Trompetenkauf

[renzo]

Hallöle,

bin nach 'nem Probeblasen ziemlich verwirrt und hoffe, Ihr könnt mir weiterhelfen.
Ich möchte mir eine neue Trompete kaufen. Eine gebrauchte Stradivarius, Silber, Bj. '87 kann ich um die 850,00 Euro bekommen. Allerdings ist das Mundrohr bereits fleckig (Messingfrass ). Neu ist sie mir zu teuer.

Ausserdem habe ich eine Jupiter 1000 (angeblich eine ganz neue Serie, mit der Jupiter versucht sein Image zu polieren?!?!?) probegeblasen, die wunderbar leicht ansprach, gerade auch in der Höhe. Soll 1000 kosten. Nur habe ich von Jupiter bislang nix Gutes gehört (Image oder wirklich Schrott??? - Gute Ansprache, Maschine lief extrem leicht und leise).

Auch die B. Shew Yamaha - super leichtes Ansprechen in der Höhe, viel offener als Bach, dafür vielleicht etwas dünner Sound, scheint nicht überall beliebt zu sein?

Wie steht's eigentlich um die Xeno? - Angeblich Stradivarius Nachbau, aber der Klang ist nach meinem persönlichen Eindruck viel wärmer, trotz leichter Ansprache - trotz heavyweight?

Die B&S Challenger I (ebenfalls Strad. Nachbau ) fand ich extrem empfindlich im intonieren.
Hat jemand Erfahrung? -

Habe hier im Forum 'ne Menge hilfreiches gefunden, um mich im Dschungel zu orientieren, aber gibt's irgendwo wirklich konkrete Angaben zu den Unterschieden zw. Challenger 1 u. 2.? Sind die Maschinen nun gleich oder unterschiedlich ...?
Was sind die ausschlaggebenden Unterschiede?

Also, bin um Tipps dankbar, die echte Schwächen, Vorzüge aufzeigen ...
Insbesondere: Yamaha/Jupiter sind die wirklich gut/schlecht oder ist das mehr Gerüchteküche?

Ach ja, Anwendungsbereiche: überwiegend Arban , bissl Jazz 8)und übe fleissig ein paar barocke Sonaten, Konzerte....

merci
renzo

[guenni-trumpet]

Hi renzo,
also von Jupiter würde ich die Finger lassen........die taugen nicht viel: dünnes Blech, Ventile sind auch etwas lappig. Für die ersten 2-3 Jahre sind sie ganz ok, aber für ne längerfristige Investition würde ich eher abraten. Mit Yamaha siehts dabei schon anders aus. Die unteren Baureihen sind für ihren Preis echt ok, bei den professionellen Instrumenten gibts einige andere, die genauso gut und manchmal auch preisgünstiger sind.
Die Challenger sind insgesamt schon gut, aber man muss etliche durchprobieren, bis man eine gefunden hat, die super ist. Aber die Suche lohnt sich zumeist, weil auch der Preis echt in Ordnung ist. Immer für einen Test gut sind die Trompeten von Kanstul.......aber da gibts noch etliche Anbieter, die sicherlich empfehlenswert sind. Wenn du dir ein gebrauchtes Instrument anschaffen willst, dann nimm aber nur eines, das du vorher testen durftest. Auch wenn die Marke xy allgemein als die Wundertrompete gilt, heisst das noch lange nicht, dass sie für dich passt.

[hotblack Desiato]

Hallo renzo,
ich kenne zwar nicht die neuesten Modelle von Jupiter, aber von dem, was ich bis jetzt kenne muss ich guenni zustimmen. Wenn man einigermaßen Fortschritte macht, kann man als Anfänger maximal 3 Jahre damit auskommen, und dafür sind sie neu auf jeden fall schon zu teuer.
Die Challenger sind schon ganz schöne Trompeten, kommen meiner Meinung nach aber nicht an die Vorbilder der Stradivarius-Serie heran, besonderst die Maschinen von Bach sind unschlagbar. Die Yamahas haben sich sicherlich gemacht in den letzten Jahren, trotzdem würde ich für eine Yamaha nicht so viel Geld ausgeben, und ich persönlich würde überhaupt kein Geld für eine Yamaha ausgeben.
Zum Jazzen sind die Getzen Eternas noch zu empfehlen.
Ich selbst spiele eine Strad 72* und bin damit mehr als zufrieden. Mit nem E-Cup Mundstück schreit sie auch schön in der Bigband. Kanstul sind auch hervorragend, aber die Preise sind auch happig und gebraucht kaum zu bekommen.
Mudrohr Austausch bei der Strad kostet übrigens 250,- und 300,- in Silber, und so schnell ist das auch nicht durchkorrodiert.

HB

[renzo]

hallo hotblack desiato und guenni-trumpet,

danke für eure tipps
ist der preis bei der gebrauchten strad. o.k. 825 (LT180ML, 37 S, Heavy Bell):?:
gespielt hab' ich sie schon. klanglich und vom ansprechen her besser als die neue, die ich gegengeblasen habe. wie gesagt: bj. 87. ventile sind dicht. 'n paar kleine dellen hat sie halt. guenni, wo kann man im raum münchen denn eine kanstul probeblasen und kriegt man die für unter 1000 euronen?

danke
renzo

[guenni-trumpet]

Hi Renzo,
ob der Preis für die Strad. ok ist, kann ich nicht genau sagen, weil ich das gute Stück nicht gesehen habe. Außerdem kommt es darauf an, wie der Zustand ist. Gut, das Mundrohr kann schon mal Fraßspuren aufweisen, sollte es aber nach 7 Jahren noch nicht. Wenn aber das Mundrohr schon angefressen ist, ist m.E. etwas vorsicht geboten, weil auch der Stimmzug evtl. betroffen ist. Und wenn du bedenkst, dass du dann noch für Reparaturen zahlen musst, dann sieht das ganze gar nicht mehr so günstig aus. Ich bin sowieso der Meinung, lieber etwas mehr Geld auszugeben, aber dann eine einwandfreies Instrument haben.........
Gebrauchte Kanstul-Trompeten gibts so gut wie keine auf dem Markt. Wer mal eine hat, gibt sie anscheinend nicht mehr her..........
In München gibts meines Wissens keinen, der Kanstul im Programm hat, abgesehen davon, dass gute Geschäfte sowieso sehr rar sind hier......
Aber der Bertram in Freiburg hat immer mal wieder Vorführinstrumente im Programm, die recht günstig sind ( http://www.musik-bertram.de ), da hat er etliche Schnäppchen. Die machen auch eine recht gute Beratung per Telefon. Ob man sich Instrumente zum Testen schicken lassen kann, weiss ich jetzt nicht, bei Mundstücken gehts........
Mal ne andere Frage: wie viel willst/kannst du eigentlich für deine neue Trompete ausgeben (keine Angst, ich hab nix zum Verkaufen....... )? Zum Trompete-Testen solltest du übrigens immer jemanden mitnehmen, der sich damit auskennt. Den Klang kann man oft nur richtig einschätzen, wenn man aus einiger Entfernung zuhört...Solltest du niemanden haben, der dir da hilft, biete ich mich gerne an.

[Bernhard]

Ja,

Musik-Bertram verschickt auch Instrumente zum Testen, hab mir dort meine Scherzer-Drehventil-Trompete gekauft (Vorführinstrument). Ich bekam 2 Wochen Zeit zum Testen, bevor ich sie letztendlich gekauft habe.

[guenni-trumpet]

Hey, ist ja spitze, wenn die auch die Instrumente zum Testen verschicken. Was will man mehr!
@Bernhard:
Endlich mal jemand aus Österreich, der nicht auf Schagerl oder Lechner spielt!

[renzo]

Hey, das geht ja hier richtig gut mit den Posts. Danke für die schnellen Antworten und Anregungen.
Habe bereits Kontakt zu Musik Bertram aufgenommen. Die haben mir angeboten, 3 Tröten zum Testen zu schicken.
guenni-trumpet - danke auch für das Angebot des Mittestens, komme evtl. drauf zurück.
Hab auch im CTG einige Infos gefunden. Jetzt werd ich mich mal in Ruhe durch die Theorie wühlen und dann ... ... irgendwann geht's los.

Habt Ihr sonst noch tipps, wo man sich umsehen könnte, was ist Eure Meinung zu http://www.thomann.de???

Danke
renzo

[guenni-trumpet]

Hi Renzo,
zu Thomann kann ich nix sagen, hab da keine Erfahrungen... Viele Infos zu neuen Tröten kannst du dir auch aus dem Forum von http://www.trumpetherald.com ziehen. Sind zwar mehrheitlich Amerikaner, die da posten, aber da sind echte Könner dabei (z.B. Manny Laureano vom Minnesota Symphony Orchestra, dann die Trompeter von der New Yorker Met, etliche Jazzer usw.).
Welche Trompeten schickt dir denn der Bertram? Würde mich einfach mal mal interessieren...

[Bernhard]

Hallo Renzo,

Thomann ist ganz in Ordnung, liefert auch recht schnell. Ob du allerdings Instrumente zum Testen zugeschickt bekommst, weiss ich nicht. Etwas günstiger als Thomann ist http://www.musikhaus24.de, das Angebot ist ziemlich das gleiche, wenn nicht sogar etwas umfangreicher.

Da du ja aus München bist: Falls du eventuell auch eine Drehventiltrompete suchst, dann frag mal beim Gerd Dowids nach, http://www.dowids.de. Der hat auch immer Ausstellungs- und Vorführinstrumente lagernd.

[guenni-trumpet]

Hi,
da kann ich Bernhard nur zustimmen. Den Gerd Dowids kenn ich persönlich, ich hatte auch mal den Dowids-Trompete (war eine der ersten, nachdem er sich selbständig gemacht hatte), die sind sehr gut, Preis-Leistungsverhältnis ist echt ok., aber leider gibts die neu nicht um 1000,--Euronen

[renzo]

Moin,

das kesselt ja mit Euren Antworten

@ guenni-trumpet:
ja, die Modelle muss ich mir noch aussuchen, das Angebot ist, dass sie halt bis zu 3 Exemplare zuschicken (hast Du 'nen tipp?).

@ bernhard:
danke, den Gerd Dowids kenn ich. Der hat mir schon oft meine alte Kanne gelötet. Den find ich auch super nett. Leider kann er angebotstechnisch und in den Bereichen in denen ich mich bewege (bin eher unteres Niveau) preislich nicht konkurrieren, aber vielleicht ist er trotzdem interessant: Geiz ist ja oft doch eher blöd als geil!
(trotzdem danke für den musikhaus24 tipp - das war jetzt nicht darauf gemünzt, ich such ja selbst ständig nach dem besten Preis-Leistungsverhältnis).

Mal 'ne generelle Frage: wenn man amerikanische Aussagen hernimmt, kann man die 1:1 auf die hiesigen Instrumente übertragen? - Man hört immer wieder, dass die anders gestimmt wären, als für den europ. Markt (340, 342 bzw. 345Hz), oder dass die Qualität nicht so gut wäre (insbesondere die Bach für Europa wären alle die aus der besseren Fertigung (Streuung)) - Sind das Gerüchte, oder ist da was dran???

thx
renzo

[Bernhard]

@renzo:

1. Mich würde auch interessieren welche Kannen dir der Bertram zum Testen liefert bzw. an welche Modelle du gedacht hast?

2. Bezüglich eines Tipps: Welche Musikrichtung spielst du hauptsächlich?

3. Die Sache mit der Stimmung und Qualität für den amerikanischen Markt halte ich eher für ein Gerücht. Speziell Bach sollte doch eine recht konstante Qualität in der Fertigung haben. Warum sollte in Amerika eine andere Stimmung verwendet werden? Es liefern ja auch viele deutsche Hersteller in die USA, die unterscheiden ja auch nicht diese beiden Märkte, was die Stimmung betrifft. Ist aber jetzt reine Spekulation von mir, vielleicht weiss da jemand genaueres?

[Düne]

Hallo!

Hier noch eine Empfehlung von mir:

FMB (Fachmarkt Blasinstrumente) in Gütersloh verschickt auch Bundesweit Instrumente zur Ansicht (sogar Tuben!). Wieviele auf einmal weiß ich allerdings nicht. Ist sicher eine Sache der Absprache. Da kann man auch über den Preis verhandeln.
Hier der Link:

http://www.fmb-direkt.de

Übrigens die Strads. von Bach haben überall die gleiche Fertigungsqualität. Da werden keine Unterschiede gemacht.

Viele Grüße,
Düne

[guenni-trumpet]

Hi,
das mit der unterschiedlichen Qualität von Instrumenten für den amerikanischen und den europäischen Markt hab ich auch schon gehört. Meines Erachtens dürfte da kein großer Unterschied sein. Was ich mir denken kann, ist, dass die Auswahl in den USA insgesamt größer ist. Wir alle wissen ja, dass nicht alle Instrumente (auch aus industrieller Fertigung) genau gleich sind (der Dowids hat mal gemeint, dass wahrscheinlich die Moleküleigenschaften des Metalls dafür verantwortlich sind). In den USA sind mehr Modelle der Hersteller aus den USA verfügbar, sodass mehr zum testen da ist. Da findet dann jeder was. In Europa ist die Auswahl schon kleiner.......Umgekehrt beklagen sich ja auch die Amis über die schlechten Drehventiltrompeten aus Europa. Da verhält sich die Sache einfach umgekehrt.
@renzo:
für einen ernsthaften Tip müsste ich halt wissen, wo deine endgültige finanzielle Schmerzgrenze liegt. Sonst würde ich dir einfach mal raten (ohne Gewähr auf Vollständigkeit):
- ne Kanstul (wenns geht)
- ne Challenger (egal ob 1 oder 2)
- ne Getzen Eterna
Wenn es ne Drehventil-Trompete sein soll, dann würde ich nicht über nen Händler gehen, sondern direkt vom Trompetenbauer kaufen, denn die meisten Händler haben nur Scherzer im Programm, und die ist auch nicht soo billig!
Du könntest aber mal zum Music Shop hier in München gehen, der hat auch etliches da, da kannste aber nur in den Verkaufsräumen testen (ich kann gerne mitgehen, kommt halt drauf an, wann........)