Hallo und herzlich Willkommen auch von mir!
X1_KNOXVILLE hat geschrieben: ↑Freitag 28. Dezember 2018, 23:29
Deshalb kann ich dir nur eins raten, versuche selbst dein eigener Lehrer zu werden! In dem du die Funktionsweise verstehst, dein Ansatz zu Beginn analysierst, auf den Sound hörst und auf dein Spielgefühl vertraust. Zur Funktionsweise empfehle ich dir die Charlie Porter Videos auf YouTube und die dazugehörigen Beiträge hier im Forum anzuschauen.
Ansonsten, verlier nicht die Hoffnung denn die Höhe ist nicht alles!
Dies kann ich nur aus eigenen Erfahrungen nur stark untermauern! Charlies Material ist m.E. das Beste, was du zur Materie finden wirst.
Deshalb vorab mein ganz persönlicher Rat: Investiere die 45$ und nimm mal eine Stunde per Skype bei ihm. Du wirst nicht enttäuscht werden. Bei Fragen, schreib mir gerne per PN.
Höhe ist natürlich nicht alles, und versteifen sollte man sich auch nicht darauf. Aber ich denke, wenn wir mal ehrlich mit uns selbst sind, möchte jeder Trompeter gerne ausdauernd und hoch spielen können. Deshalb, finde ich zumindest, sollte man auch die entsprechenden Ziele und Ambitionen haben (im gesunden Maße). Das heißt natürlich nicht, dass man sich nur auf die Höhe konzentrieren soll, im Gegenteil. Eine gute Range, die in allen Dynamikstufen, Artikulationsweisen und Stilen abrufbar ist, ist Resultat eines effizienten, ausbalancierten Spielsystems. Und genau daran gilt es zu arbeiten.
GT-Karl hat geschrieben: ↑Samstag 29. Dezember 2018, 18:42
Tja, die Lehrer die von dieser (Ansatz-) Problematik wirklich etwas verstehen sind wahrscheinlich eher nicht so oft anzutreffen! Kann jedem, vor allem aber Blechbläserpädagogen, die Website und die YouTube Videos von David Wilken (wilktone youtube googlen) empfehlen.
Wenn man, ohne es zu wissen, gegen seine natürlichen Gegebenheiten spielt wird es halt schwierig. Gar nicht so selten führt darum eine durch einen Lehrer verordnete Ansatzumstellung ("weil man so nicht spielt!") zum genauen Gegenteil der erhofften Verbesserung. Der Autodidakt tappt aber genauso in die Falle, weil er eben oft nicht in der Lage ist das Problem bei sich selber zu erkennen ("so hab ich schon immer gespielt!"), ich spreche aus Erfahrung!!
Ohne wirklich guten Lehrer (in Ansatzfragen) hilft nur Mut zum Ausprobieren, auch wenn's unbequem und zum Teil auch frustrierend ist: Mundstückposition in kleinen Schritten verändern, auf Veränderungen in Tonqulität und Aufwand zur Tonerzeugung achten, für mich die Messgrössen, die Tonhöhe ist erst mal zweitrangig. Übermäßiger Mundstückdruck ist nach meiner Meinung übrigens eher die Folge und nicht der Grund für die ungeeignete Ansatzstellung.
Das ist nicht so einfach getan, wie gesagt, mit einen Lehrer, der offen und erfahren für diesen Prozess ist und nicht der Ansicht, dass es nur eine Ansatzform für alle gibt, kommt man sicher schneller zum Ziel!
Aber zum Schluss sei deutlich gesagt, das ist alles nur die unmaßgebliche Meinung eines autodidaktisch gebildeten Amateurs, ich bin alles Mögliche, aber bestimmt kein Trompetenlehrer!
David Wilken hat mir übrigens helfen können, insofern war der Ansatz für die Problemlösung nicht so ganz autodidaktisch......!
Gruß und guten Rutsch
Karl
Hier ist viel Gutes und Wahres dran. Ich warne jedoch ausdrücklich an dieser Stelle vor zu viel Analyse! Den Fehler habe ich auch gemacht. M.E. ist eine Analyse nach etwaigen Ansatztypen á la Doc Reinhardt gar nicht erforderlich und es verkompliziert die ohnehin komplizierte Situation nur noch weiter. Mir vermitteln diese Videos und die das ganze Reinhardt-Zeug den Eindruck, als würde man jeden einzelnen Muskel analysieren, der nötig ist, um aufrecht zu gehen. Das Gehen selbst, wird mir hier aber zu sehr vernachlässigt. Sprich, wie und nach welchen Konzepten das Trompete Spielen überhaupt funktioniert.
Aber vielleicht kannst du, Karl, mehr zu deinen Erfahrungen mit David Wilken sagen. Wilkens Ansichten zum Einsetzen im Lippenrot und Anleitung zum free buzzing halte ich, wie Charlie, jedoch für fragwürdig.
Deswegen auch hier mein persönlicher Rat: Vorsicht!
Vom Pivot System etc. brauchen wir erst gar nicht erst zu reden. Pivoting als Hilfsmittel für die Höhe: Bloß die Finger weg!
Ich denke, jeder ist in seiner Anatomie individuell, sodass sich eben daraus das für ihn oder sie richtige Setting ergibt, wenn man folgende Schritte beachtet:
https://www.youtube.com/watch?v=lLE_-ly8hrQ&t=2793s
Deswegen denke ich, kann man sich die Paralyse durch Analyse auf diesem Weg ersparen.
Dass du genau an diesen Basics arbeiten solltest, ist für mich glasklar, denn wenn du ohne zu pressen kaum über ein g1 hinauskommst, funktioniert grundlegend etwas nicht. Deine Beschreibung des "Stretch-Ansatzes" belegt dies. Ringe auf den Lippen können je nach Zahnstruktur jedoch durchaus normal sein. Aber offensichtlich scheinst du tatsächlich zu viel Druck auszuüben, was, wie hier schon erwähnt, ein Symptom ist (Druck als Ursache selbst ist hier jedoch auch nicht ausgeschlossen, wahrscheinlich aber nicht alleinige Ursache).
Hochwälder hat geschrieben: ↑Freitag 4. Januar 2019, 10:35
Willkommen im Forum,
aus meiner bescheidenen Erfahrung heraus würde ich dir für das tägliche Üben folgende Lektüren vorschlagen:
James Thompson - Buzzing Book
Jeff Smiley - Balanced Embouchure
Für mich sind beides schlüssige Methoden, sein Spiel langfristig zu verbessern, wenn einzelne Komponenten nicht passen.
Beides ist im Eigenstudium möglich. Eine Einführung in die Materie durch einen Lehrer ist aber auch nicht schlecht, bzw. sinnvoll.
Im Forum gibt es Einiges dazu. Der BE-Thread wurde allerdings mMn von den angeblichen Fachleuten bzw. Lehrern alter Schule ziemlich zugemüllt.
Skepsis und Hinterfragung jederzeit sinnvoll und gewünscht aber da war ziemlich was los ....
Ich wünsche viel Erfolg.
Auf die Gefahr hin, dass ich mich unbeliebt mache: Absolute Vorsicht und Finger weg von Smiley und BE! (bitte nicht als Angriff verstehen, Hochwälder)
Wenn du meinen Charlie Porter-Thread liest, weißt du wieso.
Gerne belege ich aber auch meine Bedenken:
Smiley schreibt, dass der sog. Farkas-Ansatz und das flache Kinn ineffizient seien: "The answer is, a flat chin is not bad; it's inefficient."
Weiter schreibt er über die Lippenfunktion: "They are the primary valve which controls the air pressure of the entire system. When the lips roll in (close) and resist the air, compression increases and pitch goes up."
Deswegen rät er ausdrücklich: "As already explained, the muscles around the lips move towards the mouthpiece when ascending."
Smiley rät also eindeutig zu einem wortwörtlichen Einrollen der Lippen, das die schwingende Fläche verkleinert. Auch die Muskulatur soll in Richtung Mundstück arbeiten, vor allem wenn es höher geht.
Hier siehst du, wohin das führt:
https://www.youtube.com/watch?v=lLE_-ly8hrQ&t=2793s -> 48:40 bis 48:50, 49:20 bis 49:25 und vor allem von 49:52 bis 49:56
Mit derartiger muskulärer Inaktivität bzw. Aktivität nach innen und das zusätzliche Einrollen der Lippen, verändert sich der Schwingungspunkt der Lippen.
Pianissimo in der Höhe, Artikulation und Flexibilität wie bspw. ein schneller 2-Oktav-Sprung wird so schlicht unmöglich.
Darüber hinaus wird der Sound dünn, der Druck nimmt exzessiv zu, und all das ist auch noch limitiert und tut weh. Bis g3 habe auch ich so gespielt und war der festen Überzeugung, das wäre der richtige Weg. Lange Frustration und Übung haben mich eines besseren gelehrt.
Auch sieht man bspw. hier:
https://www.youtube.com/watch?v=T7za4dPMk7U
https://www.youtube.com/watch?v=EMlWRbWjU-w
...dass hier zwar BE propagiert wird, aber eben das von Smiley geforderte Einrollen und die Muskelaktivität schlicht und ergreifend NICHT stattfindet, im Gegenteil. Die Muskulatur arbeitet sogar, wie Charlie Porter es beschreibt.
An dieser Stelle möchte ich nur sagen, dass das, was solche Methoden vermitteln wollen und das, was der Schüler davon aufnimmt, versteht und umsetzt, ganz verschiedene paar Schuhe sind. Für mich entstehen eben dadurch solche Methoden.
Merke: Eine Abkürzung, wie man besser, schneller, lauter und vor allem höher spielen kann, gibt es einfach nicht. Das Problem an Methoden wie BE ist, dass sie eben genau das suggerieren, bzw. wir als Leser das verstehen. Und ich kann es nachvollziehen, glaubt mir. Ich habe auch diesen Fehler gemacht...
Abgesehen davon: Durch das Üben von zwei Extrempositionen auf unbewusste Art und Weise die natürliche Ansatzposition finden? Also ich will das nicht dem Zufall überlassen. Aber hier liegt das Problem: Es klingt sehr verführerisch und zu schön, um wahr zu sein...
Schön, wenn es für jemanden funktioniert... Ich wünschte damals, es hätte für mich genau so funktioniert.
Das sollte fürs Erste genügen.
Ich hoffe, da ist was passendes für dich dabei.
Ich wünsche dir wirklich, dass du auf den richtigen Weg kommst und für dich die passende Lösung findest.
Bei Fragen, melde dich gerne.
Viel Erfolg,
Jens