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Lee Morgan

Verfasst: Sonntag 5. August 2007, 23:25
von Tobias
Hallo,

ich habe in letzter Zeit viel Lee Morgan gehoert. Ich liebe besonders seinen Sound und sein Phrasing.

Fuer alle, die diesen Wahnsinns-Musiker mal genauer auschecken wollen, hier einige seiner Solos mit den jeweiligen Transkriptionen (nicht von mir, sondern aus dem Netz):

Solos: http://www.zshare.net/audio/3001561cba02da/
Transkriptionen: http://www.zshare.net/download/300139252eca55/ (als rar-Archiv)

In der Reihenfolge:

- Moment's Notice
- Locomotion
- I'm Old Fashioned
- Lazy Bird
- Sidewinder

Die ersten vier Titel von der Coltrane-Scheibe "Bue Train", der letzte von der gleichnamigen Lee Morgan Aufnahme.

Besonders krass finde ich das Solo-Break bei Locomotion.

Viel Spass damit!

Gruss

Tobias

Re: Lee Morgan

Verfasst: Montag 6. August 2007, 10:44
von buddy
Lee Morgan und Clifford Brown sind zwei meiner Lieblings-Trompeter, deren Aufnahmen für mich wie eine Quintessenz des Jazz klingen.

Bei Google ist die Suche nach "jazz transcriptions" recht ergiebig. Eine der vielen interessanten Seiten ist http://www.music.sc.edu/ea/Jazz/transcriptions.html

Hier zeigt der Autor Bert Ligon anhand eines transkribierten Euphonium-Solos über "Stella by Starlight", wie man mit solchen Ideen arbeiten kann, um sie für sich verfügbar zu machen:
Solo: http://www.music.sc.edu/ea/Jazz/Transcr ... tteson.pdf
Beispiel für die Arbeit mit so einer Transkription: http://www.music.sc.edu/ea/Jazz/Transcr ... RCISES.pdf

Re: Lee Morgan

Verfasst: Montag 6. August 2007, 13:37
von supertobi
Ich sehe das ähnlich. Lee Morgan ist für mich ein echtes Vorbild, was Phrasierung angeht.

Unglaublich gut - ach was: göttlich! - ist auch das Solo von Lee Morgan über "Moanin'" in der Aufnahme mit Art Blakey und den Jazz Messengers.

Eine Transkription findet sich unter http://www.jazztrumpetsolos.com/solo.as ... olo=Moanin.

Wer's nicht kennt, muss sich das unbedingt anhören!

Re: Lee Morgan

Verfasst: Sonntag 6. September 2015, 23:30
von Justus.
Hallo,

auch wenn dieser Thread schon relativ alt ist, möchte ich hier mal zwei von mir herausgehörte Soli von Lee Morgen teilen.

Lee Morgan - A Night in Tunisia (Album: The Cooker/The Best of Lee Morgan) ab 08:30 min:
PDF: https://drive.google.com/file/d/0Bxi8is ... sp=sharing
Aufnahme: https://www.youtube.com/watch?v=PTb4XX37FYk

Lee Morgan - Blue Train (alt. take 2) (Album: Blue Train) ab 04:10 min:
PDF: https://drive.google.com/file/d/0Bxi8is ... sp=sharing
Aufnahme: http://www.filedropper.com/07bluetraina ... bonustrack

Gruß
Justus

Re: Lee Morgan

Verfasst: Montag 7. September 2015, 18:57
von Tobias
Hallo Justus,

vielen Dank! Ich habe hier früher auch viele meiner Transkriptionen geteilt.
Als Anregung: Schreib doch die Changes dazu, das finde ich sehr nützlich, wenn man analysiert, was die Großen so spielen.

Keep on swingin'

Tobias

Re: Lee Morgan

Verfasst: Samstag 13. Februar 2016, 19:50
von Justus.
Hallo,

hier mal wieder zwei Sachen, die ich rausgehört habe:

Lee Morgan - Dead End (1st alt tk), Album: The Complete Vee Jay Sessions
PDF
Aufnahme

Arturo Sandoval - Real Mcbop
PDF
Youtube

Hätte dieses mal gerne die Akkorde dazugeschrieben. Das Stück ist aber nicht im Realbook und raushören kann ich die Akkorde leider nicht ohne weiteres. Trotzdem viel Spaß damit.

Gruß,
Justus

Re: Lee Morgan

Verfasst: Sonntag 14. Februar 2016, 11:26
von Bixel
Justus. hat geschrieben:Lee Morgan - Dead End (1st alt tk), Album: The Complete Vee Jay Sessions
PDF
Aufnahme
Dead End verwendet die Changes von Love For Sale in (klingend) Ab-Dur/Moll.

Um eine Transkription formal "augenfreundlich" zu gestalten, empfehle ich immer gern, dass man - bei symmetrischen Tunes wie diesem - vier Takte in einer Zeile unterbringt.
Da Lee Morgan erst im zweiten Takt der Form sein Solo beginnt, wäre hier demzufolge mit einem Leertakt zu beginnen und dann konsequent viertaktig fortzuschreiben. Dann beginnt jeder Teil (der AABA-Form) in einer neuen Zeile, was der Orientierung des Hörenden/Lesenden ungemein hilft.
Justus. hat geschrieben:Arturo Sandoval - Real Mcbop
PDF
Youtube

Hätte dieses mal gerne die Akkorde dazugeschrieben. Das Stück ist aber nicht im Realbook und raushören kann ich die Akkorde leider nicht ohne weiteres.
Hier kannst du deine Transkription vergleichen und auch die Changes entnehmen:
https://www.youtube.com/watch?v=6WBzZWckuWY

Du suchst dir ganz schön komplizierte Vorlagen aus.

:shock:

Re: Lee Morgan

Verfasst: Sonntag 14. Februar 2016, 16:38
von Justus.
Danke Bixel und Tobias für das Feedback! :gut:

Hier die Transkriptionen inklusive Akkorde:
Real McBop
Dead End

Ich hoffe, die Akkorde sind soweit korrekt. In dieser Hinsicht habe ich noch deutlich Nachholbedarf.
Bixel hat geschrieben: Du suchst dir ganz schön komplizierte Vorlagen aus.
:shock:
Da hast du Recht. Meist reizen mich aber nur kompliziertere Stücke so sehr, dass ich mir die Zeit nehme, sie rauszuhören.

Re: Lee Morgan

Verfasst: Sonntag 14. Februar 2016, 23:04
von Bixel
Justus. hat geschrieben:Hier die Transkriptionen inklusive Akkorde:
Real McBop
Dead End

Ich hoffe, die Akkorde sind soweit korrekt. In dieser Hinsicht habe ich noch deutlich Nachholbedarf.
Die formale Anordnung ist jetzt viel übersichtlicher. :gut:
Du hast die Akkorde allerdings ganz "mechanisch" (und ungeprüft) eingebaut; da fehlt der detaillierte Abgleich mit den beiden Aufnahmen.
Insbesondere "Love For Sale" wird gern in unterschiedlichen Reharmonisierungen gespielt; die Lee-Morgan-Version "kollidiert" an etlichen Stellen mit den von dir eingefügten Akkorden (Dur <> Moll, Major <> Dominat7).
Abgesehen davon entspricht die Bridge von Dead End nicht wirklich jener von Love For Sale.

Justus. hat geschrieben:
Bixel hat geschrieben:Du suchst dir ganz schön komplizierte Vorlagen aus.
Da hast du Recht. Meist reizen mich aber nur kompliziertere Stücke so sehr, dass ich mir die Zeit nehme, sie rauszuhören.
Mein Statement war nicht (nur) als Kompliment gemeint, sondern es sollte meine Zweifel an der Sinnhaftigkeit deines Transkribierens andeuten. Sofern man Transkriptionen nicht als "rein sportliche Knobelaufgaben" betrachtet, sondern man improvisatorisch-solistisch davon profitieren will, entfernt sich die Komplexität der gewählten Vorlagen möglichst nicht allzu weit vom melodisch-harmonischen Entwicklungsstand des Transkribierenden.

:roll:

Re: Lee Morgan

Verfasst: Montag 15. Februar 2016, 02:26
von Justus.
Bixel hat geschrieben: Mein Statement war nicht (nur) als Kompliment gemeint, sondern es sollte meine Zweifel an der Sinnhaftigkeit deines Transkribierens andeuten. Sofern man Transkriptionen nicht als "rein sportliche Knobelaufgaben" betrachtet, sondern man improvisatorisch-solistisch davon profitieren will, entfernt sich die Komplexität der gewählten Vorlagen möglichst nicht allzu weit vom melodisch-harmonischen Entwicklungsstand des Transkribierenden.
:roll:
Hatte ich auch nicht (nur) als Kompliment verstanden. Mir geht es einerseits darum, mein Gehör an sich zu trainieren, da ich einen eher intuitiven Ansatz in Sachen Improvisation verfolge. Andererseits versuche ich mir insbesondere Sound und Phrasierung einzelner Stellen zu eigen zu machen. Für beides ist die melodisch-harmonische Komplexität m. E. nachrangig.
Du hast aber insofern Recht, als ich bei der Auswahl mehr Wert auf letztgenannten Aspekt legen sollte.

Re: Lee Morgan

Verfasst: Montag 15. Februar 2016, 08:42
von Bixel
Justus. hat geschrieben:Mir geht es einerseits darum, mein Gehör an sich zu trainieren, da ich einen eher intuitiven Ansatz in Sachen Improvisation verfolge.
:gut:

Auf diese (intuitive) Weise habe auch ich mich der Improvisation genähert.
Die eher analytischen Betrachtungen habe ich dann erst später "nachgeholt".

Allerdings habe ich niemals (schriftliche) Transkriptionen angefertigt, sondern - ohne den "schriftlichen Umweg" - Motive der großen Meister auf meinem Horn zu finden versucht.
Das kann funktionieren, wenn man das eigene Gehör und die eigene Spielfähigkeit nicht überfordert.
Daher beginnt man diese Strategie sinnvollerweise z.B. bei Louis Armstrong und/oder Bix Beiderbecke und findet dann z.B. über Chet Baker und andere Meister der (vergleichsweise) einfachen, aber sinnhaltigen Improvisation zur Sprache des moderneren Jazz.

8)

Re: Lee Morgan

Verfasst: Montag 15. Februar 2016, 13:49
von Tobias
Ist die Jazzecke aus dem Dornröschenschlaf erwacht? Das würde mich aber ausserordentlich freuen :D
Wir wären immerhin schon zu dritt :huepf:

Re: Lee Morgan

Verfasst: Montag 30. Mai 2016, 19:40
von Justus.
Hi,

dieses Warm-Up Video von Wynton Marsalis kennen sicherlich viele. Mich haben insbesondere die schnellen Licks ab 2:17 so sehr fasziniert, dass ich die kurze Sequenz mal aufgeschrieben habe (siehe hier).

Ich habe versucht ein paar Betonungen hinzuzufügen, damit sich die Phrasierungsmuster besser erkennen lassen.

Viele Grüße,
Justus

PS: Ich missbrauche diesen eigentlich Lee Morgan gewidmeten Thread mal wieder, um nicht immer extra einen neuen eröffnen zu müssen.

Re: Lee Morgan

Verfasst: Donnerstag 31. Dezember 2020, 23:54
von ttrumpett
Zu viert.....

Re: Lee Morgan

Verfasst: Donnerstag 31. Dezember 2020, 23:54
von ttrumpett
Lee Morgan ist mein Held...