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Re: Schwere Trompeten a la Taylor

Verfasst: Samstag 27. September 2014, 07:12
von FlüTro
"Sensibilität vortäuschen"

--> sehr schöne Aussage Bixel, die wird in´s allgemeine Repertoire aufgenommen . Klasse :mrgreen:

Re: Schwere Trompeten a la Taylor

Verfasst: Samstag 27. September 2014, 14:18
von hannes
Bixel hat geschrieben:
hannes hat geschrieben:Mein kurzes Statement zu schweren Hörnern:
(...)
- solistisch oder kleines (Jazz-)Ensemble: alles was gefällt; der dunklere obertonärmere Klang kommt sehr gut an und ist meist (v.a. bei Frauen) beliebter als der hellere (woran immer das auch liegen mag?)
Es ist auf dumpf klingenden Hörnern leichter, Sensibilität vorzutäuschen.
Das brazzig Dumpfe wirkt nicht gar so obszön wie das stechend Scharfe.

Wer mit leichten, schlanken, luftig-hellen Hörnern sensibel umgehen kann, der sieht auch Schnitte bei weiblichem Publikum.

Dafür kann man Miles, Chet, Clifford und manch Anderen als überzeugende Beispiele ins Feld führen.

:wink:
... wobei die (alten) Martin Committees, die ich anspielen durfte, sehr auf der dunklen Seite liegen und teilweise extrem dumpf und weniger hell klingen als so manch schwere Trompete. 8)
Letzten Endes macht der Spieler das, was er erreichen will. Einen "Grundsound" kann man eher schwer mit Instrumentenwechseln verschleiern und etwas anderes "vortäuschen". Nicht alle Spieler von schweren Trompeten nutzen solche Instrumente aus diesem Grund. Ebenso verfügen nicht alle Spieler von hell klingenden Instrumenten automatisch über mehr Sensibilität, weil sie auf schwerere Hörner verzichten. :cracy:

Hannes

Re: Schwere Trompeten a la Taylor

Verfasst: Samstag 27. September 2014, 15:39
von Bixel
hannes hat geschrieben:Einen "Grundsound" kann man eher schwer mit Instrumentenwechseln verschleiern und etwas anderes "vortäuschen".
Kann ich nicht bestätigen. Wenn ich dumpf-dunkel klingen möchte, wechsle ich zum Flügelhorn; funktioniert einwandfrei.
hannes hat geschrieben:Ebenso verfügen nicht alle Spieler von hell klingenden Instrumenten automatisch über mehr Sensibilität, weil sie auf schwerere Hörner verzichten.
Nein. Aber das wär' toll, oder?

:wink:

Re: Schwere Trompeten a la Taylor

Verfasst: Sonntag 28. September 2014, 14:15
von hannes
Bixel hat geschrieben:
hannes hat geschrieben:Einen "Grundsound" kann man eher schwer mit Instrumentenwechseln verschleiern und etwas anderes "vortäuschen".
Kann ich nicht bestätigen. Wenn ich dumpf-dunkel klingen möchte, wechsle ich zum Flügelhorn; funktioniert einwandfrei.
Es ging hier nur um Instrumentenwechsel innerhalb von Trompeten (leichte bzw. schwere). Der Griff zum Flügelhorn oder meinetwegen auch zur Posaune, Tuba ... ist etwas anderes. Z.B. klingt Marsalis auf all seinen Trompeten nach Marsalis, egal ob es seine Bach war, die total verspoilerte Monette oder nun seine Prana (eindrucksvoll demonstrierte er seinen Grundsound/sein Soundideal auf einem Workshop an der Musikhochschule Stuttgart mit unterschiedlichen Instrumenten). Der Grundsound bleibt gleich (wenngleich natürlich der Obertonanteil etwas differiert), Marsalis braucht bzw. will gewiss nichts anderes vortäuschen und ebenso wenig möchte er zum Flügelhorn wechseln. Zumindest jeder Profi bzw. gut geübte Amateur verfügt über sein Klangideal, egal welche Kanne er an das Mundstück stöpselt.
Die hohe Variabilität von Trompeten auf dem Markt zeigt, dass es offenbar eine große Nachfrage und verschiedene Geschmäcker gibt für verschiedene Trompeten. Nicht jeder möchte eine hellklingende China-Kanne (z.B. Yamaha), nur weil er über genügend Sensibilität verfügt und ansonsten zum Flügelhorn wechselt. :wink:

Hannes

Re: Schwere Trompeten a la Taylor

Verfasst: Sonntag 28. September 2014, 21:00
von Bixel
hannes hat geschrieben:Es ging hier nur um Instrumentenwechsel innerhalb von Trompeten (leichte bzw. schwere). Der Griff zum Flügelhorn oder meinetwegen auch zur Posaune, Tuba ... ist etwas anderes.
Ich weise sicherheitshalber darauf hin, dass Trompete und Flügelhorn denselben Tonumfang abdecken.
Posaunen und Tuben sind etwa doppelt bis viermal so lang und rangieren mithin in Tenor- bis Basslage.

Ich hatte eingehakt bei deinem Statement betreffend "solistisch oder kleines (Jazz-)Ensemble".
Der Jazz Soloist/Combo-Spieler ist für gewöhnlich ganz frei in seiner Instrumentenwahl.

Ich persönlich schätze sehr eine "Spreizung" der möglichen klanglichen Gesamtbreite durch die Kombination einer eher hell klingenden Trompete mit einem (dunklen) Flügelhorn.

Das soll aber selbstverständlich jeder unbedingt nach eigenem Gusto handhaben.

:wink:

Re: Schwere Trompeten a la Taylor

Verfasst: Dienstag 30. September 2014, 11:13
von King Silver Flair
Hallo zusammen,
ich habe gestern mal eine Taylor Chicago Custom 470 angespielt. Ich muss sagen, das Gewicht was man da in Händen hellt ist schon enorm. Der Sound hat mir gut gefallen und angeblich wäre die Lautstärke sehr viel höher als mit meiner Bach gewesen. Das ist mir beim spielen allerdings nicht so aufgefallen, dafür muss man wohl eher vor der Trompete stehen.
Bei Test war die Höhe jetzt auch nicht unbedingt viel anstrengender als mit der Bach. Ich habe aber schon nach diesem kurzen Test den Eindruck, dass sich das nach 1 bis 2 Stunden sehr schnell ändert. Ich habe sie so ca. 30 Minuten gespielt.
Sicher ein sehr schönes Instrument was ich gerne hätte wenn es nicht doch nachher so laufen wird, dass sie wohl doch mehr rumliegt, da man wenn es drauf ankommt doch lieber mit dem Material spielt, bei dem auch die Zugabe noch nach 2 Stunden 1 Trompete sicher kommt.

Verlockend war die Taylor aber schon...

Re: Schwere Trompeten a la Taylor

Verfasst: Dienstag 30. September 2014, 13:07
von trompeterli
King Silver Flair hat geschrieben:
Verlockend war die Taylor aber schon...
...dann kauf sie doch. :wink:

Wer sich für solche Hörner interessiert hat doch auch das nötige Kleingeld. :cracy: