Bresl-Maier hat geschrieben:
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Was ich bei allen Österreichern leider erlebt habe, ist, dass - ohne vorherige Terminabsprache - die Auswahl an Testinstrumenten bescheiden bis nicht vorhanden sein kann. Das haben leider alle gemeinsam.
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Was ich feststellen konnte, ist, dass man beispielsweise bei Lechner 5 quasi identische Trompeten probieren kann, die in ihrer Charakteristik alle unterschiedlich sind.
Kann sein, dass was Passendes dabei ist, muss aber nicht.
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Vermutlich hat dir das jemand erzählt oder warst du selber dort?
Wenn du das Philharmoniker Modell möchtest, geht das folgender Maßen:
Nach Terminabsprache bekommt man einen Raum zugewiesen, darin kann man aus dem "Testkoffer" erst einmal 6 Stk. B Trompeten auswählen.
Darin enthalten sind:
1 x 40er Blech ohne Stütze
1 x 40er Blech mit Stütze
1 x 45er Blech ohne Stütze
1 x 45er Blech mit Stütze
1 x 50er Blech ohne Stütze
1 x 50er Blech mit Stütze
Allesamt feinstens vergoldet und "fertig".
Da sollte man dann nach einer halben Stunde doch schon wissen, wohin die Reise gehen soll.
Wenn man sich z.B. für eine 40er mit Stütze entschieden hat, dann bekommt man wenn man möchte noch mehrere Trompeten dieses Modells,
in meinem Fall vor gut einem Jahr hatte ich dann die Wahl aus 6 Stk. 40ern mit Stütze(!).
Wenn ich eine versilberte hätte haben wollen wäre das auch möglich gewesen, wenn ich eine rohe hätte probieren wollen, kein Thema.
Schwere oder mittelschwere Schraubdeckel: kein Problem, alles da.
Mit Dingen wie hämmern etc., beschäftigt sich Lechner nicht, und wenn man meint man möchte z.B. andere Bögen testen
(andere Mensur, ein, zwei oder drei Überblasklappen) - man muss halt
fragen, ist alles da.
Es gibt auch ein B - Modell mit gänzlich anderem Mensurverlauf (Mod. Navratil), das wird aber nicht explizit beworben.
Ja, es gibt sogar ein Modell mit Zirnbauer Maschine, welches er mal gebaut hat, aber das interessierte keinen.
Im Falle der C-Trompeten sieht das ganze Verfahren ähnlich aus, das Philharmoniker Modell gibt es ebenfalls in den oben erwähnten Blechdicken.
Die viel gemunkelten "Insider- oder Profitrompeten " gibt es nicht, sämtliche Philharmoniker Modelle sind Profitrompeten,
aussuchen muss man sie sich halt selber können.
Ich habe selber erlebt wie der Gruber Andi (
http://www.wiener-symphoniker.at/home/% ... eas-gruber)
neben mir eine C-Trompete aus dem 6er Koffer probiert und dann mitgenommen hat.
Von der C-Trompete gibt es noch ein anderes "
Modell", welches nicht im Testkoffer herausgegeben wird.
Ich habe das mal probiert und mir hat sie nicht so zugesagt.
Was die kostengünstigeren (Gelb- oder Goldmessing) und teilweise klar lackierten Modelle der B - Trompete betrifft: hier gibt es ebenfalls stets mehrere auf Lager.
Das gilt auch für Drehventilflügelhörner.
Natürlich liegen auch stets ein paar Bach- und Yamaha Perinet Instrumente herum, die Lechner Perinet Trompeten spielen eine eher untergeordnete Rolle.
Bresl-Maier hat geschrieben:
DIESE mannigfaltigen Möglichkeiten habe ich bei den anderen österreichischen Mitbewerbern bisher so nicht gefunden, und vermisse sie auch.
Selbst ein Nicht-Profi sollte Möglichkeit haben, sich "sein" Instrument customizen zu lassen, und da ist Schagerl leider beinahe unfähig, Votruba bietet es nicht an,
und Lechner macht es zwar, ist aber mitunter unwillig, wenn man nicht mit einer guten Empfehlung zu ihm kommt.
Ich vermisse nichts, Tatsache ist aber, dass Martin sen. und teils auch die Söhne etwas mürrisch oder stur reagieren, wenn beratungsresistente
Amateure mit der Tür ins Haus fallen und gleich mal eröffnen "ich will aber so eine Trompete die man normalerweise nicht bekommt!"
Der Ton macht eben die Musik.