Wer im Glauben lebt, um 1000€ eine Kanne zu bekommen, die meisterlich gefertigt ist, begeht hier schon den ersten Irrtum.
In diesem Preissegment gibt es sehr gute Instrumente aus namhafter Produktion, die aber einen wesentlichen Teil Maschinenfertigung "drauf" haben, Züge und Bögen statt handgefertigt eher hydraulsich gepresst werden usw.... Soll jetzt aber nicht heißen, dass in dem Preissegment bewährte Instrumente schlecht sind! Das will ich überhaupt nicht zum Ausdruck bringen.
Nur: diese Instrumente haben wenig damit gemein, wie z.B. ein Peter Baumann, Weimann und die "renommierten" Namen ihre Instrumente fertigen. Handarbeit in Europa kostet nunmal, und auch die verwendeten Materialen usw.... spiegeln sich hier im Preis wieder.
Hat aber wieder allesamt keine Aussage darüber, ob diese Trompeten dann länger halten, als eine "Billige".
Was ich sehr wohl finde, ist allerdings, dass jeder Betrieb, der in fernost gekaufte Zukaufteile an seine INstrumente baut (Zugbögen, Mundrohre), das auch im Preis weitergeben sollte, und bewusst darüber informieren sollte, denn sonst ist es Täuschung, und das würde ich als Kunde übel nehmen.
Wenn allerdings Hersteller wie Carol Brass bewusst dazu stehen, wo sie fertigen, und auch für wen
dann geht das völlig in Ordnung. Da sind die Verhältnisse klar, der Preis passt, die Instrumente dürften nicht so schlecht sein. Finde ich transparent und in Ordnung.
Wenn ich aber dann so Sachen lese wie "In Europa entwickelt" oder "In Deutschland geprüft",......das ist alles sehr weich, und "Made in Germany" darf ja schon draufstehen, wenn ein gewisser Anteil der Wertschöpfung auf einem Produkt in Deutschland erbracht wurde....also selbst da gibts keine Gewähr.
Im Endeffekt kann man sich, wenn man die Herkunft als Kriterium anlegt, nur als mündiger Bürger antreten, hinterfragen, was man da kauft, und, abhängig vom Befriedigungsgrad der Antworten, seine Konsequenzen daraus ziehen.