Überblasklappen bei deutschen Trompeten

Welches sind die besten ?

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Bixel
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Re: Überblasklappen bei deutschen Trompeten

Beitrag von Bixel »

Trumpetjörgi hat geschrieben:Ich spiel selbst ja etwa 75% Brezel, 15% 3 - Loch und 10% Perinettrompete, aber ich stell mir immer die Frage was ist wirklich begründet und was ist Modeströmung, der ich ja selber unterliege?
Wenn ich mich recht entsinne, lief die letzte diesbezügliche Diskussion am Ende darauf hinaus, dass Drehventiler und Pumpventiler sich im Spielgefühl und im Klang für den Spieler unterscheiden, nicht aber klanglich signifikant für den Zuhörer/den Dirigenten/das Orchester.

Es fanden sich unzählige (vollkommen legitime) Gründe sich - situativ - für das eine oder das andere Bauprinzip zu entscheiden.

Ein verlässlich unterscheidbarer (Orchester-)Klang der beiden Bauprinzipien als objektives Entscheidungskriterium erschien aber als auf sehr wackeligen Füßen stehend.

:roll:
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Blas!
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Re: Überblasklappen bei deutschen Trompeten

Beitrag von Blas! »

Könnt ihr bitte die Bezeichnung "Perinettrompete" sein lassen? Diesen Begriff finde ich einfach vollkommen bescheuert.
Blas!
buddy
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Re: Überblasklappen bei deutschen Trompeten

Beitrag von buddy »

Flügelhorny hat geschrieben:In den USA wurde lange Zeit auch nur die Perinettrompete gespielt,-bis jetzt die deutschen Dirigenten dort angeheuert wurden und die Brezel dort mehr und mehr etabliert wurde.
Als Dirigent in Deutschland und in der k.u.k. Doppelmonarchie hat Gustav Mahler Ende des 19. Jahrhunderts wahrscheinlich zunächst nur Drehventiltrompeter im Orchester kennengelernt. Oder waren es Zugtrompeten bzw. Naturtrompeten mit wechselbaren Zügen und Kornette?
Weiß man denn etwas darüber, wie das mit den Trompeten unter Mahler in New York war?

Deutsche Dirgenten als musikalische Leiter und nicht nur als Gastdirigenten gibt es bei amerikanischen Top-Orchestern mit Ausnahme des Chicago Symphony Orchestra immerhin schon fast seit Anbeginn des NYS in der Mitte des 19.Jahrhunderts.
https://de.wikipedia.org/wiki/New_Yorke ... dirigenten
https://de.wikipedia.org/wiki/Boston_Sy ... direktoren
https://en.wikipedia.org/wiki/Philadelp ... Leadership
https://de.wikipedia.org/wiki/Cleveland ... dirigenten
https://en.wikipedia.org/wiki/Chicago_S ... _directors

So gesehen scheint das Interesse an Drehventiltrompeten in den USA andere Gründe zu haben als den Dirigentenwillen.
Ich halte die professionelle Neugier amerikansicher Trompeter für möglich, was es mit der Drehventiltrompetentradition deutscher und österreichischer Orchester so auf sich hat.
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Re: Überblasklappen bei deutschen Trompeten

Beitrag von Singvögelchen »

buddy hat geschrieben:Als Dirigent in Deutschland und in der k.u.k. Doppelmonarchie hat Gustav Mahler Ende des 19. Jahrhunderts wahrscheinlich zunächst nur Drehventiltrompeter im Orchester kennengelernt. Oder waren es Zugtrompeten bzw. Naturtrompeten mit wechselbaren Zügen und Kornette?
Weiß man denn etwas darüber, wie das mit den Trompeten unter Mahler in New York war?
In Tarrs Trompetenbuch wird erwähnt, dass die Wiener philharmonischen Trompeter Anfang des 20. Jhs. auf französichen C-Trompeten geblasen haben sollen. Also kurz nach Mahlers Wirkungszeit in Wien. Als Kind ist er, glaubhaft überliefert, den Militärkapellen in seiner mährischen Heimat begeistert hinterhergerannt, dabei dürfte er so ziemlich alle Sorten Blechblasinstrumente in jeder denkbaren Qualität kennengelernt haben. Zitate von ihm über die Bevorzugung eines bestimmten Instrumententyps sind mir nicht bekannt, nur sein Hang zu großartigen Blechpassagen (Posthorn, kleines Piston, bis zu 10 Trompeten in der 2. Sinfonie)
In Amerika zu dieser Zeit arbeiteten viele Musiker aus Europa (Mahler, Dvorak, Caruso...u.a. Max Schlossberg bei den Trompetern), die mit Sicherheit auch ihr Instrumentarium mitbrachten. Vincent Bach kam aus Wien als Musiker nach Amerika, um dann dort die Marktlücke zu entdecken, eigene Trompeten vor Ort zu bauen.

Laut Tarr wurde damals in Amerika häufig zwischen Kornett und Trompete gewechselt, halt jeder wie er es am besten rausgekriegt hat.

Uralte Fotos mit den damals verwendeten Instrumenten und am besten dazu passende Schelllackaufnahmen würden mich schon sehr reizen
:huepf:
Liebe Grüße vom Singvögelchen!


"Blas schön rein, dann kommts schön raus!"
buddy
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Re: Überblasklappen bei deutschen Trompeten

Beitrag von buddy »

Sehr interessant, danke!
Ich vermute daraus, dass dann damals von Spitzenmusikern unter Spitzendirigenten und dirigierenden Komponisten im Trompetensatz bsiweilen munter gemischte Instrumente verwendet wurden.
Die Anschaffung der einheitlichen Bach C Trompeten im Chicago Symphony Orchestra der 50er Jahre unter Adolph Herseth war damals vielleicht ein neuartiger Trend.

Eines der Fotos in Tarrs Trompetenbuch hatte mich oben auf den Gedanken gebracht, ob Mahler noch mit Trompetern zu tun hatte, die ihre Trompeten mit wechselnden Zügen in diverse Grundstimmungen brachten.

Nach deinem Beitrag habe ich mich übrigens das erste Mal gewundert, dass sich Vincent Bach als Wiener ausgerechnet auf die (Weiter-)Entwicklung der Perinettrompete konzentriert hat.
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Re: Überblasklappen bei deutschen Trompeten

Beitrag von knatterbock »

Horcht euch mal den Trompetensatz der Münchner Philharmoniker an: eine Perinettrompete, der Rest Drehventiler: Klang: sensationell :gut: :gut: :gut:
Ein Klangunterschied ist nicht hörbar........also bitte keine Diskussionen :argh:
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Re: Überblasklappen bei deutschen Trompeten

Beitrag von Maxbert »

Blas! hat geschrieben:Könnt ihr bitte die Bezeichnung "Perinettrompete" sein lassen? Diesen Begriff finde ich einfach vollkommen bescheuert.
Da wäre ich auch dafür!
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Bixel
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Re: Überblasklappen bei deutschen Trompeten

Beitrag von Bixel »

"Perinettrompete" klingt so herrlich bayrisch-kolonial-rustikal, duftet nach frischem Seehofer und nach Negerkuss - und wirft fast gar keinen rassistischen Schatten auf den gewohnheitsmäßigen Verwender.

Mia san mia.

:|
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Re: Überblasklappen bei deutschen Trompeten

Beitrag von Flügelhorny »

wie wäre es mit Ami-Spritze ?
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knatterbock
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Re: Überblasklappen bei deutschen Trompeten

Beitrag von knatterbock »

Aber bitte: keine "Spritze" !!!!!!!!!!! :down: :down: :down: Das ist Respektlosigkeit dem Ventilblasinstrument gegenüber.
Und Ami :rot: :rot: :rot:
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Re: Überblasklappen bei deutschen Trompeten

Beitrag von Trumpetjörgi »

Bixel hat geschrieben:"Perinettrompete" klingt so herrlich bayrisch-kolonial-rustikal, duftet nach frischem Seehofer und nach Negerkuss - und wirft fast gar keinen rassistischen Schatten auf den gewohnheitsmäßigen Verwender. Mia san mia. :|
:mrgreen:
Ahh, ich liebe die political correctness und alle ihre Vertreter mit dem Brett vor und der Schere im Kopf.

Im übrigen bestell ich in der Wirtschaft immer noch einen Neger!
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Re: Überblasklappen bei deutschen Trompeten

Beitrag von Bixel »

Trumpetjörgi hat geschrieben:
Bixel hat geschrieben:"Perinettrompete" klingt so herrlich bayrisch-kolonial-rustikal, duftet nach frischem Seehofer und nach Negerkuss - und wirft fast gar keinen rassistischen Schatten auf den gewohnheitsmäßigen Verwender. Mia san mia. :|
:mrgreen:
Ahh, ich liebe die political correctness und alle ihre Vertreter mit dem Brett vor und der Schere im Kopf.
Dein kompromissloser Freiheitsdrang und dein sicherer Geschmack dürften den Beifall eines jeden Marlboro-Rauchers finden.

:| :gut:
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Re: Überblasklappen bei deutschen Trompeten

Beitrag von Trumpetjörgi »

Bixel hat geschrieben:Dein kompromissloser Freiheitsdrang und dein sicherer Geschmack dürften den Beifall eines jeden Marlboro-Rauchers finden.
:| :gut:
Deine Zustimmung erfreut allzumal, aber zum Tabak-Genuß bevorzuge ich Montecristo :mrgreen:
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Re: Überblasklappen bei deutschen Trompeten

Beitrag von Blas! »

Stulti sunt Romani, sapientes sunt Paioari.
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Flügelhorny
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Re: Überblasklappen bei deutschen Trompeten

Beitrag von Flügelhorny »

wenn Perinettrompete euch nicht gefällt,... wie wär's mit [gelöscht durch Moderation]
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