Flügelhorn ohne Trigger

Welches sind die besten ?

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Harryweste
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Flügelhorn ohne Trigger

Beitrag von Harryweste »

Hallo,

ich bin schon länger auf der Suche nach einem Flügelhorn. Dabei ist mir aufgefallen, dass viele Flügelhörner, auch von namenhaften Herstellern, ohne Trigger angeboten werden. Billige Chinakannen haben fast immer einen Trigger. Jetzt stellt sich mir die Frage:
Ist ein Trigger beim Flügelhorn genausso notwendig, wie bei einer Trompete?
Oder warum fehlt er sonst bei vielen Instrumenten?

Vielen Dank!

Harry
dizzyoliver
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Re: Flügelhorn ohne Trigger

Beitrag von dizzyoliver »

Namhafte Hersteller stellen heute doch die Instrumente mit Trigger her.Hast Du Beispiele parat?Jupiter,Blessing,B&S,Kanstul,Yamaha (nur die hochwertigeren AUsführungen),K&H,Getzen,Adams,Conn,Bach haben einen Trigger,oder eben den Fingerring am 3.Ventil zum Ausgleichen.Mein Roland Meinl hat auch den Trigger,also das Thema sollte eigentlich "durch" sein...

Gruß,Oliver
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Re: Flügelhorn ohne Trigger

Beitrag von TrompetenKäfer »

Kurz um rissen:
Ein Instrument, das ohne Trigger bei 1/3 bzw. 1/2/3-Kombinationen sauber stimmt, ohne dass man den Ton völlig "verbiegen" muss, wirds kaum geben.
Trigger am 3. Zug (oder zumindest MÖglichkeit zum Tonausgleich -> Fingerring) ist Stand der Technik, Gang und Gäbe und außerdem ein sinnvolles, komfortables Feature, das selbst an Einsteigerinstrumente gehört.
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Bixel
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Re: Flügelhorn ohne Trigger

Beitrag von Bixel »

Harryweste hat geschrieben:Ist ein Trigger beim Flügelhorn genausso notwendig, wie bei einer Trompete?
Oder warum fehlt er sonst bei vielen Instrumenten?
Beim Flügelhorn kann man leichter als bei der Trompete auf einen Trigger verzichten, weil die Töne auf dem Flügelhorn weniger stark "slotten" ("einrasten").
Die Intonationsprobleme - insbesondere bei d1 und c#1 - lassen sich daher auf dem Flügelhorn leichter mittels "lip down" bewältigen.

:licht:
.
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Re: Flügelhorn ohne Trigger

Beitrag von buddy »

Harryweste hat geschrieben:Dabei ist mir aufgefallen, dass viele Flügelhörner, auch von namenhaften Herstellern, ohne Trigger angeboten werden...
Ich weiß auch nicht, nach was Du da geschaut hast, Oliver hat völlig recht.
Der Trigger am dritten Ventilzug ist auch am FH schon lange Standard, gerade bei namhaften Herstellern.
Wenn Du es auszählen willst:
http://www.thomann.de/de/search_dir.htm ... orn&oa=prd
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Bixel
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Re: Flügelhorn ohne Trigger

Beitrag von Bixel »

Richtig ist vermutlich, dass sich mit Flügelhörnern ohne Trigger mittlerweile keine hohen Stückzahlen am Markt erzielen lassen.
So ein Trigger schaut halt cool und wichtig aus.
Für meinen Geschmack wird die Bedeutung des Triggers in der Praxis überschätzt.

Wer Freude am "Auszählen" hat, kann im TF-"Flügelhorn-Album" ja einmal die mittels Trigger korrigierten Töne zählen.
Bei meiner "kursorischen" Durchsicht fand ich soeben keine einzige sichtbare Trigger-Korrektur eines d1 oder c#1.

:|
.
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Re: Flügelhorn ohne Trigger

Beitrag von michl1980 »

Bixel hat geschrieben:Für meinen Geschmack wird die Bedeutung des Triggers in der Praxis überschätzt.
Da geb ich dir völlig Recht.
Mein Yamaha hat auch keine Trigger und ich komm bestens mit zurecht.
Meine Kollegen um mich rum haben aber alle nen Trigger.
Habe aber noch nicht bewusst gesehen, dass ihn einer benutzt... :Hä:

Gruß
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Re: Flügelhorn ohne Trigger

Beitrag von Polkafreund »

Ich halte, gerade bei Amateuren, die Notwendigkeit des Triggers auch für überschätzt.

Bei meinem in die Jahre gekommenen Miraphone Flügelhornes ohne Trigger gleiche ich durch ausziehen des 3. Ventilbogens aus
Damit bin ich immer gut gefahren und kann diese nur weiter empfehlen

Den dadurch entstehenden Negativeffekt zB. bei as2 halte ich für gering
LG
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Re: Flügelhorn ohne Trigger

Beitrag von leonfair »

Ich benötige den Trigger für cis' bzw. d' auf dem Flügelhorn.
Wenn ich ohne spiele, bin ich bei diesen Tönen wesentlich zu hoch.

Von dem Trick, den dritten Zug etwas herauszuziehen, halte ich wenig, den dann nimmt man sich die möglichkeit, hilfsgriffe zu verwenden. Ich benütze zB bei manchen akkorden beim a' T T _ anstatt _ _ T

Außerdem ist dann das as' sowie as'' in Gegensatz zu meinem vorposter bei mir ein einziger Alptraum.

Mit Trigger ist man mmn flexibler und kann die Töne bei gewissen Tönen mit der Hardware kontrollieren/intonieren und nicht nur mit den Lippen.

Mfg
Leonfair
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Re: Flügelhorn ohne Trigger

Beitrag von michl1980 »

leonfair hat geschrieben:Wenn ich ohne spiele, bin ich bei diesen Tönen wesentlich zu hoch.
Tritt das an deinem YAMAHA YTR 631 auf (davon gehe ich mal aus)?
Dann verstehe ich nicht, dass du nicht selektiert hast, bei meinem Yanaha Flügelhorn sind diese Töne mit den Lippen ausgleichbar bzw. stimmen, wenn man sich konzentriert. Ich habe extra das ohne Trigger genommen (2310), an meinem Drehventil-Flügelhorn habe ich ja auch keinen Trigger. Hast du das Problem generell auf deinen Instrumenten?

Gruß
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Re: Flügelhorn ohne Trigger

Beitrag von Sandu »

Also da komme ich jetzt echt nicht mehr mit:
Hier werden Kinkerlizchen wie Heavy Caps, Booster, C H A Klappen, usw. diskutiert und dann kommt ans Flügelhorn nicht mal der m. M. n. unverzichtbare Trigger :Hä: Und dann wird das cis' so hingebogen :Hä:
Na ja, jeder wie er meint......
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Re: Flügelhorn ohne Trigger

Beitrag von michl1980 »

Sandu hat geschrieben:Also da komme ich jetzt echt nicht mehr mit:
Hier werden Kinkerlizchen wie Heavy Caps, Booster, C H A Klappen, usw. diskutiert und dann kommt ans Flügelhorn nicht mal der m. M. n. unverzichtbare Trigger :Hä: Und dann wird das cis' so hingebogen :Hä:
Na ja, jeder wie er meint......
Und wie spielt man deiner Meinung nach ein Instrument, das keine Trigger hat?
Hingebogen klingt hart... Mein Trompetenlehrer hatte immer gesagt "Ohren auf machen". :roll:
Sandu
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Re: Flügelhorn ohne Trigger

Beitrag von Sandu »

"Ohren aufmachen" stimmt natürlich, das steht ja auch alles andere als im Widerspruch zur Nutzung eines Triggers.
Den Vorteil im Triggern sehe ich ganz klar darin, dass die mechanische Möglichkeit, der Intonation etwas auf die Sprünge zu helfen, es mir ermöglicht, mit vollem Sound auch die erwähnten kritischen Töne zu spielen.
Ich weiß nicht, wie es anderen geht, aber wenn man wirklich "weite Wege" bei der Intonation ohne Trigger gehen muss, wirkt sich das nicht unbedingt positiv auf den Sound aus. Wie gesagt, mein Eindruck.
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Re: Flügelhorn ohne Trigger

Beitrag von leonfair »

michl1980 hat geschrieben:
leonfair hat geschrieben:Wenn ich ohne spiele, bin ich bei diesen Tönen wesentlich zu hoch.
Tritt das an deinem YAMAHA YTR 631 auf (davon gehe ich mal aus)?
Dann verstehe ich nicht, dass du nicht selektiert hast, bei meinem Yanaha Flügelhorn sind diese Töne mit den Lippen ausgleichbar bzw. stimmen, wenn man sich konzentriert. Ich habe extra das ohne Trigger genommen (2310), an meinem Drehventil-Flügelhorn habe ich ja auch keinen Trigger. Hast du das Problem generell auf deinen Instrumenten?

Gruß
Dieses "Problem" tritt bei allen Instrumenten auf, dich ich spiele. Sowohl von Trompete über Cornet bis Flügelhorn.
Und es ist für mich - dank Trigger - auch kein Problem, da sonst alle Töne tadellos stimmen.

Wenn bei einem Instrument d' bzw cis' ohne Trigger perfekt stimmen, dann gibt es meist andere Töne, die von der Intonation her nicht passen. An den Computer Schwingungsberechnungsbeispielen unserer Trompetenbauer im Forum sieht man schön, dass man beim Bau eines Instruments immern Kompromisse eingehen muss und nie alle Töne perfekt in der Mitte sind.

Für mich ist ein Trigger Grundaustattung. Vorallem bei den hochen blech auf den hinteren Stühlen, sprich 2-4 Trompete, 2 Flügelhorn oder 2-3 Cornet der Trigger enorm wichtig. Auch Kumpan - der normal nur die gegend zwischen c''- c4 abgrast - hat nen Trigger, und auch alle andere guten mährisch-böhmische Kapellen verwenden sie.

Wer aber einen so supertollen Ansatz hat, dass man ohne Trigger auskommt, weil alle Töne automatisch in der Mitte sind (Gansch Brüder, Rindberger, Klingler, Tarkövyi, uvm haben auf Ihren Flügelhörnern alle Trigger und verwenden diese auch, selbst Nakarjakov verwendet den Trigger) dann gratulation, diese zuvor erwähnten Kapzunder werden schon Laien, verglichen mit euch, sein.

Mfg
Leonfair
Zuletzt geändert von leonfair am Dienstag 31. Juli 2012, 13:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Flügelhorn ohne Trigger

Beitrag von TrompetenKäfer »

Hat man ein Instrument ohne Trigger, dann heißt das ja nicht automatisch, dass es nicht stimmt. Es gibt auf dem "kleinen" Blech einfach Problemtöne, die systembedingt mehr Intonationsaufwand erfordern, als andere Töne (und auf anderen Instrumenten).

Man kann sich durch Üben mit Stimmgerät sehr präzise auf sein eigenes Instrument einschießen, und Intonation lässt sich im Zusammenspiel in kleinen Gruppen auch sehr gut trainieren. Das nützt nichtnur dir selbst, sondern auch deinen Mitspielern und in der Erweiterung dem ganzen Orchester/der Kapelle.

Allerdings fühle ich mich persönlich ohne Trigger der Möglichkeit beraubt, schnell und unkompliziert, ohne viel Nachdenken zu müssen, meine Problemtöne in "Stimmung" versetzen zu können. Man ist im Amateurbereich nicht jeden Tag gleich gut drauf, oder "sensibel" mit den Ohren. Der Trigger ist für mich dann Backup und Komfort bzw. Hilfe, wenn ich zu faul zum "Töne biegen" bin.

Zum Thema den Ton hin intonieren: die Zeiten, wo gewisse Töne um einen Viertelton weit weg waren, sodass man sie wirklich hin"drücken" (ähnlich Bending -> Forumsuche) muss, sollten heutzutage eigentlich vorbei sein. Wir reden hier meiner Einschätzung nach von einem Bereich von 10 - 15 Cent am Stimmgerät, was Töne zu hoch oder zu tief sein könn(t)en. Das sollte ohne nennenswerten Klangverlust machbar sein.
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