Überblasklappen bei deutschen Trompeten

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CPSSZ
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Re: Überblasklappen bei deutschen Trompeten

Beitrag von CPSSZ »

Ja das stimmt mit den Trompetern kan man es ja machen. So diese richtung.

Nein wenn jemand kommt wird er nicht ausgebuht bloß weil er keine dreh hat. überhaupt nicht. Ich denke es ist jedem seine sache ob er mit er zurecht kommt oder nicht. ich würde níe zu einem Trompeter sagen du bist super weil du keine dreh hast. Es ist frei entscheidbar ob er nun pum oder dreh. Ich enstcheide mich einfach gerner für die dreh. Der andere für die Pump... Aber mopping wegen sowas nein danke. Wir sind ja da um musikzu machen und nicht um uns zu prügeln.

Lg CPSSZ
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Re: Überblasklappen bei deutschen Trompeten

Beitrag von Anonym0925_2 »

Lieber Schlaui!
Einleitend: hast du eine Drehventiltrompete oder ein Flügelhorn?
Oder hast du mal schlechte Erfahrungen gemacht oder wurdest irgendwie gehänselt?

Über Jahrhunderte gewachsene, gelebte Instrumenten- und Klangkultur und die folglich dahinter stehende Instrumentenbauerzunft (und -zukunft!) als Marotte zu bezeichnen empfinde ich als eine sehr unüberlegte Aussage.
Deine Aussagen über Bigband, den ehemaligen Leadtrompeter, "Drehventil für Erheiterung gesorgt"… etc., lassen für mich darauf schließen dass es sich beim Thema Drehventiltrompeten nicht unbedingt um deinen Kernkompetenzbereich handelt.
Als Beispiel sei angemerkt dass die Trompeter von Mnozil Brass ausnahmslos auf Drehventiltrompeten spielen, Thomas Gansch (auch) einer der herausragendsten zeitgenössischen Jazztrompeter ist und dass gerade er sehr wohl weiß, was er will und was er tut.
Wie auch sein "symphonischer Bruder". Und wie auch alle anderen Berufstrompeter.
Vielleicht kann Marc B. ja mal was dazu sagen.

Weiters lade ich dich herzlich dazu via PN ein, ein und dieselbe Aufnahme (als Beispiel die VIII. Bruckner, einmal Wiener Philharmoniker, einmal Berliner Philharmoniker [beides Thielemann], und einmal Pittsburgh unter Mariss Jansons) eingehend und in Ruhe zu hören, dann werden sich dir die Ohren öffnen und vor allem deine Aussage über das von dir in Anführungszeichen gesetzte Wiener Horn führt sich selbstständig ad absurdum.

Du schreibst in recht markiger Weise von "Verbannung", chauvinistischer Tradition in der süddeutschen Musikkultur, von Gruppenzwang, usw.
Was ist aber mit mit Berlin, Dresden, Leipzig, was mit Österreich…?
Dazu eine Frage: muss alles überall auf der Welt gleich sein, gleich klingen?

Und falls dieser Einwand kommt, dass Tradition was vertrocknetes, veraltetes,… ist:
Auf keinem anderen Blechblasinstrumentensektor gab es in den letzten Jahren so viele Novitäten wie bei den Drehventiltrompeten und –flügelhörnern.
Also durchaus Feuer, nicht Asche…
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Schlaui
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Re: Überblasklappen bei deutschen Trompeten

Beitrag von Schlaui »

Ich habe ja gar nichts gegen Drehventiltrompeten an sich. Nur gegen die Darstellung, dass alles andere Murks sei oder die Trompeter es sich leicht machen wollten. Auch habe ich nichts gegen Tradition im Allgemeinen, solange man sich augenzwinkernd bewusst ist, dass es eben NUR Tradition ist und keine heilige Botschaft.

Der Hinweis auf Mnozil Brass ist ja nun bezeichnend. Das sind zweifellos gute Musiker, aber sie sind eben mit ihren Drehventilern die Ausnahme und nicht die Regel, wenn man mal eine internationale Perspektive einnimmt. Die Truppe ist außerdem eher Kuriosum denn Mainstream, und das Ganschhorn ist doch gerade ein augenzwinkernder Hinweis auf die Tradition, wenn nicht gar Sarkasmus.

Die Reduktion "süddeutsch" war natürlich angreifbar, aber man kann mit weinigen Worten eben nicht alle Eventualitäten abdecken. Insgesamt gibt es aber im Blasmusikbereich schon ein Süd-Nord-Gefälle bei der Häufigkeit von Drehventilen. Was soll schon mit "Berlin, Dresden, Leipzig, was mit Österreich" sein? Was ist mit London, Chicago, Tokio, was mit Russland? Nein, es muss nicht überall gleich klingen, aber ich behaupte, dass es eben häufig gerade nicht vorwiegend um den Klang geht, sondern um Gruppenidentifikation und Abgrenzung.

Ich habe schon Drehventil-Instrumente gespielt, aber es bestimmt nicht mein täglich Brot. Ja, ich habe schon erleben müssen, dass die Verwendung einer "Jazz"-Trompete (O-Ton) als Angriff auf Volk und Heimat hingestellt wurde. Vielleicht ist mein (zugegebenermaßen beschränkter) persönlicher Hintergrund nicht optimal, um dieses Thema zu diskutieren. Wenn ich damit allein dastehen sollte, dann würde es mich freuen.
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buccinator
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Re: Überblasklappen bei deutschen Trompeten

Beitrag von buccinator »

Es gibt doch zweifellos eine Renaissance der deutschen Trompete in Symphonieorchestern sehr vieler Länder ( in A und D waren sie ja schon immer etabliert ).
Nicht nur CSO sondern auch große andere renomierte Orchester ( Concertgebouw, Rotterdam Philharmonic, Finnland Radiosymphonieorchester, Tonhalle Zürich usw. ) verwenden die "Deutsche" zunehmend für das entsprechende Repertoire. Sie gibt dem Blechsatz m.E. schon eine große Geschlossenheit und fügt sich besser in den symphonischen "Sound" einer großen "Blechbesetzung" ( 4 und mehr Hörner, 3 Posaunen, Tuba ) ein.
Für anderes Repertoire wird absolut gleichrangig durchaus auch die "Pumpe" eingesetzt. (Gershwin, Strawinsky, Bernstein, Ravel, Debussy... z. B.)
Ich denke, die "Werkzeugauswahl" ist da meistens durchaus nachzuvollziehen....

Die meisten sehen das weniger dogmatisch als im allgemeinen angenommen wird.
Deakt_20110609
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Re: Überblasklappen bei deutschen Trompeten

Beitrag von Deakt_20110609 »

ich finds immer wieder interessant wie schnell ein thema wie "Überblasklappen bei deutschen Trompeten" zu einer grundsatzdiskussion über die daseinsberechtigung von drehventiltrompeten ausartet... :mrgreen:

ich persönlich bin ja ein freund von drehventilern. grade im orchester haben die schon ihre vorzüge. ich greife aber bei entsprechender literatur auch gerne mal zur pumpe.

lg
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Re: Überblasklappen bei deutschen Trompeten

Beitrag von trompeterli »

[quote="Anonym0925_2"]Lieber Schlaui!
Einleitend: hast du eine Drehventiltrompete oder ein Flügelhorn?
Oder hast du mal schlechte Erfahrungen gemacht oder wurdest irgendwie gehänselt?

Über Jahrhunderte gewachsene, gelebte Instrumenten- und Klangkultur und die folglich dahinter stehende Instrumentenbauerzunft (und -zukunft!) als Marotte zu bezeichnen empfinde ich als eine sehr unüberlegte Aussage.
Deine Aussagen über Bigband, den ehemaligen Leadtrompeter, "Drehventil für Erheiterung gesorgt"… etc., lassen für mich darauf schließen dass es sich beim Thema Drehventiltrompeten nicht unbedingt um deinen Kernkompetenzbereich handelt.

Hallo Anonym0925_2,

nun die gewachsene Tradition in Ehren. Aber es muss auch nicht übertrieben werden.

Das hat sicherlich auch etwas mit der Geschichte der Erfindungen zu tun. Wie war das nun mit der Pumpe und dem Drehventil?
Es gibt neuere Forschungsergebnisse aus Wien und aus der Schweiz. Hat Stölzel das Drehventil erfunden oder vielleicht doch etwas anderes?
Was hat Perinet genau erfunden bzw. weiterentwickelt? Hat vielleicht sogar ein Amerikaner das Drehventil erfunden?
Es gab doch zu dieser Zeit viele fähige Handwerker, die nach USA ausgewandert sind.
Was ist mit den deutschen Studenten die an den meisten Hochschulen die deutsche Trompete verwenden sollen (müssen?)??
Und was ist mit dem berühmten Gerichtsurteil, wonach in deutschen Orchestern "amerikanisch zu trompeten" sei.
Vielleicht befinden sich im Forum einige Forscher aus Wien und können da etwas berichten.

Es grüßt der trompeterli
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daos
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Re: Überblasklappen bei deutschen Trompeten

Beitrag von daos »

Vielleicht könnten ja die Moderatoren das die Beiträge "Drehventil - Pumpe" zu nem eigenen Thread machen.
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Re: Überblasklappen bei deutschen Trompeten

Beitrag von Elvis »

Elvis hat geschrieben:Zu Punkt 2 und 3 möchte ich an dieser Stelle doch etwas sagen:

Hilfreich ist auf jeden Fall eine C- und eine A-Klappe. Die H-Klappe ist m.E. überflüssig.
So, ich habe jetzt meine Josef Monke zurück. Die H-Klappe wurde entfernt und die Ansprache hat sich verbessert und das Gewicht der Trompete wurde deutlich reduziert.

Ich kann also nur empfehlen eine Trompete mit max. 2 Klappen anzuschaffen. :gut:
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burt
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Re: Überblasklappen bei deutschen Trompeten

Beitrag von burt »

Ich habe meine neue Weimann-C bewußt nur mit C-Klappe geordert.
Das Instrument spricht auf A2 so gut an, daß eine Klappe hier quasi überflüssig erscheint.
Ein D3 läßt sich übrigens hervorragend mit der Wasserklappe spielen. :)
Schönen Gruß vom Burt
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Re: Überblasklappen bei deutschen Trompeten

Beitrag von ennio87 »

blöde frage aber gibt es beim flügelhorn auch überblasklappen? hab es bis jetzt ausschließlich bei trompeten gesehen...
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burt
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Re: Überblasklappen bei deutschen Trompeten

Beitrag von burt »

ennio87 hat geschrieben:blöde frage aber gibt es beim flügelhorn auch überblasklappen? hab es bis jetzt ausschließlich bei trompeten gesehen...
Ja, hier:

http://www.ricco-kuehn.de/de/instrument ... fl053.html
Schönen Gruß vom Burt
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Re: Überblasklappen bei deutschen Trompeten

Beitrag von ennio87 »

und macht es das spielen in der höhe einfacher bzw. wirkt es sich nicht auf intonation etc. aus?
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burt
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Re: Überblasklappen bei deutschen Trompeten

Beitrag von burt »

Beim Flügelhorn habe ich es noch nicht ausprobiert aber bei der Trompete hat es keinen Einfluß auf die Intonation und die entsprechenden Töne sprechen, vor allem im pp besser an.
Es erleichtert aber nicht generell das Spiel in der Höhe.
Schönen Gruß vom Burt
Deakt_20110609
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Re: Überblasklappen bei deutschen Trompeten

Beitrag von Deakt_20110609 »

also ich denke, dass so ein "klapperl" sehrwohl einfluss auf die intonation haben kann (muss nicht sein, kann aber sein... kommt wahrscheinlch drauf an, wo das loch genau ist) ich hab zwar keine zusätzlichen klappen auf meiner lechner, verwende aber für d''' und f''' gerne mal die wasserklappe und vor allem das f stimmt dann um welten besser.
lg Fabs
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burt
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Re: Überblasklappen bei deutschen Trompeten

Beitrag von burt »

Fabs hat geschrieben:also ich denke, dass so ein "klapperl" sehrwohl einfluss auf die intonation haben kann (muss nicht sein, kann aber sein... kommt wahrscheinlch drauf an, wo das loch genau ist) ich hab zwar keine zusätzlichen klappen auf meiner lechner, verwende aber für d''' und f''' gerne mal die wasserklappe und vor allem das f stimmt dann um welten besser.
lg Fabs
Wenn das Loch von einem kundigen Instrumentenbauer gebohrt wird, erfüllt es nur seinen Zweck und beeinträchtigt nicht die Intonation. Das D3 spiele ich übrigens auch mit der Wasserklappe.
Schönen Gruß vom Burt
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