vier großartige Musiker ärmer,die zum Glück viele Aufnahmen zum lernen,anhören oder einfach genießen hinterlassen haben.Die Entwicklung des Jazz wäre niemals so verlaufen ohne sie.Die heutige Trompetengeneration würde nicht so spielen,wie sie nun spielt,also erfreuen wir uns der vielen hochkarätigen Trompeter,die es bisher gab und jene,die ihnen in Zukunft folgen werden.Ich sage einfach mal DANKE,ihr alle habt mein Leben mit eurer Musik bereichert,mir viele Dinge mit auf den Weg gegeben,und zeigt mir jeden Tag,dass es einen Sinn hat zu üben,zu probieren und sich weiter zu entwickeln.... :D
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Re: Beste Jazztrompeter

Beitrag von yogi »

buddy hat geschrieben:Es gibt allerdings keinen Kanon an instrumentaltechnischem oder kompositorischen Können oder einen "amtlichen Klang", der für die Bedeutung als Jazz-Trompeter diskutable Einsortierungen herangezogen werden könnte,
... weshalb eine Bewertung auch nur von "deutschen Erbsenzählern" gewagt wird :P
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Re: Beste Jazztrompeter

Beitrag von linktrumpet »

Hi dizzioliver,

Dein Statement weiter oben muss ich sagen, ist einfach top!! Hochachtung!!

Ich habe eine kleine bescheidene Frage an Dich:

Es gab einmal ein Interview in den USA, in dem man Miles und Dizzy zusammen die Frage stellte, wer der beste Trompeter zur jener Zeit oder
wer beider Vorbild war (oder so ähnlich), auf jeden Fall antworteten beide, ohne lange zu überlegen: "Harry James"!

Warum findet dieser Trompeter hier keine Ehrung?? Weil er nur "Swing" gespielt hat und nicht "BeBop" oder "Free Jazz", den die meisten hier
im Forum offentsichlich anbeten??
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lurchi
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Re: Beste Jazztrompeter

Beitrag von lurchi »

Das Problem mit Harry James ist dass er vor allem ein exzellenter Techniker war. Was er gespielt hat war nicht nachzumachen und es war musikalisch klasse aber nicht bahnbrechend. Miles war technisch viel reduzierter, aber musikalisch innovativer, Dizzy war in beiden Belangen Top. Viele Trompeter konnten ihm aber auch nicht folgen, deshalb sind sie eher Miles gefolgt. Dizzy hat erst mit Jon Faddis seinen Musterschüler gefunden der ihm dann in späteren Jahren technisch übertroffen hat, aber musikalisch gesehen ihm immer gefolgt ist.
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