Widerstand vs. kein/wenig Widerstand ?

Welches sind die besten ?

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Cavaillé
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Widerstand vs. kein/wenig Widerstand ?

Beitrag von Cavaillé »

Hallo Kollegen/innen,

stieß heute zufällig auf der Seite von Ricco Kühn auf diesen Sonic-Artikel von Herrn Penkalla http://www.ricco-kuehn.de/uploads/pdfs/ ... ompete.pdf.
Hier heisst es doch tatsächlich:
Bei vollkommen
leichtgängigen und widerstandslosen Trompeten
ist zunächst die Begeisterung groß, da man sie quasi „mit
einem Nasenloch“ blasen kann. Die Ernüchterung kommt
dann jedoch nach einigen Monaten. Dann verkehrt sich
diese Leichtgängigkeit und man bläst sich den Ansatz
quasi kaputt.
sonic
Wie ist das zu verstehen ? Ist das ein Seitenhieb auf Weimann Instrumente ? Oder eine allgemeine Kontroverse Meinlschmidt gegen Zirnbauer ?
Und wie kann man sich den Ansatz kaputt blasen ? Auch eines dieser Ansatzmärchen aus der Mottenkiste ?
Ich persönlich spiele Instrumente beider Ventilmaschinenhersteller und frage mich, ob es tatsächlich beim Mißbrauch von Zirnbauerinstrumenten zu ernsten Schäden kommt :cracy:

Was meint Ihr zu dem Thema ??

Gruß, Thomas
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TrompeteRT
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Re: Widerstand vs. kein/wenig Widerstand ?

Beitrag von TrompeteRT »

Cavaillé hat geschrieben:Hallo Kollegen/innen,

stieß heute zufällig auf der Seite von Ricco Kühn auf diesen Sonic-Artikel von Herrn Penkalla http://www.ricco-kuehn.de/uploads/pdfs/ ... ompete.pdf.
Hier heisst es doch tatsächlich:
Bei vollkommen
leichtgängigen und widerstandslosen Trompeten
ist zunächst die Begeisterung groß, da man sie quasi „mit
einem Nasenloch“ blasen kann. Die Ernüchterung kommt
dann jedoch nach einigen Monaten. Dann verkehrt sich
diese Leichtgängigkeit und man bläst sich den Ansatz
quasi kaputt.
sonic
Wie ist das zu verstehen ? Ist das ein Seitenhieb auf Weimann Instrumente ? Oder eine allgemeine Kontroverse Meinlschmidt gegen Zirnbauer ?
Und wie kann man sich den Ansatz kaputt blasen ? Auch eines dieser Ansatzmärchen aus der Mottenkiste ?
Ich persönlich spiele Instrumente beider Ventilmaschinenhersteller und frage mich, ob es tatsächlich beim Mißbrauch von Zirnbauerinstrumenten zu ernsten Schäden kommt :cracy:

Was meint Ihr zu dem Thema ??

Gruß, Thomas
Das ist Trompeten-Seemannsgarn. Ob mehr oder weniger Widerstand gewünscht wird, ist individuell verschieden. Das Mundstück spielt auch noch eine Rolle. Und überhaupt: Wer ist eigentlich Herr Penkalla?

LG
TrompeteRT

P.S: Ich kann mich natürlich auch täuschen und schon in wenigen Monaten werden weltweit zahllose Trompeterstellen neu besetzt werden müssen (wegen der kaputt gespielten Zirnbauer-Opfer).


:ironie:
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Re: Widerstand vs. kein/wenig Widerstand ?

Beitrag von TrompetenKäfer »

Ich ziehe mal in Zweifel dass die Kühn tatsächlich über mehrere Monate getestet wurde, und sich der geneigte Tester wirklich seinen Ansatz kaputt geblasen hat.

Viele Dinge, die in der Sonic zu lesen sind, dürfen getrost in Zweifel gezogen werden. Zum Einen ist die Kühn mit der konischen Bohrung und dem 140er Becher jetzt keine überdimensionaleTrompete, aber schon eher auf der größeren Seite, die dir die Luft und die Kraft wegsaugen würde.

Wenn aber mit dem falschen Mundstück zu Werke gegangen wird, dann ist das bei Orchestertrompeten suboptimal. Es gibt Mundstücke, die dafür geeignet sind und andere sind es weniger. Auf einer großen Orchestertrompete ist es halt nicht ausreichend, ein Perinett-Mundstück mit großer Bohrung und weiter Backbore zu nehmen. Dann flutscht alles "aus dem Nasenloch", aber zum Spielen ist es nicht angenehm.

Die "Null-Widerstand"-Trompete, die z.B. von Prof. Singer entwickelt worden ist (schon getestet) hat ebenso einen Blaswiderstand, wie die Weimann-Trompeten, die ich auch schon hatte. Richtig Luft weggesaugt hat kein einziges Instrument. Wie sie einem blastechnisch liegen oder ob einem der Klang gefällt, steht auf einem anderen Blatt.

Was ich aber getrost empfehlen kann: Lasst euch von diesen Sonic- oder Clarino-Testberichten nicht wirr machen, sondern probiert aus, soviel geht, wenn ihr was Neues wollt.

Kühn und auch die anderen deutschen Hersteller haben ja weit mehr als nur eine Trompete im Programm. Da ist sicher für jeden was zu finden.
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Re: Widerstand vs. kein/wenig Widerstand ?

Beitrag von Kojak »

Der Kommentar aus der Sonic zeugt m.E von etwas Inkompetenz :roll:
Gerade bei Drehventilern gabs schon immer 2 Lager-Das "Kölner Modell" (grössere Bohrung ,11.2 und mehr-grosses weites Schallstück,über 140mm) diese Art Drehventiler brauchen meist mehr Luft und haben weniger Wiederstand.
Das andere Modell ist dann die klassische 11mm und ca. 130mm Schall-die haben oft mehr Wiederstand
grundsätzlich...Ausnahmen bestätigen die Regel

Natürlich gilt es,da das optimale Mundstück für zu finden (der Bresmaier passt ja bekannterweisse nicht überall). Auch sowas wie ein Yamaha 15e4 ist naturgemäss für eine Kanne mit mehr Wiederstand eher geeignet.Die "modernen" Drehventiler sind manchmal von Grund auf dafür gebaut,auch mit einem ganz normalen 1-1/2 C zu funktionieren :licht: (das kam mir bei einer getesteten Weimann mal so vor) logisch,dass man dann mit einem Brelmaier G1 mit Wiener Riesenschwengel...ääh Stengel :narr: das Gefühl hat in die Kanne reinzufallen...

Das ist sogar mir als Amateur eigentlich klar-und ein Profi Schreiber aus dem Metier sollte das eigentlich auch wissen :lehrer:

Grüssle
Dennis
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duden
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Re: Widerstand vs. kein/wenig Widerstand ?

Beitrag von duden »

Ich habe jetzt seit wenigen Wochen eine Selmer Concept TT - ein Riesen-Rohr. Vor Jahren hatte ich mir für meine Bigband-Aktivitäten mal ein Bach 2c Heavytone zugelegt (oder wie das heißt - hab grad keine Lust nachzuschauen.) Mit dem Ding bekomm ich aus der Selmer keinen Ton raus, das ist viel zu klein für die Luft, die da durchmuss. Nun spiele ich mein 25 Jahre altes Josef Tilz, das mir der mal für meine Klassik-Bemühungen angefertigt hat. (Und von diesem Nachmittag da in Oberfranken könnte ich heute noch stundenlang erzählen.) Das ist auch riesig, Bohrung 3.8 und ein Kessel zum Würstewärmen - aber mit dem bekomm ich den Scherben zum Klingen. Problem: Ich muss jetzt wieder mehr üben, weil von allein geht diese Kombo nicht.
I didn't try to be primitive, I just had bad microphones.
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Fama
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Re: Widerstand vs. kein/wenig Widerstand ?

Beitrag von Fama »

Bresl-Maier hat geschrieben: Zum Einen ist die Kühn mit der konischen Bohrung und dem 140er Becher jetzt keine überdimensionaleTrompete, aber schon eher auf der größeren Seite, die dir die Luft und die Kraft wegsaugen würde.
:o

Was wenn nicht das Teil ist denn dann heutzutage eine richtig große "Kanone"?

Ich hatte exakt jene B - Kühn zuhause und mich 2 Wochen damit beschäftigt. Neben dem deutlich fühlbaren Gewicht fiel mir vor allem der schmetternde Klang auf, das Ding war beim Spielen am Pult ohrenbetäubend.
Allerdings kam davon weniger vorne an als ich mir dachte.
Ich hatte das Gefühl, dass sie deutlich weniger zentriert als meine Hausmarke, sondern mehr ein "Flächenstrahler" ist.
In der Höhe ab dem d3 wurde sie richtig anstrengend. Im Endeffekt hat mich dieser "Riesenscher'm" sowohl im Ausdruck als auch in der Höhe limitiert.
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Re: Widerstand vs. kein/wenig Widerstand ?

Beitrag von TrompetenKäfer »

Naja, Bohrung von 11,0 auf 11,17 ist jetzt nicht ungewöhnlich groß. Ok, der 140er Becher ist ein Großer, aber so ein richtiges Riesending (hab da z.B. eine Worischek mit 11,5er Bohrung auf 140er Becher getestet -> die ist RIESIG) wär sie jetzt mal von den nackten Zahlen her nicht.

Klanglich bin ich ein Österreicher (Lechner, Haagston, Schagerl), weshalb ich da jetzt nichts dazu sagen darf und kann. Aber Kühn stehen doch in dem Ruf sehr gute Trompeten zu sein....aber das ist ja jetzt nicht Thema.

Glaubts einfach den Sonic-Artikeln nicht allzusehr.
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Re: Widerstand vs. kein/wenig Widerstand ?

Beitrag von Fama »

Bresl-Maier hat geschrieben: Naja, Bohrung von 11,0 auf 11,17 ist jetzt nicht ungewöhnlich groß.
Das hab' ich überlesen, meine getestete hatte eine 11,2er zylindr. Bohrung.
Bresl-Maier hat geschrieben: Aber Kühn stehen doch in dem Ruf sehr gute Trompeten zu sein....
Zweifelsohne.
Bresl-Maier hat geschrieben: Glaubts einfach den Sonic-Artikeln nicht allzusehr.
Dem stimme ich zu, ich halte von deren "Tests" nichts.
Dennoch entbehrt die Aussage "mit einem Nasenloch spielbar..." nicht einer gewissen Wahrheit.
Ist doch die Zirnbauer Maschine eine Konsequenz der Forderung vieler Perinettrompeter nach weniger Widerstand auf einer Drehventiltrompete.
Ich denke dass der Anteil an Drehventiltrompeten ohne Zirnbauer ein deutlich geringerer wäre.
Ob das nun Fluch oder Segen ist, mag jeder für sich entscheiden.
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burt
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Re: Widerstand vs. kein/wenig Widerstand ?

Beitrag von burt »

Ich würde beim Thema Ansprache gar nicht so strikt zwischen MS und BZ trennen wollen. Meine Weimann C mit 11,2er BZ hat einen exakt definierten und angenehmen Widerstand, den ich vor allem als Klassiker sehr schätze. Vor allem mag ich aber gerade auf der C-Trompete dieses spezielle Blasgefühl der BZ-Maschine. Eine 11,5er Bohrung würde ich hier aber auch nicht spielen wollen.
Auf der B fühle ich mich hingegen mit MS-Maschinen wohler.
Wie einige wissen, verkaufe ich gerade meine Lechner und blase nun eine Kühn Custom mit konischer Maschine (11,0 auf 11,17) und Rotmessingschallstück mit Kranz. Diese Trompete spricht mindestens so leicht an wie die Weimanns, besitzt aber trotzdem ebenfalls einen sehr angenehmen Widerstand und wiederum ein anderes Spielgefühl, welches nur Trompeten mit MS-Maschine bieten.
Die Custom und die herkömmliche T053 weisen n.m.E. auch deutlich spürbare Unterschiede in Klang und Spielverhalten auf.
Man kann mit beiden Konstruktionen glücklich sein und ich bin froh, daß es Alternativen gibt.
Schönen Gruß vom Burt
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Re: Widerstand vs. kein/wenig Widerstand ?

Beitrag von Singvögelchen »

Bei zuviel Widerstand fällt mir meine alte Monke-Trompete (BJ 93) ein, auf der ich viele Jahre gut und erfolgreich gespielt habe. Allerdings hat mir dort der Blaswiderstand des Instrumentes direkt auf meine Lippe gedrückt, und das war mit der Zeit sehr unangenehm. Die leisen Ansprachen waren schwierig und leider nicht immer perfekt.
Hatte später große 11,5 Maschinen, da ging es bereits viel besser und inzwischen bin ich bei meiner alten Bohrung 11,2 aber mit Zirnbauer Maschine in einer Weimann-Trompete verarbeitet. Fühle mich so wohl wie noch nie und das seit inzwischen fast 5 Jahren. Komplette dynamische Bandbreite und wirklich ganz sicheres Anspracheverhalten bei einem sehr schönen Klangspektrum.
Was nicht heißen soll, dass ich nicht auch Fan von Kühn wäre. Die klingen tatsächlich etwas (ein Spürchen, minimal) brillanter, was unter anderem auch am Blaswiderstand liegen könnte. Ist aber für meine persönlichen Umstände (Orchesterklang, eigene Klangvorstellung...) nach der Weimann die zweite Wahl.

Was die Aussage im o. g. Test betrifft, kann ich persönlich nicht nachempfinden. Eine Einzelmeinung, die nicht unbedingt repräsentativ ist. Ich denke aber, dass sich die Kaufinteressenten bei Preisen jenseits der 3000 € Marke schon selbst ein Urteil bilden...und der Umsatz weder bei Weimann noch bei Kühn deswegen zusammenbricht...
Liebe Grüße vom Singvögelchen!


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