Weihnachtsoratorium Transponieren

Hier geht`s um die klassischen Stücke,Märsche,Techniken etc.

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trompetissimo
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Weihnachtsoratorium Transponieren

Beitrag von trompetissimo »

Liebe Mitglieder,

beschäftige mich gerade mit den Trompetenstimmen des Weihnachtsoratoriums. Ich besitze eine vierventilige Schilke Piccolotrompete und möchte die Stimmen in D (so wie in den Noten ausgewiesen) spielen.
Die Schilke ist in B gestimmt. Folglich muss ich doch jeden gedruckten Ton eine große Terz (4 Halbtöne) nach oben transponieren.
Ich habe nun gelesen, dass man diese Stimmen mit einem A-Stift spielt. Also muss ich eine übermäßige Terz (5 Halbtöne) nach oben transponieren. So weit liege ich doch richtig?
Was bewirkt denn nun der A-Stift? Ist das Greifen dadurch leichter?
Ist es richtig, dass der vorhandene Stift, wenn er ganz hineingeschoben ist, die Trompete in B stimmt und wenn er ganz herausgeschoben ist dann die Trompete in A klingt?
Für eine schnelle Beantwortung wäre ich euch sehr dankbar.

Grüße

trompetissimo
Trump Peter
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Re: Weihnachtsoratorium Transponieren

Beitrag von Trump Peter »

Du greifst mit dem A Stift in F-Dur was es leichter macht.
Außerdem finde ich, dass eine Quart hinauf zu transponiern, bzw. eine quint tiefer zu greifen leichter ist als eine Terz hinauf....
Singvögelchen
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Re: Weihnachtsoratorium Transponieren

Beitrag von Singvögelchen »

Habe zwar eben schon eine PN verschickt...
aber früher gab es durchaus eine Reihe von Trompetern, denen die Hoch-A Piccolo entweder noch überhaupt nicht bekannnt oder wenigstens suspekt war. Die haben auf der Hoch-B alles gespielt, aber meist in einer eher brachialen Art und Weise. Das letzte Mal, das ich einen Kollegen getroffen habe mit Hoch-B im WO, das war so kurz vor der Jahrtausendwende...
Die elegantere Art zu spielen ist mM nach eben auch mit einer leichter zu greifenden Tonart verbunden. Das C-Dur der Naturtrompete bleibt dabei das Ideal.
Liebe Grüße vom Singvögelchen!


"Blas schön rein, dann kommts schön raus!"
trompetissimo
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Re: Weihnachtsoratorium Transponieren

Beitrag von trompetissimo »

Hallo nochmal,

wie weit muss ich denn das Mundrohr, welches bei der Schilke serienmäßig dabei ist, hinausziehen, damit ich in der A-Stimmung lande? Welche Tipps könnt ihr mir geben, um das WO zu meistern? Habt ihr irgendwelche Übestrategien?

Grüße
trompetissimo
blechfan
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Re: Weihnachtsoratorium Transponieren

Beitrag von blechfan »

Warum transponieren? Geht doch viel einfacher: Man spiele die in C-Dur notierten Noten mit den Griffen der Hoch-G auf der Hoch-A und schon klingt's in D-Dur ... :licht:
blechfan
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Re: Weihnachtsoratorium Transponieren

Beitrag von blechfan »

trompetissimo hat geschrieben: Samstag 7. Januar 2023, 01:33 wie weit muss ich denn das Mundrohr, welches bei der Schilke serienmäßig dabei ist, hinausziehen, damit ich in der A-Stimmung lande?
Theoretisch sollte deine Piccolo 2 Stifte mit unterschiedlicher Länge haben: einen B-Stift, das ist der kürzere und einen längeren A-Stift.
Der A-Stift ist zu nehmen, es ist nicht möglich, den B-Stift so weit rauszuziehen, dass Du einen Halbton runter kommst.
Cato
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Re: Weihnachtsoratorium Transponieren

Beitrag von Cato »

trompetissimo hat geschrieben: Freitag 6. Januar 2023, 22:44 Ist es richtig, dass der vorhandene Stift, wenn er ganz hineingeschoben ist, die Trompete in B stimmt und wenn er ganz herausgeschoben ist dann die Trompete in A klingt?
Für eine schnelle Beantwortung wäre ich euch sehr dankbar.

Grüße

trompetissimo
Ja, das ist im Falle (d)einer Schilke-Piccolo richtig.
Gruß
Cato
blechfan
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Re: Weihnachtsoratorium Transponieren

Beitrag von blechfan »

Cato hat geschrieben: Samstag 7. Januar 2023, 11:15 Ja, das ist im Falle (d)einer Schilke-Piccolo richtig.
Hm, wieder was Neues gelernt ... Und das soll dann reibungslos funktionieren? Die Längendifferenz zwischen B- und A-Mundrohr beträgt 4 cm, der GAP wird entsprechend größer, die Luftführung ist eine andere und da sollen dann Ansprache und Intonation mit ein und demselben Stift in B und in A gleich gut sein? Also, ich habe keine Schilke, aber bei meiner Scherzer funktioniert das nicht. Da wechsle ich sehr wohl die Stifte, je nach zu spielender Tonart.
Zuletzt geändert von blechfan am Samstag 7. Januar 2023, 12:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Bixel
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Re: Weihnachtsoratorium Transponieren

Beitrag von Bixel »

Cato hat geschrieben: Samstag 7. Januar 2023, 11:15
trompetissimo hat geschrieben: Freitag 6. Januar 2023, 22:44 Ist es richtig, dass der vorhandene Stift, wenn er ganz hineingeschoben ist, die Trompete in B stimmt und wenn er ganz herausgeschoben ist dann die Trompete in A klingt?
Ja, das ist im Falle (d)einer Schilke-Piccolo richtig.
...sofern es sich um eine P4-5 handelt.

In Bb-Stimmung musst du in E-Dur denken/greifen.
In A-Stimmung musst du in F-Dur denken/greifen.

F-Dur greift sich komfortabler und intoniert sauberer, weil das dritte Ventil seltener beteiligt ist.
(Alle Angaben ohne Gewähr, da weit außerhalb meiner Kernkompetenz liegend. :mrgreen: )
Rausgehen ist wie Fenster Aufmachen, nur viel krasser.
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Re: Weihnachtsoratorium Transponieren

Beitrag von trompeteinberlin »

blechfan hat geschrieben: Samstag 7. Januar 2023, 01:36
trompetissimo hat geschrieben: Samstag 7. Januar 2023, 01:33 wie weit muss ich denn das Mundrohr, welches bei der Schilke serienmäßig dabei ist, hinausziehen, damit ich in der A-Stimmung lande?
Theoretisch sollte deine Piccolo 2 Stifte mit unterschiedlicher Länge haben: einen B-Stift, das ist der kürzere und einen längeren A-Stift.
Der A-Stift ist zu nehmen, es ist nicht möglich, den B-Stift so weit rauszuziehen, dass Du einen Halbton runter kommst.
Natürlich ist es bei der Schilke möglich den B-Stift so weit rauszuziehen. Serienmäßig ist gar kein A-Stift dabei.
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Re: Weihnachtsoratorium Transponieren

Beitrag von blechfan »

trompeteinberlin hat geschrieben: Samstag 7. Januar 2023, 14:25 Natürlich ist es bei der Schilke möglich den B-Stift so weit rauszuziehen. Serienmäßig ist gar kein A-Stift dabei.
Das nehme ich zur Kenntnis. Trotzdem scheinen die von mir vermuteten Probleme mit dem B-Stift auf A ausgezogen real zu existieren:
https://www.thomann.de/de/schilke_a_sti ... o_corn.htm
Man beachte den Text der Rezension.
Es wird also schon seinen Grund haben, dass es einen speziellen A-Stift von Schilke für die P5-4 gibt.
Zuletzt geändert von blechfan am Samstag 7. Januar 2023, 16:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Weihnachtsoratorium Transponieren

Beitrag von trompetissimo »

Liebe Forumsmitglieder,

vielen Dank für die erbrachten Antworten, die mich schon ein ganzes Stück weitergebracht haben. Dennoch habe ich noch einige Fragen zum WO. Ich übe gerade die Arie Nr. 8 " Großer Herr, o starker König". Dort kommt ein kleines g in der Version Trompete in D vor. Wie bekommt man den Ton, sprich was muss ich greifen oder bekommt man diesen Ton überhaupt auf der Piccolo. Wenn nicht, was spielt man dann stattdessen?
Und meine nächste Frage bezieht sich auf den Stimmzug. Ich spiele eine Schilke P 5-4 mit dem Stimmstift, den ich für die A-Stimmung herausziehen muss. Muss ich auch den Stimmzug oder andere Züge herausziehen, um intonatorisch auf der sicheren Seite zu sein?
Fragen über Fragen! Ich bitte um Antworten liebe Piccolotrompeter hier im Forum.

Liebe Grüße

trompetissimo
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Re: Weihnachtsoratorium Transponieren

Beitrag von trompeteinberlin »

blechfan hat geschrieben: Samstag 7. Januar 2023, 16:01
trompeteinberlin hat geschrieben: Samstag 7. Januar 2023, 14:25 Natürlich ist es bei der Schilke möglich den B-Stift so weit rauszuziehen. Serienmäßig ist gar kein A-Stift dabei.
Das nehme ich zur Kenntnis. Trotzdem scheinen die von mir vermuteten Probleme mit dem B-Stift auf A ausgezogen real zu existieren:
https://www.thomann.de/de/schilke_a_sti ... o_corn.htm
Man beachte den Text der Rezension.
Es wird also schon seinen Grund haben, dass es einen speziellen A-Stift von Schilke für die P5-4 gibt.
Früher gab es von Schilke einen A-Stift zum Nachrüsten, allerdings mit Trompetenschaft. Ich kenne selbst heute, wo es einen A-Stift mit Cornetschaft gibt, mehr Schilke Besitzer, die weiter ihren B-Stift benutzen, ohne irgendwelche Einbußen. Nur zwei akustische Beispiele auf YouTube .Wynton Marsalis spielt Gottfried Reiches Abblasen mit dem ausgezogenen B-Stift, sowie die Gebrüder Läubin bei einer h-Moll Messe aus der Stuttgarter Liederhalle mit Helmut Rilling. Von Intonationsissues höre ich da nichts.
Zuletzt geändert von trompeteinberlin am Samstag 7. Januar 2023, 16:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Weihnachtsoratorium Transponieren

Beitrag von trompeteinberlin »

trompetissimo hat geschrieben: Samstag 7. Januar 2023, 16:07 Liebe Forumsmitglieder,

vielen Dank für die erbrachten Antworten, die mich schon ein ganzes Stück weitergebracht haben. Dennoch habe ich noch einige Fragen zum WO. Ich übe gerade die Arie Nr. 8 " Großer Herr, o starker König". Dort kommt ein kleines g in der Version Trompete in D vor. Wie bekommt man den Ton, sprich was muss ich greifen oder bekommt man diesen Ton überhaupt auf der Piccolo. Wenn nicht, was spielt man dann stattdessen?
Und meine nächste Frage bezieht sich auf den Stimmzug. Ich spiele eine Schilke P 5-4 mit dem Stimmstift, den ich für die A-Stimmung herausziehen muss. Muss ich auch den Stimmzug oder andere Züge herausziehen, um intonatorisch auf der sicheren Seite zu sein?
Fragen über Fragen! Ich bitte um Antworten liebe Piccolotrompeter hier im Forum.

Liebe Grüße

trompetissimo
Meinst Du nicht, es wäre sinnvoller, würdest Du Dir ein paar Unterrichtsstunden bei einem versierten Piccolospieler gönnen, dann klappt es bis nächsten Dezember.
blechfan
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Re: Weihnachtsoratorium Transponieren

Beitrag von blechfan »

trompeteinberlin hat geschrieben: Samstag 7. Januar 2023, 16:33 sowie die Gebrüder Läubin bei einer h-Moll Messe aus der Stuttgarter Liederhalle mit Helmut Rilling. Von Intonationsissues höre ich da nichts.
Immerhin rutscht dem Hannes im Et resurrexit ein d''' weg ... Wer weiß, wer weiß, vielleicht wäre das mit einem A-Stift nicht passiert ...
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