altkatholische Griffweise

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Blechnase
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Re: altkatholische Griffweise

Beitrag von Blechnase »

Will ich ja eigentlich gar nicht. Mir ist nur aufgefallen, dass mitunter solche Instrumente angeboten werden und ich habe mich gefragt, was ich mit sowas anfangen würde, wenn ich es kaufen würde. Sprich, fände ich persönlich es einfacher, das Gerät umzubauen bzw. umbauen zu lassen (ja :huepf:) oder fände ich es einfacher, mir neben Trompete in Bb, Trompete klingend und Basstrompete klingend im Bassschlüssel noch eine Variante ins Hirn zu packen (eher nein).

Um die Entschädigungszahlungen kümmern wir uns dann im neuen Jahr :cracy:
Amateur an Trompete, Kornett, Flügelhorn und manchmal Basstrompete :D
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Re: altkatholische Griffweise

Beitrag von Singvögelchen »

dan930 hat geschrieben: Dienstag 28. Dezember 2021, 18:24
Singvögelchen hat geschrieben: Dienstag 28. Dezember 2021, 16:23 Posaunenchorbläser (transponieren alles in C auf der B-Trompete)
Der gemeine Posaunenchorbläser transponiert NICHT. Er spielt klingend. Zwar nutzt er eine B-Trompete, aber bei einer Note "C" klingt am Ende auch ein "C" - nicht transponierend also. :)
Frohes Neues Jahr alle zusammen,
ja mit dem Transponieren ist das so eine Sache.
Manchmal scheinen Dinge anders, als sie in Wirklichkeit sind.
So wie die Sonne, die sich scheinbar einmal am Tag um die Erde dreht. (Der Einfachheit halber und der PC zum Trotz nutze ich dennoch Begriffe wie Sonnenauf- und -untergang.)

Alle Trompeten (und Hörner) sind transponierende Instrumente. Schon immer gewesen, je nach Rohrlänge Mundstück-Schallbecher in A, in B, in C, in schieß-mich-tot :!: jeder gewünschten Tonlage.
Wenn der Posaunenchortrompeter (bin selber einer in der Freizeit, ansonsten mach ich das beruflich) glaubt, wegen hineingeblasenem und hinten herauskommendem C würde er auf gar keinen Fall transponieren, irrt er.
Tatsächlich greift er ein D (13) und die B-Trompete (warum heißt die wohl so???...sollte man sofort in C-Trompete umtaufen, wenn beim gegriffenem C auch ein C klingt :lol: ) transponiert um einen Ganzton runter...
raus kommt nach zwei Transpositionsschritten das klingende C.
:huepf: :huepf: :huepf:
Wer sein Leben lang ausschließlich Posaunenchor spielt, muss das nicht wissen und kann so glücklich und zufrieden alt werden, hat sich einen intellektuellen Zwischenschritt gespart. Es erleichtert das Musizieren beträchtlich.
Gib ihm aber eine C-Trompete in die Hand und lass ihn C-Dur spielen, dann gerät das Weltbild ins Wanken.
Obwohl das nun wirklich die einzige Konstellation ist, wo klingend und gegriffen tatsächlich mal übereinstimmen.
@dan930 der Posaunenchor transponiert (unwissentlich) und spielt klingend, find ich super. :Tock: :Tock:

:cracy: :cracy: :cracy:
Liebe Grüße vom Singvögelchen!


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Re: altkatholische Griffweise

Beitrag von dan930 »

Singvögelchen hat geschrieben: Samstag 1. Januar 2022, 23:26 Wer sein Leben lang ausschließlich Posaunenchor spielt, muss das nicht wissen und kann so glücklich und zufrieden alt werden, hat sich einen intellektuellen Zwischenschritt gespart. Es erleichtert das Musizieren beträchtlich.
Schade, dass hier so oft die die sachliche Ebene so schnell verlassen wird und einige der geschätzten Kollegen schon fast beleidigend werden.
Singvögelchen hat geschrieben: Samstag 1. Januar 2022, 23:26 Wenn der Posaunenchortrompeter (bin selber einer in der Freizeit, ansonsten mach ich das beruflich) glaubt, wegen hineingeblasenem und hinten herauskommendem C würde er auf gar keinen Fall transponieren, irrt er.
Tatsächlich greift er ein D (13) und die B-Trompete (warum heißt die wohl so???...sollte man sofort in C-Trompete umtaufen, wenn beim gegriffenem C auch ein C klingt :lol: ) transponiert um einen Ganzton runter...
raus kommt nach zwei Transpositionsschritten das klingende C.
Und hier irrst du leider, liebes Singvögelchen: Der Posaunenchortrompeter greift ein C (Note C) mit 13, und auf der B-Trompete kommt dann tatsächlich ein klingendes C heraus. Ich empfehle zum vertiefendem Studium das sehr geschätzte Lehrbuch "Allgemeine Musiklehre" von Wieland Ziegenrücker, in dem er im betreffenden Kapitel schreibt: "Bei einer größeren Zahl von Musikinstrumenten stimmen Notenbild und tatsächlicher Klang nicht überein. Die Stimme wird transponiert." Posaunenchor: Notiertes C --> Griff 13 --> klingendes C. Ergo nicht transponiert, weil Note und Klang übersinstimmen. Wenn du einen intellektuellen Zwischenschritt dafür benötigst, kannst du den gerne einschieben. Nötig ist er nicht.
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Re: altkatholische Griffweise

Beitrag von Singvögelchen »

Och schade, so bleiben die Fronten wie vor 150 Jahren schon...
Liebe Grüße vom Singvögelchen!


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hamaberlin
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Re: altkatholische Griffweise

Beitrag von hamaberlin »

@singvögelchen:
Noch einmal anders dargestellt:
Die Posaune, ein unbestritten nicht-transponierendes Instrument, spielt auf einer B-Posaunen einen Naturton (1.Zug, quasi 0 gegriffen), notiert Bb, auf den Stimmgerät wird Bb angezeigt.
Und genau so funktioniert das im Posaunenchor: ein Bb wird 0 gegriffen, auf einer B-Trompete kommt dann ein klingendes Bb raus. Die B-Trompete heisst halt so, weil ein B (Stimmgerät) rauskommt, wenn man den entsprechenden Naturton spielt.
Hat u.a. den Vorteil, dass Du einfach eine Posaune nehmen kannst und dieselben Noten im Violinschlüssel mit den selben Griffen (bzw. Zügen) spielen kannst, klingt halt eine Oktave niedriger, so wie es sein soll.
Trompete im Bassschlüssel funktioniert genau so, dann eben eine Oktave höher.
Hat viele Vorteile...
VG
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Re: altkatholische Griffweise

Beitrag von posaune »

In dem Gestrüpp von gewünschtem Ergebnis-(ton), Stimmung des Instruments, Notation, Tonart und häufig unkommentiert/unverstanden gelernter Kombination aus Griffen und Notation kann man sich, meiner Erfahrung nach, ziemlich schnell verlaufen ...
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Re: altkatholische Griffweise

Beitrag von Singvögelchen »

Jepp, das ist doch alles richtig und völlig klar. Und man ist komplett abhängig von seiner allerersten Unterrichtsstunde im Leben, da wurden einst die Weichen gestellt.

Worum es mir geht, ist etwas anderes: Trompete in C bzw. Trompete klingend sind genauso Transpositionsvorgaben wie alle anderen auch. Nicht: wir oder die anderen sind falsch oder richtig, sondern die korrekte Bezeichnung für den Sachverhalt.

Während du beim Kauf einer Posaune (mal abgesehen von den Sonderfällen Alt- Kontrabassposaune) sicher davon ausgehen kannst, dass sie in B gebaut ist, muss man bei einer Trompete immer den Stimmton mit angeben (B Tp, C Tp, Es Tp, Hoch G,A,B,C usw). Es sei denn, man möchte sie nur als Deko an die Wand hängen.

Wegen dieser Vielfalt ist es daher in der Trompetenliteratur erforderlich, dass ein Umrechnungscode - die Transponiervorschrift - vor jeder Stimme erscheint.
Weglassen aus praktischen Gründen kann man das, wenn man beispielsweise aus einer Partitur spielt und die gleichen Vorzeichen wie die Unterstimmen hat. Dann erschließt man sich: aha, heute klingend in C.
Für den Posaunenchortrompeter bleibt in diesem Fall alles wie gewohnt und der Rest der Trompeterwelt hat eine Chance, unfallfrei mitzuschwimmen.

Oder du machst es auf einer Trompetenschule extra deutlich sichtbar, gleich auf dem Titelblatt am besten, dass hier in bislang ungewohnter Art und Weise in C zu Werke geschritten wird. https://www.hagemusikverlag.de/trompete ... 90_91.html
... :arrow: die korrekte Transpositionsvorschrift, das war es, was ich meinte...
Liebe Grüße vom Singvögelchen!


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Re: altkatholische Griffweise

Beitrag von blechfan »

Singvögelchen hat geschrieben: Montag 3. Januar 2022, 08:45 Oder du machst es auf einer Trompetenschule extra deutlich sichtbar, gleich auf dem Titelblatt am besten, dass hier in bislang ungewohnter Art und Weise in C zu Werke geschritten wird. https://www.hagemusikverlag.de/trompete ... 90_91.html
Na, dass mit dem von Dir zitierten Werk "in bislang ungewohnter Art und Weise in C zu Werke geschritten wird" kann ich nicht so stehen lassen:
Bereits seit 1991, also seit 30 Jahren, gibt es sowas, und sogar aus Deinem (geographischen) weiteren Umfeld:
https://shop.spm-ev.de/trompetenschule- ... rodukt-151
Ein ganz hervorragendes Produkt meines Erachtens. Gibt es auch für Horn und Bariton in C-Griffweise.

Zum Transponieren: Es gibt im großen und ganzen 2 Systeme der Notation, die beide ihre Vor- und Nachteile haben.
Solange ich mich in meinem gewohnten System bewege, mache ich doch nichts anderes, als die zum System passende (erlernte) Grifffolge anzuwenden. Posaunenchor spielt halt immer in C, Musikverein immer in B. Das eigentliche Transponieren beginnt doch erst, wenn ich (bevorzugt als Orchestertrompeter) bestimmte Noten nicht mit der passenden Trompete bewältigen kann. Also z. B. Noten für Trompete in E mit der C-Trompete spiele. Das setzt eine aktive Gehirnleistung voraus, für die ich die Bezeichnung "musikalische Simultanübersetzung" passend fände. Da erst scheidet sich die Spreu vom Weizen ...
Alles andere ist doch nur Gewohnheitssache. Klar, geht auch nicht ganz ohne Hirn, aber ohne Anstrengung und Fehlergefahr.
(Warum wohl spielen viele Orchestertrompeter so ausgesprochen ungern B-Trompete bei Kirchenmuggen mit C-Noten? Meine für solche Auftritte engagierten Profis kommen immer mit der C-Trompete, damit sie frühmorgens nicht schon denken müssen ...)
:cracy: Gruß blechfan
Und allen ein gutes neues Jahr noch!
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