High Notes: Veranlagung oder doch erlernbar?

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Singvögelchen
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Re: High Notes: Veranlagung oder doch erlernbar?

Beitrag von Singvögelchen »

Er hat eine sensationelle Tongebung, spielt zwar in dem Video recht wenig und auch eher in der erweiterten Mittellage. Aber 1000% überzeugend. Die Stelle, wo er die Naturtonreihe bis ganz nach oben singt, ist für mich einer der stärksten Momente, weil er hier komplett mühelos die andere Art der Tonerzeugung mit der Stimme vorführt, frei nach dem Motto: lieber zwei Systeme überlegen beherrscht, als nur eins mit Krampf und Kampf.

Danke fürs Teilen!
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Jamer
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Re: High Notes: Veranlagung oder doch erlernbar?

Beitrag von Jamer »

Für mich ist das Video deswegen so aufschlussreich, weil er jemand ist der a) wirklich Trompetespielen kann und sich b) scheinbar ziemlich viel Gedanken über die anatomischen/physikalischen Vorgänge beim Trompetenspielen gemacht hat. Es reicht ihm nicht, einfach gut zu spielen, er möchte auch wirklich verstehen und erklären können warum - das merkt man ihm an. Ich orte bei Chris Coletti viel Können & Ahnung!

Da können sich einige ne Scheibe von abschneiden, die auch sehr gut spielen können, aber nicht wissen warum und trotzdem Workshops geben ohne Ende mit tw. grenzwertigen Aussagen, die widerlegbar sind. Aber der Erfolg/das Können gibt den Referenten natürlich immer recht, auch bei zweifelhaften Aussagen.

Im Zweifelsfall gilt: Es führen natürlich mehrere Wege & Spieltechniken nach Rom und wenn man Coletti mit beispielsweise Meynard Ferguson vergleicht, sind das für mich zwei verschiedene Sportarten.
rihoger
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Re: High Notes: Veranlagung oder doch erlernbar?

Beitrag von rihoger »

hannes hat geschrieben: Dienstag 30. Juli 2024, 16:12 Und genau diese guten Amateure üben eben entsprechend viel und passend. Das hat im Grunde nichts mir Profi und Amateur zu tun, sondern mit Zeitaufwand in Verbindung mit der geeigneten Methodik, die individuell angepasst sein sollte.
Hannes,
du hast eine PN hierzu
TrpM
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Re: High Notes: Veranlagung oder doch erlernbar?

Beitrag von TrpM »

Jamer hat geschrieben: Donnerstag 27. Februar 2025, 22:56 Möchte auch mal ein Video hier lassen:

https://youtu.be/gl277WWoUHw?si=YVM2jRmpeXOPluiK

Finde die Erklärung von Chris Coletti hier relativ einleuchtend, bin gespannt was ihr zu seinen Ausführungen sagt. Auch den Mythos mit der Zunge erklärt er großartig.
Hört sich schon sehr überzeugend und einleuchtend an.
Wenn es tatsächlich so funktioniert wie Chris Coletti hier propagiert, ist dann nicht der logische Schluss, dass Muskelaufbauübungen (Malte Burba, Larry Meregillano, etc) sehr sinnvoll sind?
Ich tendiere dazu, das zu bejahen. Wer bietet Gegenargumente?
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Re: High Notes: Veranlagung oder doch erlernbar?

Beitrag von Jamer »

TrpM hat geschrieben: Mittwoch 5. März 2025, 18:27
Jamer hat geschrieben: Donnerstag 27. Februar 2025, 22:56 Möchte auch mal ein Video hier lassen:

https://youtu.be/gl277WWoUHw?si=YVM2jRmpeXOPluiK

Finde die Erklärung von Chris Coletti hier relativ einleuchtend, bin gespannt was ihr zu seinen Ausführungen sagt. Auch den Mythos mit der Zunge erklärt er großartig.
Hört sich schon sehr überzeugend und einleuchtend an.
Wenn es tatsächlich so funktioniert wie Chris Coletti hier propagiert, ist dann nicht der logische Schluss, dass Muskelaufbauübungen (Malte Burba, Larry Meregillano, etc) sehr sinnvoll sind?
Ich tendiere dazu, das zu bejahen. Wer bietet Gegenargumente?
So wie ich es verstehe, propagiert er nicht die bloße Muskelkraft sondern das richtige Anspannen und damit die bewusste Veränderung der Schwingungsfläche der Lippen. Die Zunge sieht er mittlerweile maximal als unterstützendes Ventil und hat er hat auch fundiert erklärt warum - aber die Diskussion hatten wir anderorts schon.

Am seinem Bizeps Beispiel höre ich heraus, dass er vom blankem Muskelaufbau eher wenig hält.
Singvögelchen
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Re: High Notes: Veranlagung oder doch erlernbar?

Beitrag von Singvögelchen »

Gegenargumente sind an diesem Punkt nicht zielführend. Ich finde hier die Balance aus einerseits perfekt austrainiertem Ansatz sowie dessen geistiger Durchdringung und andererseits eines musikalischen Ausnahmetalentes faszinierend.

Die allgemeine Gefahr besteht bei uns Trompetern doch meistens darin, recht schnell in eine gewisse Einseitigkeit zu verfallen.
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Re: High Notes: Veranlagung oder doch erlernbar?

Beitrag von Jamer »

Singvögelchen hat geschrieben: Donnerstag 6. März 2025, 19:11 Gegenargumente sind an diesem Punkt nicht zielführend.
Schade. Ich hätte an dieser Stelle gerne (nochmal?) deine Gegenargumente - oder wohl eher Gegenthesen - gelesen.
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Re: High Notes: Veranlagung oder doch erlernbar?

Beitrag von TrpM »

Jamer hat geschrieben: Mittwoch 5. März 2025, 21:28 Am seinem Bizeps Beispiel höre ich heraus, dass er vom blankem Muskelaufbau eher wenig hält.
Hmm, in meinem kleinen Theoriegebäude wäre gerade das ein Argument für Muskelaufbau.

Wenn der "Hauptschalter" für die Höhe ist (ca. bei 2:30 im Video): "We are flexing our lips but maintaining more or less the same aperture size"
(flexing ist hier eigentlich ich das falsche Wort glaub ich, tensioning (anspannen) würde es m.E besser treffen, aber egal, es ist ja klar was er meint).

Ist das dann nicht eigentlich ein isometrisches Anspannen der Muskulatur? Und dann sollte es ja schon einen Unterschied machen, ob die Muskulatur saft- und kraftlos ist, oder eben gut trainiert.
Ist jetzt noch weniger mein Fachgebiet als das Trompetespielen, aber meine naive Analogie wäre: Muskelaufbau nicht wie bei einem Bodybuilder, sondern wie bei einem Freeclimber.
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Re: High Notes: Veranlagung oder doch erlernbar?

Beitrag von Singvögelchen »

Jamer hat geschrieben: Freitag 7. März 2025, 18:24 Schade. Ich hätte an dieser Stelle gerne (nochmal?) deine Gegenargumente - oder wohl eher Gegenthesen - gelesen.
Das musikalische Endergebnis stimmt. Heißt für mich, dass der ganze Rest vorher in Summe zwangsläufig richtig gewesen sein muss. Und wenn da mal ein Schritt anders abläuft, als man sich das bislang vorgestellt hat, na und, dann gleicht sich das eben spätestens drei Schritte weiter wieder aus...das Ziel bleibt ja das Gleiche. Sich jetzt an evtl. missverständlichen oder schlecht übersetzten Formulierungen abzuarbeiten, wäre unnötige Erbsenzählerei.
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