Trompetenforum.de

Hallo zusammen,

das Weihnachtsoratorium als Ballettinszenierung kann man derzeit an der Staatsoper Hamburg sehen und hören.

Hier ein Link zu Informationen und einem kurzen Video, das einen Eindruck vermittelt:

http://www.hamburgische-staatsoper.de/d ... ent=114266

Ich bin noch nicht ganz schlüssig, was ich davon halten soll, finde die Idee aber grundsätzlich nicht uninteressant.

Was meint ihr: Lenkt das von der großartigen Musik ab oder kann das deren Wirkung sogar noch unterstreichen? Großartige Idee oder überflüssiger Quatsch?

Grüße

Ich finde die Idee nicht schlecht, zumal wenn sich ein meisterhafter Choreograph und Ballettexperte wie John Neumeier ans Werk macht. Für mich zeigt sich die Universalität der Musik Bachs dabei einmal mehr. Man kann diese Musik historisch und modern interpretieren, man kann sie rockig und / oder jazzig arrangieren und offenbar eben auch in Tanz umsetzen. Sie verliert niemals ihre Großartigkeit und eröffnet dem Zuhörer und dem Zuschauer immer wieder echte Genialität.
Übrigens hat Neumeier, soweit ich weiß, vor Jahren die h-moll Messe ebenfalls choreographiert.

buccinator hat geschrieben:Für mich zeigt sich die Universalität der Musik Bachs dabei einmal mehr. Man kann diese Musik historisch und modern interpretieren, man kann sie rockig und / oder jazzig arrangieren und offenbar eben auch in Tanz umsetzen. Sie verliert niemals ihre Großartigkeit und eröffnet dem Zuhörer und dem Zuschauer immer wieder echte Genialität.
Übrigens hat Neumeier, soweit ich weiß, vor Jahren die h-moll Messe ebenfalls choreographiert.

Neumeier hat weitere Werke von J.S. Bach (Matthäus-Passion, Magnificat), von Händel (Messias)

http://www.hamburgballett.de/d/_messias.htm

und sogar Werke von Gustav Mahler

http://www.youtube.com/watch?v=_mIjq194gQ8

choreografiert.

In Bezug auf die Universalität und Genialität der Musik Bachs bin ich vollkommen deiner Meinung, nur bin ich mir immer noch nicht sicher, ob so eine Choreografie der Musik dient oder ob die Musik (lediglich) großartig genug ist, um die Choreografie zu "verkraften". Man müsste so eine Aufführung wohl mal live erleben...

Moin.

Ich hatte das Glück (oder damals auch das nötige Kleingeld) um mir Mozart's Requiem in der Choreografie von Neumeier 2x anschauen zu können: einmal in der Staatsoper, das war schon super. Die andere Aufführung im Hamburger Michel war einfach sagenhaft. Ist zwar schon Jahre her (31.05.1997-jaa, ich hab die Eintrittskarten noch...), es ist eine der Aufführungen, die mir am Besten im Gedächtnis geblieben ist. Und das lag nicht an meiner Begleitung an dem Abend, die ist schon längst Geschichte.

Wie zwiespältig diese (ich glaube 3) Aufführungen im Michel gesehen wurden, sieht man eigentlich daran, dass es danach meines Wissens nach keine weiteren mehr gab. Irgendwas war mit Kirchenvorstand, Nutzen zu Aufwand, hohen Kosten und ähnlichem...

Dagegen ist das WO in der Staatsoper ja schon etabliert. Ich denke, ein Oratorium oder ein konzertantes Stück in ein Ballett zu transformieren könnte insgesamt einfacher sein, als andersherum - kann ich mir gar nicht vorstellen, "Nussknacker" oder "Giselle" ohne Tänzerinnen

Schönen 3. Advent.

Stefan

Ich habe mal die h-moll Messe in einer getanzten Version gesehen
und fand das zwar überzeugend, aber auf Dauer visuell ermüdend
Man fragt sich halt die ganze Zeit, was genau diese oder jene Bewegung
ausdrücken soll - also mich lenkt das zu sehr von der Musik ab...