Orchestertrompeter

Welches sind die besten ?

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orlando_furioso
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Re: Orchestertrompeter

Beitrag von orlando_furioso »

@Gebläse: Im Prinzip gebe ich dir recht, aber dann kann man die Stücke wie schon gesagt in den Computer tippen und in jedwede Stimmung transponieren lassen. Das dauert in der Regel 1/2 Stunde (wenn es nicht gerade ein langes Solo-Werk ist). Die Werke der Vor-Ventiltrompeten-Ära kann man nach dem Erfassen in 2 Sekunden in alle gängigen Stimmungen transponieren und dann probiert man halt aus wie es am besten klingt. Was die Frage der "Materialschlacht" betrifft: Früher gab es - anders als heute - keine perfekt intonierenden Trompeten in allen Stimmungen. Und es gab keine Computer, mit denen man die "Handarbeit" beim Notensatz quasi automatisieren kann. Deshalb war ein transponierendes Spiel erforderlich. Aber die Zeiten haben sich geändert.

@Blechreiz: Meine Erfahrung ist die, das man es nicht nur lernen, sondern ständig praktizieren muss (so wie eine Sprache). Ich kann zwar transponieren, aber wenn man das nur 1x alle 2 Jahre benötigt, dann ist es echt ein Problem.

Ich meine: entweder spielt man mit historischen Instrumenten und versucht dem damaligen Klang auf den Grund zu gehen - aber dann bitte konsequent, oder man interpretiert mit den modernen Hilfsmitteln. Und warum nicht die EDV einsetzen - die Ventiltrompete ist ja auch "nur" ein Hilfsmittel, das es dem Trompeter einfacher macht ...
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Gebläse
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Re: Orchestertrompeter

Beitrag von Gebläse »

@ orlando_furioso

Sicher weißt auch Du, daß es von der Formation abhängig ist, ob man Natur- oder Ventiltrompete spielt.
Sehr viele Stücke schaffe ich auf der Barocktrompete ganz einfach nicht ordentlich, von der unterschiedlichen dynamischen Leistung beider Gattungen mal ganz abgesehen.
Oft übe ich (mit Barock- und Ventiltrompete) an den Gesamtausgaben der Trompetenstimmen von Bach und Händel, einfach so wie es kommt. Bach notiert transponierend, Händel klingend. Es wäre mir zu blöd, hier umzuschreiben, obwohl ich den PC einscannen, auslesen und transponieren lassen könnte.
Ansonsten komme ich mit der beschriebenen Instrumentenauswahl und transponieren recht gut klar. E- und a-notiert schreibe ich auch oft um, weil ich mich bei den Vorzeichen zu oft verhaue und meine alte D nicht viel taugt, kommt aber auch selten vor.

Trotzdem würde ich jedem Trompeter, der sich mit "klassischer" Musik beschäftigt, empfehlen, transponieren zu lernen. Nicht zuletzt auch wegen des "Tunnelblicksyndroms", wie es in den "Posaunenchor"-Beiträgen zutage tritt.

Gruss

Jörg
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Re: Orchestertrompeter

Beitrag von trompeterli »

blechreiz hat geschrieben:
orlando_furioso hat geschrieben:Welchen Sinn macht es beim Spielen zu transponieren? Das ist doch reine unnötige Denkarbeit.

Eine B-Trompete klingt anders als eine C-Trompete klingt anders als eine Es-Trompete klingt anders ...

Wenn der Herr Komponist den Klang einer Es-Trompete wünscht, dann soll er gefälligst in Es-notieren und die Trompeter greifen zu Es-Trompete. Wenn er den Sound einer B-Trompete haben will schreibt er in B und die Musiker zücken die B etc. pipapo.

Wir leben heute doch im Computerzeitalter. Selbst altehrwürdige klassische Meisterwerke werden sich nicht allzu vehement dagegen wehren, in einen Computer gehackt und dann transponiert neu ausgedruckt zu werden - im Gegenteil, dann kann man das Geschreibsel wenigstens ordentlich lesen und der Trompeter kann sich aufs Spielen konzentrieren, anstatt 90% seiner Hirnleistung fürs Transponieren zu benutzen.
Hi!



Das bedeutet aber nun auch, dass wir barocke Werke ausschließlich auf der Naturtrompete spielen und die Frage, ob Haydn auf Deutscher Bb oder doch Eb-Trompete stellt sich nicht mehr, da wir da die Klappentrompete brauchen.
Nicht zu vergessen, die verschiedenen Klangmöglichkeiten unterschiedlicher Trompeten, es gibt C-Trompeten, die klanglich eher wie eine Bb Trompete sind oder umgekehrt.
Wer traut sich den einen Hörtest zu, um die ganze Palette an Trompeten zu unterscheiden?
Selbstverständlich hat der Komponist eine Klangvorstellung, aber ob er sagen kann, welche Trompete so klingt, das wage ich doch zu bezweifeln.

Nebenbei möchte ich erwähenen, dass bei mir nicht einmal annähernd 90% Hirnleistung auf das Transponieren fallen. Wenn man das mal eine Zeitlang macht, ist es ganz einfach. Die meisten Hornisten transponieren die ganze Zeit und merken es noch nichteinmal :ironie:
Es ist halt einfach eine Fertigkeit, die man durch Üben sehr leicht erlernen kann und zumindest mal als Trompeter eine Zeit lang trainiert haben sollte.

Grüße

Matthias
Hallo blechreiz,
nicht einmal annähernd 90% Hirnleistung sind denn wie viel genau ungefähr?
trompeterli
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