Vielen dank für die Einschätzung, sie deckt sich mit meinen Erwartungen. Ehrlich gesagt war ich einfach nur neugierig, da die Trompete aus Potsdam kommt und ich dort mal ein paar Jahre gelebt habe. Außerdem bin ich grad neugierig auf eine Konzerttrompete. Mal sehen was die Kanne hergibt.MMuster hat geschrieben:Die Bauweise der Trompete ähnelt der von Heckel natürlich, kommt aber in keinster Weise an die Detailgenauigkeit und Präzision einer Originalen heran. Die Schnecke ist eher kümmerlich gebaut, auf Neusilber als auch auf eine typische Wasserklappe wurde verzichtet. Auch andere Details deuten eher auf eine ziemlich "pragmatische" Bauweise. Es bleibt zu hoffen, dass die Intonation nicht schwierig ist...
Auf Grund der Bauform des Ganztonzuges würde ich die Trompete auf ein Alter von mind. 50-60 Jahre schätzen. Den Namen habe ich noch nie gehört, was häufig Indiz dafür ist, dass die Instrumente dieses Herstellers sich keiner großen Nachfrage bedienen.
In der Trompete sind ganz gewöhnliche Drehventile mit Trommeldruckwerken verbaut, in der Zeit ist das nichts weiter ungewöhnliches, aber schon ein wenig luxuriöser als einfacher Federdrücker.
Von einer richtigen Restauration würde ich Abstand nehmen, da das Instrument lediglich einen geringen Sammlerwert darstellt. Etwas ausbeulen und ggf. ein wenig aufpolieren stellt hier den guten Mittelweg dar.
Dennoch scheint mir der Preis gerechtfertigt, ich hätte nicht mehr dafür ausgeben wollen - nicht jede Schnecke macht aus einer Trompete eine gute HECKEL!
Ich war vor ein paar Monaten auf einem Flohmarkt und hatte eine Original-Heckel in sehr gutem Zustand in der Hand. Der Verkäufer wollte ursprünglich €300 haben, aber als ich mit dem Geld wiederkam hatte ein anderer Besucher ihm schon gezwitschert was das Ding wert ist und dann wurde es mir zu teuer.
Vielen Dank! Das sind sehr interessante Informationen, damit ist die Trompete wesentlich älter als ich gedacht habe.brasstacks hat geschrieben:Hallo myphrasebook,
Hermann Seifert (Metallblasinstrumentenmacher), geb. am 6. Juni 1853 in Potsdam, gest. um 1936. Im Gewerbekataster Potsdam wurde die Firma 1915 gelöscht.
(Quelle: Günter Dullat, Verzeichnis der Holz- und Metallblasinstrumentenmacher auf deutschsprachigem Gebiet, Hans Schneider- Verlag Tutzing, 2010)
Eintrag im Weltadressbuch von Paul de Wit, 1903:
"J. Seiffert & Sohn“, (Inhaber: Hermann Seifert), Spandauerstr. 12, Blechblasinst.-Macher, Gegründet 1853.