Wasserklappen - Warum haben die nur eine?

[Rinderbraten95]

Hey

ich habe mich mal bei Music World im Internet nach Trompeten umgesehen und werde in 2 Wochen mal dahin fahren um ein paar Modelle anzuspielen.

Aber mir ist im Internet etwas merkwürdiges aufgefallen: Die teuren Trompeten (Yamaha Xeno, Bach Stradivarius Serie, Adams) verfügen fast alle über nur eine Wasserklappe am Hauptstimmzug. Ab 3. Zug ist keine.. Dafür aber z.B. bei den Bach's ein Zugstopper, so dass man den Zug nichtmal schnell während des Konzerts heraus nehmen und entleeren kann...

Wie soll man denn da das Problem mit dem Wasser handhaben? Selbst meine alte Yamaha 4335 hat 2 Klappen

[BrigantiumJazz]

Es gibt Trompeter, die sich aus diesem Grund auf die Bach eine 2. Wasserklappe haben bauen lassen. Weiters gibt es auch extra 3. Stimmzüge (von Bach oder 3. Herstellern) für Bach, die eine Wasserklappe haben. Ich selbst habe auch eine Stradivarius. Ich hatte noch nie ein Problem, dass der 3. Stimmzug keine Wasserklappe hat. Ab und zu leere ich ihn über das separate "Zugteil", man braucht also nicht immer den Stopper auszubauen...

die fehlende Wasserklapp ist also aus meiner Sicht kein Riesenproblem. Feiner wäre natürlich, wenn alle Trompeten einen hätten.

LG

[Wolfram]

Hallo,

Trompeten werden meistens ohne 2 Wasserklappen gemacht, weil das Instrument dadurch "schwerer aussieht" und real auch einige Gramm mehr wiegt!
Normal kann das Wasser am 3.Zug durch Herausziehen des 3.Ventilzuge entleert werden.
Ist ein Zugstopper (mit 2 Kontermuttern), der das Herausziehen verhindert, haben diese Trompeten meistens einen extra herausnehmbaren Zugteil, so dass auch dadurch das Wasser entleert werden kann. Meines Wissens ist diese Variante bei "Vincent-Bach" Standard. Du musst dir also keine ernste Sorgen über das Wasserlassen des 3.Ventilzuges machen.
LG Wolfram

[burt]

Hallo,

Trompeten werden meistens ohne 2 Wasserklappen gemacht, weil das Instrument dadurch "schwerer aussieht" und real auch einige Gramm mehr wiegt!

Für das Fehlen der Wasserklappe am dritten Zug geben die meisten in der Weise verfahrenden Instrumentenbauern IMHO klangliche und spieltechnische Gründe an, da die Bohrung eines Wasserlochs ein Instrument klanglich und von den Spieleigenschaften marginal verändern kann. (wenn man daran glaubt )
Auch im Drehventilbau ist das eine Glaubensfrage. Manche Hersteller lehnen Wasserklappen am dritten Zug gänzlich ab (z.B. Lechner oder Weimann), andere wie z.B. Kühn verbauen diese grundsätzlich. Ich kann da eher keinen Unterschied feststellen.
Seltsam hingegen finde ich Deine Aussage zur Gewichtszunahme. Ich weiß, dass ein Zug mit Klappe immer etwas schwerer wird als ohne, da das Gewicht der Klappe incl. Zubehör, unabhängig von der Bauform, das des durch eine Wasserlochbohrung entnommenen Materials um einiges übersteigt.

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[Flügelhorny]

Ich habe eine Stradivarius die ich gebraucht mit Amado-Wasserklappen Umbau auch am 3.Zug gekauft habe.Auf Anraten eines Profis,habe ich die Amados wieder entfernen lassen,den dritten Zug wieder ohne Wasserklappe,und die Original-Wasserklappe von Bach anbauen lassen.Der Unterschied in der Ansprache war phänomenal.
Seitdem vermisse ich die 3. Klappe überhaupt nicht,da ist eh wenig Wasser drin und man kann den Bogen ab und zu mal selber zum entleeren rausziehen.

lg

[dizzychrizzy]

Es gibt einige Kleinigkeiten an einer Trompete, die durchaus gravierende Auswirkungen auf das Spielverhalten haben. Ein Blick auf die Callet Sima zeigt, dass am ersten und dritten (Ventil-) Zug jeweils zwei mal ein "Pin" zum Herausziehen ist. Das hat keineswegs ergonomische Gründe, sondern mit dem Ansprechen und Einrasten der Töne gerade im hohen Register zu tun. Chris Jaudes hat beim Finetuning seines Signature Modells B & S JBX zig-Mal die keine Strebe am Zug des ersten Ventils etwas mehr nach vorne oder hinten setzen lassen, bis die optimale Position gefunden war. Hub van Laar hat bei vielen Modellen am Zug des ersten Ventils eine Schraube, mit relativ massivem Kopf, die man herausnehmen kann. Der Unterschied ist überraschend groß. Kleine Dinge haben oft einen großen Effekt.

Das Gewicht der Wasserklappe - ob Amado oder traditionell - am Zug des dritten Ventils hat eine nicht ganz unerhebliche Auswirkung auf die Ansprache und das Einrasten. Welche Töne das sind, hängt auch von der gesamten Bauweise der Trompete ab. Das kann das mittlere Register sein, meist aber das obere.

Trompetenbauer, die diese Wasserklappe weglassen, tun das nicht ohne Grund. Und auch die, die sie montieren, haben sich etwas dabei gedacht. Nur bei Schülermodellen dürfte wohl eher immer die Wasserklapper montiert werden - ich vermute, um entsprechenden Fragen von vorne herein aus dem Weg zu gehen.

Es hängt aber sicher auch von der Kompetenz des Spielers ab, ob er den Unterschied bemerkt. Geradeheraus ausgedrückt: wer sich an einer Schilke eine Wasserklappe am Zug des dritten Ventils montieren lässt und keinen Unterschied bemerkt, der hätte eventuell auch zu einer preiswerteren Trompete greifen können. Es macht unbetritten aber so oder so Spaß eine Trompete dieser Güteklasse in den Händen zu halten.

Man braucht diese Wasserklappe überraschend selten. Und es gibt mehrere effektive Methoden, das Wasser auch so loszuwerden. Die einfachsten sind 1) drittes Ventil drücken und fest durchpusten 2) Trompete aus dem Handgelenk rotieren, so dass der Schallbecher nach oben zeigt, dann drittes Ventil drücken, dann 3 Sekunden warten, dann 3. Ventil wieder loslassen und schließlich Trompeten wieder zurück rotieren. Dann Wasser durch die Wasserklappe am Stimmzug herauslassen. Dauert in Summe 7 Sekunden und so mache ich das in der Regel.

Christian

[CityOfMozart]

Ich ziehe bei meiner Schilke den zweiten Zug ab, halte 2. und 3. Ventil gleichzeitig gedrückt und lasse dann das Wasser durch die Öffnung ablaufen, das geht ganz schnell.