Fusion der SWR-Orchester
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Re: Fusion der SWR-Orchester
@Dobs; @orlando..
eine interessante Diskussion die sich hier entwickelt.
IMHO darf man/frau Kultur und Musik; Musik ist ja ein Teil unserer/der Kultur; nicht mit Adjektiven wie wertvoll, minderwertig oder gar "entartet" belegen, es bleibt immer Geschmacksache!
Aber natürlich auch abhängig von der jeweiligen Intelligenz des Konsumenten.
Kultur war aber in allen Epochen immer "Luxus" und nicht zwingend zum Leben erforderlich...
Demnach haben unserer politischen Eliten eben entschieden...
Banken scheinen offenbar wichtiger zu sein?
Aber dass hat dann auch wieder was mit Intelligenz zu tun...
eine interessante Diskussion die sich hier entwickelt.
IMHO darf man/frau Kultur und Musik; Musik ist ja ein Teil unserer/der Kultur; nicht mit Adjektiven wie wertvoll, minderwertig oder gar "entartet" belegen, es bleibt immer Geschmacksache!
Aber natürlich auch abhängig von der jeweiligen Intelligenz des Konsumenten.
Kultur war aber in allen Epochen immer "Luxus" und nicht zwingend zum Leben erforderlich...
Demnach haben unserer politischen Eliten eben entschieden...
Banken scheinen offenbar wichtiger zu sein?
Aber dass hat dann auch wieder was mit Intelligenz zu tun...
- orlando_furioso
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Re: Fusion der SWR-Orchester
Definitiv nicht! Es gab immer eine Volkskultur und eine - wie auch immer geartete - nennen wir sie: "akademische" Kultur. Das fängt schon bei den alten Griechen an: Das θέατρον (Theatron) war eine religiöse Kultstätte. Die Kultur die hier gepflegt wurde war eine andere (intellektuellere, da religiöse) als das Liedchen, das der Hirte auf seiner Σύριγξ (Panflöte) aus purer Lust und Langeweile flötete.Trumpetjörgi hat geschrieben:Kultur war aber in allen Epochen immer "Luxus" und nicht zwingend zum Leben erforderlich...
Auch heute noch gibt es beides, wenn auch die Grenzen fließend geworden sind (ein Symphonieorchester spielt ein Potpourrie aus Volksliedern, ein Blasorchester spielt Haydn). Beides ist IMHO mitnichten Luxus, sondern ein existenzieller Teil unseres menschlichen Lebens. Zeig mir mal ein anderes Lebewesen auf der Erde, das Musik macht! Soziale Strukturen haben viele Gattungen auf dieser Erde - aber wer hat eine Kultur entwickelt? Noch nicht einmal unsere nächsten Artverwandten - die Menschenaffen - tun Dinge ohne "Sinn", also Dinge die nicht direkt dem Überleben dienen. Kultur ganz allgemein macht einen großen Teil des Menschseins aus.
Musik konsumieren kann auch eine Amöbe! Ich befürchte, ein immer größerer Teil der Menschheit entwickelt sich dorthin zurück ...
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Re: Fusion der SWR-Orchester
Buckelwal, Zaunkönig, Downzeisigorlando_furioso hat geschrieben:... Zeig mir mal ein anderes Lebewesen auf der Erde, das Musik macht! ..
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Re: Fusion der SWR-Orchester
Das ist Kommunikation, die wir Menschen als Musik interpretieren, aber nicht Musik in einem kulturellen Sinn. Das hat nichts "schöngeistiges" sondern ist überlebenswichtiger Teil der Sozialisation dieser Lebewesen.Blas! hat geschrieben:Buckelwal, Zaunkönig, Downzeisig
(Bitte jetzt nicht den Umkehrschluß ziehen, das menschliche Musik keine Kommunikation sei. Das ist sie natürlich, aber nicht in einem existenziellen Sinn wie beim Goldregenpfeifer. Abgesehen davon ist für den Goldregenpfeifer sein gepfeife keine Musik - er kennt ja nichts anderes.)
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Re: Fusion der SWR-Orchester
Wer sich (trotzdem) bewerben mag:
http://www.vioworld.de/stellenmarkt/ent ... 1ec58ec58/
Auf zwei Jahre befristet (wohl nix mit Arbeitsplatzgarantie!?)
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Blas!
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Re: Fusion der SWR-Orchester
ja und nein, man darf ein niedrigst-mögliches Niveau nicht von Anfang an mangels Alternative überbewerten. Andererseits haben die Leute aus besagtem Fanfarenzug doch die Möglichkeit, mit ihren sich angeeigneten Fähigkeiten (Gehör, Klangvorstellung, Melodie- und Harmoniekenntnisse) sich selber weiterzubilden: Radio, CDs, und schließlich eben auch Besuche von Livekonzerten auf höchstem Niveau, die wissen auf einmal worauf man achtet bei selbstgemachter Musik, warum was gut war und warum was schlecht war.orlando_furioso hat geschrieben:Ich halte sie für extrem wertvoll, denn es ist in vielen Gegenden und für viele Bevölkerungsschichten die EINZIGE Möglichkeit handgemachte Musik zu erleben. .............Und wenn die noch so schlecht spielen: besser schlecht als gar nicht!
Nach dem allerersten Schritt müssen weitere folgen, dann kann sich "Kultur" entwickeln.
Vielleicht singen die aus Spaß irgendwann mittelalterliche Madrigale oder gründen nebenher noch ein Männergesangsquartett, ein Blechbläsertrio usw., alles niveauvolle Sachen bei denen die Entwicklung keine Grenzen kennt.
Auch das Publikum des Fanfarenzuges entscheidet: halte ich die (fürchterlich schlechte) Musik nur im Suff aus oder hat mich eine interessante und rundum gelungene Darbietung begeistert? Dann schicke ich meinen Nachwuchs vielleicht auch dorthin, schon ist der Sprung in die nächste Generation vorprogrammiert.
In der nächsten Kreisstadt gibt es die Musikschule, in der nächsten Landeshauptstadt spätestens ein Weltklasse-Rundfunkorchester, kann man sich schon mal anhorchen...
Tolle Diskussion übrigens zur Zeit hier, ich bin schwer begeistert, nur nicht vom ursprünglichen Threadthema.
Liebe Grüße vom Singvögelchen!
"Blas schön rein, dann kommts schön raus!"
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Re: Fusion der SWR-Orchester
https://www.openpetition.de/petition/on ... au-rosslau
Die nächste Abwicklung steht vor der Haustür.
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Re: Fusion der SWR-Orchester
Kleiner Nachtrag:
Solche Petitionen sind in ihrer Wirkkraft nicht zu unterschätzen - meistens jedenfalls.
OHNE solche Petitionen, Demonstrationen, etc.pp. gäbe es folgende Häuser NICHT mehr - aus dem Gedächtnis und sicherlich unvollständig:
Hagen
Duisburg
Krefeld/Mönchengladbach
Remscheid/Solingen
Essen
Recklinghausen
Göttingen
Hildesheim
Rostock
BR Rundfunkorchester
Für NRW gilt im Prinzip, dass JEDES Haus außer Düsseldorf und Köln mehr oder weniger akut existenziell bedroht war oder ist.
In Meck-Pomm ist die Hälfte der Orchester verschwunden, der Rest wurde Fusioniert und ist weiterhin von Fusions - und Schliessungsplänen bedroht. Sprich: jedes Orchester in MeckPomm ist betroffen.
Es steht völlig außer Frage, dass im Osten der Status quo aus DDR Zeiten nicht zu halten war.
Wenn allerdings ganze Regionen oder Bundesländer kulturell zur Disposition stehen braucht man sich über gesellschaftlich bedenkliche Entwicklungen nicht zu wundern.
Solche Petitionen sind in ihrer Wirkkraft nicht zu unterschätzen - meistens jedenfalls.
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Krefeld/Mönchengladbach
Remscheid/Solingen
Essen
Recklinghausen
Göttingen
Hildesheim
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Für NRW gilt im Prinzip, dass JEDES Haus außer Düsseldorf und Köln mehr oder weniger akut existenziell bedroht war oder ist.
In Meck-Pomm ist die Hälfte der Orchester verschwunden, der Rest wurde Fusioniert und ist weiterhin von Fusions - und Schliessungsplänen bedroht. Sprich: jedes Orchester in MeckPomm ist betroffen.
Es steht völlig außer Frage, dass im Osten der Status quo aus DDR Zeiten nicht zu halten war.
Wenn allerdings ganze Regionen oder Bundesländer kulturell zur Disposition stehen braucht man sich über gesellschaftlich bedenkliche Entwicklungen nicht zu wundern.
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Re: Fusion der SWR-Orchester
Was haltet ihr von dieser Idee:
Einige größere Musikvereine stellen (quasi-)professionelle Blasorchester auf, die sich im 14-tägigen Rythmus - ähnlich einer Sportveranstaltung - mit jeweils einem anderen Orchester ein musikalisches "battle" liefern. Da werden dann feste Regeln aufgestellt was gespielt werden muss (Pflichtstück, Kürstück, prima-vista-Stück) und eine Jury vergibt Punkte. So wir dann übers Jahr ein deutscher Meister gekürt. Das könnte man ganz ähnlich im Amateurbereich fortsetzen mit Landes- und evtl. Bezirksligen. Es gibt ja viele sportlich/künstlerische Bereiche wo sowas gemacht wird: Jazz-Dance, Sportakrobatik, Turmspringen, Eiskunstlauf .....
Warum nicht in der Musik?
NURSONEIDEE ...
Einige größere Musikvereine stellen (quasi-)professionelle Blasorchester auf, die sich im 14-tägigen Rythmus - ähnlich einer Sportveranstaltung - mit jeweils einem anderen Orchester ein musikalisches "battle" liefern. Da werden dann feste Regeln aufgestellt was gespielt werden muss (Pflichtstück, Kürstück, prima-vista-Stück) und eine Jury vergibt Punkte. So wir dann übers Jahr ein deutscher Meister gekürt. Das könnte man ganz ähnlich im Amateurbereich fortsetzen mit Landes- und evtl. Bezirksligen. Es gibt ja viele sportlich/künstlerische Bereiche wo sowas gemacht wird: Jazz-Dance, Sportakrobatik, Turmspringen, Eiskunstlauf .....
Warum nicht in der Musik?
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Re: Fusion der SWR-Orchester
Die Frage aller Fragen: wer bezahlt den Spaß, du vielleicht? Nette Idee, aber leider total an der Realität vorbei: professionelle Orchester bestehen aus Menschen , die davon ihren Lebensunterhalt verdienen. Selbst für den Spaßauftritt am Wochenende müssen die in der Woche zuvor üben...können nicht zu einem "richtigen" Hauptjob ins Büro gehen.
Daher auch der ganze Frust in der Diskussion: hier werden systematisch die traditionellen Finanzierungsmodelle abgeschafft. Übrig bleiben schwarze Löcher in der Kulturlandschaft.
Daher auch der ganze Frust in der Diskussion: hier werden systematisch die traditionellen Finanzierungsmodelle abgeschafft. Übrig bleiben schwarze Löcher in der Kulturlandschaft.
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Re: Fusion der SWR-Orchester
Die Zuschauer? Sagen wir 700 Zuschauer x 10 EUR ...Singvögelchen hat geschrieben:Die Frage aller Fragen: wer bezahlt den Spaß...
Die Musiker sind ja nicht "nur" Musiker, sondern arbeiten z.B. als Instrumentallehrer im jeweiligen Verein ..
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Re: Fusion der SWR-Orchester
Ich muss nochmal fragen. Wieviel "traditionell finanzierte" Profi-Orchester darf sich denn ein Rundfunksender leisten, bevor er damit Steuerverschwendung betreibt?
"Musik und Bier sind Themen, die traditionell sehr eng miteinander verbunden sind." - Sch.-Hausbrandt (Herri Bier)
Re: Fusion der SWR-Orchester
Ganz generell vielleicht so formuliert:Dobs hat geschrieben:Ich muss nochmal fragen. Wieviel "traditionell finanzierte" Profi-Orchester darf sich denn ein Rundfunksender leisten, bevor er damit Steuerverschwendung betreibt?
Je nachdem, wie viele Leute das Orchester hören wollen.
Wenn ein Orchester genügend Publikum hat würde ich seine Existenz generell erst einmal als berechtigt ansehen.
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Re: Fusion der SWR-Orchester
Was meinst du denn selbst dazu? Jetzt mach es halt mit deiner rhetorischen Fragerei nicht so spannend und leg einfach dein Ei.Dobs hat geschrieben:Ich muss nochmal fragen. Wieviel "traditionell finanzierte" Profi-Orchester darf sich denn ein Rundfunksender leisten, bevor er damit Steuerverschwendung betreibt?
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Re: Fusion der SWR-Orchester
Welche "Einspielquote" würdest du bei deiner Anerkennung der Existenzberechtigung eines Orchesters mindestens fordern wollen?Abri hat geschrieben:Ganz generell vielleicht so formuliert:Dobs hat geschrieben:Ich muss nochmal fragen. Wieviel "traditionell finanzierte" Profi-Orchester darf sich denn ein Rundfunksender leisten, bevor er damit Steuerverschwendung betreibt?
Je nachdem, wie viele Leute das Orchester hören wollen.
Wenn ein Orchester genügend Publikum hat würde ich seine Existenz generell erst einmal als berechtigt ansehen.
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Rausgehen ist wie Fenster Aufmachen, nur viel krasser.
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