ältere Getzen Eterna Flügelhorn Modelle

Welches sind die besten ?

Moderator: Die Moderatoren

fliwatüt
NormalPoster
Beiträge: 41
Registriert: Donnerstag 10. Juni 2010, 00:44
Meine Instrumente ..: Getzen Eterna Flügelhorn
Yamaha 1335
Wohnort: Ruhrgebiet

ältere Getzen Eterna Flügelhorn Modelle

Beitrag von fliwatüt »

Hallo,

ich bin sowohl neu am Flügelhorn als auch neu hier. Ich habe derzeit ein silbernes Getzen Eterna Flügelhorn (Modell 921) als Leihinstrument.
Durch einen Zufall habe ich die Möglichkeit ein (fast identisches) Horn gebraucht zu kaufen. Dieses Horn (Modell 684, goldlackiert) hat außer 3 kleinen Dellen kaum Gebrauchsspuren (auch innen keine Muff und Fraß, etc.). Dieses Horn soll 500€ kosten.
Mir ist aufgefallen, dass an einigen flächigen Lötstellen (z. B. Verbindung von Mundrohr und Bogen) kleine Spalten sichtbar sind, die teilweise rostig aussehen. Kann das sein, dass Lötstellen korrodieren? Und wenn ja, kann dies auf dass Messing "durchschlagen"?
Was mich besonders interessiert: gibt es einen wesentlichen qualitativen Unterschied zwischen den Modelle 684 und 921 (eingesetzte Materialien, Maschine, etc.). Und letztendlich: wenn die Intonation etc. stimmt (das kann ich noch nicht selbst beurteilen), geht der Preis dann in Ordnung?
Vielleicht kennt sich ja jemand mit diesen Modellen (lt. Seriennummer beide '80-'85 gebaut).
Über Hinweise würde ich mich sehr freuen,da Internet und Sufu hierzu nichts hergaben.

Grüße, Henning
Toneking
PowerPoster
Beiträge: 82
Registriert: Freitag 16. Mai 2008, 23:02
Meine Instrumente ..: diverse

Re: ältere Getzen Eterna Flügelhorn Modelle

Beitrag von Toneking »

Hallo Henning,
erstmal wilkommen im Forum!

Ich habe selbst einige Jahre ein vereinseigenes Eterna-Flügelhorn aus den 80er-Jahren gespielt, aber mir war nicht klar, das es da noch verschiedene Modelle gab, geschweige denn, worin diese sich unterscheiden. Evtl. solltest du mal direkt bei bei Getzen nachfragen.

Die Ventile waren bei Getzen m.W. immer tadelos, egal welches Modell bzw. Serie. Selbst meine damalige 300er Schülertrompete war diesbzgl. perfekt. Wenn die Beschichtung noch in Ordnung ist (keine groben Kratzer oder gar Ablösung des Nickels), dürftest du damit keine Schwierigkeiten bekommen.
Spalte an den Lötstellen können daher kommen, das die Lötstelle nicht sauber aufgefüllt ist. Darin sehe ich kein Problem, solange das Horn dicht ist. Braune Verfärbungen, gerade im Lötbereich sind i.d.R. unkritisch und eher kosmetischer Natur (Oberfläche vor dem Lackieren nicht richtig gereinigt, und dadurch lokale Verfärbung am Messing). Rote, runde Flecken sind Zinkfrass, dieser tritt aber nicht unbedingt an Lötstellen auf, sondern eher auf den Rohrflächen. Kannst du Fotos von den Stellen hochladen? Von beiden Flecksorten hatte mein Eterna übrigens einige aufzuweisen. Ich denke aber, dass insbes. der Zinkfrass auf schlechte Behandlung und teilweise lange Lagerung des Horns ungereinigt im Koffer zurückzuführen war.

Wenn der Zustand gut ist, finde ich persönlich 500,- akzeptabel. Wichtig ist aber, dass du gut mit dem Horn zurecht kommst, denn bei Flügelhörnern sind die Unterschiede in den Spieleigenschaften doch deutlich. Es lohnt sich daher, zum Vergleich auch mal andere Modelle anzuspielen, auch neue beim Händler. Wenn du dann merkst, das du mit einem anderen Instrument besser zurecht kommst, kannst du notfalls warten, bis dir etwas passendes in deiner Preisklasse gebraucht über den Weg läuft und in der Zwischenzeit dein Leihinstrument weiter spielen. Wenn du für dich nichts passenderes findest, dann weisst du zumindest, dass das Getzen für dich in Ordnung ist.

Viele Grüße
Benutzeravatar
Zausel
SuperPoster
Beiträge: 228
Registriert: Samstag 14. Oktober 2006, 07:02
Meine Instrumente ..: Trp: Getzen Eterna Severinsen Model
Kühnl & Hoyer Taschen-Trp. "Burba"
C-Trp: J. Michaels
Flh: Olds Clark Terry Model
Kornett "Weltklang"
Wohnort: Mittel-Gründau

Re: ältere Getzen Eterna Flügelhorn Modelle

Beitrag von Zausel »

Toneking hat geschrieben:Die Ventile waren bei Getzen m.W. immer tadelos, egal welches Modell bzw. Serie.
Das stimmt so (leider!) nicht.
Toneking hat geschrieben:Selbst meine damalige 300er Schülertrompete war diesbzgl. perfekt.
Da hast du gehöriges Glück gehabt.

Die Eterna- (1200er) und Capri- (900er) Serien sind diesbezüglich hervorragend. In fast 40 Jahren hat an meiner Eterna nicht ein einziges mal (!) ein Ventil gehangen.

Aber in die 300er-Serie hat Getzen vergleichbaren Murks eingebaut. Kollegen von mir haben mal nach der Steuben-Parade in New York vier 300er Getzen-Tenorhörner gekauft und mitgebracht. Und bei allen vieren (!) waren die Ventile katastrophal.

Grüße

Der Zausel
Es genügt nicht, keine Gedanken zu haben. Man muß auch unfähig sein, sie auszudrücken.
(Karl Kraus)
Hobbyspieler
Unverzichtbar
Beiträge: 557
Registriert: Freitag 21. März 2008, 13:32

Re: ältere Getzen Eterna Flügelhorn Modelle

Beitrag von Hobbyspieler »

fliwatüt hat geschrieben:(lt. Seriennummer beide '80-'85 gebaut).
Bei meiner gezielten Suche nach einer Getzen Severinsen aus den 70 igern habe ich auch Getzen Modelle aus den 80iger Jahren gesehen, die als "Gebrauchsspuren" offene Lötstellen und lockere Stützstreben hatten. Für mich sind Gebrauchsspuren Dellen, Zinkfraß, nicht mehr vollständige Versilberung oder Lackierung. "Offene" Lötstellen sind meiner Meinung nach keine Gebrauchsspuren sondern haben etwas mit der Qualität bei der Herstellung zu tun.
Toneking hat geschrieben:Spalte an den Lötstellen können daher kommen, das die Lötstelle nicht sauber aufgefüllt ist. Darin sehe ich kein Problem, solange das Horn dicht ist. Braune Verfärbungen, gerade im Lötbereich sind i.d.R. unkritisch und eher kosmetischer Natur (Oberfläche vor dem Lackieren nicht richtig gereinigt, und dadurch lokale Verfärbung am Messing
Und genau das ist der Punkt. Meine Strad 37 Standard hat auch unschöne Lötstellen, die aber den Spielgenuß in keiner Weise stören da sie dicht sind. Somit kann man nur selber schauen und prüfen ob die Funktionalität absolut OK ist. Ungesehen würde ich jedoch keine Getzen aus den 80igern kaufen.
fliwatüt
NormalPoster
Beiträge: 41
Registriert: Donnerstag 10. Juni 2010, 00:44
Meine Instrumente ..: Getzen Eterna Flügelhorn
Yamaha 1335
Wohnort: Ruhrgebiet

Re: ältere Getzen Eterna Flügelhorn Modelle

Beitrag von fliwatüt »

Danke schon mal für die Antworten!
Das Horn hab ich ja derzeit zur Ansicht und es fühlt sich ziemlich ähnlich wie das 921 an - welches eine Nuance anders klingt. Zum Vergleich hatte ich auch ein gebrauchtes Jupiter SFH 746 - das Spielgefühl und die Haptik fand ich beim Getzen aber deutlich "feiner". Ein Jupiter 846 habe ich z. B. noch nicht gespielt - das käme ja preislich auch in Frage und wird ja vielfach empfohlen.
Was die Lötstellen betrifft: wenn es sich wirklich nur um einen optischen Mangel handelt, brauche ich mir ja keine Sorgen zu machen. Meine Sorge war eben, dass die "Röhre" davon beeinträchtigt werden könnte... (Könnten die Lötstellen an Streben bei Bedarf ohne großen Aufwand ausgebessert werden?)
Beim Vergleich mit dem Jupiter-Horn ist mir aufgefallen, dass das Getzen viel dünnwandiger/sensibler/schwingungsfreudiger ist. Ich glaube, mein Horn soll sich auch eher so anfühlen - schwer zu beschreiben, aber die beiden Getzen fühlen sich einfach gut an. Gibt es noch andere Hörner in dieser Preisklasse die in dieser Hinsicht vergleichbar wären, bzw. umgekehrt: von welchen typischen Alternativen (Jupiter, Yamaha, ? etc.) könnte man sagen, dass sie dann eher nicht für mich in Frage kommen?

Weiß denn wirklich keiner was über die verschiedenen Eterna Modelle??

Grüße, Henning
buddy
Unverzichtbar
Beiträge: 6944
Registriert: Samstag 7. April 2007, 16:50
Meine Instrumente ..: Yamaha, Kanstul, Bach

Re: ältere Getzen Eterna Flügelhorn Modelle

Beitrag von buddy »

fliwatüt hat geschrieben:...Weiß denn wirklich keiner was über die verschiedenen Eterna Modelle?
Frag' doch einfach einmal bei Getzen an: info@getzen.com
fliwatüt
NormalPoster
Beiträge: 41
Registriert: Donnerstag 10. Juni 2010, 00:44
Meine Instrumente ..: Getzen Eterna Flügelhorn
Yamaha 1335
Wohnort: Ruhrgebiet

Re: ältere Getzen Eterna Flügelhorn Modelle

Beitrag von fliwatüt »

O.k., Getzen ist kontaktiert - mal abwarten.
Es wird dann wohl darauf hinauslaufen, eine kleine Reise zum nächstgelegenen Fachhändler (-werkstatt) zu unternehmen, andere Modelle kennen zu lernen und die mal einen Blick auf das Instrument werden zu lassen. Gibts da im Ruhrgebiet noch eine empfehlenswerte Adresse außer Radermacher?
Vielleicht kann ich ja bei der Gelegenheit ein neues Mundstück mitbringen (im Moment Arnold & Sons 7C).

Grüße, Henning
dizzyoliver
Unverzichtbar
Beiträge: 1282
Registriert: Freitag 27. Februar 2009, 13:10
Meine Instrumente ..: Marcinkiewicz silber Perinet
Olds Ambassador 1974/1975
Roland Meinl Super Deluxe "The New Constellation"
Kühnl&Hoyer Present Perinet Trompete
Jupiter Tribune 1607
Jupiter 1100 mit GM-Mundrohr
Conn Connquest Trompete , Bj. 1957
Wohlrab Trompete Perinet
Keilwerth Super de Luxe B-Trompete
Olds Ambassador Kornett Bj.1967
Holton Collegiate Kornett Langbauweise
Reynolds Hi-Fi Kornett von 1957
B&S Challenger Elaboration 3148/2 Perinet-Flügelhorn
Jupiter Taschentrompete

Re: ältere Getzen Eterna Flügelhorn Modelle

Beitrag von dizzyoliver »

Vielleicht fährst Du mal zum Meister Anton nach Niederkassel?Schaue mal auf seiner Webseite nach,ok?

Gruß,Oliver
Was ein richtiger Musiker sein will,der muss auch eine Speisekarte komponieren können (Richard Strauss)
fliwatüt
NormalPoster
Beiträge: 41
Registriert: Donnerstag 10. Juni 2010, 00:44
Meine Instrumente ..: Getzen Eterna Flügelhorn
Yamaha 1335
Wohnort: Ruhrgebiet

Re: ältere Getzen Eterna Flügelhorn Modelle

Beitrag von fliwatüt »

Klingt interessant - ist aber zu weit entfernt. So im Radius von 30 km (d.h. bis Düsseldorf bzw. Dortmund) finde ich noch akzeptabel. Ansonsten fahre ich dann irgendwann mal nach Möchengladbach...
Henning
fliwatüt
NormalPoster
Beiträge: 41
Registriert: Donnerstag 10. Juni 2010, 00:44
Meine Instrumente ..: Getzen Eterna Flügelhorn
Yamaha 1335
Wohnort: Ruhrgebiet

Re: ältere Getzen Eterna Flügelhorn Modelle

Beitrag von fliwatüt »

So , Getzen hat geantwortet:
es handelt sich demnach nicht um Modelle 684 und 921, sondern in beiden Fällen um das Modell 895. Die letzten drei Ziffern geben nicht das Modell an, sondern sind "manufacturing reference numbers" (?). Das versilberte Horn wurde auf Baujahr 1987 geschätzt, dass in Frage stehende auf Baujahr 1983/84.
Mir selbst ist noch aufgefallen, dass das Schallstück der "684er" eine durchgehende Naht aufweist, die man innen gut sehen und fühlen kann, während das "921er" aus einem nahtlosen Stück geformt zu sein scheint.
Den Weg zum Instrumentenbauer werde ich mir wohl erstmal sparen: entbeulen kann irgendwann mal bei Gelegenheit gemacht werden, ebenso wie die etwas "klappernden" Ventile.
Das Wesentliche wird mein Lehrer beurteilen können - also wenn der sagt, das Horn intoniert und klingt gut, dann wird es meins.

Zu den klappernden Ventilen: ich habe das Gefühle, dass die Gummis zu hart sind und die Federn "knirschen". Kann man da selber was machen??
Ach ja, noch was: das Stimmrohr scheint mir nicht original zu sein. Sollte mich das stören?

Grüße, Henning
dizzyoliver
Unverzichtbar
Beiträge: 1282
Registriert: Freitag 27. Februar 2009, 13:10
Meine Instrumente ..: Marcinkiewicz silber Perinet
Olds Ambassador 1974/1975
Roland Meinl Super Deluxe "The New Constellation"
Kühnl&Hoyer Present Perinet Trompete
Jupiter Tribune 1607
Jupiter 1100 mit GM-Mundrohr
Conn Connquest Trompete , Bj. 1957
Wohlrab Trompete Perinet
Keilwerth Super de Luxe B-Trompete
Olds Ambassador Kornett Bj.1967
Holton Collegiate Kornett Langbauweise
Reynolds Hi-Fi Kornett von 1957
B&S Challenger Elaboration 3148/2 Perinet-Flügelhorn
Jupiter Taschentrompete

Re: ältere Getzen Eterna Flügelhorn Modelle

Beitrag von dizzyoliver »

FINGER WEG AN DEN VENTILEN !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!Du machst u.U. mehr kaputt als wirklich zu machen ist.....Wenn das Instrument mit dem anderen Mundrohr gut klingt,sollte es Dich nicht stören.Vielleicht hatte das Originalteil Zinkfraß,dann musste es ausgetauscht werden.Hat meine eine Trompete auch.Das kommt vor,gehört zu den gängigen Dingen....

Gruß,Oliver
Was ein richtiger Musiker sein will,der muss auch eine Speisekarte komponieren können (Richard Strauss)
Flop
NormalPoster
Beiträge: 17
Registriert: Montag 7. Juni 2010, 14:33
Meine Instrumente ..: Trompete Getzen 900 Serie
Trompete Fasch s2000
Flügelhorn Irgendwas von 1945

Re: ältere Getzen Eterna Flügelhorn Modelle

Beitrag von Flop »

Im Ruhrgebiet kannst du auch hierher fahren:

Musik Hermuth
Ruhrstrasse 12
45879 Gelsenkirchen

Dann musst du nicht zum Ralf nach Mönchengladbach.
Flop
NormalPoster
Beiträge: 17
Registriert: Montag 7. Juni 2010, 14:33
Meine Instrumente ..: Trompete Getzen 900 Serie
Trompete Fasch s2000
Flügelhorn Irgendwas von 1945

Re: ältere Getzen Eterna Flügelhorn Modelle

Beitrag von Flop »

Ich hoffe das war ok das ich die dresse hier her gepostet habe...
buddy
Unverzichtbar
Beiträge: 6944
Registriert: Samstag 7. April 2007, 16:50
Meine Instrumente ..: Yamaha, Kanstul, Bach

Re: ältere Getzen Eterna Flügelhorn Modelle

Beitrag von buddy »

Besonders, wenn das Budget so begrenzt ist, dass schon Inspektionen/Reparaturen zurückgestellt werden sollen, würde ich mir eine Investition von 500 EUR in ein mehr als 25 Jahre altes FH zweimal überlegen. Noch dazu, wenn es offenkundige Mängel aufweist und bereits Austauschteile (unbekannter Qualität?) bekommen hat.

Zumindest würde ich erst einmal ausprobieren, was die aktuelle Produktion für deutlich weniger Geld inzwischen zu bieten hat. Er wurde schon mehrmals berichtet, dass Verarbeitung und Intonation aktueller Instrumente selbst im Einstiegsbereich dank moderner Fertigungsmethoden alten Instrumenten höherer Klassen immer wieder überlegen ist.
Hobbyspieler
Unverzichtbar
Beiträge: 557
Registriert: Freitag 21. März 2008, 13:32

Re: ältere Getzen Eterna Flügelhorn Modelle

Beitrag von Hobbyspieler »

buddy hat geschrieben:dass Verarbeitung und Intonation aktueller Instrumente selbst im Einstiegsbereich dank moderner Fertigungsmethoden alten Instrumenten höherer Klassen immer wieder überlegen ist.
fliwatüt hat geschrieben:Ein Jupiter 846 habe ich z. B. noch nicht gespielt - das käme ja preislich auch in Frage und wird ja vielfach empfohlen.
Schade das ich es nicht mehr finde (evtl. gibt es den Artikel auch nicht mehr im Netz), aber es gab da einen Sonicartikel, bei dem drei Flügelhörner miteinander verglichen wurden. Das Yamaha 6310, ein B&S und das Jupiter 846, das da übrigens ganz gut abgeschnitten hat.
Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 46 Gäste