Improvisation - Akkordwechsel
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Improvisation - Akkordwechsel
Hi liebe Trompeter,
ich habe folgendes Problem:
Seit ich mich mit dem Thema Improvisation beschäftige habe ich immer wieder das selbe Problem. Ich höre oder kriege nicht mit wann ein Akkord wechselt. Ich weiß also was ich über einen Akkord spielen kann, aber ich weiß nicht wann, weil ich nicht höre wann der Akkord kommt. Das Problem gibt es nicht bei Stücken, die eine Figur als Begleitung haben wie z.B. Cantaloup Island. Da ist das kein Problem.
Was kann ich da tun? Vielleicht haben/hatten andere das selbe Problem und können weiterhelfen.
Lieben Gruß
JO
ich habe folgendes Problem:
Seit ich mich mit dem Thema Improvisation beschäftige habe ich immer wieder das selbe Problem. Ich höre oder kriege nicht mit wann ein Akkord wechselt. Ich weiß also was ich über einen Akkord spielen kann, aber ich weiß nicht wann, weil ich nicht höre wann der Akkord kommt. Das Problem gibt es nicht bei Stücken, die eine Figur als Begleitung haben wie z.B. Cantaloup Island. Da ist das kein Problem.
Was kann ich da tun? Vielleicht haben/hatten andere das selbe Problem und können weiterhelfen.
Lieben Gruß
JO
Re: Improvisation - Akkordwechsel
Hör auf den Bass.
I didn't try to be primitive, I just had bad microphones.
- Bixel
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Re: Improvisation - Akkordwechsel
Neben der Orientierung am Bass bietet vor allem auch die Melodie ein äußerst hilfreiches "Geländer" für die formale Orientierung (zu der das richtige Timing der Akkordwechsel zählt):
Wenn man die Melodie eines Songs sicher verinnerlicht hat und diese - bewusst oder eher unbewusst - während des Improvisierens "vor dem geistigen Ohr mitlaufen" lässt, wirft einen so schnell nichts aus der (formalen) Bahn.
Hilfreich ist es auch, die Improvisation als eine Variation der Melodie zu beginnen, wie es schon die alten Meister des Barock taten; auch hierbei wird der oben beschriebene Effekt genutzt.
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Wenn man die Melodie eines Songs sicher verinnerlicht hat und diese - bewusst oder eher unbewusst - während des Improvisierens "vor dem geistigen Ohr mitlaufen" lässt, wirft einen so schnell nichts aus der (formalen) Bahn.
Hilfreich ist es auch, die Improvisation als eine Variation der Melodie zu beginnen, wie es schon die alten Meister des Barock taten; auch hierbei wird der oben beschriebene Effekt genutzt.
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Rausgehen ist wie Fenster Aufmachen, nur viel krasser.
- orlando_furioso
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Re: Improvisation - Akkordwechsel
Es gibt für alles eine App ...
Ich habe am Samstagabend beim Jam mit Adam ein tolles Stück Software kennengelernt und sofort geladen: "iReal B" - da kannst du nicht nur die ganzen Leadsheets des RealBook draufladen, sondern auch eigene Harmoniefolgen programmieren - quasi eine elektronische Rhythmusgruppe. Preis: 6,99 EUR im iOS AppStore. Ob es die Software auch für die ganzen anderen Mobilgeräte - sprich non-human Androids - gibt weiß ich nicht.
Jedenfalls kannst du die Begleitung sehr differenziert einstellen und erstmal mit Gitarre, dann ohne üben. Oder lass das Schlagzeug weg und lass nur den Bass spielen. Improvisieren lernt man, indem man es tut. Hiermit kannst du es stundenlang im stillen Kämmerlein tun.
Ich habe am Samstagabend beim Jam mit Adam ein tolles Stück Software kennengelernt und sofort geladen: "iReal B" - da kannst du nicht nur die ganzen Leadsheets des RealBook draufladen, sondern auch eigene Harmoniefolgen programmieren - quasi eine elektronische Rhythmusgruppe. Preis: 6,99 EUR im iOS AppStore. Ob es die Software auch für die ganzen anderen Mobilgeräte - sprich non-human Androids - gibt weiß ich nicht.
Jedenfalls kannst du die Begleitung sehr differenziert einstellen und erstmal mit Gitarre, dann ohne üben. Oder lass das Schlagzeug weg und lass nur den Bass spielen. Improvisieren lernt man, indem man es tut. Hiermit kannst du es stundenlang im stillen Kämmerlein tun.
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Re: Improvisation - Akkordwechsel
Eine für mich hilfreiche Vorgehensweise war:
Den Grundton des gerade aktuellen Akkordes mitsingen während die Begleitung läuft. (Später dann die Terz usw.)
Das öffnet die Ohren.
Den Grundton des gerade aktuellen Akkordes mitsingen während die Begleitung läuft. (Später dann die Terz usw.)
Das öffnet die Ohren.
- Tobias
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Re: Improvisation - Akkordwechsel
Da sind schon viele gute Tipps dabei.jazzinJo hat geschrieben:...weil ich nicht höre wann der Akkord kommt
Meiner:
Du musst dein Ohr trainieren.
Versuche zuerst kleine Melodien z.B. von Volksliedern nachzusingen und wenn das klappt nachzuspielen. Aber erst auf dem Instrument versuchen, wenn du es wirklich singen kannst, nicht vorher rumprobieren.
Schalte das Radio ein und versuche Melodien, die du hörst, zuerst nachzusingen und dann nachzuspielen.
Später ist es klasse, das mit Jazzvokabular zu trainieren. Zu einer Aufnahme, die dir gefällt, mitspielen, die Melodie, Phrasen, die dir gut gefallen usw.
Die Fähigkeit, gut zu hören, ist meiner Meinung nach beim Jazz spielen, das absolut Wichtigste. Ziel sollte es sein, die Harmonien, die die Rhythmusgruppe spielt zu hören und nicht abzulesen.
Kommunikation mit den Mitmusikern kann auch erst stattfinden, wenn nicht jeder darin gefangen ist, etwas von einem Blatt abzulesen, sondern jeder noch Kanäle offen hat um zu hören, was die anderen machen und darauf zu reagieren.
Fazit: HÖREN ÜBEN.
Gruß
Tobias
Connstellation 38b
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Re: Improvisation - Akkordwechsel
Hallo zusammen,
ich habe als Akkordeonbaumeister lange Jahre als Dozent für den DHV (Akkordeon Verband) gearbeitet. Das waren Wochenkurse mit Workshops vom klassischem Orchesterspiel bis Dirigentenlehrgänge.
Abends gings in der Bar weiter und ich hab gerne auf Zuruf alles mögliche auf dem Akkordeon gespielt. Wenn mich dann gestandene Notisten gefragt haben, wie ich das mache, hab ich den immer den Rat gegeben, sich in aller Ruhe ans Radio zu setzen und einen Schlagerkanal einzuschalten (z.B.WDR 4). Dann auf den Bass hören und auf Akkordseite die Akkorde rausfinden und mitspielen.
Meistens haben die Schlager 3 bis 5 Akkorde und sind recht einfach gestrickt. Mit der Zeit kriegt man ein Verständniss für Akkordabläufe und dann ist selbst ein Quintabgang kein Geheimniss mehr.
Es gibt bei den Akkordbegleitungen einige Taschenspielertricks, die die Komponisten immer wieder gerne nutzen. Interessanter wird es dann mit den späten Beatles bzw. mit klassischer Musik.
Also hören, hören und ausprobieren. Ich spiele seit 18 Monaten Trompete und kann die Erfahrungen wunderbar anwenden.
Hier noch ein Link zur Impro, der mir sehr gut gefallen hat: http://www.youtube.com/watch?v=2UQU9MFSmzk von Charly Porter.
Lg vom Moselheinz
ich habe als Akkordeonbaumeister lange Jahre als Dozent für den DHV (Akkordeon Verband) gearbeitet. Das waren Wochenkurse mit Workshops vom klassischem Orchesterspiel bis Dirigentenlehrgänge.
Abends gings in der Bar weiter und ich hab gerne auf Zuruf alles mögliche auf dem Akkordeon gespielt. Wenn mich dann gestandene Notisten gefragt haben, wie ich das mache, hab ich den immer den Rat gegeben, sich in aller Ruhe ans Radio zu setzen und einen Schlagerkanal einzuschalten (z.B.WDR 4). Dann auf den Bass hören und auf Akkordseite die Akkorde rausfinden und mitspielen.
Meistens haben die Schlager 3 bis 5 Akkorde und sind recht einfach gestrickt. Mit der Zeit kriegt man ein Verständniss für Akkordabläufe und dann ist selbst ein Quintabgang kein Geheimniss mehr.
Es gibt bei den Akkordbegleitungen einige Taschenspielertricks, die die Komponisten immer wieder gerne nutzen. Interessanter wird es dann mit den späten Beatles bzw. mit klassischer Musik.
Also hören, hören und ausprobieren. Ich spiele seit 18 Monaten Trompete und kann die Erfahrungen wunderbar anwenden.
Hier noch ein Link zur Impro, der mir sehr gut gefallen hat: http://www.youtube.com/watch?v=2UQU9MFSmzk von Charly Porter.
Lg vom Moselheinz
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Re: Improvisation - Akkordwechsel
hallo,
wenn Du bei der Jazzimprovisation Probleme mit dem Hören von Akkorden hast, solltest Du vielleicht modalen Jazz spielen, der wenige, sehr prägnante Wechsel bietet. Dann verfügst Du auch über mehr Zeit, um mit den Tönen zu "spielen", siehe auch http://www.educatium.de/jazzimprovisation/ . Ansonsten war der Tipp oben mit dem Bass nicht schlecht, summe doch bei den Songs den Bass-Grundton mit !
wenn Du bei der Jazzimprovisation Probleme mit dem Hören von Akkorden hast, solltest Du vielleicht modalen Jazz spielen, der wenige, sehr prägnante Wechsel bietet. Dann verfügst Du auch über mehr Zeit, um mit den Tönen zu "spielen", siehe auch http://www.educatium.de/jazzimprovisation/ . Ansonsten war der Tipp oben mit dem Bass nicht schlecht, summe doch bei den Songs den Bass-Grundton mit !
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Courtois Brevete
Re: Improvisation - Akkordwechsel
Meine Frage waere: Geht es um Stuecke, die du einueben moechtest, wo du also feste Harmonieablaeufe hast, oder eher um sowas wie Jamsessions?
Wenn du Stuecke einueben moechtest, dann lohnt es sich die Harmonien zu ueben, als arpeggios, mit Metronom. Hinterher hast du erstens im Kopf, wann genau welcher Akkord kommt, zweitens hast du im Ohr, wie der klingt und drittens hast du schonmal die Grundtoene als Improvisationshilfe.
Hilfreich sind die obengenannten Apps, ich persoenlich stehe aber mehr auf 'Band in a Box'. Mit diesen hilfsmitteln zu ueben bringt meineer Meinung nach extrem viel fuer das orientierungsgefuehl und die Improvisation insgesamt.
Also viel Spass beim Spielen!
Wenn du Stuecke einueben moechtest, dann lohnt es sich die Harmonien zu ueben, als arpeggios, mit Metronom. Hinterher hast du erstens im Kopf, wann genau welcher Akkord kommt, zweitens hast du im Ohr, wie der klingt und drittens hast du schonmal die Grundtoene als Improvisationshilfe.
Hilfreich sind die obengenannten Apps, ich persoenlich stehe aber mehr auf 'Band in a Box'. Mit diesen hilfsmitteln zu ueben bringt meineer Meinung nach extrem viel fuer das orientierungsgefuehl und die Improvisation insgesamt.
Also viel Spass beim Spielen!
Schoene Gruesse!
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Re: Improvisation - Akkordwechsel
es empfiehlt sich auch langfristig, ein Begleitinstrument wie Gitarre o Klavier zu erlernen, mit dem wir die Songs durchspielen und lernen vermögen, bevor wir zur Trompete greifen,
- Bixel
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Re: Improvisation - Akkordwechsel
Guter Tipp, nicht von ungefähr ist das Klavierspiel im Rahmen eines Jazztrompetenstudiums ein Pflichtnebenfach.lochimblech hat geschrieben:es empfiehlt sich auch langfristig, ein Begleitinstrument wie Gitarre o Klavier zu erlernen, mit dem wir die Songs durchspielen und lernen vermögen, bevor wir zur Trompete greifen.
Benefit: Am Klavier sieht man (mehr noch als bei der Gitarre), was bei einem Song harmonisch vor sich geht.
Andererseits lässt sich aber durch die heutigen Play-along-Möglichkeiten - insbesondere auch mittels Band-in-a-Box - vieles hervorragend ohne Klavier bewältigen.
Ich persönlich arbeite (unterrichtend) sehr viel mit Band-in-a-Box, weil mich die eigene Klavierbegleitung ungleich stärker vom Tun des Schülers ablenken würde, und weil ich schlecht gleichzeitig am Klavier begleiten und Dinge auf der Trompete demonstrieren kann.
Rausgehen ist wie Fenster Aufmachen, nur viel krasser.
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Re: Improvisation - Akkordwechsel
Was ist denn Band-in-Box?
- Bixel
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Re: Improvisation - Akkordwechsel
Rausgehen ist wie Fenster Aufmachen, nur viel krasser.
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Re: Improvisation - Akkordwechsel
kannte ich auch nicht,
wikipedia:
"...Die erste Version von Band-in-a-Box erschien 1990 für Atari ST... "
"...Lange gab es keine vergleichbare Software mit einer derartigen musikalischen Intelligenz. 2007 jedoch wurde das Programm Ludwig veröffentlicht, welches funktional zwar hinter Band-in-a-Box zurückbleibt, ..."
und ich gab früher aufwändig in ein Notenprogramm alle einz Noten ein
wikipedia:
"...Die erste Version von Band-in-a-Box erschien 1990 für Atari ST... "
"...Lange gab es keine vergleichbare Software mit einer derartigen musikalischen Intelligenz. 2007 jedoch wurde das Programm Ludwig veröffentlicht, welches funktional zwar hinter Band-in-a-Box zurückbleibt, ..."
und ich gab früher aufwändig in ein Notenprogramm alle einz Noten ein
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Re: Improvisation - Akkordwechsel
dafür hattest Du dann Deine Play-Alongs, genau wie Du sie haben wolltest,
man kann aber auch die Band fragen, aufnehmen und nicht mitspielen
man kann aber auch die Band fragen, aufnehmen und nicht mitspielen
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