Trompetenregister in Blasorchester

Hier geht`s um die klassischen Stücke,Märsche,Techniken etc.

Moderator: Die Moderatoren

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burt
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Rotation

Beitrag von burt »

Hallo zusammen,

das angesprochene Problem der etablierten Stimmen gibt es auch im Posaunenchor. Auch hier halten sich die Platzhirsche oftmals viel zu lange in der ersten Stimme, obwohl sie vom Ton und Ansatz da nichts mehr zu suchen hätten. Jüngere aufstrebende Bläser werden deswegen oftmals in Ihrer Entwicklung gehemmt und suchen dann nach Alternativen. Die ganz schlechten sitzen dann eh in der zweiten Stimme und haben oftmals auch gar keinen Ehrgeiz mehr, sich zu verbessern. Ich habe das Glück, in einem 10er Ensemble zu spielen, was ausschließlich aus Armateuren besteht. Da wir aus diesem Grund vor allem im Trompetensatz nur über begrenzte Übe-und Ansatzmöglichkeiten verfügen, ist eine Rotation bei professioneller Literaturauswahl unumgänglich.
Schönen Gruß vom Burt
Sandu
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Beitrag von Sandu »

Das ganze ist wahrscheinlich ein ziemlich unlösbares Problem.
Ich kenn diese Problem selber:
Durchschnittliche "Musikkapelle", wir sind 4 Trompeter und 2 davon sind miserabel, die 2 guten spielen 1. Stimme. Wir hatten auch das problem der unausgewogenen Stimmen und ham gedacht: wir tauschen einen 1. mit einem 2.. Folgendes Problem: Der miserable, der auf die 1. kam hat dort so viel Schaden angrichtet wie es auf der 2. nie möglich wäre.
Und es ist halt in traditionellen Musikkapellen so, dass die 1. Trompete verdammt viel ausmacht. Falls da jemand ne Lösung kennt, bitte sagen!

mfg sAndu
goozi
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Beitrag von goozi »

ich find am besten:

3-2-1 <- Trmp Flgh -> 1-2

sprich von innen nach außen .... was ich total blöd finde is, wenn man flügelhorn und trompete weit auseinander setzt so gegenüber

1-2 flgh 1-2 es-sax 1-2 tenorsax 1-2-3 trmp

is in der einen kapelle so und irgendwie hör ich als flügelhornist nichts von den trompeten ... gut bei mosch macht das vllt noch sinn .... aber bei stücken wo trompete flügelhorn auch mal viel zusammen spielen ist es nervig vom hören her
stratchmo
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Beitrag von stratchmo »

hi zusammen,

ja das gute alte problem ist auch mir bestens bekannt.

wir sind bei uns zwei 1. trompeter, fünf 1. flügelhörner, vier 2. flügelhorn/trompete und acht, die, wenn es sein muss, 2.-5. stimme spielen.

außer wir zwei in der 1. trompete hat keiner von den anderen die kondition ein stück 1. stimme durchzuhalten und die flügelhörner können sich, wenn mal alle da sind, abwechseln. aber fast jeder von den anderen will 1. stimme spielen, was ja aber net geht, weil sie des net durchhalten würden, mal gar nicht zu reden von tonqualität, lautstärke, rhytmusgefühl oder überhaupt noten lesen können!!! :schock:

ich würde zwischendurch auch mal gerne eine andere stimme spielen, zum mal ausruhen, darf es aber net, weil einer alleine gegen so viel blech, insgesamt 45, net so richtig durchdringt.

man kann aber auch zu einem ausm 1. flügelhorn net sagen er soll jetzt mal 2. spielen, das ein anderer mal die chance hat dessen stimme zu spielen, weil er des ja als beleidigung ansieht und vielleicht nimmer kommt (haben sie schon angedeutet, als es mal darum ging).

naja, mitte nächsten jahres hört unser dirigent auf und vieeleicht kommt dann mit einem neuen auch neuer wind ind dieses thema (ich hoffe mal so), dass so viel wie möglich rotiert wird.

komisch finde ich aber, dass es bei dem musikverein wo ich auch noch spiele es gar keine probleme mit der stimmverteilung gibt. vielleicht liegts ja daran, dass nur sehr gute leute im Trompeten/flügelhornsatz spielen: 3 flügelhorn/trompete und 3 trompeten. funktioniert wunderbar, und keiner musste sich beim konzert sonderlich plagen/anstrengen - eine echt feine sache. und der 4 stimmige trompetensatz bei bigband stücken funktioniert auch erste sahne! :huepf:



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hari7
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Beitrag von hari7 »

Es braucht der erste Trompeter ja nicht endlos durchzuhalten. Wenn man sich denn im Trompetensatz den gut versteht und entsprechend abspricht, kann jederzeit, z.B. nach 8 Takten :? durchgetauscht werden, damit man sich nicht übernimmt. Ich finde es schon gut, wenn jeder, auch ein mittelmäßiges Mitglied des Satzes gelegentlich mal eine schöne Solostelle aufgebrummt kriegt, denn das motiviert und bringt einen musikalisch weiter. Das zeichnet ein echtes Team aus, dass jeder mal darf.
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kleiner muck
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Beitrag von kleiner muck »

...iss ja im Prinzip richtig. Wenn's dann von der Intonation und Qualität noch passt. Ich bin auch dafür, dass die Stimmen flexibel besetzt werden - aber das sollte dann nicht zu Lasten des Gesamtklanges gehen. Merkwürdigerweise reisst sich aber kaum jemand um die 1. Flügelhornstimme.
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weller
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Beitrag von weller »

kleiner muck hat geschrieben:Merkwürdigerweise reisst sich aber kaum jemand um die 1. Flügelhornstimme.
Ich reiß mich nicht drum, ich spiel sie. :D

Aber es ist schon so, dass es bei Mosch und Co, sowie bei anspruchsvoller sinfonischer Musik schöne Flügelhornstimmen gibt. Aber wenn man nur ein Zwischending zwischen Flöte, Klarinette und Trompete ist, dann komm ich mir manchmal absolut überflüssig vor. Wenn ich die Stimme nicht spiele, fehlt nichts. Und gerade einen sowieso schon zu starken Trompetensatz mit einem Flügelhornsatz weiter zu verstärken macht in meinen Augen keinen Sinn.
Auch das spielen der fiesen Fanfare bzw. BrassBand Flügelhornstimmen im normalen Blasorchester macht je nachdem keine Freude. Meist doppelt man da die Klarinetten und hat sämtliche Läufe drin, die man mit 9 Fingern auf der Klarinette kaum und auf 3 Ventile fast unmöglich bewältigen kann. Das Flügelhorn im Blasorchester ist auf dem absteigenden bis aussterbenden Ast.

Ich habe in meinem Orchester einen nicht unbegabten, leider aber sehr falsch und unzulänglich ausgebildeten Trompeter (2.Trompete). Um ihn ein wenig zu motivieren und zum Üben (was seinen Fähigkeiten sehr zuträglich wäre) zu motivieren, habe ich ihn in Absprache mit der 1.Trompete ein Solo gegeben. Fazit: Nach 3 Monaten sind elementare Dinge wie Vorzeichen, das Lesen der Töne und Umsetzen auf dem Instrument unklar.

Früher dachte ich immer, jeder könnte 1.Stimme spielen. Aber es gehöt schon was dazu. Einige Musiker in meiner Umgebung drängen trotz mangelnder Fähigkeiten auf die 1. und andere wollen trotz guter Eignung nicht auf die 1. und sind daher auch nicht geeignet.
Man muss es wollen (auch und vor allem vom Kopf her) und auch können.

Wunschzettel für Weihnachten:
Ein ausgewogener Satz im hohen Blech, der beliebig die Stimmen rotieren kann, ohne Leistungsabfall oder Streit.
Musica est noster amor!

Klick für das Maskottchen
kuhlo
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Beitrag von kuhlo »

Die ganze Geschichte hat m.E. viel mit Toleranz und Verständnis zu tun. In unserem Posaunenchor haben wir zwar ausreichend Bläser (sieben 1.Stimme-Bläser und sieben 2.Stimme Bläser), das Leistungsvermögen ist aber sehr unterschiedlich. Da gibt es die 2. Stimme-Bläser, die eher die Geselligkeit als das gemeinsame Musizieren suchen und 1.Stimme-Bläser, die eigentlich noch unterfordert sind. Und da fangen dann die Probleme schon an. Ein Wechsel in die 1. Stimme ist für fast alle 2. Stimme-Bläser aufgrund des fehlenden Könnens unmöglich. Die Jungbläser der ersten Stimme müssen entsprechend motiviert werden, um sie langsam an Soli oder Oberstimmen heranzuführen.

Bei uns sehe ich da derzeit keine großen zwischenmenschlichen Probleme. Ich kenne aber andere Bläser, die sich schlichtweg weigern, vermeintlich schlechteren Bläsern eine tragende Rolle zu überlassen. Die Integration von Jungbläsern in Ensembles führt in der Regel zum absinken des bisherigen Niveaus. Auch das können viele Bläser leider nicht akzeptieren.

Worauf ich hinaus möchte, ist folgendes:
Alle Anstrengungen mit der Rochade von Bläsern setzen zwei Dinge voraus, Toleranz und Verständnis der altgedienten Bläser und Motivation und Talent der vermeintlich schwächeren Bläser. Ohne diese Grundvoraussetzungen werden die Bemühungen im Sande verlaufen.

Gruß Kuhlo
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kleiner muck
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Rotation

Beitrag von kleiner muck »

kleiner muck hat geschrieben:
weller hat geschrieben: Aber wenn man nur ein Zwischending zwischen Flöte, Klarinette und Trompete ist, dann komm ich mir manchmal absolut überflüssig vor. Wenn ich die Stimme nicht spiele, fehlt nichts.
... wenn das Flügelhorn oft auch nur die Klarinetten doppelt, ist's doch auch gut, dann klingen die wenigstens mal nicht mehr so schrill. Wie Du schon bemerkt hast, sind die Flügelhornstimmen oft sehr schön :P , leider auf die Dauer aber etwas anstrengend.
:cry:
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duden
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Beitrag von duden »

Ich finde sowieso, dass die Holz-Stimmen immer von Flügelhörnern gespielt werden sollten. Dann könnten die Schwarzwurzeln zuhause bleiben, sich gegenseitig den Klarinettenmuckl vorspielen, und wir hätten unsere Ruhe.
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Schlaui
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Beitrag von Schlaui »

Ich arrangiere hin und wieder für Blasorchester und kenne das Problem mit den Flügelhornstimmen sehr gut. Tatsächlich sitzen sie oft zwischen des Stühlen Klarinetten und Trompeten. Andererseits möchte ich sie als Arrangeur auch nicht missen, denn sie sind eine ausgesprochen kraftvolle Melodiestimme, die im Grunde nur noch von den Trompeten tot zu blasen ist.
Tröstet euch also im Zweifel damit, dass die Klarinetten EUCH doppeln und nicht umgekehrt. Leider werden bei vielen Notenimporten aus Holland die Stücke so arrangiert, dass sie auch ohne Flügelhörner funktionieren und die Flgh-Stimmen nachträglich aufgedoppelt. Das ist dann wirklich ätzend zu spielen, zugegeben.
Trompetenmonster
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Beitrag von Trompetenmonster »

Da ich nicht im Blasorchester spiele, kann ich dieses Statement nur etwas allgemeiner abgeben.
Natürlich "boomt" meist die erste Stimme, is doch klar, sie is höher, impulsiver, fällt mehr auf - aaaaaaaber
die zweite oder au dritte ect. Stimme ist in diesem Sinne mehr anspruchsvoller als die erste, da meist gegen den Takt oder auch andere Melodien gespielt werden. Und setzt mal paar Letue aus der ersten in die zweite und lasst sie diese vom Blatt spielen - viel Spaß.
Dazu muss ich sagen, ich spiel au erste, aber versuche soweit es geht immer alle weiteren Stimmen mitzuspielen. Incl. Baßschlüssel :wink:
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Schlaui
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Beitrag von Schlaui »

Trompetenmonster,
du machst dir z. T. falsche Vorstellungen. Bei vielen BO-Noten ist es tatsächlich so, dass die 1. Trp eine schöne Stimme hat, die 2. zeitweilig die Unterterz oder -oktave und die 3./4. Nachschschläge "pupsen" oder lange Töne aushalten - sofern sie nicht Pause haben. Das ist nicht immer so, aber kommt schon häufig vor. Alle, wirklich alle Solos sind in der ersten. Es liegt auch daran, dass Arrangeure sich auf das Vorhandensein von mehr als 2 Trompeten nicht verlassen können. Wer das tut, dessen Stücke werden oft mies klingen, weil die Stimmen mal wieder nicht besetzt sind. Ich verbringe viel Zeit damit, allen Stimmen ihren Reiz zu geben, ohne dass der Ausfall einer dritten zum klanglichen Kollaps führt, aber das ist nicht leicht.
Es ist nicht vergleichbar mit etwa Big-Band Noten, wo der Arrangeur immer einen vollen Satz vorraussetzen kann.
Zuletzt geändert von Schlaui am Dienstag 17. Januar 2006, 11:16, insgesamt 1-mal geändert.
Trompetenmonster
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Beitrag von Trompetenmonster »

Hola Schlaui,

deswegen war ich ja au aweng vorsichtig mit meiner Meinung und hab sie mehr allgemein gehalten. Ich hab früher nur paar mal im Blasorchester mitgespielt und daher kann ich ja net wirklich für das Orchester reden. :oops: Ich wollt ja au nur sagen, dass die Unterstimmen oft unterschätzt werden. Das des in großen Combos anders abläuft als in kleineren Ensembles is ja klar :wink:

Grüße
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Schlaui
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Beitrag von Schlaui »

Ich hatte das auch so verstanden. Schon OK. Du hast insofern recht, dass die Unterstimmen im Satz dadurch im Prinzip anspruchsvoll sind, dass sie "komische" Intervallsprünge und schwierige Melodien beinhalten, während die Erste gehörmäßig unmittelbar einleuchtend ist.
Aber soweit sind viele Amateure ja gar nicht, dass sie beim prima-vista-Spiel vorher hören könnten, wie der nächste Ton klingen muss. Für sie ist es dann keine Herausforderung, sonder nur lästig, die komischen Sprünge und häßlichen Melodien zu üben.
Und wie gesagt: Es steht nicht alles *im Satz*, sondern es sind auch viel Nachschlagbegleitungen und ähnliches dabei.
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