Drucklosen Ansatz erlernen

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Puukka
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Re: Drucklosen Ansatz erlernen

Beitrag von Puukka »

FlüTro hat geschrieben:das ist meines Erachtens der richtige Übungsweg !
Ich frage mich immer, was an einem "drucklosen Ansatz" so toll sein soll.
Das Mundstück unterstützt die Festigkeit des Ansatzes.

Bei einem drucklosen Ansatz muss die Ringmuskulatur die komplette Arbeit übernehmen.
Die Ausdauer geht dementsprechend zurück und man kann auch nur so laut spielen, soweit die Ringmuskulatur den Lippenspalt halten kann.

Vor meiner Umstellung habe ich sehr druckarm gespielt, jeder hat gesagt "Du spielst ja ganz druckarm, bei dir sieht das so locker aus." Bei dem Test mit der Trompet auf den Tisch legen konnte ich bis an meine Höhengrenze spielen.

Jedoch die Probleme waren fatal:
Beim Schwitzen an der Oberlippe hatte ich null Halt (grip) mehr, die Lippen sind einfach aufgegangen, das Mundstück hatte Aquaplaning und war irgendwo.
Laut konnte ich nicht spielen, da die Lippen ebenfalls aufgegangen sind.
Ausser, daß ich weit davon entfernt war, meine Lippen abzudrücken, hatte ich nur Nachteile.

Also macht Gegendruck mit dem Mundstück meiner Meinung nach durchaus Sinn.

Herbert
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Re: Drucklosen Ansatz erlernen

Beitrag von FlüTro »

halloPuukka,

das ist natürlich genau wie du sagst.
Wenn ich irgendwo spiele fast nur so wie du das sagst,
aber immer weniger.
Mein Sohn hingegen, der mit dieser Ansatzphilosophie
aufgewachsen ist, hat nahezu keinen Mundtsückabdruck
bei wesentlich höheren & längeren Stücken/Phrasen.

Aber:
Zum üben, z.B. mit dem Mundstück,
von Flüster- und Geistertönen,
ist das eine ganz tolle Übung,
um aktive und bewußt gesteuerte Kontrolle zu kriegen.

Ansonsten:
würde man ja die verschiedenen Faktoren/Komponenten
über Kompression & Anpressdruck steuern (was fast alle (99,99999%) tun),
das würde ich mal als passive Steuerung durch Verformung bezeichnen.
Und schon sitzt man in der Falle,
man ist nicht mehr selbst Herr über Ton & Klang usw.

mein fazit:
Soviel wie möglich aktive-bewußte Kontrolle,
diese passive Verformungskomponente
anteilig über die Jahre kleiner werden lassen.

Peter
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Puukka
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Re: Drucklosen Ansatz erlernen

Beitrag von Puukka »

Genau, Mundstückdruck soll kein Ersatz für etwas sein, nur eine Ergänzung.
Wenn man von Anfang an zuviel Mundstückdruck verwendet, ists sicher kontrakproduktiv, also Alles mit Mass und Ziel.
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Re: Drucklosen Ansatz erlernen

Beitrag von bela »

Ihr würde also, wenn ich das jetzt richtig mitverfolgt habe, folgendes sagen: der Anpressdruck des Mundstücks muss so dosiert werden, dass er einen Teil der Muskelarbeit abnimmt. Soweit so gut. Da aber die Lippen zum Schwingen durchblutet sein müssen, sonst werden sie "platt", darf das nicht zu viel sein.
Die Dosierung muss auf Luftdruck und Vibrationsgeschwindigkeit abgestimmt sein. Oder habe ich da jetzt etwas falsch verstanden?
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Re: Drucklosen Ansatz erlernen

Beitrag von buddy »

"Muskelarbeit abnehmen" durch Mundstückdruck führt geradewegs zum "pressing" Ansatz.

Der Mundstückdruck soll für einen dichten Abschluss (Lippen/Mundstück) sorgen und der Tonhöhe angemessen sein. Beim kleinen g oder gar Pedaltönen ist er daher sicherlich geringer als bei c'''.
Zuletzt geändert von buddy am Montag 6. Juli 2009, 17:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Puukka
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Re: Drucklosen Ansatz erlernen

Beitrag von Puukka »

und geringer als bei c4 :wink:

Bild

oder nach anstrengender Blasmusi:

Bild

Bild


Herbert
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Re: Drucklosen Ansatz erlernen

Beitrag von buddy »

Jo, sieht lecker aus. :Hä:
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Re: Drucklosen Ansatz erlernen

Beitrag von bela »

Enorm, na so weit habe ich es noch nicht gebracht. :-D Aber schön von Buddy, dass er mir bestätigt, was ich auch schon rausgefunden hatte, dass nämlich der Mundstückpressdruck grad ausreichend sein darf, um abzudichten, andernfalls ist es nämlich mit einem schönen Ton Essig. Ich hätte mich glatt fast verwirren lassen.
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Re: Drucklosen Ansatz erlernen

Beitrag von Allen Vizzutti »

Es stimmt schon! Nicht zu viel nicht zu wenig!
Wenn die verschiedenen Faktoren, also Luft, Ansatz und Zunge in Balance zueinander stehen, kann es sicher hoch hinaus gehen. Die Bilder von Patrick Hession und Vlado Kumpan zeigen jedoch dass das Trompetenspielen wie es diese Herren praktizieren trotzdem körperliche Höchstanstrengung ist und so verwundert es nicht wenn manche Trompeter auch mal einen Leistenbruch abbekommen etc...
und keiner kann mir erzählen dass Vlado Kumpan nach 4 Stunden Zeltfest das A3 hinausstemmt nur mit minimalen Druck! :D
aber wie schon von den vorigen Postern richtig gesagt brauchts bis zu einer gewissen Tonhöhe nur minimal an Gegendruck! zu diesem Thema
http://www.thomann.de/at/stoelzel_metho ... er_trp.htm

aber sollte jemand lead-ambitionen haben, so kommt man ganz ohne druck nicht aus! 8)
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Re: Drucklosen Ansatz erlernen

Beitrag von checker »

Die gerade geführte Diskussion ist eine derer, die Leute wie unser neues Forumsmitglied verwirren. Womöglich wird in den nächsten Beiträgen ein Physiker und Trompeter den optimalen Mundstückdruck für alle Töne definieren. An Stelle unseres neuen Forumsmitgliedes würde ich mir jetzt überlegen, wo ich eine Druckangabe für "sehr hohe Töne" finde. Irgendwie würde ich versuchen einen Druckaufnehmer an der Trompete zu installieren, um den aufgebrachten Druck zu messen. Bla bla bla
Er will wissen, wie er es schafft richtig hoch spielen zu können.
Der einfachste Weg dahin ist es, Unterricht bei einem Trompeter zu nehmen der genau das beherrscht. Diese Tatsache dürfte aber wohl keinem von uns neu sein...
Vielleicht kennt jemand einen geeigneten Trompeter in Schwaben?
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Re: Drucklosen Ansatz erlernen

Beitrag von osterhase »

Es gibt keinen "drucklosen Ansatz"!
Allen Vizzutti hat geschrieben:http://www.thomann.de/at/stoelzel_metho ... er_trp.htm
So was würde ich nie kaufen, empfehlen würde ich es nur, wenn ich es erfunden hätte und viel Geld damit verdienen würde.
Leider bin ich nicht der Glückliche der es erfunden hat.
checker hat geschrieben:Um "Drucklos" spielen zu können muss du versuchen die Lockerheit beim Spielen eines G1 mit in die Höhe zu nehmen.
Klar versuch doch mal einen 100m Sprint mit der Lockerheit beim Spazieren hinzulegen.

Es gibt kein druckschwaches oder druckloses Spiel, wer ein g3 spielen will, so das es bei einer Big Band noch zu hören ist wenn der Rest auch spielt,
der muss auch drücken. Man kann aber die entsprechenden Muskeln trainieren um den Druck abzufangen!
checker
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Re: Drucklosen Ansatz erlernen

Beitrag von checker »

Wenn du beim Trompetespielen ans Sprinten denkst, kann ich mir vorstellen wie du beim spielen in der BigBand aussiehst. Du hast wahrscheinlich deinen persönlichen Masseur, der dir nach der Mugge alle Verspannungen lockert, oder? Ist nur Quatsch, sorry.
Solche generalistischen Aussagen sind irgendwie komisch. Klingt so als hättest du das Trompeten erfunden.
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Re: Drucklosen Ansatz erlernen

Beitrag von osterhase »

checker hat geschrieben:Klingt so als hättest du das Trompeten erfunden.
Leider nein!
checker hat geschrieben:Wenn du beim Trompetespielen ans Sprinten denkst, kann ich mir vorstellen wie du beim spielen in der BigBand aussiehst.
Das freut mich, dass du eine so tolle Vorstellungsgabe hast.
checker hat geschrieben:Solche generalistischen Aussagen sind irgendwie komisch.
Ich spreche hier nur aus Erfahrung.
Leider habe ich noch keinen Trompeter getroffen, der ohne Anstrengung und Druck (auf die Lippen) ein brauchbares g3 spielen konnte.
Ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren.
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Re: Drucklosen Ansatz erlernen

Beitrag von Armoniac »

checker hat geschrieben: Vielleicht kennt jemand einen geeigneten Trompeter in Schwaben?

ja, mich. Er kann zwar wahrscheinlich besser Trompete spielen als ich, aber ich könnte ihn lehren, dass die Leistungsgesellschaft sich aus der Musik heraushalten muss, wenn Musik noch Spaß machen soll. Und dann könnte ich ihm auch beibringen, dass es nicht auf seinen Lehrer ankommt, sondern auf ihn, und dass er, wenn er schon glaubt, einen Lehrer zu brauchen, sich nicht jahrelang von einem Lehrer halten lassen, sondern lieber von Lehrer zu Lehrer surfen sollte. Zu guter Letzt würde ich ihm dann noch gerne die Augen öffnen für all das, was uns das Leben so schenkt, so dass er es lieben kann. Viele sehen das nämlich gar nicht, oder merken es viel zu spät, was sie eigentlich alles bekommen in dieser wunderschönen Welt.
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Re: Drucklosen Ansatz erlernen

Beitrag von Puukka »

checker hat geschrieben:Solche generalistischen Aussagen sind irgendwie komisch. Klingt so als hättest du das Trompeten erfunden.
Kann schon sein, jedoch Osterhase ist im "wirklichen Leben" einer der wenigen echten Highnote Spezialisten, die ich bisher persönlich kennenlernen durfte.
Da denke ich mir, er wirds schon wissen.
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