Steffen hat geschrieben: … nichts gegen Deinen Großvater, aber ein paar hundert Jahre früher sind Schiffe noch hinten runter gefallen, wenn sie zu weit auf´s Meer hinaus gesegelt sind. Wenn das so weiter geht, dann sind wir bald wieder so weit! Steffen
kurzer kulturphilosophischer exkurs erlaubt?
natürlich leben wir in einer gesellschaft, die ihr bild von der wirklichkeit seit langem und zunehmend über den mathematischen algorithmus findet. soweit ist das der wissenschafts- und kulturhistorische sachstand. dumm nur, wenn im umkehrschluß alles aus der »weltwirklichkeit« ausgeschlossen werden soll, wofür der mathematische algorithmus (noch) nicht entwickelt ist.
es gibt ja haufenweise leute, die ihr körperliches befinden (ihren »gesundheitszustand« also) allein vom anzeigebefund elektronischer meßgeräte bestimmen lassen …
oder WEISS jemand, was eine DNA oder ein HN4-virus »wirklich« ist? glaubt wirklich jemand, daß es eine 1.000.000stel sekunde gibt, außer es gibt eine maschine, die sie erzeugt, und eine, die sie kontrolliert?
woran immer wieder zu erinnern lohnt, ist schlicht die rückbesinnung auf wirklichkeit als ein unteilbares ganzes. das weltbild jenseits der algorithmen. das weltbild auch jenseits des TV-bildschirms.
(an steffen & andere:) bist Du fest davon überzeugt, daß Dir Dein computer z. b. begreiflicher ist als einem NN seine wünschelrute???
und mit welcher begründung siehst Du das themenstiftende mitglied FlüTro für »wirklicher« an als etwa Dein kind (so Du eines hast) seinen weihnachtsmann? es sei denn, Ihr kennt Euch zufällig …
jede kultur hat ihre mythen und ihre glaubenstatsachen. unsere hat die mathematik. angefangen vom eisenbahnfahrplan, bis hin zu den düsternissen einer allgegenwärtigen »finanzkrise«. und … man beobachte im öffentlichen raum mal aufmerksam die jugendlichen »händieträger« … wenn Du die nachts nackt ausm bett und ausm haus jagst … wenigstens ihr händie werden sie dabei haben!
nur, wie sagt es schopenhauer:
Alles Ur-Denken geschieht in Bildern. (also NICHT in algorithmen … sage ich!).
hier noch eliot weinberger:
Noch nie gab es eine Kultur, die so viel gewußt hat und so wenig begriffen.
und paul virilio (1986):
… insofern wir nicht mehr in einer Raum-Zeit-Konstellation leben, die vom Menschen kontrolliert wäre. Die Perspektive auf die Welt, auf Raum und Zeit ist mehr und mehr die der Maschine.
so, danke für die aufmerksamkeit bei dieser ablenkung vom thema.
jetzt könnt Ihr weiter über gold, silber und deren klangliche einflüsse filosofieren …