Brahms Symphonie Nr.2 op. 73

Hier geht`s um die klassischen Stücke,Märsche,Techniken etc.

Moderator: Die Moderatoren

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Deakt_20120717
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Brahms Symphonie Nr.2 op. 73

Beitrag von Deakt_20120717 »

Frage an die "Klassikerprofis"
Ich muss in ca. 3 Wochen Brahms Symphonie Nr 2 spiele:
Je länger ich die übe, umso schwerer wird sie!
Fragen: Welche Trompete? Ich wollte sie mit deutscher C spielen, aber es werden dann viele a´´die ich doch gelegentlich vergickse!
Vorallem im Solo erster Satz Takt 290 und folgende! Ist ja im Piano, hier fehlt mir noch die Koordination mit dem kleinen Finger für die a-Klappe! Hilft da noch Üben?
Und am Schluss, 4. Satz, die letzten 35 Takte ist ja eigentlich die einzige Stelle wo man gefordert b.z.w. deutlich gehört und über das Orchester muss. Wie teile ich mich ein, dass mir da nicht der "Saft" ausgeht? Gibts sonst noch irgend welche Tricks?
Danke und Gruss
Jörg
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guenni-trumpet
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Re: Brahms Symphonie Nr.2 op. 73

Beitrag von guenni-trumpet »

Etliche Profis, die ich kenne, haben diese Sinfonie auf der D gespielt. damit wird das ganze auch wesentlich sicherer. Auch die lange Schlusspassage wird dadurch leichter. Ich sehe da auch klanglich nicht das ganz große Problem.
Wenn keine D zur Verfügung steht, bleibt meiner Meinung nach nur der Griff zur (deutschen) C. Großartige Tricks gibt es da leider nicht. Der Einsatz der a-Klappe bei sämtlichen a'' stellt schon erhebliche virtuose Anforderungen, so dass ich dies nur bei Liegetönen machen würde. Ansonsten bleibt nur die Hoffnung auf einen guten 2., der ein sattes Fundament gibt und auch intonatorisch auf Zack ist. Das hilft eigentlich am meisten.
guenni-trumpet
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buccinator
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Re: Brahms Symphonie Nr.2 op. 73

Beitrag von buccinator »

Hallo..

ich würde guenni-trumpet da vollkommen zustimmen. Die deutsche C-Trompete käme da wohl in Frage. Ich weiß nicht, ob eine klassische D-Trompete ( Schilke, Yamaha, Stomvi...) den erforderlichen warmen symphonischen Sound bringt. Evtl. lässt sich aber auch eine gute deutsche D-Trompete einsetzen. Tamas Velenczei spielt gelegentlich partiell auf solch einer Trompete ( 7. Beethoven z.B. ).

Ich selbst spiele 2. Brahms auf meiner Kühn C :D

Viel Spass !!!
Abri
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Re: Brahms Symphonie Nr.2 op. 73

Beitrag von Abri »

Ich würde die C-Trompete empfehlen. Die fingertechnische Koordination mit der Klappe sollte binnen 3 Wochen in den Griff zu kriegen sein. Sowas kann man ja auch trocken üben.
Heikler als 290 ist übrigens 513, auch wenns beim Üben vielleicht nicht so auffällt. Auf der Bühne sitzt man an der Stelle doch ziemlich einsam da.....und es ist seeeehr leise.....

Zur Krafteinteilung im Finale: bei den Haltetönen ab 397 zurückhalten, ähnliches gilt für 405 ff. Das ist alles "nur" forte. Bei 417 rauskommen, auf den 3 C`s 419/420 verschwinden, da müssen eh die Hörner durch. 421 nicht zu stark beginnen, lieber ab 423 nochmal aufdrehen, das wirkt viel geiler.

Eine Einteilung so oder so ähnlich spart nicht nur Kraft, die dann wiederum dem Klang zugute kommt, sondern ist auch musikalisch sinnvoll. Alles in Kraftmeiermanier durchzuföhnen - auch wenn mans kann - halte ich eher für uncool.

Ich weiss jetzt nicht, wieviele Proben ihr habt, aber ich würde empfehlen, in den Proben lieber etwas unter dem (persönlichen) Limit zu bleiben und dann ggf allmählich etwas zu steigern. Also erst mal in Ruhe gucken, wo was geht.

Und zu den Kieksern: mach Dir da mal keinen allzugrossen Kopf. Denk immer dran: selbst die Größten haben schon mal gründlich verschifft. Das gehört nun mal zu unserem Leben dazu. Shit happens.
Anders ausgedrückt: eine fehlerfreundliche Haltung führt schlussendlich dazu, dass man weniger Fehler macht als mit Fehlerangst.

Ausserdem ist es natürlich extrem hilfreich, das Stück sehr gut zu kennen. Also ruhig öfter mal anhören und zwar mit der Stimme in der Hand. Schön brav Pausentakte mitzählen, mental die Trompete ansetzen, vorstellen, nicht Trompeter xvy würde jetzt den Einsatz spielen sondern man selbst etc. pp. Diese 2 Sätze sind die wichtigsten, was eine gute Vorbereitung angeht!!

Viel Spass!
The Trumpet shall sound!
Deakt_20120717
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Re: Brahms Symphonie Nr.2 op. 73

Beitrag von Deakt_20120717 »

Hallo Ihr vier!

Erst mal danke!
Ich habe leider keine deutsche D und bekomme so schnell auch keine aufgetrieben!
Meine Selmer D ist zu "quietschig" die mischt ideal mit den Piccolos, taugt aber fürs 100 man/Frau
Symphonieorchester wenig.
Also bleib ich bei meiner deutschen C!
Dieses Jahr kenn ich den 2. Trompeter nicht, und hab noch nie mit Ihm gespielt und kenne dessen Ausrüstung nicht. Mein üblicher "Spannemann" mit dem ich gut eingeschossen war hat alles was auch immer kommt mit der Monke B gespielt. Noch ein großer Unsicherheitsfaktor.
Proben mit dem Orchester haben wir genug. Beginn ist Samstag in einer Woche, tägliche Probe, abends Kammermusik, Donnerstag Generalprobe mit CD-Aufnahme den ganzen Tag, Freitag und Sonntag dann Konzert. Zusätzlich spielen wir noch Schubert, Overtüre im italienischen Stil (nix drin, will aber auch geblasen sein) und Wieniawski Violinkonzert (noch weniger)
Alles in allem sehr anstrengend, und Brahms mit Finale halt am Schluß, wo ich dann doch zu gerne allen zeigen möchte, daß ichs kann!
Ihr versteht! (eine gewisse egozetrierte narzistisch-extrovertierte neurotische Störung ist uns Trompetern ja allen gemein)
Noch eine Frage zu Finale ab Takt 405 wenn der Dirigent so anzieht, daß es mit der Einfachzunge nicht mehr geht.
Artikulation: takatakataa-katakataa- usw. oder takatakataa-tatakataa- usw??
Danke
Jörg!
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guenni-trumpet
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Re: Brahms Symphonie Nr.2 op. 73

Beitrag von guenni-trumpet »

maniactrumpet hat geschrieben: Zusätzlich spielen wir noch Schubert, Overtüre im italienischen Stil (nix drin, will aber auch geblasen sein) und Wieniawski Violinkonzert (noch weniger)
Alles in allem sehr anstrengend, und Brahms mit Finale halt am Schluß, wo ich dann doch zu gerne allen zeigen möchte, daß ichs kann!
Ihr versteht! (eine gewisse egozetrierte narzistisch-extrovertierte neurotische Störung ist uns Trompetern ja allen gemein)
Noch eine Frage zu Finale ab Takt 405 wenn der Dirigent so anzieht, daß es mit der Einfachzunge nicht mehr geht.
Artikulation: takatakataa-katakataa- usw. oder takatakataa-tatakataa- usw??
Danke
Jörg!
Hallo Jörg,
zum Kraftsparen bietet es sich doch an, bei beiden ersten Stücke dem anderen Trompeter die 1. zu geben und dir selber nur den Brahms zu schnappen, vorausgesetzt natürlich, dass der andere gut genug ist (denke ich eigentlich schon... :wink: ). Um zu zeigen, was man drauf hat, reicht der Brahms völlig!! Der ist meiner Meinung nach sehr schwer.

zur Artikulation:
Wenn der Dirigent zu schnell wird, dann bleibt nur noch eine Kombination aus Doppel- und Triolenzunge. Beide von dir genannten Artikulationen sind möglich, je nachdem, wie man es machen will. Die letztere Artikulation dürfte allerdings die geläufigste sein (für mich zumindest...)
guenni-trumpet
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Re: Brahms Symphonie Nr.2 op. 73

Beitrag von Anonym0925_2 »

maniactrumpet hat geschrieben: ...
Mein üblicher "Spannemann" mit dem ich gut eingeschossen war hat alles was auch immer kommt mit der Monke B gespielt....
Hej!

Hast das selber auch schon mal probiert zu Hause bei der Brahms II?

Ansonsten versuche ich es schon in (anstrengenden) Proben gemäß den Aussagen eines Staatsoperntrompeters zu halten: denke beim ersten Ton stets daran, was dich am Ende noch erwartet! Trompeter, welche in den Proben immer Vollgas geben gibt es zur Genüge, jene die sich die Kraft einteilen können sind seltener. :)

Viele Güße und gutes Gelingen,

Ff
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Troubadix
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Re: Brahms Symphonie Nr.2 op. 73

Beitrag von Troubadix »

Endlich mal wieder eine sinnvoller Gedankenaustausch, ausshalb welches ist nun die
beste Trompete.

Gruss T.
Paul
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Re: Brahms Symphonie Nr.2 op. 73

Beitrag von Paul »

Sinnvoller Gedankenaustausch, Bescheidenhiet und Ehrlichkeit! Danke dafür.

Welche Aufnahmen der Brahms Sinfonien auf DVD/CD sind zu empfehlen
aus Blechbläsersicht?
Anonym0925_2
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Re: Brahms Symphonie Nr.2 op. 73

Beitrag von Anonym0925_2 »

Sag Maniac, was ist los?
Vergiss den ganzen Blödsinn in dem anderen Thread und melde dich mal wie es dir bei der II. Brahms geht.
Denn im Gegensatz zu dem anderen Geplänkel ist das nämlich interessant!
Deakt_20120717
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Re: Brahms Symphonie Nr.2 op. 73

Beitrag von Deakt_20120717 »

Hallo beieinander!

Nach zwei tollen und atemberaubenden Konzerten bin ich zurück!
München Gasteig 12.09. und Wroclaw (Breslau) Oper 13.09.
Beide liefen dank Eurer Hilfen super, problemlos fehlerfrei und nahezu "Streifschußfrei". Die Kraft hat gut gereicht um am Ende des Finales ein rundes Fortissimo über dem Orchester zu halten!
Mein Spannemann an der Zweiten hat eine Ricco Kühn C-Trompete gespielt, die deutlich dünkler war als meine Baumann C. Vom Klangeindruck fast eine B-Trompete, somit ergab sich ein schöner runder Gesammtklang im Satz!

Nochmals danke für Eure Tipps
Gruß
Jörg
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Troubadix
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Re: Brahms Symphonie Nr.2 op. 73

Beitrag von Troubadix »

Na denn Gratulation !
Find ich gut wenn dann auch so richtig Spass macht !

Gruss T.
Anonym0925_2
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Re: Brahms Symphonie Nr.2 op. 73

Beitrag von Anonym0925_2 »

Freut mich zu hören!
Und - gings nun ohne Klapperatismus? :wink:
Deakt_20120717
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Re: Brahms Symphonie Nr.2 op. 73

Beitrag von Deakt_20120717 »

Nein, die freien Einsätze auf dem a´´ und die pianissimo Bindungen zum a´´hab ich alle
mit der Klappe gespielt.
Ich habe hab aber gelernt den kleinen Finger gut zu synchronisieren!
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