Die Heckel Trompete und ihre Kopien

Welches sind die besten ?

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trompeterli
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Re: Die Heckel Trompete und ihre Kopien

Beitrag von trompeterli »

trompetenbertl hat geschrieben:Habe auch einige Kopien und Originale
Her damit! :)
Dafür würde ich noch eine Vitrine anschaffen. :wink:
WürmsingauserMusi
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Re: Die Heckel Trompete und ihre Kopien

Beitrag von WürmsingauserMusi »

Servus beinand,

bin neu im Forum und habe auch ein Instrument, dass hier ins Forum passt.
Die Trompete ist von Anton Schöpf aus München und dürfte damit Anfang des 20 Jhd. gebaut worden sein.

Folgende Gravur ist darauf: "Anton Schöpf Instrumentenmachermeister München" und "Bayer. Staatsoper Inv. Nr 3"

Was haltet ihr davon? Was denkt Ihr wann sie gebaut wurde?

Viele Grüße vom verschneiten Starnberger See

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knatterbock
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Re: Die Heckel Trompete und ihre Kopien

Beitrag von knatterbock »

Das ist wirklich eine tolle Heckel-Kopie von Schöpf. Schnecke, sogar geschlitzte Schubstangen: wohl ein sehr frühes Instrument........ :gut: .
Wer hat die wohl an der Staatsoper gespielt? Woher stammt sie?
WürmsingauserMusi
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Re: Die Heckel Trompete und ihre Kopien

Beitrag von WürmsingauserMusi »

Zusätzliche Info: Ist eine B-Trompete und spielt sich jetzt wieder sehr gut, nachdem ich das gute Stück beim Instrumentenbauer Meinel in Geretsried wieder fit machen ließ.
Der ausführende Mitarbeiter bestätigte mir, dass er dieses geschlitzte System mit den Schubstangen davor auch noch nicht gesehen hatte.
Weiß jemand mehr zu diesem geschlitzten System, war das eine Eigenart von Schöpf oder kennt jemand ähnliche Bauweisen von anderen Instrumentenbauern?
trompeterli
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Re: Die Heckel Trompete und ihre Kopien

Beitrag von trompeterli »

WürmsingauserMusi hat geschrieben:Servus beinand,

bin neu im Forum und habe auch ein Instrument, dass hier ins Forum passt.
Die Trompete ist von Anton Schöpf aus München und dürfte damit Anfang des 20 Jhd. gebaut worden sein.

Folgende Gravur ist darauf: "Anton Schöpf Instrumentenmachermeister München" und "Bayer. Staatsoper Inv. Nr 3"

Was haltet ihr davon? Was denkt Ihr wann sie gebaut wurde?

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Wo wurde sie gefunden?
WürmsingauserMusi
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Re: Die Heckel Trompete und ihre Kopien

Beitrag von WürmsingauserMusi »

Sie war im Einsatz bei der Städtischen Sing- und Musikschule München (wer sie spielte und die Vorgeschichte ist offen) und wurde dort ausrangiert :D
Nach Jahren der Unentdecktheit in unserem Keller (Instrumentenfriedhof) fiel mir die damals von meinem Vater mitgebrachte Trompete sofort auf und landete über diesen Umweg bei mir. Hab nun das Instrument, insbesondere die Maschine wieder herrichten lassen. Mehr, besonders über die Anfänge des Instruments wohl Anfang des 20. Jhd. weiß ich außer oben genannter Informationen (Bayerische Staatsoper und Anton Schöpf) nichts.
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Re: Die Heckel Trompete und ihre Kopien

Beitrag von ulli926 »

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Re: Die Heckel Trompete und ihre Kopien

Beitrag von MMuster »

Hallo...

ich habe hier eine Trompete die einer original Heckel schon sehr nahe kommt. Unter den Druckwerken steht "M. Hartwig Dresden 85".

http://www.bilder-hochladen.net/i/lus4-2-456e.jpg
http://www.bilder-hochladen.net/i/lus4-1-9fcb.jpg

Was haltet ihr davon? Was denkt Ihr wann sie gebaut wurde?

Danke!
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Re: Die Heckel Trompete und ihre Kopien

Beitrag von brasstacks »

Hallo MMuster,
es stimmt, diese Trompete kommt der originalen Heckeltrompete schon sehr nahe. Aber aus der Heckel-Werkstatt kommt sie leider nicht.

Könnte Hartwig auch Hertwig heißen?

Es ist nämlich nur ein Max Emil Hertwig in Dresden zu finden. Laut Paul de Wit’s Weltadressbuch der Musikinstrumentenindustrie (Ausgabe 1903) war er Blechblasinstrumenten-Macher in der Rietschelstr. 4.
Gebaut wurde das Instrument wohl um 1910.
In der Weltadressbuch-Ausgabe von 1890 wird Max Emil Hertwig noch nicht aufgeführt. In der Ausgabe von 1925/26 dann wiederum nicht mehr.
MfG
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Re: Die Heckel Trompete und ihre Kopien

Beitrag von myphrasebook »

Liebe Expertenrunde!
Ein Kollege von mir hat sich vor ein paar Tagen in einem Wiener Auktionshaus diese Trompete ersteigert.
[...]
Ein paar Ergänzungen:
Trompete wurde nach genauerer Betrachtung nachträglich lackiert.
Es ist kein Hersteller eingraviert.
Es ist lediglich an der Innenseite des Schallbechers ein leichter Abdruck einer Punktgravur? ersichtlich. Diese wird aber auf der Außenseite von dem
schmalen Neusilberkranz überdeckt! Könnte es sein dass so ein Kranz im Nachhinein aufgebaut wurde?
Auf dem letzten Bild sind die Konturen leicht zu erkennen.

Ich bin über jegliche Informationen dankbar!!

schöne Grüße
chief2000
Ich habe vor ein paar Tagen eine ähnliche Trompete ersteigert, allerdings im unrestaurierten Zustand und ohne Neusilberkranz. Bei dieser Trompete ist "Herrmann Seiffert Potsdam" eingraviert. Die Position und die Punktgravur könnten mit deiner Trompete übereinstimmen, auch sonst gibt es viele übereinstimmungen.

Beim Auktionshaus ist die Trompete noch drin: http://www.ebay.co.uk/itm/Sammlerstuck- ... 1841181309

Die Trompete ist zwar schon angekommen, aber ich habe sie noch nicht in den Händen gehabt (bin grad weg). Vielleicht bringe ich sie zum Martin Schmidt und frage nach einer Meinung zur Restauration. Eigentlich brauche ich keine neue Trompete, aber ich war einfach neugierig.

Weiß jemand mehr über diese Trompete, bzw. den eingravierten Namen? Das Internet gibt nichts her, nichtmal ob es sich bei Seiffert um den Meister oder ein Musikhaus handelt...
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Re: Die Heckel Trompete und ihre Kopien

Beitrag von Fama »

WürmsingauserMusi hat geschrieben:Servus beinand,

bin neu im Forum und habe auch ein Instrument, dass hier ins Forum passt.
Die Trompete ist von Anton Schöpf aus München und dürfte damit Anfang des 20 Jhd. gebaut worden sein.
Gratulation!
So eine hab' ich auch, allerdings ist sie leider nicht mehr restaurierbar und hängt deshalb bei mir im Wohnzimmer!
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Fama
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Re: Die Heckel Trompete und ihre Kopien

Beitrag von Fama »

ulli926 hat geschrieben:Original oder Kopie?
Klingt jedenfalls phantastisch.

https://www.youtube.com/watch?v=qLKaFOUVP1E
https://www.youtube.com/watch?v=myGtPMdnNME
Original.

Hier ein historisches und klangliches Kleinod: https://www.youtube.com/watch?v=HQjQhEGGn6M
Der legendäre Professor Levora an der ersten (Heckel)trompete, Helmut Wobisch rechts neben ihm, wiederum rechts von Wobisch Prof. Holler.
Unerreicht meiner Meinung nach.
R.I.P.!
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Re: Die Heckel Trompete und ihre Kopien

Beitrag von myphrasebook »

Ich habe noch ein paar Bilder von der Hermann Seiffert / Potsdam, auch wenn ich das Instrument erst in einer Woche persönlich begutachten kann. Interessant ist, dass der Schallbecher dicker als gewöhnlich zu sein scheint, aber keinen Neusilberkranz hat.

Kann jemand mehr zum Hersteller oder zumindest Jahr sagen? Die Ventile habe ich so in ähnlicher Ausführung auch bei recht vielen anderen Instrumenten gesehen.

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Re: Die Heckel Trompete und ihre Kopien

Beitrag von MMuster »

Die Bauweise der Trompete ähnelt der von Heckel natürlich, kommt aber in keinster Weise an die Detailgenauigkeit und Präzision einer Originalen heran. Die Schnecke ist eher kümmerlich gebaut, auf Neusilber als auch auf eine typische Wasserklappe wurde verzichtet. Auch andere Details deuten eher auf eine ziemlich "pragmatische" Bauweise. Es bleibt zu hoffen, dass die Intonation nicht schwierig ist...

Auf Grund der Bauform des Ganztonzuges würde ich die Trompete auf ein Alter von mind. 50-60 Jahre schätzen. Den Namen habe ich noch nie gehört, was häufig Indiz dafür ist, dass die Instrumente dieses Herstellers sich keiner großen Nachfrage bedienen.

In der Trompete sind ganz gewöhnliche Drehventile mit Trommeldruckwerken verbaut, in der Zeit ist das nichts weiter ungewöhnliches, aber schon ein wenig luxuriöser als einfacher Federdrücker.

Von einer richtigen Restauration würde ich Abstand nehmen, da das Instrument lediglich einen geringen Sammlerwert darstellt. Etwas ausbeulen und ggf. ein wenig aufpolieren stellt hier den guten Mittelweg dar.

Dennoch scheint mir der Preis gerechtfertigt, ich hätte nicht mehr dafür ausgeben wollen - nicht jede Schnecke macht aus einer Trompete eine gute HECKEL!
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brasstacks
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Re: Die Heckel Trompete und ihre Kopien

Beitrag von brasstacks »

Hallo myphrasebook,

Hermann Seifert (Metallblasinstrumentenmacher), geb. am 6. Juni 1853 in Potsdam, gest. um 1936. Im Gewerbekataster Potsdam wurde die Firma 1915 gelöscht.
(Quelle: Günter Dullat, Verzeichnis der Holz- und Metallblasinstrumentenmacher auf deutschsprachigem Gebiet, Hans Schneider- Verlag Tutzing, 2010)

Eintrag im Weltadressbuch von Paul de Wit, 1903:
"J. Seiffert & Sohn“, (Inhaber: Hermann Seifert), Spandauerstr. 12, Blechblasinst.-Macher, Gegründet 1853.


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