Re: Lee Morgan
Verfasst: Donnerstag 7. Januar 2021, 14:37
Nun, bei aller Wertschätzung dieses exzellenten Trompeters muss ich sagen, dass gerade zu dieser Zeit eine große Anzahl an hervorragenden Trompetern unterwegs waren. Diese Menge an Qualität kam meiner Meinung nach erst wieder in den 1990-er Jahren so zum Vorschein, dann aber verstärkt aus New Orleans.
Morgan hat, wie auch Kenny Dorham, Joe Gordon und natürlich Clifford Brown das Problem, nur eine begrenzte Zeit aktiv gewesen zu sein. Leider konnten sie sich nicht bis in die 1980-er Jahre hinein retten, so dass man nur noch von der Nostalgie her lebt und profitiert. Doch all diese Trompeter waren in einem relativ engen Korsett unterwegs gewesen. Okay, Morgan hat sich später versucht zu öffnen, aber das war nur recht halbherzig gewesen und auch meiner Meinung nach nicht so recht gelungen.
Einen längeren Atem hatten die Veteranen Clark Terry, Ira Sullivan, Art Farmer Benny Bailey und Red Rodney etwa, die auch alle das Flügelhorn mit dazu nahmen. Terry war gar einer der Wegbereiter für das Instrument. Lee Morgan trug es zwar mit spazieren und blies es gelegentlich, aber überzeugend war er darauf nicht gewesen. Mir fällt zumindest keine Platte ein, wo er darauf was Wegweisendes hinterlassen haben könnte. Sorry.
Heute spielen viele Trompeter stilistisch nahezu die ganze Breite der Jazz-Geschichte hindurch, ohne dass sie sich verbiegen müssten. Mir kommt das seit den Blue Note-Zeiten alles doch irgendwie ähnlich bis gleich vor, was natürlich so nicht stimmt, aber ich habe mich 2020 durch eine Vielzahl an Trompetern gehört: Dizzy Reece, den Candoli-Brothers, Leo Smith, Idress Sulieman, Webster Young, Rolf Ericson, Blue Mitchell, Don Fagerquist, Howard McGhee, Joe Wilder, Jimmy Deuchar, natürlich Miles Davis und Dizzy Gillespie, Clifford Brown, Thad Jones, Joe Newman, Lee Morgan, Joe Gordon, Art Farmer, Clark Terry, Freddie Hubbard, Donald Byrd und noch einige mehr, die ich gerade nicht auf dem Schirm habe.
Am Ende sind alle auf ihre Art und Weise richtig klasse, aber komischerweise sind mir am Ende eher Leute wie Clark Terry, Joe Wilder, Rolf Ericson, Miles, Clifford, Kenny Dorham und Dizzy hängen geblieben. Lee Morgan seltsamerweise nicht. Ich mag ihn wirklich sehr, bin aber irgendwie überzeugt, dass er, hätte Clifford Brown den Unfall nicht gehabt, heute kaum bekannt gewesen wäre. Morgan hat Clifford Brown zwar theoretisch abgelöst, praktisch aber war Brownie nicht zu ersetzen gewesen. Brown war bei Art Blakey großartig, kein Zweifel, aber dann kam nur noch relativ wenig von ihm. Das mögen die Morgan-Fans anders sehen, doch es ist meine Sichtweise.
Morgan hat, wie auch Kenny Dorham, Joe Gordon und natürlich Clifford Brown das Problem, nur eine begrenzte Zeit aktiv gewesen zu sein. Leider konnten sie sich nicht bis in die 1980-er Jahre hinein retten, so dass man nur noch von der Nostalgie her lebt und profitiert. Doch all diese Trompeter waren in einem relativ engen Korsett unterwegs gewesen. Okay, Morgan hat sich später versucht zu öffnen, aber das war nur recht halbherzig gewesen und auch meiner Meinung nach nicht so recht gelungen.
Einen längeren Atem hatten die Veteranen Clark Terry, Ira Sullivan, Art Farmer Benny Bailey und Red Rodney etwa, die auch alle das Flügelhorn mit dazu nahmen. Terry war gar einer der Wegbereiter für das Instrument. Lee Morgan trug es zwar mit spazieren und blies es gelegentlich, aber überzeugend war er darauf nicht gewesen. Mir fällt zumindest keine Platte ein, wo er darauf was Wegweisendes hinterlassen haben könnte. Sorry.
Heute spielen viele Trompeter stilistisch nahezu die ganze Breite der Jazz-Geschichte hindurch, ohne dass sie sich verbiegen müssten. Mir kommt das seit den Blue Note-Zeiten alles doch irgendwie ähnlich bis gleich vor, was natürlich so nicht stimmt, aber ich habe mich 2020 durch eine Vielzahl an Trompetern gehört: Dizzy Reece, den Candoli-Brothers, Leo Smith, Idress Sulieman, Webster Young, Rolf Ericson, Blue Mitchell, Don Fagerquist, Howard McGhee, Joe Wilder, Jimmy Deuchar, natürlich Miles Davis und Dizzy Gillespie, Clifford Brown, Thad Jones, Joe Newman, Lee Morgan, Joe Gordon, Art Farmer, Clark Terry, Freddie Hubbard, Donald Byrd und noch einige mehr, die ich gerade nicht auf dem Schirm habe.
Am Ende sind alle auf ihre Art und Weise richtig klasse, aber komischerweise sind mir am Ende eher Leute wie Clark Terry, Joe Wilder, Rolf Ericson, Miles, Clifford, Kenny Dorham und Dizzy hängen geblieben. Lee Morgan seltsamerweise nicht. Ich mag ihn wirklich sehr, bin aber irgendwie überzeugt, dass er, hätte Clifford Brown den Unfall nicht gehabt, heute kaum bekannt gewesen wäre. Morgan hat Clifford Brown zwar theoretisch abgelöst, praktisch aber war Brownie nicht zu ersetzen gewesen. Brown war bei Art Blakey großartig, kein Zweifel, aber dann kam nur noch relativ wenig von ihm. Das mögen die Morgan-Fans anders sehen, doch es ist meine Sichtweise.