Höhe beim Flügelhorn

Welches sind die besten ?

Moderator: Die Moderatoren

Flügelhornspieler
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Beitrag von Flügelhornspieler »

Hallo ebenfalls etwas Senf von mir zum Thema.

schon mal über das Mundstück nachgedacht? Mein Tonumfang auf meiner Dowids Drehventilkanne geht bis G3, mein derzeitiger Tonumfang auf meinem Kanstul Flügelhorn geht bis max. C2. Das liegt daran das ich mir äquivalent zu meinem Trompetenmundstück ein Flügelhornmundstück gekauft habe. (Dieses Mundstück frisst meinen Ansatz wahrlich auf ächz, so ist nach einiger Spielzeit fast ein G2 unereichbar während auf der Drehventil ohne Probleme nach mehereren Stunden ein C3 immer machbar ist.)

Da der Kessel im Durchmesser recht groß ist (Vergl. Bach C1,5) und der Kessel beim Flügelhornmundstück einem Hornmundstück ähnelt, habe ich hier ebenfalls Probleme in die Höhe zu kommen. Deswegen gebe ich Kojak rechts: es liegt an der Wahl des richtigen Mundstücks. Ich selbst werde demnächst zu einem Mundstückbauer wie Tilz fahren um mir ein passendes Flügelhornmündstück auszuwählen. Mit meinem alten welches ich vorher hatte komme aufgrund des Wechsels zu dem Titanovation (vergl. Bach C1,5) überhaupt nicht mehr zurecht.

Hallo Anonym0925, quote on "mit dem Flügelhorn muss man auch nicht so hoch spielen wie mit der Trompete. Ich habe noch wenige Stellen gesehen, an denen es für Flügelhorn über ein c''' rausgeht" quote off. Es gibt sehr wohl einige Stellen bei dem das Flügelhorn über C3 hinausgeht, so z.B. bei "Children of Sanchez" mit E3 doch etwas höher, und auch bei einigen anderen Sachen geht doch über das C3 hinaus D3 ist z.B. Nicht selten.

Der Rat eines Amateuers der sich hiermit hoffentlich nicht zu weit hinauswagt --- ein anderes passenderes Mundstück könnte meines erachtens Wunder bewirken. Was meinen die Profis ?

Grüße Michael
Flügelhornspieler
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Beitrag von Flügelhornspieler »

Kleine Ergänzung zu meinem vorherigem Posting,

zu meinem Tonumfang auf dem Flügelhorn, auf meinem altem Mundstück (irgendein Dennis Wick) war der Tonumfang bis F3 auf dem Flügelhorn. Leider habe ich dieses Mundstück nicht mehr.

Auch habe ich mich verschrieben ich meinte natürlich C3 als ich meinen Tonumfang auf dem Flügelhorn beschrieb.

Grüße Michael
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guenni
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Beitrag von guenni »

Hallo,

ich kann die Problematik leicht nachvollziehen.
Ich habe lange ein Courtois-Flügelhorn gespielt und da war das G2, mit Kraft noch das a drin, dann aber war das Ding nicht mehr spielbar.
Ich wechselte danach auf ein Yamaha 631, spiele jetzt ein Hermann Schmidt-Horn und komme gut zum C3.
Ich hätte natürlich auch über weniger Kesselvolumen ein leichteres Spiel, bin aber auch nicht bereit den guten Sound einer leichten Spielbarkeit zu opfern.
Meine Erkenntns der letzten Jahre ist, daß es wenige gut klingende und auch gut spielbare Hörner gibt. Man muß da wirklich sein Instrument suchen was schwieriger als bei der Trompete ist.
Bei Flügelhörnern helfen die renommiertesten Marken nicht, die wenigsten guten Trompetenbauer haben gleichzeitig ein gutes Flügelhorn im Programm. :roll:
Grüße Guenni
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madilein
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Beitrag von madilein »

also auf meinem yamaha 631G hab ich gar keine probleme mit der höhe.
das geht gnauso gut rauf wie meine trompete!
die töne rasten nur ein bisschen sauberer ein.
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burt
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Beitrag von burt »

Hallo,

ich schließe mich mit meiner Meinung auch KOJAK an.
Der Einsatzbereich für ein Flügelhorn geht vernünftigerweise bis max. c3.
Die meisten Flügelhörner machen das Intonieren in diesem Bereich und darüber hinaus schon sehr schwierig und der Ton wird dann auch meistens sehr dünn, wenn man nicht gerade bei German Brass spielt.
Wobei es auch gewaltige Unterschiede bei den einzelnen Hörnern gibt, was das Spielen in der Höhe angeht.
Mein Jupiter ist zwischen g2 und c3 schon schwierig zu spielen, wohingegen das Yamaha Bobby Shew meines Kollegen in diesem Bereich und auch darüber hinaus da völlig problemlos ist
In unserem Tentett gehen die Arrangements in der Flügelhornstimme aber nur selten über a2 hinaus.
Unser Klangideal hierbei ist und bleibt der samtige, weiche, eben mehr in Richtung Horn gehende Klang, so daß wir sämtlich Mundstücke mit tiefen Kesseln bevorzugen
Schönen Gruß vom Burt
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Beitrag von stanko »

Denke, daß das Flügelhorn bei Spezialisten weit über das a'' hinausgehen kann, siehe zum Beispiel:

Ack van Rooyen: auch über a'' sehr sehr schöner Ton

Kenny Wheeler: fast dieselbe Höhe wie auf der Trompete mit schönem (aber weniger flügelhornigen) Klang, eher bis a'''

Maynard Ferguson: habe gesehen, wie er auf einem Konzert das Flügelhorn mit der Trompete verwechselt hat, gescreamt bis zum geht nicht mehr, die Kanne abgesetzt, verwundert angeschaut und zur Trompete gewechselt: bis c''''

Denke, daß das Flügelhorn schlechte Technik in der tiefen und mittleren Lage eher verzeiht als die Trompete, bei der man präziser und genauer spielen muß. Über dem a'' (bei mir ab c''') ändert sich das aber und man muß genauso präzise spielen.
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burt
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Beitrag von burt »

Natürlich können die Spezialisten auf dem Flügelhorn auch höher als c3 spielen aber der spezielle Klang, der das Instrument ausmacht, ist in diesem Bereich nicht mehr zu hören.
Wirklich schön ist das dann i.d.R. nicht mehr . Aber auch da sind die Geschmäcker ja verschieden. Ich sehe das immer aus der Perspektive des Klassikers. :wink:
Flügelhorn ist aber m.E. als Screamerinstrument nicht geeignet.

Der Aussage, ein Flügelhorn würde im unteren und mittleren Bereich eine schlechte Technik eher verzeihen, widerspreche ich jedoch energisch.

Wenn ein Flügelhorn wirklich als ein solches erklingen soll, ist gerade in diesem Bereich eine ausgefeilte Blastechnik und ein gutes Gehör vonnöten. Vor allem dass weiche, cantilenenhafte Legatospiel und ausgefeilte Sprünge mit getupften Noten wie es in klassischen Flügelhornarrangements oft gefordert wird, erfordert besonders versierte Bläser mit guter Technik.
Alles andere würde man bei der Intonation und beim Ton sofort bemerken.
Schönen Gruß vom Burt
kuhlo
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Beitrag von kuhlo »

Jetzt sind wir ja wieder fast bei einer höher-, schneller-, weiter-Diskussion angelangt.

In der Ausgangsfrage ging es doch eher um Töne ab g2 und um die Ausdauer des Kollegen. Er will weder ein zweiter Maynard Ferguson, noch professioneller Flügelhornspieler werden. Wir sollten uns daher auf Tips beschränken, die es ihm auf lange Sicht ermöglichen, ein sicheres c3 mit seinem Horn zu erreichen und seine Ausdauer verbessern.

Gruß Kuhlo
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Beitrag von stanko »

Die Antwort war vielleicht etwas versteckt, lautete aber so:

auf dem Flügel ist es leichter möglich, sich durchzumogeln, irgendwann ist dann aber Schluß, abgesehen davon hat das natürlich schlechte Auswirkungen hinsichtlich des Klangs und der Tonschönheit. Soll heißen: Technik verbessern. Will man das tun, bestmöglichen Lehrer suchen (siehe Miss Trumpet) und üben.
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burt
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Beitrag von burt »

kuhlo hat geschrieben:Beim Flügelhorn fällt es einem in der Regel durch die relativ große Bohrung schwerer, in der Höhe zu blasen. Bläst er auch Trompete, wenn ja, wie hoch kommt er da?

Gruß Kuhlo
Hallo Kuhlo,

kleine Berichtigung. Das liegt nicht an der großen Bohrung, sondern am konischen Rohrverlauf.
Die meisten Flügelhörner haben i.d.R. wesentlich kleinere Bohrungen als die gängigen Trompeten.
Aber das meintest Du wahrscheinlich auch damit, oder :question:
Schönen Gruß vom Burt
kuhlo
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Beitrag von kuhlo »

burt hat geschrieben:Aber das meintest Du wahrscheinlich auch damit, oder :question:
Aber natürlich. Gut das ein Kenner wie Du, auf einen Instrumentenkundeanalphabeten wie mich ein wenig aufpasst. :wink:
War ein kleiner freudscher Verdenker => großer Trichter = große Bohrung, schäm. :oops:

Hauptsache, es fällt auf und wird berichtigt, freu. :D

Gruß Kuhlo
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Beitrag von Kojak »

Mal noch zur Ergänzung...

Der Gute soll hier keineswegs frustriert werden...

(Hier werden Sie geholfen :wink: )

Bei meiner Horn/Mundstück Kombination (B&S Challenger 1/Couesnon -mit Klier 3A ) Lege ich absolut vorrangig erst mal Wert auf einen "horny" Sound,mit einem C3 als höchstem Ton,und guter Ausdauer...

Um die arme Kanne bis E oder G zu quälen muss ich auch ein 3C oder ein Kornett- 3A nehmen...was natürlich gleich wieder auf Kosten des Tones geht (Das Klier 3 bitte nicht mit dem Bach 3 verexeln-das Klier ist vergleichsweisse gross...eher Richtung 1X :wink: ) Das klingt dann allerdings immer noch Welten besser,als mit einem 1-1/2 Cfl Bach....

Es ist also durchaus keine Schande,Höhenprobleme mit dem Flügelhorn zu haben-Vor allem wenn man versucht einen schönen Ton zu blasen...das ist ganz normal :wink: Leute die Ihre Flügelhörner mit Screamer Mundstücken vergewaltigen :evil: ,sollen lieber gleich Trompete spielen...

Grüssle
Dennis
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Beitrag von trumpetfan »

Auf die Gefahr, Gesagtes zu wiederholen: Es ist wirklich so, dass die hohen Lagen mit dem Flügelhorn heikler zu spielen sind als mit der Trompete.

Ich selbst spiele ein Yamaha-Flügelhorn mit einem 1 1/2 C Mundstück. Ich spiele zwar bis c3 und auch darüber wenn es sein muss, aber erstens ist die "Trefferquote" ab a2 weniger gut als bei der Trompete, und zweitens ist der Ton um c3 nicht so schön. In den hohen Lagen ist das beim Flügelhorn so beliebte Einrasten (slotting) auch nicht mehr vorhanden.

Vielleicht kann ein anderes Mundstück noch etwas mehr bringen, und die Bohrung des Instrumentes hat bestimmt einen Einfluss, aber die Leichtigkeit einer Trompete hat das Flügelhorn in den hohen Lagen nicht, dafür geht es voll ab in den tiefen Lagen.

Das Flügelhorn ist im Vergleich zur Trompete kein Instrument für die Höhe, und ab c3 bringen die Standardflügelhörner sowieso nur noch ein Quieken.

Im Übrigen gibt es nur eins um Höhe schön zu spielen: Atemstütze und Üben, Üben.
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Trompete oder Flügelhorn

Beitrag von jazzman2000 »

Da ich mich auch mittlerweile seit 25 Jahren mit der Höhe bei der Trompete beschäftige, möchte ich auch meinen Teil dazu beitragen. :lol:
Ich möchte behaupten, dass die Höhe mit dem Flügelhorn gleich schwierig oder gleich leicht zu bewältigen ist wie mit der Trompete. Es spielt auch keinen wesentlichen Grund welches Mundstück bzw. welches Instrument man verwendet. Einzig und allein die Tonqualität wird, zumindest bei mir verändert.
Ein C3 sollte für einen durchschnittlichen Trompeter oder Flügelhornspieler zu keiner Zeit ein Problem darstellen. Auch nach 5 Stunden spielen. Alle Probleme die hier angesprochen werden, dürften mit viel üben und dem richtigen Lehrer zu beseitigen sein.
Meiner Ansicht nach gehört zu einem "guten Trompeter" auch eine gute Höhe und die befindet sich auf jedenfall weit über dem C3.
Denen, für die ein C3 zu hoch ist, möchte ich sagen, dass ein Trompeter, welcher ein C4 blasen kann, auch über einen schönen und vollen Ton im mittleren Bereich verfügen kann.
Wollte niemanden angreifen aber da ich das Gefühl habe, dass viele der Meinung sind, wenn man hoch spielen kann, dann wären die unteren Töne nicht so voll und schön, dann widerlege ich dies hiermit.

mfg. E.M. :wink:
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