Lynn Nicholson Video

Get the Range ! :o)

Moderator: Die Moderatoren

Blas!
Unverzichtbar
Beiträge: 1063
Registriert: Samstag 22. September 2012, 18:30
Meine Instrumente ..: Trompete, Piccolotrompete, Flügelhorn, Kornett, Eigenbau-Didgeridoo

Re: Lynn Nicholson Video

Beitrag von Blas! »

Die körperlichen Bewegungsmuster beim Trompete Spielen sind äußerst komplex. Das Verständnis der anatomischen Grundprinzipien beim Blasen ist von großer Wichtigkeit. Eine detailgenaue wissenschaftliche Beschreibung ist für das praktische Spiel jedoch von untergeordneter Bedeutung. Denn kein Spieler gleicht dem anderen in seinem Empfinden und in seiner Anatomie. Entscheidend für den Spieler sind sein Körpergefühl und das Verhältnis des Körpergefühls zum Ergebnis. (Quelle: Henrichs, Die Barocktrompetenschule, 2. Aufl. 2014, Seite 8 ).

Grüße

Blas!

P.S.: Auf S. 12, 13 der genannten Schule wird erläutert: "Luftmenge=Lautstärke; Luftgeschwindigkeit=Höhe" (weiter wird erklärt: Steigerung der Luftgescheindigkeit - zum Beispiel von c1 über c2 bis c2 - ist exponentiell, nicht linear.
Blas!
Benutzeravatar
Bixel
Unverzichtbar
Beiträge: 6415
Registriert: Samstag 27. Dezember 2008, 08:30
Meine Instrumente ..: bezahlt

Re: Lynn Nicholson Video

Beitrag von Bixel »

shakuhachi hat geschrieben:…da lob ich mir hingegen die Bescheidenheit und die Kompetenz eines Lynn Nicholson…
Ich entwerfe derzeit eine Gebührenordnung für meine beratende Internet-Tätigkeit für Trompeter.
Mein Ziel ist es, ordentlich Kohle einzusacken und nichtsdestotrotz bescheiden (und selbstverständlich kompetent) zu wirken.

Welche Tipps kannst du (als Nicholson-Kunde) mir diesbezüglich geben?

:Winke:
Rausgehen ist wie Fenster Aufmachen, nur viel krasser.
shakuhachi
SuperPoster
Beiträge: 123
Registriert: Freitag 5. September 2008, 11:56

Re: Lynn Nicholson Video

Beitrag von shakuhachi »

Ich entwerfe derzeit eine Gebührenordnung für meine beratende Internet-Tätigkeit für Trompeter.
Mein Ziel ist es, ordentlich Kohle einzusacken und nichtsdestotrotz bescheiden (und selbstverständlich kompetent) zu wirken.

Welche Tipps kannst du (als Nicholson-Kunde) mir diesbezüglich geben?
... leider kann ich Dir da keine Tips geben, denn Du bist weder so bekannt wie Lynn noch hast Du ein vergleichbares Einfühlungsvermögen...tut mir leid!

@Dobs:
@Bixel:

shakuhachi hat geschrieben:….aber eigentlich wollte ich der Trompetengemeinde ja nur einen m.E. wichtigen und nützliche Hinweis auf ein Lehrvideo von Lynn Nicholson geben – leider wurde das gleich mit der Behauptung der Unwissenschaftlichkeit mittels Auszug eines aus dem Zusammenhang gerissenen Zitates in den Schatten gedrückt.

Falsch. Bixel hat lediglich darauf hingewiesen, dass die Vorstellung "Schnelle Luft => Hoher Ton" und "Viel Luft => Lauter Ton" dem tatsächlichen Geschehens seines Erachtens eher Rechnung trägt. Mit dem gleichen Modell arbeiten letztlich auch Bobby Shew, Roger Ingram, James Morrison (die alle auch ziemlich kompetent Trompete spielen können und in der persönlichen Begegnung nette, bescheidene Personen sind).
…doch richtig:

Lynn Nicholson wäre nicht der erste Trompeten-Könner, der nicht weiß, was genau er eigentlich tut.
„unwissenschaftlich“ war vielleicht das falsche Wort, obwohl aus dem Kontext „schnelle Luft“ auch dieses Gefühl sich nicht ganz verdrängen lässt….obiges würde ich aber schon als Herabsetzung eines Trompeter-Kollegen bezeichnen – in diesem Falle Lynn Nicholson - der ein Lehrvideo herausgibt, das eigentlich impliziert, dass der Lehrende doch genau wissen sollte, was er tut, oder? Also bleibe ich dabei, dass der Nutzen des angebotenen Videos ungebührlich in den Schatten gestellt wurde.

….und: Roger Ingram kannst Du bitte aus Deiner Liste „gleicher Modelle“ austragen, der stimmt nämlich Eurem Konzept eines Totalverschlusses der Lippen als Schwingungsgenerator nicht zu (vergleich Thread „Zen und Trompete“), ebenso wie dies Lynn nicht tut –
dies ist für beide ein „secondary effect“ als Feedback des Instruments, was zum Beispiel Lippenbuzz (oder Moskitobuzz wie manche es nennen) als Modell der Tonerzeugung und mithin als Übungskonzept für den „Ansatz“ sehr relativiert: ja, es werden Muskeln trainiert, aber die richtigen? Wenn ich einen Uhrenmacher der alten Art täglich am Rohbau Gerüste schrauben lasse, ist das dann von Vorteil für seine eigene Arbeit?

@Bixel:

Der TM-User rowuk (ein meines Wissens in Frankfurt/Main ansässiger, US-stämmiger IT-Fachmann und Hobby-Trompeter) ist nicht zu unterscheiden in der Lage zwischen den physikalischen Größen Luftfluss ("air flow" in Liter/Sekunde) und Luftgeschwindigkeit ("air speed" in Meter/Sekunde).

Ein eingestrichenes C lässt sich auf der Trompete nicht (auf einen Atemzug) ebenso lange aushalten wie ein dreigestrichenes C, weil tiefe Töne (bei gleicher Lautstärke) einen erheblich größeren Luftfluss benötigen als hohe Töne.
Aus diesem Grunde kann häufig ein Leadtrompeter eine homophon gesetzte Big-Band-Phrase ohne Atempause spielen, während der vierte Trompeter bereits in der Mitte der Phrase "neue Luft" benötigt.

Andererseits ist aber die Geschwindigkeit der einzelnen Luftteilchen (in Meter/Sekunde) beim dreigestrichenden C dramatisch höher als beim eingestrichenen C.
...was Du alles weißt - oder sollte ich sagen: vorgibst zu wissen? Hast Du die Lufteilchen schon mal gemessen ? Wenn ja, bitte kläre mich über das Messverfahren auf.

…nachdem du aber den amerikanischen Forumsteilnehmer Rowuk als trompeterische Hobby-Niete identifiziert hast, geplagt von unzähligen Missverständnissen, die nur du aufklären kannst, hast du vielleicht oder besser sogar wahrscheinlich auch über Nick Drotzdoff (ich meine, der beschäftigt sich auch stark mit wissenschaftlichen Zusammenhängen rund ums Trompeten, und spielt auch nicht so schlecht!), der sich an dem fragliche Thread ebenfalls beteiligte, ähnlich gute Meinungen….die mich aber jetzt ehrlich gesagt nicht mehr interessieren – und die Einführung eines neuen Begriffes in die vorliegende Diskussion wie „Luftfluss“ löst durchaus nicht das Rätsel der bereits eingeführten Termini „Luftdruck“, „Luftmenge“ und „Luftgeschwindigkeit“ etc.

….nicht das wir das schon mal diskutiert hätten, aber bin mal gespannt, wie du dir dann erklärst, warum bei einem mit einer Membran ausgestatteten Mundstück, welches den Luftfluss in die Trompete verhindert und diesen statt dessen über eine extra Bohrung nach außen führt, deine Liter/Sekunde („air flow“) oder Meter/Sekunde („air speed“) sich auf die Tonhöhe dennoch auswirken sollen (Experiment wurde im fraglichen TM thread übrigens auch durch Nick Drozdoff zitiert)?
Natürlich muss die Luft irgendwo hin – im Falle der Trompete kommt sie ohne diese Vorrichtung i.d.R. später beim Schallbecher irgendwie heraus, aber wo ist angesichts des zitierten Experiments die Kausalität der Luftgeschwindigkeit zur Akustik der erzeugten Töne?

Ausserdem würd ich mit meinen faden Physikkenntnissen alles, was ins Verhältnis zur Zeit gesetzt wird, also sowas wie x/Sekunde, irgendwie mit Geschwindigkeit in Beziehung setzen, ob Liter/Sekunde oder Meter/Sekunde….das wird im amerikanischen Thread mit Rowuk durch einen später hinzukommenden Elektro Ingenieur mit user Namen Kalijah übrigens auch bestätigt; auch dieser User hält „Schnelle Luft=hoher Ton“ für einen Mythos und spricht nur von Druckdifferenzen, die sich irgendwie auf die Schwingung der Lippen auswirken.
Gerade dieser user Kalijah hat wie Du - Bixel - vom Missverständnis mangelnder Unterscheidung „Luftgeschwindigkeit – Luftfluss“ gesprochen, allerdings dann dennoch den Mythos „Schnelle Luft=höherer Ton“ eben als solchen identifiziert.



@buddy:

Was deine gelinde Polemik betrifft: ich gehe jede Wette ein, dass Du meine neulich gegebenen Referenzen auf wissenschaftliche Artikel ignoriert hast. Oder gab es Verständnisprobleme, die wir besprechen könnten?
Wenn Du Deine links im Zusammenhang „Zen und Trompete“ zum kompletten Lippenverschluss gemeint hast, Wette verloren: habe ich nicht ignoriert – aber bei den dort teilweise gegebenen physikalischen Formeln konnte ich nicht mehr folgen – richtig! Ich gehe aber jetzt auch eine Wette ein: Du sicher auch nicht!
Etwas ganz anderes ist die Diskussion um Sachaussagen zum Blechblasen, da fehlt dir meines Erachtens einiges an Wissen und dementsprechend geht es bei dir argumentativ "drunter und drüber" oder über reine Glaubenssätze.
…vgl w.o. bei @Bixel:

dieses Kompliment würde ich daher gerne an Dich zurückgeben: hier werden nur Meinungen ausgetauscht und kein fundiertes Wissen, weder von mir noch von Dir! ...und nimm das bitte auch nicht persönlich!
Blas!
Unverzichtbar
Beiträge: 1063
Registriert: Samstag 22. September 2012, 18:30
Meine Instrumente ..: Trompete, Piccolotrompete, Flügelhorn, Kornett, Eigenbau-Didgeridoo

Re: Lynn Nicholson Video

Beitrag von Blas! »

An dieser Stelle darf ich, auf die "Gefahr" hin, den vorliegenden Thread entweder abzuwürgen oder zu befeuern - jedenfalls aber, um auf argumentative Endlosspiralen (Physik, Zen...) im TF hinzuweisen - die Lektüre des nachfolgenden Threads

http://www.trompetenforum.de/TF/viewtop ... =3&t=16183

anempfehlen.

:cracy:
Blas!
Benutzeravatar
Bixel
Unverzichtbar
Beiträge: 6415
Registriert: Samstag 27. Dezember 2008, 08:30
Meine Instrumente ..: bezahlt

Re: Lynn Nicholson Video

Beitrag von Bixel »

shakuhachi hat geschrieben:
Bixel hat geschrieben:Lynn Nicholson wäre nicht der erste Trompeten-Könner, der nicht weiß, was genau er eigentlich tut.
...obiges würde ich aber schon als Herabsetzung eines Trompeter-Kollegen bezeichnen – in diesem Falle Lynn Nicholson - der ein Lehrvideo herausgibt, das eigentlich impliziert, dass der Lehrende doch genau wissen sollte, was er tut, oder? Also bleibe ich dabei, dass der Nutzen des angebotenen Videos ungebührlich in den Schatten gestellt wurde.
Ohne dein Einfühlungsvermögen in Frage stellen zu wollen:
Meine Verwendung des Konjunktivs macht die Aussage zu einer von niemandem zu leugnenden allgemeinen Feststellung, die sich nicht explizit gegen den Kollegen Nicholson richtet.
Ich schrieb nicht:

"Lynn Nicholson ist nicht der erste Trompeten-Könner, der nicht weiß, was genau er eigentlich tut."

:wink:

shakuhachi hat geschrieben:
Bixel hat geschrieben:Andererseits ist aber die Geschwindigkeit der einzelnen Luftteilchen (in Meter/Sekunde) beim dreigestrichenden C dramatisch höher als beim eingestrichenen C.
...was Du alles weißt - oder sollte ich sagen: vorgibst zu wissen? Hast Du die Lufteilchen schon mal gemessen ? Wenn ja, bitte kläre mich über das Messverfahren auf.
Da die Naturwissenschaften nicht dein Steckenpferd zu sein scheinen, bringen wir die Angelegenheit auf die Ebene von Haushaltsgeräten:
Auf welche Weise verändert sich (deinem Einfühlungsvermögen zufolge) die Geschwindigkeit der Luftbewegung vor einem Haarfön, wenn du dessen Motordrehzahl halbierst und ihm gleichzeitig einen Düsenaufsatz ansteckst, der den Querschnitt des Luftaustritts auf ein Viertel des ursprünglichen reduziert?


shakuhachi hat geschrieben:…nachdem du aber den amerikanischen Forumsteilnehmer Rowuk als trompeterische Hobby-Niete identifiziert hast, geplagt von unzähligen Missverständnissen, die nur du aufklären kannst, hast du vielleicht oder besser sogar wahrscheinlich auch über Nick Drotzdoff (ich meine, der beschäftigt sich auch stark mit wissenschaftlichen Zusammenhängen rund ums Trompeten, und spielt auch nicht so schlecht!), der sich an dem fragliche Thread ebenfalls beteiligte, ähnlich gute Meinungen….die mich aber jetzt ehrlich gesagt nicht mehr interessieren – und die Einführung eines neuen Begriffes in die vorliegende Diskussion wie „Luftfluss“ löst durchaus nicht das Rätsel der bereits eingeführten Termini „Luftdruck“, „Luftmenge“ und „Luftgeschwindigkeit“ etc.
Ich habe niemanden als "trompeterische Hobby-Niete identifiziert", sondern jemanden als Hobby-Trompeter bezeichnet.


shakuhachi hat geschrieben:….nicht das wir das schon mal diskutiert hätten, aber bin mal gespannt, wie du dir dann erklärst, warum bei einem mit einer Membran ausgestatteten Mundstück, welches den Luftfluss in die Trompete verhindert und diesen statt dessen über eine extra Bohrung nach außen führt, deine Liter/Sekunde („air flow“) oder Meter/Sekunde („air speed“) sich auf die Tonhöhe dennoch auswirken sollen (Experiment wurde im fraglichen TM thread übrigens auch durch Nick Drozdoff zitiert)?
Natürlich muss die Luft irgendwo hin – im Falle der Trompete kommt sie ohne diese Vorrichtung i.d.R. später beim Schallbecher irgendwie heraus, aber wo ist angesichts des zitierten Experiments die Kausalität der Luftgeschwindigkeit zur Akustik der erzeugten Töne?

Ausserdem würd ich mit meinen faden Physikkenntnissen alles, was ins Verhältnis zur Zeit gesetzt wird, also sowas wie x/Sekunde, irgendwie mit Geschwindigkeit in Beziehung setzen, ob Liter/Sekunde oder Meter/Sekunde….das wird im amerikanischen Thread mit Rowuk durch einen später hinzukommenden Elektro Ingenieur mit user Namen Kalijah übrigens auch bestätigt; auch dieser User hält „Schnelle Luft=hoher Ton“ für einen Mythos und spricht nur von Druckdifferenzen, die sich irgendwie auf die Schwingung der Lippen auswirken.
Gerade dieser user Kalijah hat wie Du - Bixel - vom Missverständnis mangelnder Unterscheidung „Luftgeschwindigkeit – Luftfluss“ gesprochen, allerdings dann dennoch den Mythos „Schnelle Luft=höherer Ton“ eben als solchen identifiziert.
Ob des Trompeters Luftstrom nach Passage des Mundstücks durch die Trompete strömt oder per Umleitung aus dem (per Membran vom Instrument abgekoppelten) Mundstück geleitet wird, ist für das Geschehen an der Lippenöffnung (beinahe) ohne Belang. Die hier diskutierten Vorgänge bzgl. Atmung, Ansatz etc. wirken sich aber sehr wohl auf Frequenz und Amplitude der Lippenöffnungsschwingung aus.

Meine Position zu air flow, air speed, pitch etc. entnimm bitte dem verlinkten TM-Thread!
Meinerseits ist - auch nach fünf Jahren - dem nichts hinzuzufügen oder etwas zu korrigieren.

:Keks:
Rausgehen ist wie Fenster Aufmachen, nur viel krasser.
Benutzeravatar
Dobs
Moderator
Beiträge: 4739
Registriert: Dienstag 13. Januar 2004, 16:12
Meine Instrumente ..: Yamaha 6335RC, Jupiter JFH-1100R
Wohnort: Hannover

Re: Lynn Nicholson Video

Beitrag von Dobs »

shakuhachi hat geschrieben: …doch richtig:

Lynn Nicholson wäre nicht der erste Trompeten-Könner, der nicht weiß, was genau er eigentlich tut.
„unwissenschaftlich“ war vielleicht das falsche Wort, obwohl aus dem Kontext „schnelle Luft“ auch dieses Gefühl sich nicht ganz verdrängen lässt….obiges würde ich aber schon als Herabsetzung eines Trompeter-Kollegen bezeichnen – in diesem Falle Lynn Nicholson - der ein Lehrvideo herausgibt, das eigentlich impliziert, dass der Lehrende doch genau wissen sollte, was er tut, oder? Also bleibe ich dabei, dass der Nutzen des angebotenen Videos ungebührlich in den Schatten gestellt wurde.

….und: Roger Ingram kannst Du bitte aus Deiner Liste „gleicher Modelle“ austragen, der stimmt nämlich Eurem Konzept eines Totalverschlusses der Lippen als Schwingungsgenerator nicht zu (vergleich Thread „Zen und Trompete“), ebenso wie dies Lynn nicht tut –
dies ist für beide ein „secondary effect“ als Feedback des Instruments, was zum Beispiel Lippenbuzz (oder Moskitobuzz wie manche es nennen) als Modell der Tonerzeugung und mithin als Übungskonzept für den „Ansatz“ sehr relativiert: ja, es werden Muskeln trainiert, aber die richtigen? Wenn ich einen Uhrenmacher der alten Art täglich am Rohbau Gerüste schrauben lasse, ist das dann von Vorteil für seine eigene Arbeit?
Ich finde, es ist eine gesunde Einstellung, nicht alles, was ein berühmter Trompeter erzählt, vollkommen unreflektiert und kritiklos hinzunehmen. Sachliche Kritik muss erlaubt sein. Und wenn Bixel darauf hinweist, dass Lynn Nicholson, nicht der erste Trompeter wäre (nicht notwendigerweise ist!), der nicht weiss, wass er eigentlich tut, ist kaum zu bestreiten.

Zu Roger Ingram: Den streiche ich nicht aus meiner Liste. Ich hatte Unterricht bei ihm und er arbeitet auch mit dem gedanklichen Konzept der schnellen Luft. Er sagt auch, man soll die Lippenöffnung möglichst gross halten und, dass die Lippen beim spielen nicht buzzen wie beim Lippensummen ohne Mundstück. All das sind Modelle, die ihm und manch anderem dabeil helfen können, effizienter Trompete spielen. Physikalisch sind sie nicht notwendigerweise korrekt.
"Musik und Bier sind Themen, die traditionell sehr eng miteinander verbunden sind." - Sch.-Hausbrandt (Herri Bier)
shakuhachi
SuperPoster
Beiträge: 123
Registriert: Freitag 5. September 2008, 11:56

Re: Lynn Nicholson Video

Beitrag von shakuhachi »

@Bixel: Deine Konversation mit Kalijah endet leider im TM ohne eine Antwort von ihm auf Deine letzte Einlassung – vermutlich, weil Du mit dem Verhalten von Luftmolekülen argumentierst, was ohne Formeln eher esoterisch anmutet… (die ich aber natürlich dann auch nicht verstehen würde)

Dein Modell, das sich auf Deiner persönlichen Erfahrung aufbaut – gleicher Range mit nur Mundstückbuzz und mit Trompete, und alles fühlt sich gleich an - mag für Dich gelten, für mich aber z.B. nicht. – und übrigens Lynn spielt c4 auf dem Mundstückrand – wenn Du das auch kannst, kannst du sicher auch hinter dem Mundstückrand die Geschwindigkeit der Moleküle messen! Aber wie gesagt, Geschwindigkeit ist X/Sekunde, was ist dieses X? Ich versuche immer mit meinem Schulwissen die Dinge zu verstehen - bitte keine Quantenphysik....
Da die Naturwissenschaften nicht dein Steckenpferd zu sein scheinen, bringen wir die Angelegenheit auf die Ebene von Haushaltsgeräten:
Auf welche Weise verändert sich (deinem Einfühlungsvermögen zufolge) die Geschwindigkeit der Luftbewegung vor einem Haarfön, wenn du dessen Motordrehzahl halbierst und ihm gleichzeitig einen Düsenaufsatz ansteckst, der den Querschnitt des Luftaustritts auf ein Viertel des ursprünglichen reduziert?
...diese Aufgabe kannst Du bitte Deinem Friseur stellen - aber Du weichst geschickt aus: Föhnluft und angestoßene Moleküle als akustisches Phänomen würde ich jedenfalls nicht in einen Topf werfen

Übrigens: hast Du den link dort auch verfolgt?:

http://scholar.lib.vt.edu/theses/ava...ted/thesis.pdf

..dort Kapitel 3 - Zitat:

The player forms his/her lips into an embouchure by stretching the lips out so to create lip
tension and pressing them closed. Initially the upper and bottom lips are touching, thus
closing the air passageway. When the trumpet mouthpiece and trumpet are applied to the
lips, an approximately airtight seal is formed. As the player increases the pressure from
his/her respiratory system, air is forced against the inside of the player’s lips and the lips are
forced open. The air pressure escapes into the trumpet and the lips collapse back to an
almost closed condition due to the loss of pressure. The air pressure difference builds up
again between the player’s mouth cavity and the trumpet system, and the lips are forced
open again. This repeated opening and closing of the lips generates cyclical pressure waves
that travel into and through the trumpet.
When the pressure waves reach the bell of the trumpet, some of the energy is released into
the atmosphere and some is reflected back into the trumpet since the bell and the farfield are
not exactly impedance matched. This is the case with acoustic waves traveling in any finitelength
tube. The reflected pressure wave travels back through the trumpet and impinges on
the player’s lips applying a force opposite of the player-generated air pressure. If the player
has tension on his/her embouchure that creates a particular natural vibrating frequency, at
which the trumpet also resonates, the whole player/trumpet system will resonate at that
frequency and the associated overtones or harmonics. This stable, self-sustained oscillation
occurs only when the player’s embouchure is tuned to one of the natural frequencies of the
trumpet.

….bitte das Wort „almost“ im obigen Text nicht überlesen!
Benutzeravatar
moppes
Unverzichtbar
Beiträge: 625
Registriert: Dienstag 13. Juni 2006, 09:27
Meine Instrumente ..: Weber 158 Bb
Inderbinen Wood
Jupiter 1600i
Wohnort: Morbach (Hunsrück)

Re: Lynn Nicholson Video

Beitrag von moppes »

Ich mache mir das einfach:

Die Diskussion darüber,
- was richtig und falsch ist aus physikalischer Sicht, ist spannend und ich lese meistens gerne mit.
- welche Modelle/Vorstellungen helfen, etwas bei sich zu verbessern, ist ebenfalls spannend aber eine komplett andere und stark individuelle Diskussion.

Meine Meinung zu dem Stream: 3 Monate für 99USD entspricht ca 2+ hochwertigeren Unterrichtsstunden hier in DE. Für mich wäre da die Entscheidung eindeutig.

grüße
Peter
Benutzeravatar
Dobs
Moderator
Beiträge: 4739
Registriert: Dienstag 13. Januar 2004, 16:12
Meine Instrumente ..: Yamaha 6335RC, Jupiter JFH-1100R
Wohnort: Hannover

Re: Lynn Nicholson Video

Beitrag von Dobs »

shakuhachi hat geschrieben: forced open. The air pressure escapes into the trumpet and the lips collapse back to an
almost closed condition due to the loss of pressure. The air pressure difference builds up
again between the player’s mouth cavity and the trumpet system, and the lips are forced
open again. This repeated opening and closing of the lips generates cyclical pressure waves
that travel into and through the trumpet.
Ich drücke mich vermutlich nicht verständlich genug aus. Er erklärt sich das mutmasslich so, weil man aus der persönlichen Beobachtung beim Spielen, den Lippenverschluss nicht spüren kann. Dieses Modell muss nicht notwendigerweise wissenschaftlich korrekt sein und ist es - in diesem Fall nachweislich - auch nicht. Die Benutzung wissenschaftlicher korrekter Modelle ist aber zum Trompete spielen nicht unbedingt notwendig. Zum anderen würde mich interessieren, wie Du Roger Ingrams Behauptung das das Öffnen und Schliessen der Lippen zylindrische Druckwellen erzeugt, die durch die Trompete fliessen, mit Deinem Konzept des "In die Trompete Hineinpfeiffens" vereinbaren kannst. Oder bist Du davon inzwischen abgekommen?
"Musik und Bier sind Themen, die traditionell sehr eng miteinander verbunden sind." - Sch.-Hausbrandt (Herri Bier)
Benutzeravatar
Bixel
Unverzichtbar
Beiträge: 6415
Registriert: Samstag 27. Dezember 2008, 08:30
Meine Instrumente ..: bezahlt

Re: Lynn Nicholson Video

Beitrag von Bixel »

shakuhachi hat geschrieben:Geschwindigkeit ist X/Sekunde, was ist dieses X? Ich versuche immer mit meinem Schulwissen die Dinge zu verstehen - bitte keine Quantenphysik...
Das X ist Meter.

Es tut mir wirklich leid: Wer sich vor Kurzem noch ernsthaft (bis verbissen) mit dem trompeterischen Weltbild des Dr. Peter Hien auseinandergesetzt hat, kann von mir nicht erwarten, plötzlich ernst genommen zu werden, nur weil er sein Pferdchen gewechselt hat.

Schwer beeindruckt wäre ich hingegen von beiden Pferdchen, wenn sie sich geschäftlich zusammentäten:
FlüTro besorgt den theoretischen Unterbau, und Nicholson steuert seine Video-Clips als dessen Illustration bei.

:narr:
Rausgehen ist wie Fenster Aufmachen, nur viel krasser.
shakuhachi
SuperPoster
Beiträge: 123
Registriert: Freitag 5. September 2008, 11:56

Re: Lynn Nicholson Video

Beitrag von shakuhachi »

@Dobs und @Bixel

ich weiss jetzt wirklich nicht genau, warum ihr mich jetzt ständig mit dem Thread "Zen und Tromete" identifiziert:

richtig, ich habe darin Stellung genommen und bin dem armen OP im Thread zur Seite gesprungen ob der vielen Superwissenschaftler und Anit-Esoteriker hier......die letztens aber teilweise offensichtlich doch zumindest als Vorstellungsbilder Esoterik pädagogisch wieder zulassen, wenn es hilft (Bixel nehme ich da natürlich aus):
Ich drücke mich vermutlich nicht verständlich genug aus. Er erklärt sich das mutmasslich so, weil man aus der persönlichen Beobachtung beim Spielen, den Lippenverschluss nicht spüren kann. Dieses Modell muss nicht notwendigerweise wissenschaftlich korrekt sein und ist es - in diesem Fall nachweislich - auch nicht. Die Benutzung wissenschaftlicher korrekter Modelle ist aber zum Trompete spielen nicht unbedingt notwendig. Zum anderen würde mich interessieren, wie Du Roger Ingrams Behauptung das das Öffnen und Schliessen der Lippen zylindrische Druckwellen erzeugt, die durch die Trompete fliessen, mit Deinem Konzept des "In die Trompete Hineinpfeiffens" vereinbaren kannst. Oder bist Du davon inzwischen abgekommen?


...das mit den zylindrischen Druckwellen ist mir entgangen - sorry - bei mir haftet nur noch der Nicht-Lippenverschluss, der in seinem Unterrichtswerk abgedruckt ist.

...das "Hineinpfeifen" habe ich als alternatives Denkmodell zum abgedroschenen Polsterpfeifen-Modell erwähnt, eben als möglichen, ergänzenden Kandidaten, der die komplexen Vorgänge - die wir übrigens alle nicht wirklich kennen - auch mal in Beziehung zum Labialpfeifen-Modell bringt. Wenn das wissenschaftlich für euch nicht tragbar ist, fast es einfach von nun an als esoterische Vorstellungsbild auf, dass vielleicht dennoch Wirkung zeigen könnte - pädagogisch meine ich.
Das X ist Meter.

Es tut mir wirklich leid: Wer sich vor Kurzem noch ernsthaft (bis verbissen) mit dem trompeterischen Weltbild des Dr. Peter Hien auseinandergesetzt hat, kann von mir nicht erwarten, plötzlich ernst genommen zu werden, nur weil er sein Pferdchen gewechselt hat.

Schwer beeindruckt wäre ich hingegen von beiden Pferdchen, wenn sie sich geschäftlich zusammentäten:
FlüTro besorgt den theoretischen Unterbau, und Nicholson steuert seine Video-Clips als dessen Illustration bei.


...vgl w.o. - aber Du hast doch bestimmt ein besseres Geschäftsmodell, oder? Denn Du hast ja auch ein besseres physikalisches Verständnis.

PS: ich bemühe mich übrigens, jeden Menschen ernst zu nehemen, egal ob mir seine Ansichten passen, daher auch mein deiner Meinung nach "verbissenes" Argumentieren beim Zen OP.


und nochmal:
Das X ist Meter.
...geht es bitte auch präziser? z.B. was genau legt die Meter/Sekunde zurück, Deine viel beschworenen Moleküle?
shakuhachi
SuperPoster
Beiträge: 123
Registriert: Freitag 5. September 2008, 11:56

Re: Lynn Nicholson Video

Beitrag von shakuhachi »

@moppes:
Meine Meinung zu dem Stream: 3 Monate für 99USD entspricht ca 2+ hochwertigeren Unterrichtsstunden hier in DE. Für mich wäre da die Entscheidung eindeutig.
...dann kannst Du ja die 1-Woche Version für 49 USD wählen - das wäre dann 1+ und das "+" wäre dann, weil es eben ein Lynn Nicholson ist.

Und 1 Woche ist deutlich mehr als eine Stunde, die schnell in Vergessenheit gerät......und wie ich Lynn kenne, kannst Du dann auch Fragen stellen per mail falls erforderlich.
Benutzeravatar
Bixel
Unverzichtbar
Beiträge: 6415
Registriert: Samstag 27. Dezember 2008, 08:30
Meine Instrumente ..: bezahlt

Re: Lynn Nicholson Video

Beitrag von Bixel »

shakuhachi hat geschrieben:
Bixel hat geschrieben:Das X ist Meter.
...geht es bitte auch präziser? z.B. was genau legt die Meter/Sekunde zurück, Deine viel beschworenen Moleküle?
Moleküle in einem Gasvolumen bewegen sich - abhängig z.B. von Druck und Temperatur - vollkommen ungeordnet.

Weisen nun zwei (zunächst) hermetisch getrennte Gasvolumina unterschiedliche Drücke auf, so kommt es zu einer "übergeordneten Molekülströmung", sobald diese beiden Gasvolumina über einen kleinen Kanal (z.B. mittels einer schwingungsfähigen Lippenöffnung) miteinander verbunden werden.

Es resultiert das, was wir als Luftstrom wahrnehmen.
Ein solcher Luftstrom kann (bei theoretisch jeweils identischer Anzahl an Molekülen) als langsam und dabei breit (Trompete: tiefer Ton), oder eben auch als sehr schnell und dabei sehr dünn (Trompete: hoher Ton) wahrgenommen werden.

:roll:
Rausgehen ist wie Fenster Aufmachen, nur viel krasser.
shakuhachi
SuperPoster
Beiträge: 123
Registriert: Freitag 5. September 2008, 11:56

Re: Lynn Nicholson Video

Beitrag von shakuhachi »

Danke Bixel, wir nähern uns einem Phänomen, dessen letztendliche Klärung m.E. für uns unerreichbar bleibt:
Moleküle in einem Gasvolumen bewegen sich - abhängig z.B. von Druck und Temperatur - vollkommen ungeordnet.

Weisen nun zwei (zunächst) hermetisch getrennte Gasvolumina unterschiedliche Drücke auf, so kommt es zu einer "übergeordneten Molekülströmung", sobald diese beiden Gasvolumina über einen kleinen Kanal (z.B. mittels einer schwingungsfähigen Lippenöffnung) miteinander verbunden werden.

Es resultiert das, was wir als Luftstrom wahrnehmen.
Ein solcher Luftstrom kann (bei theoretisch jeweils identischer Anzahl an Molekülen) als langsam und dabei breit (Trompete: tiefer Ton), oder eben auch als sehr schnell und dabei sehr dünn (Trompete: hoher Ton) wahrgenommen werden.
...also wenn Du mir jetzt in diesem Modell - für tiefen und hohen Ton - noch erklärst, wie jeweils laut und leise zusätzlich funktioniert und wie die Bewegung der Luftmoleküle sich dann auf die Akustik auswirken, wäre ich Dir sehr dankbar: ich denke die akustische Welle bewegt sich mit 340 m/s nicht aber der gefühlte Luftzug, der verebt irgendwann sogar, und dennoch kommen z.B. bei einem A konstant 440 Hz als Schwingung irgendwie ins Spiel....wie verhalten sich die konstanten 340 m/s Ausbreitung der Welle/Moleküle zur veränderlichen Tonfrequenz in diesem Modell?
:Hä:
Benutzeravatar
Dobs
Moderator
Beiträge: 4739
Registriert: Dienstag 13. Januar 2004, 16:12
Meine Instrumente ..: Yamaha 6335RC, Jupiter JFH-1100R
Wohnort: Hannover

Re: Lynn Nicholson Video

Beitrag von Dobs »

shakuhachi hat geschrieben:Wenn das wissenschaftlich für euch nicht tragbar ist, fast es einfach von nun an als esoterische Vorstellungsbild auf, dass vielleicht dennoch Wirkung zeigen könnte - pädagogisch meine ich.
So ähnlich ist das ja bei fast allen Denkmodellen im Rahmen des Trompte spielens. Der Maßstab kann am Ende nur sein, ob es den Spieler weiterbringt oder nicht. Das war mein Punkt. Deshalb sollte es aber dennoch erlaubt sein, jemaden, der ein solches Vorstellungsbild als wissenschaftliche bzw. absolute Wahrheit verkauft - respektvoll - zu kritisieren. Zu Lynn Nicholson: Wenn das, was er tut und wie er es tut, dazu führt, dass er und ggf. seine Schüler eine solche bombensichere Kontrolle über 5 Oktaven bekommen, ist es im Grunde egal, wie es funktioniert. Hinterfragen darf man die Erklärung aber schon.
"Musik und Bier sind Themen, die traditionell sehr eng miteinander verbunden sind." - Sch.-Hausbrandt (Herri Bier)
Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Bing [Bot] und 67 Gäste