Barock- Naturtrompete, welches Equipment blast Ihr?

Welches sind die besten ?

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Gebläse
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Re: Barock- Naturtrompete, welches Equipment blast Ihr?

Beitrag von Gebläse »

Nun möchte ich zu den Punkten, zu denen Blechreiz nach neuen Aspekten gefragt hat, ein paar Sätze schreiben.
Historische Aufführungspraxis:
Wohl selten wird heute (zunächst mal) eine Orgel mit a' 415-er Stimmung und nicht gleichschwebender Stimmung zur Verfügung stehen. Mit einer "Loch"-Barocktrompete kann man mit einer Orgel, auch in gleichschwebender Stimmung a' 440, gut zusammen musizieren. Sie sollte nicht zu scharf intoniert sein, weichere Holzregister mischen sich mit der Barocktrompete ideal. Unter der Vermutung, dass es, historisch betrachtet, sicher nicht nur eine gleichschwebend gestimmte Barockorgel in a' 440 irgendwo in Europa gegeben hat, ist das für mich kein Problem.
Um derzeitigen, m.A.n. kommerziell begründeten, Klangidealen zu genügen, blasen viele professionelle Barocktrompeter ihr Instrument mit moderenen Mundstücken oder werden dazu gedrängt. Da ist für mich ein "Nogo". Der Klang einer Barocktrompete mit Barockmundstück hat hier einfach besondere Qualitäten zu bieten.
Barocktrompete mit modernen Streichinstrumenten oder modernen Posaunen ist richtig kritisch zu werten. Hier ist die Pic. dran.
Wer hat schon historische Streicher?
Barocktrompeten miteinander ist herrlich schön!

Triller:
Es ist, je nach persönlichen Umständen, nicht jedem Bläser möglich, täglich auf der Barocktrompete zu üben. Deshalb habe ich mir angewöhnt, bei meinen täglichen Einblasübungen den Tarr'schen "trompetenden Elefanten" auch auf der Ventiltrompete einzubauen (geht auf der Pic aber eigentlich nicht). Das hilft, die Lippenflexibilität zu erhalten. Das gebundene Überspringen einzelner Töne ist für das Blasen ohne Ventile unabdingbar. So kann auch das Blasen von Trillern auf der Barocktrompete stabilisiert werden.

Anstoss:
Ich hänge auch der Meinung nach, dass alles, was geblasen werden soll, mit Luftanstoss und Bindung möglich sein sollte. Der Anstoss selbst, mit seinen verschiedenen Varianten (siehe Tarr und Altenburg), soll für den Trompeter gestalterisches Moment sein. Ist hart aber interessant und führt weiter.

Mit vielen Grüssen freue ich mich auf weiteren Austausch

Jörg
Singvögelchen
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Re: Barock- Naturtrompete, welches Equipment blast Ihr?

Beitrag von Singvögelchen »

Hallo, liebe Leute,

die Riedel-Nachbauten vom Meister Münkwitz habe ich auch ausprobiert und als nicht geeignet befunden. Vermutlich war die Vorlage auch schon keine Spitzentrompete. Die Naturtonreihe stimmt einfach schlecht in sich, also die großen Quint- und Oktavabstände sind nicht richtig gut. Auf dem Des-Bogen klappt das Zusammenspiel mit anderen noch am besten. Der kürzlich verstorbene Meister Syhre in Leipzig, der Lehrer vom M. Münkwitz, hatte ähnliche Instrumente hergestellt, allerdings so lavede verarbeitet, dass sie völlig unbrauchbar waren zum Musizieren. Wahrscheinlich hatte er eine dreihundert Jahre alte Kanne aus dem Museum kopiert, und das mit der Zeit dünner gewordene Messing eins zu eins übernommen, man hatte echt angst, dass die Trompete allein vom Anschauen verbeult wird....
Vor fast 15 Jahren hatte ich mir eine Monke-Barocktrompete zum Lernen gekauft, die natürlich nicht besonders historisch exakt nachgebaut war, aber für jemand mit modernem Mundstück und entsprechendem Adapter perfekt war. Ich weiß gar nicht, ob Monke in Köln sowas überhaupt noch herstellt.
Mit "wachsender Reife" bin ich dann eines Tages auf ein Barockmundstück umgestiegen (anfangs JK) und irgendwann habe ich mir meine persönliche Egger inklusive Mundstück in Basel zusammenbasteln lassen, bis auf die Löcher historisch fast korrekt.
Der nächste Schritt wäre, komplett auf "lochlos" umzusteigen, das ist aber unrealistisch, weil ich nach meinen bisherigen Erfahrungen mich ausschließlich damit beschäftigen müsste, und dafür müsste man schon im Lotto gewonnen haben, um nichts anderes mehr tun zu müssen....aber reizvoll wäre der Gedanke. Natürlich nur, wenn es so gut klappt, dass die Konzerte auch alle voll sind....
Unter den vielen Barocktrompetern, die ich so kenne, gilt Egger nach wie vor als Marktführer, wirklich jeder namhafte Barocktrompeter hat Kontakt zu ihm. Allerdings holt die Konkurrenz auf. Ein paar private Hersteller bauen bei sich im Keller kleinste Serien von hervorragenden Instrumenten, Z. B. Graham Nicholson und Robert Vanryne lochlose und Vierloch-Trompeten.
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buccinator
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Re: Barock- Naturtrompete, welches Equipment blast Ihr?

Beitrag von buccinator »

Spiele zwar selber keine Naturtrompete, habe aber gehört, dass die Naturtrompeten von Matthew Parker gut ( und teuer ) sein sollen...???

www.matthewparkertrumpets.com
Singvögelchen
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Re: Barock- Naturtrompete, welches Equipment blast Ihr?

Beitrag von Singvögelchen »

Parker baut definitiv Vierloch-Trompeten, die sind in Deutschland (noch) nicht ganz so stark verbreitet. Aber die Vorteile dieses Systems sind augenscheinlich: klanglich sind sie ohne den für die Dreiloch-Technik notwendigen Kringel (360Grad zusätzliche Windung) näher an der historisch korrekten echten Naturtrompete (ohne Löcher), fingertechnisch hat jedes System Vor-und Nachteile.
Meiner Meinung nach ist die Dreiloch-Egger die einzige Dreiloch-Barocktrompete, die klanglich mit den Vierloch-Instrumenten mithalten kann. Aber wirklich alle habe ich natürlich noch nicht probiert....
Liebe Grüße vom Singvögelchen!


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Re: Barock- Naturtrompete, welches Equipment blast Ihr?

Beitrag von Deakt_20120717 »

Singvögelchen hat geschrieben:Aber die Vorteile dieses Systems sind augenscheinlich: klanglich sind sie ohne den für die Dreiloch-Technik notwendigen Kringel (360Grad zusätzliche Windung) näher an der historisch korrekten echten Naturtrompete (ohne Löcher), fingertechnisch hat jedes System Vor-und Nachteile.
Meiner Meinung nach ist die Dreiloch-Egger die einzige Dreiloch-Barocktrompete, die klanglich mit den Vierloch-Instrumenten mithalten kann. Aber wirklich alle habe ich natürlich noch nicht probiert....
Zwei gewagte Behauptungen: 4 Loch "historischer" als 3 Loch?
Ich würde sagen beide Systeme sind unhistorisch! Sog. Inventionstrompeten mit Kringel wie die 3 Loch Systeme gabs auch früher ebenso wie die Langtrompeten! Die sog. Jägertrompete ist historisch belegt, wird aber heute nich mehr geblasen.
"Erfinder" der Löcher ist übrigens ein Otto Steinkopf der IMHO mit Finke in den 50 igern letzten JH dies erarbeitet hat.
Die nächsten die Meriten in der Entwicklung der Naturtrompete ist die Fa Meinl und Lauber heute Ewald Meinl! Egger hat IMO hemmungslos hier kopiert!
Die 4-Löcher klingen eindeutig weniger historisch, also für unsere modernen/verdorbenen? Ohren erträglicher, aber desshalb besser?
Am historischten ist immer noch ohne jegliche Löcher, nur das ist derzeit wegen der z. T. eigenartigen Intonatonen kaum zu "verkaufen"!
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Re: Barock- Naturtrompete, welches Equipment blast Ihr?

Beitrag von Singvögelchen »

Bei der Vierloch (=Langtrompete, auf fast allen historischen Abbildungen so zu sehen) ist einfach mal die Bauform (natürlich sind die ganzen Lochsysteme erst jüngeren Datums) näher am Original, also das Schallstück ist bis zur letzten Rohrbiegung ein ganzes Stück länger, und man kann das Rohrstück mit den Löchern austauschen gegen eines ohne Löcher, das ist dann schon fast historisch. Aber wer macht das schon, die meisten Trompeter mit ihrem sportlichen Ehrgeiz werden versuchen, ihre Fingertechnik auf das gleiche Niveau zu bringen, wie von den drei Ventilen bekannt.
Der eigentliche Knackpunkt im Klang ist in den meisten Fällen jedoch die Verwendung moderner Munstücke überall dort, wo die Treffsicherheit höher bewertet wird als die Klangqualität. Von ein paar barocken Startrompetern, die auch modern erfolgreich sind gibt es diese Gerüchte, ins Mundstück konnte ich denen allerdings noch nicht gucken.

Möglicherweise hat Egger Meinl kopiert, aber man sollte schon dazu sagen, dass die Vorlagen für die Schallstücke ein paar hundert Jahre alt sind (Ehe), und dass Egger die Instrumente doch noch ein ganz schönes Stück weit optimiert hat. Obwohl, wenn man Pech hat oder keine Ahnung, man auch richtig schlechte Bögen bekommen kann. Ob das nun ein Qualitätsbeweis für die individuelle Handarbeit ist kann ich nicht sagen....
Weil ich es so gelernt habe und kein Geld und für eine Vierloch und schon gar keine Zeit für eine Lochlos-Trompete habe, bleibe ich mal schön bei meiner Egger Dreiloch!
Liebe Grüße vom Singvögelchen!


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Re: Barock- Naturtrompete, welches Equipment blast Ihr?

Beitrag von Steffen »

Ich spiele auch Egger 3-Loch kurz. Wenn man das Stimmgerät hinlegt, kriegt man jeden einzelnen Ton ins Zentrum, egal mit welchem Bogen, das alleine ist schon faszinierend. Ich besitze 4 verschiedene, von ces bis d und auch ein verlängertes Mundrohr für den ces-Bogen. Momentan spiele ich aber nur in Des, darauf habe ich mich eingeschossen. Mundstück habe ich ebenfalls passend von Egger, die genaue Nummer weiß ich aber gerade nicht. Das System mit den Löchern läuft wie beschrieben und funktioniert als Intonationsausgleich und viel mehr noch als Hilfe bei der Treffsicherheit. Man kann damit auch einen Triller faken, für richtige Lippentriller bin ich einfach noch zu langsam, weiß auch nicht, ob ich das jemals hinkriege. Üben soll man ja laut Tarr "ohne Löcher", aber das ist schon eine richtige Herausforderung, dazu bin ich meistens zu bequem. Über die Weihnachtsferien habe ich dann wirklich mal die Löcher zugeschraubt, und siehe da, es bringt tatsächlich was, habe richtig Fortschritte gemacht. Ich benutze die Barocktrompete als Ansatztraining, das ist für mich ein schöner Ausgleich und musikalisch eine neue Herausforderung, die mich auf der "modernen" Trompete ebenfalls weiterbringt.

Ich suche übrigens Kollegen im Raum Karlsruhe, sei´s für Duette, Ensembles oder noch größere Vorhaben. Es wäre klasse, wenn die Barocktrompete auch einmal öffentlich zum Einsatz käme.

Viele Grüße,

Steffen
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Re: Barock- Naturtrompete, welches Equipment blast Ihr?

Beitrag von Gebläse »

Steffen hat geschrieben:Ich spiele auch Egger 3-Loch kurz. Wenn man das Stimmgerät hinlegt, kriegt man jeden einzelnen Ton ins Zentrum, egal mit welchem Bogen, das alleine ist schon faszinierend. Ich besitze 4 verschiedene, von ces bis d und auch ein verlängertes Mundrohr für den ces-Bogen.
Genau das würde ich von meiner Riedel auch sagen.
Sollte sich morgen aus irgendeiner Quelle erschliessen, dass Reiche und Ruhe Trompeten von Riedel (oder Kannen vom Schlosser in der übernächsten Querstrasse) geblasen haben, würden sich vielleicht der ganze Markt für Barocktrompeten auf den Kopf stellen.
Bevor man Sachverhalte aus 50 Jahren Entwicklung im Barocktrompetenbau durchmixt und dann als Cocktail ausgibt, sollte man sich mit den Entwicklumgen (Altenburg, Tarr, usw :rtfm: ) etwas näher beschäftigen.

Mal sehen, was da aus Lyon noch kommt.

@Steffen: Hab's registriert, auch wenn ich anscheinend gegen Deine Egger nicht anstinken kann.

Gruss

Jörg
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Re: Barock- Naturtrompete, welches Equipment blast Ihr?

Beitrag von Deakt_20120717 »

Gebläse hat geschrieben:
Steffen hat geschrieben:Ich spiele auch Egger 3-Loch kurz. Wenn man das Stimmgerät hinlegt, kriegt man jeden einzelnen Ton ins Zentrum, egal mit welchem Bogen, das alleine ist schon faszinierend. Ich besitze 4 verschiedene, von ces bis d und auch ein verlängertes Mundrohr für den ces-Bogen.
Genau das würde ich von meiner Riedel auch sagen.
Eigentlich für Barocktrompeter eine nahezu groteske Aussage! :Tock:
Ihr wollt mit gleichstufiger Stimmung (die zeigt das normale Stimmgerät an) spielen, obwohl die Barock-Trompete, auch mit Löchern, dazu geeignet ist in nahezu Reiner Stimmung zu spielen!
http://de.wikipedia.org/wiki/Reine_Stimmung
http://de.wikipedia.org/wiki/Gleichstufige_Stimmung
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Re: Barock- Naturtrompete, welches Equipment blast Ihr?

Beitrag von Singvögelchen »

Na, die Oktave ist nun mal in allen Stimmungssystemen gleich, im Verhältnis 1:2, bzw. umgekehrt. Und wenn die nicht stimmt bei den Naturtönen 4, 8 und 16 ist die Trompete nicht zu gebrauchen. Auch die Naturtöne 3, 6 und 12 sollten im Verhältnis zueinander perfekt sitzen, sonst ist der schöne Trompetensatz im Eimer.
Dass beispielsweise nur ein ganz bestimmter Ton komplett von der physikalisch vorausberechneten Naturtonreihe abweicht, ist eher unwahrscheinlich. Normalerweise musst du bei einer schlecht stimmenden Barocktrompete dann ein gesamtes Register nach oben oder quetschen , das gurkt gewaltig und verdirbt den Spaß.

Super Übe-Tipp: die Intonationsduette nach Dauverné aus dem zweiten Band der Tarr-Schule, immer abwechselnd mit vertauschten Stimmen zu üben. Du merkst nach spätestens drei Minuten, obe deine Bögen was taugen oder nicht....
Liebe Grüße vom Singvögelchen!


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Re: Barock- Naturtrompete, welches Equipment blast Ihr?

Beitrag von Deakt_20120717 »

Singvögelchen hat geschrieben: Super Übe-Tipp: die Intonationsduette nach Dauverné aus dem zweiten Band der Tarr-Schule, immer abwechselnd mit vertauschten Stimmen zu üben. Du merkst nach spätestens drei Minuten, obe deine Bögen was taugen oder nicht....
Ich finde die Intonationsübungen im Tarr II mit den Differenztönen gut, die funktionieren nur, wenn Du wirklich rein denkst und hörst! Dann entsteht wirklich ein "Differenzton" der, wenn man drauf eingeschossen ist, gut hörbar ist!
IMHO gibt es keine weitere "Schule" die so was zeigt und lehrt zur Intonation wie der Tarr Band 2.
Der Dauverné im Orginal ist die Bibel der Naturtrompeter ein "must have" ähnlich wie der Arban, der Schüler von Dauverné war!
Zuletzt geändert von Deakt_20120717 am Montag 24. Januar 2011, 23:53, insgesamt 1-mal geändert.
Steffen
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Re: Barock- Naturtrompete, welches Equipment blast Ihr?

Beitrag von Steffen »

Zunächst einmal freut es mich, dass hier etwas Bewegung reinkommt. Allerdings wollte ich jetzt nicht mit meinem Equipment angeben, die Egger habe ich gekauft, ohne vorher großartig andere Fabrikate zu probieren. Die vielen Bögen habe ich mir letztendlich aufschwatzen lassen, werde ich wahrscheinlich nie alle brauchen. Das Konzept war, die gleichen Etüden in unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad üben zu können, aber letztendlich nutze ich doch immer die gleiche Stimmung. Die Sache mit den Löchern ist ganz eindeutig nicht historisch korrekt, und die gleichstufige Stimmung schon überhaupt nicht, das ist mir vollkommen klar. Was mich erstaunt ist lediglich die Tatsache, wie gut dieses System funktioniert. Um da jetzt in die Tiefe zu gehen, mit Altenburg und dem ungleichen Zungenstoss etc., da fehlt mir ganz einfach die Praxis und Erfahrung. Das Spielen mit geschlossenen Löchern ist wesentlich schwieriger, man trifft die Töne nicht so gut und es hört sich oft etwas schräg an. Zieht man die Sache allerdings konsequent durch, probiert die Töne entsprechend anzugleichen, dann kriegt man richtig guten Ansatz. Die Dauverne Duette spiele ich übrigens sehr gerne, mir fehlt allerdings ein Kollege, kann mich nur selbst begleiten. Ich müsste dringend mal Unterricht nehmen...

Viele Grüße,

Steffen
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Re: Barock- Naturtrompete, welches Equipment blast Ihr?

Beitrag von Deakt_20120717 »

maniactrumpet hat geschrieben:
Singvögelchen hat geschrieben: Super Übe-Tipp: die Intonationsduette nach Dauverné aus dem zweiten Band der Tarr-Schule, immer abwechselnd mit vertauschten Stimmen zu üben. Du merkst nach spätestens drei Minuten, obe deine Bögen was taugen oder nicht....
Ich finde die Intonationsübungen im Tarr II mit den Differenztönen gut, die funktionieren nur, wenn Du wirklich rein denkst und hörst! Dann entsteht wirklich ein "Differenzton" der, wenn man drauf eingeschossen ist, gut hörbar ist!
IMHO gibt es keine weitere "Schule" die so was zeigt und lehrt zur Intonation wie der Tarr Band 2.
Der Dauverné im Orginal ist die Bibel der Naturtrompeter ein "must have" ähnlich wie der Arban, der Schüler von Dauverné war!
Doppelposting, Moderatoren bitte löschen!
Danke
Gebläse
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Re: Barock- Naturtrompete, welches Equipment blast Ihr?

Beitrag von Gebläse »

Wenn alleine historische Naturtrompeten zusammen spielen ist die Kritik
maniactrumpet hat geschrieben:Eigentlich für Barocktrompeter eine nahezu groteske Aussage!
Ihr wollt mit gleichstufiger Stimmung (die zeigt das normale Stimmgerät an) spielen, obwohl die Barock-Trompete, auch mit Löchern, dazu geeignet ist in nahezu Reiner Stimmung zu spielen!
gewiss berechtigt.
Es ist aber m.M.n. jedoch keineswegs grotesk, eine Lochtrompete mit einem modernen Stimmgerät zu konfrontieren. Die alten Kollegen hatten mit D-, oder gar Es-Instrumenten im Zusammenspiel mit mitteltönig rein gestimmten, anderen Instrumenten, die schwer zu korrigieren waren (Orgel, Fagott, Blockflöte etc.) ihre Stimmung oft weit stärker anzupassen als bei einem modernen Stimmgerät. Und das musste auch gehen.
Ansonsten siehe weiter oben.

Die pauschale Behauptung, die Riedel würde per se nicht stimmen, ist alles andere als sachgerecht. Sie ist im Kreis der Barocktrompeten ein taugliches, sehr interessantes "Nischeninstrument".

Gruss

Jörg
Deakt_20120717
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Re: Barock- Naturtrompete, welches Equipment blast Ihr?

Beitrag von Deakt_20120717 »

Gebläse hat geschrieben:Die pauschale Behauptung, die Riedel würde per se nicht stimmen, ist alles andere als sachgerecht. Sie ist im Kreis der Barocktrompeten ein taugliches, sehr interessantes "Nischeninstrument".
Gruss Jörg
Ich habe eine Seite weiter vorne meine Endrücke der Riedel/Münkwitz geschrieben! s.d.
Ich fand sie nicht schlechter oder besser stimmend als andere Naturtrompeten, da waren auch "Schweitzer Hochpreislinge" darunter!
Und als Niescheninstrument würde ich sie nicht bezeichnen!
Egger hat in der Szene etwa so einen Nibus wie Schagerl und Lechner unter den Brezeln!
"Wenn´st mit was anderem ankommst wirst schief angeschaut!"
Mein verehrtes Vorbild Gabriele Cassone ist als Naturtrompeter mit einer Trompete der Fa Somaini/Como bekannt geworden! Die spielt heute auf dem Markt der Ventillosen überhaupt keine Rolle mehr!
Ist hier jemand der zu Instrumenten von Cristian Bosc aus dem Aosta-Tal was sagen kann?
Die sollen in Italien eine gewisse Bedeutung erlangt haben!
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