Ich hatte in der Zwischenzeit selbst die Möglichkeit, die Salzburg anzuspielen.
Zum Vergleich standen folgende Trompeten zur Auswahl:
- Yamaha YTR 436, lackiert
- Scherzer 8218W-L, lackiert,
- Schagerl "Hans Gansch", vergoldet
- Yamaha YTR-938, versilbert
- und dann die Schagerl "Salzburg", lackiert.
Eine recht bunte Mischung ... ich weiß, aber trotzdem hat es Spaß gemacht, die o.g. Trompeten gegeneinander zu testen.
Mundstück : Josef Klier "Exclusiv" 7C-A1
Hier mein persönlicher Eindruck:
Bei zwei der o.g. Instrumente war mir sehr schnell klar, dass diese nicht meine persönlichen Favoriten werden. Die 436 von Yamaha klinkt zwar nicht schlecht, hat aber nichts mit einem vollen, leicht strahlenden Trompetenklang zu tun, so wie ich ihn mir vorstelle. Die Maschine lief ... nicht schlecht ... aber auch nicht richtig gut. Trotz neuer Ölung lief das dritte Ventil ein wenig schwerer wie die ersten beiden. Die Ansprache und Intonation war gut. Beim Spielgefühl fehlte mir ein bisschen mehr Gegendruck. Im ff war der Klang nicht mehr ausgewogen sondern fing leicht an zu "scheppern".
Einen ganz anderen Eindruck (aufgrund der Bauweise aber normal) hatte ich von der Scherzer 8218. Hier habe ich jegliches Strahlen vermisst. Der Gegendruck des Instrumentes beim Anspielen war mir persönlich viel zu hoch. Ich hatte manchmal den Eindruck, die haben eine kleine Wolldecke
mit eingebaut. Ggf. kann man den Klang als orchestral bezeichnen, aber für mich war das nichts. Die Maschine lief einwandfrei, mit recht hohem Gegendruck, aber doch gleichmäßig und präzise. Für mich als Hobby-Laie im Posaunenchor würde ich mich mit dieser Trompete nicht wohlfühlen.
Einen ganz anderen Eindruck vermittelte mir die Yahama 938. Hier lief die Maschine perfekt verarbeitet. Die Intonation perfekt. Das Anspiel bei leichtem, für mich angenehmen Gegendruck ging sehr gut. Vom pp bis ff war der Klang sehr voll und zentriert. Es mag jetzt seltsam klingen, aber für mich war der Klang ... eher zu perfekt. Es fehlte mir die persönliche Note, die ein Instrument mitbringen sollte, vielleicht mangelt es mir auch an spielerischem Vermögen, aber ich konnte mich letztendlich mit der 938 nicht anfreunden, so perfekt sie auch ist ...
Somit blieben noch zwei Instrumente aus dem Hause "Schagerl"
Die "Hans Gansch" hat mir gezeigt, was der Yamaha 938 fehlt. Verarbeitung, Intonation, Spielgefühl und Klangeindruck aus meiner Sicht perfekt und schon recht nah an dem was ich mir persönlich unter einem schönen Trompetenklang vorstelle. Nur leider spiele ich sehr selten in großen Orchestern. Die Klangfülle, die die "Hans Gansch" entwickelt, bzw. entwickeln lässt ist enorm. Vom pp bis ff zeigt sich immer wieder ein eigener Charakter, der sich leicht modulieren lässt und auch nicht an Strahlkraft nachlässt ohne in irgendeiner Form anfangen zu "scheppern".
Zuletzt bleibt dann die Schagerl "Salzburg". Die Maschine hat mir sehr gut gefallen. Perfekt verarbeitet vermittelte sie ein sehr angenehmes Spielgefühl. Die Intonation war auch bei diesem Instrument perfekt. Das Anspiel bei ebenfalls leichtem Gegendruck war für mich persönlich sehr eindrucksvoll, da ich nicht den Eindruck hatte, das hier sehr viel gegenüber der vorher angespielten "Hans Gansch" fehlt. Sicherlich kann man aus der "Hans Gansch" vielleicht etwas mehr Klangvolumen herausholen, aber dem Modell "Salzburg" ist für mich sehr viel näher an der "Hans Gansch" wie z.B. eine 938 von Yamaha, auch wenn der Preis etwas anderes andeutet.
Wenn man das Preis-Leistungsverhältnis sieht, ist mein persönlicher Favorit sogar die Schagerl "Salzburg" geworden, die mit rund 2.000 EUR in der Liste steht. Wie es einer im Forum auch schon geschrieben hat, ist der Unterschied zu den Meisterinstrumenten nicht groß und die Verarbeitung bewegt sich auf einem sehr guten Niveau. Der Unterschied bei Yamaha zwischen der 436 und der 938 ist aus meiner Sicht weitaus größer. Die Scherzer fällt für mich komplett aus dem Rahmen heraus, da mir der Klang nicht gefällt.
Wenn der Kauf einer Drehventil-Trompete bei mir ansteht, wird die Schagerl "Salzburg" wohl ganz oben auf der Liste stehen. Sobald es ggf. nächstes oder übernächstes Jahr soweit ist, werde sicherlich nochmal berichten, welche es denn dann wirklich geworden ist.
Kurze Anmerkung zum Test: Mit den genauen technischen Details (Marke der Maschine, Bohrung, verbautes Material, etc.) habe ich mich bewusst in diesem Vergleich nicht befasst, da für mich Spiel- und Klangeindruck im Vordergrund standen. Davon, dass in diesen Preissegmenten vernünftiges Material verbaut wird, bin ich einfach mal ausgegangen.
Beste Grüße
Kai