Zinkfraß?

Welches sind die besten ?

Moderator: Die Moderatoren

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Harryweste
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Zinkfraß?

Beitrag von Harryweste »

Hallo,

ich habe heute nach 3 Jahren mal wieder meine geliebte Jupiter JTR-1000RL Tribune aus dem Koffer geholt. Habe die letzten Jahre nur Posaune gespielt und jetzt hatte ich mal wieder Lust auf Trompete.
Die Trompete habe ich 1997 gekauft. Der Lack ging schon ziemlich schnell ab. Ich glaube, Jupiter hatte damals ziemlich Probleme mit dem Lack. Nun musste ich allerdings auch kleine "Flecken" entdecken. Hat sich meine Kanne Zinkfraß eingefangen? Bilder hänge ich an. Und wenn ja: Kann ich auf dem Instrument noch ein paar Jahre spielen oder ist bald was neues fällig. Ansonsten war ich mit dem Ding nämlich immer sehr zufrieden.

Vielen Dank!

Harry
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Elvis
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Re: Zinkfraß?

Beitrag von Elvis »

Ja, SO sieht Zinkoxidation aus. Allerdings kannst Du darauf noch spielen. Ist - im Moment noch - ein kosmetisches Problem. Vermindert aber natürlich den Wiederverkaufswert. Also weiterspielen, bis es durch ist und dann was Neues.
Quidquid agis prudenter agas et respice finem
buddy
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Re: Zinkfraß?

Beitrag von buddy »

Wurde das Instrument nach dem Spielern eigentlich zum Trocknen "zerlegt" und regelmäßig gepflegt?
SAMARA
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Re: Zinkfraß?

Beitrag von SAMARA »

Hi,
sind solche "Mängel" eigentlich technisch "reparierbar" oder ist es mit nem Rohr-tausch verbunden? (rein Interessehalber...) Wie würde ein Fachmann hier vorgehen?

Grüße, Samara
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buddy
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Re: Zinkfraß?

Beitrag von buddy »

An den Stellen mit solchen Schäden ist das Messing zerstört, weil sich die Legierung aufgelöst hat (Kupfer, Zink und eventuell kleine Anteile weiterer Metalle). Das rote Kupfer, das man sieht, ist nicht mehr im normalen Zustand, sondern spröde = "tot".
Daher spielt man bei solchen Schäden so lange, bis man ein Loch drin hat. Dann wird die Stelle durch Auflösten von Blech oder den Austausch der Bauteile repariert.

Aufgrund der Fotos allein kann man noch keine Feststellungen zum Reparaturbedarf für das Instrument machen. Dazu müsste man es m.E. in Augenschein nehmen.

Die Kosten der Raparatur hängen davon ab, was alles tatsächlich gemacht werden muss und ob einige Blechblättchen reichen oder Neuteile fällig werden. Außer dem Aufwand dafür wäre es ein weiterer Kostenfaktor, ob das Instrument auch entlackt, poliert und neu lackiert werden soll.

Bei allen Arbeiten kommt es sehr auf den Umfang bzw. Aufwand und die Qualität der Ausführung an, da ergibt sich schnell eine Preisspanne von einigen hundert EUR.

Es gibt einige Youtube Clips zum Thema Reparaturen, zu finden unter "trumpet repair" usw. Das heißt natürlich nicht, dass das alles "State of the Art" ist, was man dort sieht.

Wichtiger finde ich eigentlich, das sich solche Probleme normalerweise leicht vermeiden lassen, wenn man sein bespieltes und daher innen feuchtes Instrument nicht im Koffer oder auf dem Ständer mit aufgestecktem Mundstück vor sich hin korrodieren lässt.
Zuletzt geändert von buddy am Montag 23. Juli 2012, 13:25, insgesamt 2-mal geändert.
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kleinerTrompeter
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Re: Zinkfraß?

Beitrag von kleinerTrompeter »

Jo!
So sehen industriell hergestellte Instrumente der letzten Dekanten aus!
Es genügt, sie nur im Koffer zu lagern.
Was lange hält, bringt kein Geld!:-)

Viele Grüße
78er Bach Stradivarius 37 versilbert
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Harryweste
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Re: Zinkfraß?

Beitrag von Harryweste »

Danke! Eine Reperatur lohnt sich nicht mehr, da das Instrument bei eBay selbst repariert nicht mehr als 200€ bringt. Obwohl das vor 15 Jahren Jupiters Topmodell war.
Ich werde das Instrument wohl noch so lange spielen, wie es geht und dann etwas neues, besseres besorgen.
Welche Instrumente sind den beständiger gegen Zinkfraß? Laut http://www.musik-produktiv.de/jupiter-t ... 000rl.html sind schon Neusilber und Goldmessing verbaut.
Und was kann ich zur Pflege tun, damit sich das nicht weiter ausdehnt/beim neuen Instrument wieder passiert? Ich kann es doch nicht nach jedem Gebrauch komplett zerlegen, ausbreiten und trocknen lassen.

Vielen Dank!

Harry
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wernertrp
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Re: Zinkfraß?

Beitrag von wernertrp »

Ich habe ein Getzen Kornett das ist 14 Jahre alt und hat auch einige Stellen
(aber ungefähr 3mal weniger) es schreitet aber nicht voran und wenn, nur sehr wenig.
Ich rechne, daß ich nochmal 14 Jahre darauf spielen kann, (wenn alle Zähne mitmachen).
Auch hier ähnliches Problem, immer gleich in den Koffer gelegt anstatt zu trocknen.
Alle anderen Instrumente die ich habe sind, obwohl auch naß eingelagert nie zum
Zinkfraß gekommen.
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buddy
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Re: Zinkfraß?

Beitrag von buddy »

harryweste hat geschrieben:... Ich kann es doch nicht nach jedem Gebrauch komplett zerlegen, ausbreiten und trocknen lassen.
Das bleibt deine Entscheidung, 15 Jahre plus X sind für Null Pflege auch ein gutes Alter. :mrgreen:

Es ist aber weder schmerzhaft noch langwierig, das Mundstück sowie die drei Züge abzuziehen und das Instrument an einen Haken zu hängen oder sonstwo offen abzulegen.

Wenn Du dann noch ab und zu auf die Idee kommst, den Belag in Innern mit einer Spiralbürste und fließend Wasser zu beseitigen, darf dein nächstes Instrument auch komplett aus Gelbmessing sein und kann trotzdem zum bespielbaren Erbstück werden.
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Harryweste
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Re: Zinkfraß?

Beitrag von Harryweste »

Danke! Dann werde ich mal versuchen den inneren Schweinehund zu besiegen.
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Hinundhertrompeter
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Re: Zinkfraß?

Beitrag von Hinundhertrompeter »

buddy hat geschrieben:
harryweste hat geschrieben:... Ich kann es doch nicht nach jedem Gebrauch komplett zerlegen, ausbreiten und trocknen lassen.
Das bleibt deine Entscheidung, 15 Jahre plus X sind für Null Pflege auch ein gutes Alter. :mrgreen:

Es ist aber weder schmerzhaft noch langwierig, das Mundstück sowie die drei Züge abzuziehen und das Instrument an einen Haken zu hängen oder sonstwo offen abzulegen.

Wenn Du dann noch ab und zu auf die Idee kommst, den Belag in Innern mit einer Spiralbürste und fließend Wasser zu beseitigen, darf dein nächstes Instrument auch komplett aus Gelbmessing sein und kann trotzdem zum bespielbaren Erbstück werden.
Sehe ich ganz genau so wie buddy.
Man putzt doch auch jeden Abend Zähne
oder spült seine Kaffetasse vor der Neubenutzung...
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Bixel
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Re: Zinkfraß?

Beitrag von Bixel »

Jeder soll sein Instrument selbstverständlich nach Belieben oft zerlegen, reinigen und zum Trocknen an Haken aufhängen.
Ich finde es dabei auch nicht entscheidend, wie viele Abzieh- und Wiederaufsteckvorgänge Stimm- und Ventilzüge ohne Schäden überstehen.

Für mich persönlich genügt bei meinen täglich genutzten Instrumenten und Mundstücken ein Reinigungsintervall von etwa vier Wochen.
Zu Trocknungszwecken zerlegt und aufgehängt wird grundsätzlich nichts.

Interessant fände ich, wie viele zum Zinkfraß "veranlagte" Instrumente sich durch tägliche intensive Zuwendung vom Zinkfraß wirklich abhalten lassen/ließen.
Ich befürchte: wenige.

Wenn denn - was nicht allein bei mir der Fall zu sein scheint - eine Vielzahl von Instrumenten trotz eher nachlässiger Pflege ein hohes zinkfraßfreies Alter erreichen, relativiert sich m.E. die Notwendigkeit, die eigene Putzwut an unschuldigen Blasinstrumenten auszuleben.
Ich kann aber dennoch nachvollziehen, dass jemand die Zinkfraßfreiheit des eigenen Fuhrparks seiner akribischen Rohrpflege zugute hält.

Ich persönlich muss gestehen, dass es mir (als bekennendem homo ludens) schlicht an überdurchschnittlicher hygienischer Akkuratesse mangelt.
Kläglicher Versuch einer nachhaltigen Schadensbegrenzung: Ich spiele (fast) ausschließlich Instrumente mit Goldmessing-Mundrohren.

:oops:
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Re: Zinkfraß?

Beitrag von TrompeteRT »

Wer ein Reinigungsintervall von (nur) vier Wochen einhält, der legt vermutlich sehr wohl überdurchschnittliche hygienische Akkuratesse an den Tag.

Wer obendrein konsequent darauf verzichtet, direkt vor dem Trompete spielen Schnitzel, Pommes mit Mayo, Weizenbier und dergleichen in sich reinzusaugen, der ist hygienemäßig m.E. schon ganz weit vorne dabei.

Vermutlich ist, wenn all dies beachtet wird, ein zusätzliches Zerlegen, Trocknen, Durchwischen des Mundrohres etc. nach jedem Spielen zur Vorbeugung von Zinkfraß nicht unbedingt notwendig; ich selbst zerlege, trockne und wische trotzdem nach fast jedem Spielen, weil ich olfaktorisch auf der ganz sicheren Seite sein möchte...
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Bixel
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Re: Zinkfraß?

Beitrag von Bixel »

TrompeteRT hat geschrieben:Wer ein Reinigungsintervall von (nur) vier Wochen einhält, der legt vermutlich sehr wohl überdurchschnittliche hygienische Akkuratesse an den Tag.
Mir sind diesbezüglich keine statistischen Erhebungen bekannt, ich kann aber sagen, dass meine Reinigungsmaßnahmen nicht der Hygiene im engeren Sinne dienen sondern der Vermeidung eines blasrelevanten "Zuwachsens" des Mundrohres.
TrompeteRT hat geschrieben:Wer obendrein konsequent darauf verzichtet, direkt vor dem Trompete spielen Schnitzel, Pommes mit Mayo, Weizenbier und dergleichen in sich reinzusaugen, der ist hygienemäßig m.E. schon ganz weit vorne dabei.
Ich übe keinen solchen konsequenten Verzicht.

TrompeteRT hat geschrieben:ich selbst zerlege, trockne und wische trotzdem nach fast jedem Spielen, weil ich olfaktorisch auf der ganz sicheren Seite sein möchte...
Solange ich nicht vorsätzlich tief in das Instrument "hineinschnüffele", rieche ich bei meinen Instrumenten nichts Unangenehmes.

:roll:
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Re: Zinkfraß?

Beitrag von TrompeteRT »

@ Bixel: Das Zuwachsen des Mundrohres ließe sich sicherlich auch durch Reinigungsintervalle von zwei oder drei Monaten hinreichend wirkungsvoll verhindern.

Dein vierwöchiges Reinigungsintervall scheint mir daher Beleg eines - womöglich behandlungsbedürftigen - Waschzwangs zu sein.


:wink:
>--III--()
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