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Schagerl B-Trompete Modell Salzburg

Verfasst: Donnerstag 25. April 2013, 15:54
von knatterbock
Wer kennt das Modell und kann berichten?

:D

Re: Schagerl B-Trompete Modell Salzburg

Verfasst: Donnerstag 25. April 2013, 21:16
von TrompetenKäfer
Ohne das Instrument jetzt angespielt zu haben.
What "the Hell" ist die Intercontinental-Serie von Schagerl?

Gibts jetzt die billigen "Academica", die aus China kommen, die "Intercontinental" die von überall her kommen und die "Meisterinstrumente", die aus Mank kommen (wobei auch hier Halbzeug zugekauft wird)

Hab mal die Preisliste besurft und für die "Salzburg" einen Preis von 2000 - 2240€ gefunden. Ich gehe davon aus, dass hier die Brücke zwischen Top-Segment und der Academica-Serie geschlossen werden soll. Ich erwarte, dass es sich hier um eine solide Alle-Tage-Drehventiltrompete handeln wird. Wie gut sie ist, wird davon abhängen, wie die Komponenten zusammengestellt wurden, wie die Fertigungsqualität ist, und letztenendes, wie sie DIR ganz persönlich taugt.

Goldmessing Becher, Neusilbermaschine, lackiert oder versilbert, lässt auf eine stimmige Materialauswahl schließen, aber schon alleine deswegen, wie riesig das Sortiment von Schagerl mittlerweile ist, bin ich skeptisch, wieviele Handgriffe hier tatsächlich noch in Mank gemacht werden.

Ich war kürzlich erst bei Schagerl in Mank, weils gleich ums Eck ist. Hätte geschaut, wegen Trompeten und Flügelhörnern für junge MusikerInnen. Ich habs mir nicht verkneifen können, auch die "Meister"-Drehventiler anzustesten. Leider muss ich gestehen, dass ich nicht gut genug bin, um diese Instrumente ihrer Bestimmung gemäß spielen zu können. Asche auf mein Haupt, ich bin ein gewöhnlicher Blasmusikant.

Unterm Strich habe ich weder Meisterinstrumente noch Academica´s ins Auge gefasst, sondern ich werde mich hier wohl an die Yamaha Drehventiler halten. Die kenn ich, da weiß ich, was ich krieg, und gut sind sie auch - wobei preislich auch äußerst attraktiv.

Re: Schagerl B-Trompete Modell Salzburg

Verfasst: Montag 29. April 2013, 09:33
von DaTrumpet
Bresl-Maier hat geschrieben:Ohne das Instrument jetzt angespielt zu haben.
What "the Hell" ist die Intercontinental-Serie von Schagerl?

Gibts jetzt die billigen "Academica", die aus China kommen, die "Intercontinental" die von überall her kommen und die "Meisterinstrumente", die aus Mank kommen (wobei auch hier Halbzeug zugekauft wird)
Danke, das dachte ich mir auch als ich die Veröffentlichung gesehen habe. Es stellt sich bei mir immer mehr die Frage wie viel Handarbeit aus Mank noch in den Instrumenten steckt. Im Moment favorisiere ich in dem Bereich viel lieber Dowids, da weiß ich was ich habe.

Die Marke Schagerl wird ähnlich wie die Marke Galaxy von Samsung nur noch ausgeschlachtet um maximalen Profit zu erwirtschaften. Wenn ich ein China-Instrument haben will nehm ich die Thomann Eigenmarke oder Carol für einen Bruchteil des Preises, den Schagerl verlangt.

Re: Schagerl B-Trompete Modell Salzburg

Verfasst: Dienstag 5. August 2014, 21:22
von KaiHavaii
Hallo,

ich lasse dieses recht alte Thema noch einmal aufleben, da mich interessiert, ob es Forumsmitglieder gibt, die
in der Zwischenzeit Erfahrung mit dem Modell Salzburg gemacht haben.

Über entsprechende Rückmeldungen würde ich mich sehr freuen.

Besten Dank!
Kai

Re: Schagerl B-Trompete Modell Salzburg

Verfasst: Dienstag 5. August 2014, 21:54
von TrompetenKäfer
Ja, ich hab die Salzburg probiert. Sowohl die Lackierte als auch die Versilberte.
Im Verhältnis zu den deutlich teureren "Meister"-Instrumenten hat mir die Salzburg um nichts schlechter gefallen. Meiner Meinung nach die bessere "Meister"-Schagerl.
Auf Anfrage sind auch andere Oberflächenfinishes (wollte vergoldet wissen) möglich. Das lässt mich darauf schließen, dass die Instrumente entweder komplett und roh in Mank angeliefert- oder in Mank endgefertigt werden.

Wie dem auch sei: um das Geld ist es eine sehr gute und konkurrenzfähige Drehventiltrompete.

Über die Langzeithaltbarkeit kann ich keine Angaben machen.

Re: Schagerl B-Trompete Modell Salzburg

Verfasst: Mittwoch 6. August 2014, 00:48
von leonfair
Müsste ich mir momentan eine Schagerl-Trompete kaufen, würde ich wohl auch die Salzburg (roh) nehmen.

Um nichts schlechter wie die Meisterserie (mMn ist die Hans Gansch Serie für Normalsterbliche nicht spielbar und keiner weiß wirklich wieviel Handgriffe da wirklich noch in AUT passieren) punktet das Teil mit guter Ansprache einen guten Klang und ist recht flexibel vom Einsatzgebiet her. Für mich eine tolle Allround-Hupe im Drehventilsegment.

Der Preid ist akzeptabel (für Importware immer noch teuer) und die Drehventiltrompete, die ich dafür erhalte, sehr gut.

Im direkten Vergleich mit den Yamaha Drehventilern würde ich jederzeit die Schagerl Salzburg vorziehen und nehmen.

Mfg
Leonfair

Re: Schagerl B-Trompete Modell Salzburg

Verfasst: Mittwoch 6. August 2014, 06:27
von TrompetenKäfer
leonfair hat geschrieben:
Der Preid ist akzeptabel (für Importware immer noch teuer) und die Drehventiltrompete, die ich dafür erhalte, sehr gut.
....und meiner Erfahrung nach schagerltypisch noch verhandelbar ;)

Re: Schagerl B-Trompete Modell Salzburg

Verfasst: Donnerstag 7. August 2014, 22:47
von trompeterli
Bresl-Maier hat geschrieben:


....und meiner Erfahrung nach schagerltypisch noch verhandelbar ;)

Wie viel denn? :Hä:

Re: Schagerl B-Trompete Modell Salzburg

Verfasst: Freitag 8. August 2014, 05:51
von TrompetenKäfer
Also ich hab an der Versilberten verhandelt und da stand kein 2er mehr vorne ;)
Wohl gemerkt direkt in Mank vor Ort und nicht bei einem Vertriebspartner!

Re: Schagerl B-Trompete Modell Salzburg

Verfasst: Samstag 9. August 2014, 22:15
von trompeterli
Bresl-Maier hat geschrieben:Also ich hab an der Versilberten verhandelt und da stand kein 2er mehr vorne ;)
Wohl gemerkt direkt in Mank vor Ort und nicht bei einem Vertriebspartner!
:gut:

Re: Schagerl B-Trompete Modell Salzburg

Verfasst: Sonntag 10. August 2014, 12:25
von KaiHavaii
Ich hatte in der Zwischenzeit selbst die Möglichkeit, die Salzburg anzuspielen.

Zum Vergleich standen folgende Trompeten zur Auswahl:

- Yamaha YTR 436, lackiert
- Scherzer 8218W-L, lackiert,
- Schagerl "Hans Gansch", vergoldet
- Yamaha YTR-938, versilbert
- und dann die Schagerl "Salzburg", lackiert.

Eine recht bunte Mischung ... ich weiß, aber trotzdem hat es Spaß gemacht, die o.g. Trompeten gegeneinander zu testen.
Mundstück : Josef Klier "Exclusiv" 7C-A1

Hier mein persönlicher Eindruck:

Bei zwei der o.g. Instrumente war mir sehr schnell klar, dass diese nicht meine persönlichen Favoriten werden. Die 436 von Yamaha klinkt zwar nicht schlecht, hat aber nichts mit einem vollen, leicht strahlenden Trompetenklang zu tun, so wie ich ihn mir vorstelle. Die Maschine lief ... nicht schlecht ... aber auch nicht richtig gut. Trotz neuer Ölung lief das dritte Ventil ein wenig schwerer wie die ersten beiden. Die Ansprache und Intonation war gut. Beim Spielgefühl fehlte mir ein bisschen mehr Gegendruck. Im ff war der Klang nicht mehr ausgewogen sondern fing leicht an zu "scheppern".
Einen ganz anderen Eindruck (aufgrund der Bauweise aber normal) hatte ich von der Scherzer 8218. Hier habe ich jegliches Strahlen vermisst. Der Gegendruck des Instrumentes beim Anspielen war mir persönlich viel zu hoch. Ich hatte manchmal den Eindruck, die haben eine kleine Wolldecke :down: mit eingebaut. Ggf. kann man den Klang als orchestral bezeichnen, aber für mich war das nichts. Die Maschine lief einwandfrei, mit recht hohem Gegendruck, aber doch gleichmäßig und präzise. Für mich als Hobby-Laie im Posaunenchor würde ich mich mit dieser Trompete nicht wohlfühlen.

Einen ganz anderen Eindruck vermittelte mir die Yahama 938. Hier lief die Maschine perfekt verarbeitet. Die Intonation perfekt. Das Anspiel bei leichtem, für mich angenehmen Gegendruck ging sehr gut. Vom pp bis ff war der Klang sehr voll und zentriert. Es mag jetzt seltsam klingen, aber für mich war der Klang ... eher zu perfekt. Es fehlte mir die persönliche Note, die ein Instrument mitbringen sollte, vielleicht mangelt es mir auch an spielerischem Vermögen, aber ich konnte mich letztendlich mit der 938 nicht anfreunden, so perfekt sie auch ist ...

Somit blieben noch zwei Instrumente aus dem Hause "Schagerl"

Die "Hans Gansch" hat mir gezeigt, was der Yamaha 938 fehlt. Verarbeitung, Intonation, Spielgefühl und Klangeindruck aus meiner Sicht perfekt und schon recht nah an dem was ich mir persönlich unter einem schönen Trompetenklang vorstelle. Nur leider spiele ich sehr selten in großen Orchestern. Die Klangfülle, die die "Hans Gansch" entwickelt, bzw. entwickeln lässt ist enorm. Vom pp bis ff zeigt sich immer wieder ein eigener Charakter, der sich leicht modulieren lässt und auch nicht an Strahlkraft nachlässt ohne in irgendeiner Form anfangen zu "scheppern".

Zuletzt bleibt dann die Schagerl "Salzburg". Die Maschine hat mir sehr gut gefallen. Perfekt verarbeitet vermittelte sie ein sehr angenehmes Spielgefühl. Die Intonation war auch bei diesem Instrument perfekt. Das Anspiel bei ebenfalls leichtem Gegendruck war für mich persönlich sehr eindrucksvoll, da ich nicht den Eindruck hatte, das hier sehr viel gegenüber der vorher angespielten "Hans Gansch" fehlt. Sicherlich kann man aus der "Hans Gansch" vielleicht etwas mehr Klangvolumen herausholen, aber dem Modell "Salzburg" ist für mich sehr viel näher an der "Hans Gansch" wie z.B. eine 938 von Yamaha, auch wenn der Preis etwas anderes andeutet.

Wenn man das Preis-Leistungsverhältnis sieht, ist mein persönlicher Favorit sogar die Schagerl "Salzburg" geworden, die mit rund 2.000 EUR in der Liste steht. Wie es einer im Forum auch schon geschrieben hat, ist der Unterschied zu den Meisterinstrumenten nicht groß und die Verarbeitung bewegt sich auf einem sehr guten Niveau. Der Unterschied bei Yamaha zwischen der 436 und der 938 ist aus meiner Sicht weitaus größer. Die Scherzer fällt für mich komplett aus dem Rahmen heraus, da mir der Klang nicht gefällt.

Wenn der Kauf einer Drehventil-Trompete bei mir ansteht, wird die Schagerl "Salzburg" wohl ganz oben auf der Liste stehen. Sobald es ggf. nächstes oder übernächstes Jahr soweit ist, werde sicherlich nochmal berichten, welche es denn dann wirklich geworden ist.

Kurze Anmerkung zum Test: Mit den genauen technischen Details (Marke der Maschine, Bohrung, verbautes Material, etc.) habe ich mich bewusst in diesem Vergleich nicht befasst, da für mich Spiel- und Klangeindruck im Vordergrund standen. Davon, dass in diesen Preissegmenten vernünftiges Material verbaut wird, bin ich einfach mal ausgegangen. :D

Beste Grüße
Kai