Welches Kornett?

[OldEmo]

Ich würde mich gern mal am Kornett versuchen. Ich spiele normalerweise Jazz Standards in kleiner Besetzung, keine Brass Band / Big Band, und eher ruhige Sachen. Es sollte klar nach Kornett klingen, nicht nach Trompete oder Flügelhorn. Welche Kornette eignen sich klanglich dafür? Und was für ein Mundstück? Ich nehme mal an, eher was V-förmiges. Auf der Trompete spiele ich ein ACB MV3C, das ist vom Durchmesser her ein eher groß geratenes Bach 3C.

Ich habe mich mal im Netz umgesehen, was sich so anbietet - superteuer soll es auch nicht werden:

Conn 80A
Getzen Capri
Olds Ambassador
oder eines der Carolbrass-Modelle?
oder ganz was anderes?

[buddy]

Ich hatte vor Jahren mal das "Schüler"-Kornett von Yamaha und fand es sehr gut, das Nachfolgemodell ist dieses hier: http://www.thomann.de/de/yamaha_ycr_4330_gii.htm

An Carol Brass würde ich heute auch denken, wenn ich wieder ein Kornett suchen würde.

[Spätstarter]

das Bach Stradivarius 184 mit Josef Klier Exclusive 3B Kornettmundstück ist meine Kombi und damit hab ich die Vorstellung eines fetten Kornettklangs realisiert. Hab viel anderes probiert, aber nun bin ich wirklich froh.

[Blind Wolf]

Ich wollte eigentlich gar keine Empfehlung abgeben, weil man die Klangvorstellungen schlecht so in Worte fassen kann, dass sie beim andern wirklich so ankommen, wie man sie meint. Deswegen: selbst mehrere Modelle konkret ausprobieren und selbst hören.
Aber: Der Empfehlung für Bach schließe ich mich an. Ich spiele als Mundstück ein Bach 7.
Grüße von Wolf

[OldEmo]

das Bach Stradivarius 184 mit Josef Klier Exclusive 3B Kornettmundstück ist meine Kombi und damit hab ich die Vorstellung eines fetten Kornettklangs realisiert. Hab viel anderes probiert, aber nun bin ich wirklich froh.

Das Mundstück ist interessant, danke für den Hinweis. Ein gebrauchtes Bach Strad 184 kostet aber meist schon deutlich über 1500 Euro - sicher ein tolles Instrument, aber ein neues Carolbrass CCR-3880 kostet gerade mal ein Drittel - ein CCR-6882T gut die Hälfte. Neu, wohlgemerkt. Klingen die so viel schlechter? Die anderen von mir gelisteten sind gebraucht so im Bereich 200-600 Euro zu haben. Vielleicht keine Schönheiten mehr, aber das ist mir nicht so wichtig.

Kornette sollen sich in Ansprache und Intonation angeblich unkritischer verhalten als Trompeten, da sollte es doch auch günstiger gehen? Im Netz finde ich immer wieder Jazzaufnahmen von fähigen Kornettisten, die gewohnheitsmäßig auf Instrumenten spielen, die als Schülerinstrumente vermarktet wurden. Bei Trompeten eher nicht.

@Buddy: Interessant finde ich den Kommentar beim großen T für dieses Instrument, daß es bis auf die Ventilbeschichtung baugleich mit der Hausmarke ist. Das könnte sich beim nächsten Heimaturlaub lohnen, mal schauen.

@Blind Wolf: Das ist wohl so. Ausprobieren ist natürlich immer am besten, mir aber kaum möglich. Ich kenne kein Fachgeschäft in meiner weiteren Umgebung, das eine brauchbare Auswahl von Kornetten hätte - um nicht zu sagen, überhaupt welche. Ich kann daher nur fragen, Youtube gucken und versuchen, mir einen Reim drauf zu machen. Deine Klangvorstellung ist sicher nicht meine, aber wenn sich mehrere Foristen dazu äußern, kann ich mir schon ein ungefähres Bild machen.

[Blind Wolf]

OK, wenn wir von preisgünstigen, nicht schlechten Einsteigermodellen reden:
http://www.thomann.de/de/thomann_cr400_kornett.htm

Grüße von Wolf

[OldEmo]

OK, wenn wir von preisgünstigen, nicht schlechten Einsteigermodellen reden:
http://www.thomann.de/de/thomann_cr400_kornett.htm

Grüße von Wolf

Danke für die Empfehlung. Ich nehme an, Du hast es selbst schon mal angespielt. Was macht Deiner Meinung nach spieltechnisch und klanglich den Unterschied zu Deinem Bach-Kornett aus?

[MrLargo]

Ein gebrauchtes Bach Strad 184 kostet aber meist schon deutlich über 1500 Euro - sicher ein tolles Instrument, aber ein neues Carolbrass CCR-3880 kostet gerade mal ein Drittel - ein CCR-6882T gut die Hälfte. Neu, wohlgemerkt. Klingen die so viel schlechter?

Meine (natürlich absolut subjektive) Meinung: Ich habe das Carol Brass 3880 bei Thomann bestellt, da man mit der 30 Tage Money-Back-Geschichte nichts falsch machen kann. Die 30 Tage sind lange vorbei, genau wie meine Suche nach einem anderen Kornett! Für den Preis finde ich es wirklich super, es macht viel Spaß, darauf zu spielen. Die Verarbeitung ist sehr gut, ebenso die Ventile (manchmal liest man etwas anderes, aber bei meinem ist alles super). Auch die Intonation stimmt wirklich hervorragend.

Probier es aus, du kannst es ja im Fall der Fälle zurückgeben. Ich bin wirklich kein Equipment-Experte, aber meiner Ansicht nach ist es wirklich erstaunlich, wie gut die Instrumente zum Teil sind, die man für vergleichsweise wenig Geld heute bekommen kann.

LG
MrLargo

[Blind Wolf]

Ich habe schon geschrieben, dass Klang ein sehr subjektiver Eindruck ist. Ich bin und werde bleiben ein Blueser, und da kommt es mir sehr auf "Gesanglichkeit" an, anders kann ich es nicht sagen. Das ist für mich der entscheidende Punkt, den ich aber nicht wirklich vermitteln kann und in eine direkt Empfehlung ummünzen.
Das Thomann CR-400 ist nicht als eigentliche Empfehlung zu verstehen, sondern ein Hinweis auf ein extrem günstiges Angebot, für das man ein ordentliches Instrument bekommt, zumindest für den Einstieg. Mit Mundstücken wird aber in jedem Fall zu experimentieren sein.
Auf keinen Fall wende ich mich gegen anderslautende Empfehlungen!
Und, wie eben schon von anderer Seite geschrieben, hat man bei Thomann immer das Rückgaberecht.
Grüße von Wolf

[OldEmo]

@MrLargo: das CCR-3880 scheint sich ja einiger Beliebtheit zu erfreuen. Es ist bis in den April hinein mal wieder vergriffen. Würdest Du es vom Spielgefühl her als eher offen bezeichnen, oder eher eng?

@BlindWolf: von Gesanglichkeit zu sprechen heißt, daß der Klang des Instruments beim Zuhörer Interesse erzeugt so daß er ihm folgen will. Das ist für meine Anwendung das wichtigste. Natürlich erzeugt den in erster Linie der Spieler, in zweiter das Mundstück, aber das Instrument gibt durchaus was vor. Hast Du das CR-400 denn schon mal gespielt? Kundenbewertungen hat das gute Stück ja ohne Ende, aber immer nur von Anfängern die noch nichts anderes probiert haben.

Das mit den 30 Tage Rückgaberecht ist prima, ich wohne aber in Thailand. Ich müßte das dann im Urlaub machen, was aber zeitlich schon etwas eng wird. Möchte ich eher vermeiden.

Hat hier jemand Erfahrung mit Vintage-Kornetts?

[Hinundhertrompeter]

Ein gebrauchtes Bach Strad 184 kostet aber meist schon deutlich über 1500 Euro - sicher ein tolles Instrument, aber ein neues Carolbrass CCR-3880 kostet gerade mal ein Drittel - ein CCR-6882T gut die Hälfte. Neu, wohlgemerkt. Klingen die so viel schlechter?

Meine (natürlich absolut subjektive) Meinung: Ich habe das Carol Brass 3880 bei Thomann bestellt, da man mit der 30 Tage Money-Back-Geschichte nichts falsch machen kann. Die 30 Tage sind lange vorbei, genau wie meine Suche nach einem anderen Kornett! Für den Preis finde ich es wirklich super, es macht viel Spaß, darauf zu spielen. Die Verarbeitung ist sehr gut, ebenso die Ventile (manchmal liest man etwas anderes, aber bei meinem ist alles super). Auch die Intonation stimmt wirklich hervorragend.

Das kann ich als seit fast 3 Jahren glücklicher Besitzer eines 3880er Kornetts nur unterstreichen.
Und ja, der Ton ist offen, die Ansprache sehr schön leicht.

[Butenostfrees]

Moin OldEmo,

ich spiele ein Olds Ambassador aus Mitte der 60er Jahre und bin sehr zufrieden damit. Ansprache gut, Ventile super. Das Horn ist etwas schwerer, dadurch nahezu unverwüstlich. Aus meiner Sicht mit entsprechendem Mundstück ein Hammerteil für relativ wenig Geld zu bekommen.

Gruß vom Butenostfrees

[Blind Wolf]

OK, wie die Hänlder-/Auswahlsituation in Thailand ist, das weiß ich natürlich nicht. Aber anscheinend kommst du ab und zu nach Deutschland/Europa, um dir konkret was Passendes auszusuchen? Gegen all die hier bisher genannten Kornette lässt sich nichts sagen, außer, dass einem persönlich der eine oder andere Klang besser gefällt. Ein Olds habe ich persönlich noch nicht in der Hand gehabt, aber auch schon viel Gutes darüber gelesen.
Ich habe auf das CR-400 hingewiesen, weil du damit für jetzt 169 Euro ein ordentliches Einsteigermodell bekommst, dass du in jedem Fall zum gleich Losspielen und später als Zweitinstrument nutzen kannst. Ich habe das Instrument unter anderem auch selber und kann nicht meckern, aber es wird für niemanden das ultimative Kornett sein, das ist mal sicher.
Warum also auf Verdacht 500 oder mehr Euros ausgeben und dann doch nach einer Weile ein anderes kaufen, das deinen Klangvorstellungen besser entspricht? Ich habe mir deine erste Mail nochmal durchgelesen, kleine Besetzung, eher ruhige Stücke, ich ahne schon, was dir vorschwebt, das ist nahe bei meinem Stil. Das bedeutet aber nicht, dass wir uns bei großer Auswahl dasselbe Instrument kaufen würden!
Es wäre schon mehr als ein glücklicher Zufall, wenn du gleich beim ersten Kauf "dein" Kornett finden würdest. Mein Rat: Wenn du nicht viel Geld ausgeben willst/kannst, hol dir das Thomann und bei deinem nächsten Besuch in Deutschland machst du dir ein paar schöne Stunden bei einem Händler mit großer Auswahl.
Jetzt wage ich es noch, von einer Marke abzuraten: kein Yamaha, das trifft höchstwahrscheinlich nicht "deinen" Sound. (Mit freundlicher Entschuldigung bei allen Yamaha-Fans)
Grüße von Wolf

[OldEmo]

ich spiele ein Olds Ambassador aus Mitte der 60er Jahre und bin sehr zufrieden damit. Ansprache gut, Ventile super. Das Horn ist etwas schwerer, dadurch nahezu unverwüstlich. Aus meiner Sicht mit entsprechendem Mundstück ein Hammerteil für relativ wenig Geld zu bekommen.

Moin Butenostfrees,

Vom Olds Ambassador hab ich bisher auch nur positives gehört. Allerdings ist das die lange Bauart, von der man liest, daß sie eher in Richtung Trompete klingt. Was spielst Du denn so damit? Passen die heute üblichen Kornettmundstücke rein, oder gehen nur die amerikanischen mit langem Schaft (ähnlich Trompete)?

Gruß, OldEmo

[Blind Wolf]

Noch ein Wort zum Schallbecher, ich hoffe, ich kann das verständlich ausdrücken, da ich als Blinder keine Fotos finden kann, die das zeigen, was ich meine:
Die Innenseite des Schallbechers sollte nicht gleich zu flach abfallen, sonder nach außen/vorne gewölbt sein. Je mehr, desto weicher der Ton, meine persönliche Erfahrung. Instrumentenbauer können das sicher besser formulieren und evtl. ein Foto beibringen.