mehr Höhe durch neue Trompete

Welches sind die besten ?

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neonerl
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mehr Höhe durch neue Trompete

Beitrag von neonerl »

Hallo,

ich habe von meinem 10ten bis zu meinem 17ten Lebensjahr Trompetenunterricht am damaligen Richard-Strauss-Konservatorium in München genossen. Damals habe ich mehr oder weniger viel geübt (die üblichen 45 Minuten täglich). Ab dem 17ten Lebensjahr habe ich 30 Jahre lang meine Trompete nicht mehr benutzt. Es handelt sich um eine Blessing Scholastic von 1981. Vor 3 Monaten habe ich wieder angefangen Trompete zu spielen, nachdem ich das Kornett einer Freundin meiner Tochter probiert habe, und begeistert war wie einfach das zu spielen ist. Spontan habe ich mir dann beim Thomann ein billiges Kornett gekauft (CR 400), das bis auf schwergängige Ventile auch recht nett klingt.
Jetzt ist es so, daß ich beide Instrumente spiele. Mittlerweile kann ich auf dem Kornett in Stücken ein G'' zuverlässig spielen. Wenn es sein muß komme ich bis zum B'' (nur mit drücken).
Auf der Blessing dagegen tue ich mir mit der Höhe echt schwer. Dort ist ein F'' nur in den ersten 15 Minuten möglich. Danach bricht der Ton weg. Mundstück ist das Orginal 7C. Ich hab auch noch ein 5C, das deutlich angenehmer zu spielen ist, besser klingt aber nicht so hoch geht.

Jetzt bin ich etwas verunsichert, zumal man ja sagt, daß hohe Töne mit dem Kornett eher schwieriger als mit einer Trompete zu spielen sind.
Liegt das vielleicht an der alten Blessing? Würde es Sinn machen auf eine andere Trompete umzusteigen? Leider wohne ich nicht in der Nähe eines großen Musikhauses, D.h. testen geht nicht mal so auf die Schnelle.

Gruß
Boris
Blechnase
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Re: mehr Höhe durch neue Trompete

Beitrag von Blechnase »

Meine Blessing Scholastic ist von 1980 und wird nur noch durch Zinkfrass und Versilberung zusammengehalten :oops: sie geht in der Tat recht streng - ich habe nach 12 Jahren Blessing auf die Bach in der Signatur gewechselt. Klanglich, intonatorisch etc ist die viel besser. Von der Höhe her hat sie mir aber nichts gebracht. Da mussten erst 20 Jahre ins Land gehen, ein Bremner Ssshhh Mute und eine Ansatzumstellung mit intensivem Üben kommen ... seit Anfang 2018 ist im stillen Kämmerlein ein A3 drin, nachdem die Dekaden davor an schlechten Tagen bei A2 Schluss war. Fazit: eine gute Trompete hilft, reicht aber alleine nicht aus.
Amateur an Trompete, Kornett, Flügelhorn und manchmal Basstrompete :D
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Flügelhorny
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Re: mehr Höhe durch neue Trompete

Beitrag von Flügelhorny »

neonerl hat geschrieben:Hallo,

ich habe von meinem 10ten bis zu meinem 17ten Lebensjahr Trompetenunterricht am damaligen Richard-Strauss-Konservatorium in München genossen. Damals habe ich mehr oder weniger viel geübt (die üblichen 45 Minuten täglich). Ab dem 17ten Lebensjahr habe ich 30 Jahre lang meine Trompete nicht mehr benutzt. Es handelt sich um eine Blessing Scholastic von 1981. Vor 3 Monaten habe ich wieder angefangen Trompete zu spielen, nachdem ich das Kornett einer Freundin meiner Tochter probiert habe, und begeistert war wie einfach das zu spielen ist. Spontan habe ich mir dann beim Thomann ein billiges Kornett gekauft (CR 400), das bis auf schwergängige Ventile auch recht nett klingt.
Jetzt ist es so, daß ich beide Instrumente spiele. Mittlerweile kann ich auf dem Kornett in Stücken ein G'' zuverlässig spielen. Wenn es sein muß komme ich bis zum B'' (nur mit drücken).
Auf der Blessing dagegen tue ich mir mit der Höhe echt schwer. Dort ist ein F'' nur in den ersten 15 Minuten möglich. Danach bricht der Ton weg. Mundstück ist das Orginal 7C. Ich hab auch noch ein 5C, das deutlich angenehmer zu spielen ist, besser klingt aber nicht so hoch geht.

Jetzt bin ich etwas verunsichert, zumal man ja sagt, daß hohe Töne mit dem Kornett eher schwieriger als mit einer Trompete zu spielen sind.
Liegt das vielleicht an der alten Blessing? Würde es Sinn machen auf eine andere Trompete umzusteigen? Leider wohne ich nicht in der Nähe eines großen Musikhauses, D.h. testen geht nicht mal so auf die Schnelle.

Gruß
Boris

Höhe hat weniger mit dem Instrument und dem Mundstück zu tun.Höhe ist eine Frage des Ansatzes.Ansatz bedeutet richtige Atemstütze,Lippenöffnung weit genug auf und vor allem ganz wichtig die Position der Zunge.
Monke b-Drehventil
Barth Drehventilfluegelhorn
Kanstul-Besson Piccolo
Bach Stradivarius 180-72G
Lechner-C Drehventil
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Re: mehr Höhe durch neue Trompete

Beitrag von neonerl »

Ok, das mit dem Üben ist mir klar. Ohne geht nichts. Nach 3 Monaten erwarte ich auch noch keine echten Wunder :D
Was mich aber eben wundert ist der Unterschied zum Kornett. Damit geht es echt leichter (auch wenn der Ton bisweilen noch quietschig ist - zumindest oben rum).
Hab ich vergessen zu schreiben. Auch damals (also früher) bin ich trotz intensiven Trainings nie über ein b'' hinausgekommen. Und jetzt stellt sich mit der gleichen Trompete die Höhe wieder als Thema heraus.
Der shhh Mute hat Dir habt aber nicht geholfen Höhe zu üben, sondern nur leiser zu üben, oder?
Blechnase
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Re: mehr Höhe durch neue Trompete

Beitrag von Blechnase »

Nein, eben nicht, das ist ja das irre. Ich habe eine komplette Ansatzumstellung durchgezogen, arbeite viel an konstanter Luftführung und Zunge und seit ich mit dem Bremner übe, geht das alles viel besser. Ich brauche "fast keine" Luft mehr sondern mache "alles" mit Stütze und Zunge. Und genau das kann ich mit Dämpfer sehr gut üben - er trainiert mich nämlich, nicht einfach mehr Luft zu geben, wenns klemmt.

Der Bremner ist für mich der mit Abstand beste Dämpfer, Humes & Berg, Wick, Silent Brass habe ich alle wieder verkauft. Und die aktuell beste Übung für mich sind leise, kontrollierte grosse Sprünge als lange Töne. Das zwingt mich zu einer guten Kontrolle. Zwischendurch muss man natürlich trotzdem offen spielen, das ist bei meiner Wohnsituation aber nicht so einfach. Überlege, mal in den Park nebenan zu gehen.

Das andere, was ich festgestellt habe, ist, dass für mich unterdessen die ganz flachen Mst nicht mehr gut funktionieren - habe früher lange wegen der fehlenden Höhe auf einem Yamaha 14a4a gespielt. War eine Krückenlösung, schon klar. Das steht jetzt ich Schrank und das doch recht flache Monette B4L ist auch kurz vor Schrank, weil ich unterdessen mit meiner neuen Spielweise wieder - haha - am besten mit meinem JK 5C USA klar komme. Das ist ironischerweise mein allererstes Mundstück und kam mit der o.g. Blessing. Vielleicht kommst Du einfach mit einem Kornettmundstück besser klar?
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Re: mehr Höhe durch neue Trompete

Beitrag von Blechnase »

Um die Frage noch klar zu beantworten: der Bremner hat mir bei der Höhe sehr viel geholfen, siehe oben. Vor Bremner war Schluss bei - je nach Tagesform - A2 bis C3, jetzt mit Bremner Training bin ich (alleine zu Hause) auf G3 sicher, manchmal A3, gestern einmal H3. Auf der Bühne muss man dann mal sehen ...

Es kann sein, dass ich mit dem Bremner einfach mehr übe, weil ich nicht mehr das Gefühl habe, die Nachbarn zu stören, aber das gezielte anspielen hoher Töne kann ich damit halt wirklch sehr gut üben.
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neonerl
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Re: mehr Höhe durch neue Trompete

Beitrag von neonerl »

Vielleicht liest ja mal ein Neuling diesen Thread, deshalb mach ich mal ein Update. Ich habe mir zwischenzeitlich eine Carol Brass CTR-9990H-RSM-Bb-L Trompete gekauft da ich das Gefühl hatte, daß die Blessing mich am weiterkommen hindert (und manchmal braucht man einfach einen Motivationsschub).
Eine Weile habe ich dann mit ziemlich vielen Mundstücken rumprobiert. Alle waren irgendwie anders, aber mehr als eine Tonstufe Unterschied war nie drinnen. Also habe ich das Mundstück nach "Komfort" gewählt. Da ich sehr schmale Lippen habe bin ich bei einem eher seltenem Arnolds & Sons Trumpet 10-T hängen geblieben.
Der breite Rand übt nicht soviel Druck auf meine schmalen Lippen aus.
Eine ganze Weile (ca. 6 - 8 Monate) hatte ich was die Höhe angeht keinen nennenswerten Fortschritt erzielt. Ein G2 war immer drin. Ein A2 manchmal, aber nie sicher. Die neue Trompete erfordert viel mehr Disziplin und Genauigkeit beim spielen, mehr Höhe war nicht drin. Aber der Klang ist deutlich besser.
Ich hab dann eine Weile immer Übungen, gebunden und gestoßen vom C2 zum G2 ausgeführt. Hat nichts gebracht - über Monate. Dann habe ich eine Weile mit verschiedenen Ansätzen geübt. Versucht den Druck gleichmäßig auf Ober- und Unterlippe zu verteilen und dazu das Kinn nach vorne geschoben. Geht untenrum gut, oben geht´s gar nicht. Also wieder bleiben gelassen, Lippenöffnung weiter gemacht, enger gemacht Usw.
Jetzt, seit ca. 1-2 Monaten hat sich bei mir etwas neues gezeigt. Ich lasse den unteren Gesichtsbereich (also Lippen, Kinn, Backen, etc..) immer in der selben Position und starr und versuche den Druck nicht zwischen Lunge und Lippe zu erzeugen, sondern zwischen Kehlkopf und Lippe. Die Lunge liefert nur noch Luft aber keinen Druck. Und siehe da, auf einmal quietscht aus Versehen ein C3 raus wenn ich ein G2 spielen will. Ich spiele mit viel weniger Luft, kann leiser spielen (früher mußte ich laut spielen um nach oben zu kommen) und spiele auch ein A2 sicher, manchmal sogar ein b2. Gleichzeitig merke ich, daß ich lernen muß die Töne genauer zu formen, da ich sie sonst nicht richtig treffe. Da meinem Gehör die hohen Töne noch nicht vertraut sind, führt das manchmal zu Irritationen :-)
Mein Kaprice (Arban) habe ich nach 2 Monaten Pause mal wieder in Angriff genommen und siehe da, bei der Variation 2 der gebundene Bogen beim G2 läuft total geschmeidig inkl. der darauffolgende Abstieg.
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