buddy hat geschrieben:Als Dirigent in Deutschland und in der k.u.k. Doppelmonarchie hat Gustav Mahler Ende des 19. Jahrhunderts wahrscheinlich zunächst nur Drehventiltrompeter im Orchester kennengelernt. Oder waren es Zugtrompeten bzw. Naturtrompeten mit wechselbaren Zügen und Kornette?
Weiß man denn etwas darüber, wie das mit den Trompeten unter Mahler in New York war?
In Tarrs Trompetenbuch wird erwähnt, dass die Wiener philharmonischen Trompeter Anfang des 20. Jhs. auf französichen C-Trompeten geblasen haben sollen. Also kurz nach Mahlers Wirkungszeit in Wien. Als Kind ist er, glaubhaft überliefert, den Militärkapellen in seiner mährischen Heimat begeistert hinterhergerannt, dabei dürfte er so ziemlich alle Sorten Blechblasinstrumente in jeder denkbaren Qualität kennengelernt haben. Zitate von ihm über die Bevorzugung eines bestimmten Instrumententyps sind mir nicht bekannt, nur sein Hang zu großartigen Blechpassagen (Posthorn, kleines Piston, bis zu 10 Trompeten in der 2. Sinfonie)
In Amerika zu dieser Zeit arbeiteten viele Musiker aus Europa (Mahler, Dvorak, Caruso...u.a. Max Schlossberg bei den Trompetern), die mit Sicherheit auch ihr Instrumentarium mitbrachten. Vincent Bach kam aus Wien als Musiker nach Amerika, um dann dort die Marktlücke zu entdecken, eigene Trompeten vor Ort zu bauen.
Laut Tarr wurde damals in Amerika häufig zwischen Kornett und Trompete gewechselt, halt jeder wie er es am besten rausgekriegt hat.
Uralte Fotos mit den damals verwendeten Instrumenten und am besten dazu passende Schelllackaufnahmen würden mich schon sehr reizen