Barock- Naturtrompete, welches Equipment blast Ihr?

Welches sind die besten ?

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Robert Mai
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Re: Barock- Naturtrompete, welches Equipment blast Ihr?

Beitrag von Robert Mai »

Man braucht am Anfang!
Eine gute Naturtrompete am besten 18 Jhd. Keine 19 Jhd da war Clarinspiel schon wieder am bröseln. Auch in 415 hz macht Sinn in D mit Crock in C 415hz. Da beim unterschwelligen Einsteiger (was immer das auch heißt ) sowieso Konzerte in weiter Ferne sind. Lochlos üben immer gut. Mundstücke zum zusammenschrauben ist auch nich so der Hit. BL 3 ist groß aber nicht sooo groß. Down und Upsizing denke ich ist Mundstückgröße gemeint. Ich bin eingestiegen mit Raquet in D und C 18 Jhd Haas Modell und Bl 3 Mundstück von Egger. = 2300 € Trompete 120 € Crock 120 € Setzstücke 120€ Mundstück = 2660 € und los gings mit einem Top Modell und einen noch zu großen Mundstück das bald zu klein wurde. das Viertel Jahr das ich auf die Tröte warten musste tats ein Gartenschlauch in der Länge der Trompete mit modernen Mp. http://www.historisches-blech.de/www.hi ... ._Jh..html Ist keine Anleitung nur Selbsterfahrungsstory

grüßla Robert
Gebläse
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Re: Barock- Naturtrompete, welches Equipment blast Ihr?

Beitrag von Gebläse »

Ehrlicherweise bin ich von Tag zu Tag mehr platt über die für mich aussergewöhlichen, aber mit Wissen und Erfahrung sehr sauber hinterlegten Aspekte der Natur-(Barock) Trompeterei. Traue mir gerade (fast) nicht, meinen Senf dazu zu geben. :gut: Es freut mich aber "saumässig" dass es gerade so läuft.
Ein paar Anmerkungen zur Mundstückauswahl für Einsteiger (die weiterhin noch moderne Trompeten, auch Pic, spielen) möchte ich jedoch machen.
Systemmundstücke mit "Barockkomponenten" gibt es meines Wissens nach nicht. Eine gewisse Mundstücksafari ist wohl nicht zu vermeiden. Und das vor allem deshalb nicht, weil zwei Wochen zum Probieren keine Zeit sind, Ansichtssendung aber keine sechs oder acht Wochen zur Verfügung stehen.
Über die charakteristischen Eigenschaften der Barockmundstücke wurde hier ausführlich berichtet. Sie sind m. M. n. für einen einigermassen authentischen Klang, auch auf der Lochtrompete, unverzichtbar.
Die von Robert beschriebenen "Gesichtsstücke" flössen auch mir einigen Respekt ein.
Würde meine Empfehlungen (Lochtrompete mit Option lochlos, um auch das Treiben üben zu können) mal so zusammenfassen:
Grosser Aussenkessel, flacher Rand mit stringenter Innenkante, scharfer Kante zur Bohrung sind klar. Bohrung minimal 4 mm, lange Seele. Kesseldurchmesser etwas grösser (+2 bis 3 Zehntel mm) als das moderene Mundstück für normale Lagen. Hinsichtlich Kesseltiefe- und Form werden selten (Schmidt) Varianten angeboten. Wenn man nun ein Mundstück entsprechender Grobauswahl auf der Barocktrompete gewöhnt ist (hat bei mir mindestens ein Jahr gedauert) findet man eher den Weg zu Besserem. Hat mich auch über Klier und Egger zu einer Sonderanfertigungvon Schmidt geführt. Und das passt jetzt (vorerst?) .

Viele Grüsse

Jörg
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Re: Barock- Naturtrompete, welches Equipment blast Ihr?

Beitrag von Singvögelchen »

Hallo Robert,
den Trick mit dem Gartenschlauch habe ich auch schon genutzt. Und zwar durfte ich mal eine Mugge mit einem Naturhorn spielen, habe das Instrument zum Üben aber erst recht kurzfristig bekommen können. Also bin ich mit meinem Kornettmundstück in den nächsten Baumarkt und habe mir den passendsten Schlauch rausgesucht. Also einen, wo der Mundtsückschaft gut reingeht und wo die Außenwand nicht allzu dick ist. Bei der Länge war ich mir nicht sicher, da sind es erst mal 5 Meter gewesen, die ich mir dann mit der Gartenschere zurechtgeschnitten habe, bis ich in F-Dur fürs lochlose Naturhorn-WO gekommen bin.
Ich muss sagen, das hat eine Weile richtig Spaß gemacht, die Naturtonreihe mit 7/11/13/14/15 ist genau so spannend wie in echt, und mit einem richtigen Instrument aus Messing spielt es sich hinterher natürlich noch tausendmal schöner.

Inzwischen nutze ich meinen Schlauch eigentlich nur noch, um kleine Kinder zu beeindrucken, aber am Anfang hat er mir als Trainingshilfe sehr genützt.
Liebe Grüße vom Singvögelchen!


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Robert Mai
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Re: Barock- Naturtrompete, welches Equipment blast Ihr?

Beitrag von Robert Mai »

Hey Guys
Hier kleines Vid zum Warm up!

Viel Spaß!!! http://www.youtube.com/watch?v=DoCcNsh8q9w
Robert Mai
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Re: Barock- Naturtrompete, welches Equipment blast Ihr?

Beitrag von Robert Mai »

Singvögelchen
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Re: Barock- Naturtrompete, welches Equipment blast Ihr?

Beitrag von Singvögelchen »

Hallo Robert,
da hast du dir aber viel Mühe gegeben, sehr schönes und interessantes Programm, eins, mit dem du prima zurechtkommst.

Ich habe immer das Problem, wenn ich als erstes nur mit den Lippen buzze, dass diese dann einfach mal zu stark durchbluten, anschwellen und dann hinterher keine Ansprache mehr klappt, weil die Lippenöffnung dicht ist.

Das Mundstückbuzzen in Verbindung mit dem Stimmgerät ist natürlich höchst effektiv, das werde ich gleich morgen früh mal ausprobieren. Ich such mir sowieso immer die besten Sachen überall raus, da kannst du dir vorstellen, wieviel gute Einspielübungen ich kenne. Wenn ich die alle hintereinander spielen würde, wäre ich tot...

Und was auffällig ist beim Video, außer deinem herrlichen fränkischen Dialekt: mit dem "Riesenmundstück" besteht auch nicht annähernd die Gefahr, dass du irgendwo in der Lippe einsetzt. Außerdem hältst du den Ansatz bei großen Intervallen gerade ohne zu kippen. Das sind für viele die alltäglichen Probleme, mit denen man zu kämpfen hat.

Mach doch bitte bei Gelegenheit noch ein Video, wo du mal ein paar "echte" Töne spielst, mich interessiert einfach, wie weit die Toleranzgrenze bei 11,13 usw. geht. Muss nicht gleich die h-Moll-Messe sein. Schließlich benutzt du ja auch ein völlig unhistorisches elektronisches Stimmgerät. Und ich habe halt meine moderne Hörerfahrung...und spiele seit 30 Jahren moderne Trompete...und seit 15 Jahren "Lochtrompete"...da wäre jetzt eigentlich die lochlose dran...

Danke fürs Video, schönen Abend noch
Liebe Grüße vom Singvögelchen!


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Re: Barock- Naturtrompete, welches Equipment blast Ihr?

Beitrag von Robert Mai »

Moing Singvögelchen!
Auf Frängisch" Singvööcherla" lustig ne!! :D Du musst Gott für alles Danken! Sogar für einen Oberfranken!!
Das Stimmgerät ist unhistorisch das ist korrekt aber das Ziel ist mit dem Instrument so nah wie möglich in Tune zu spielen, würde man der Naturtonskala freien Lauf lassen, OH JE! Auch mit Instrument spiele ich meist (Intonationsübungen) mit Stimmgerät um die Töne besser korrigieren zu lernen. Natürlich braucht es einer gewissen Toleranz da nicht alles gleichschwebend klingen kann. Wir spielen in der Naturtonskala und versuchen so gut wie möglich zu spielen. Bach h moll überlasse ich gerne erste Stimme den anderen da ich noch nicht so fit bin das so zu bringen das hinterher der Dirigent keinen Hörsturz erleidet. :lol: Ne is echt so das dauert noch eine Weile und ich Praktiziere.

Grüß ausn Frangnländla
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Re: Barock- Naturtrompete, welches Equipment blast Ihr?

Beitrag von Cavaillé »

Nochmal ein paar dumme Fragen: Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einer Langtrompete und einer Kurztrompete, also über das hinaus, was die Bezeichnungen schon andeuten ?
Wie lang muss der Gartenschlauch sein für D-Stimmung ? Welches Barockmundstück dazu ? Kann man in den Schlauch auch Grifflöcher bohren ?

Gruß, Thomas
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Robert Mai
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Re: Barock- Naturtrompete, welches Equipment blast Ihr?

Beitrag von Robert Mai »

Hallo C......
Ne Kurztrompete ist nur mehrmals gewickelt. Langtrompete nur 1 mal gewunden. Rest ist gleich. Hier tolles Vid eines Bastlers. Der Nick hats schon drauf!!
http://www.youtube.com/watch?v=XrhNBMrXXlI

Grüße
Gebläse
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Re: Barock- Naturtrompete, welches Equipment blast Ihr?

Beitrag von Gebläse »

Hallo Thomas,

als ich das
Cavaillé hat geschrieben:Kann man in den Schlauch auch Grifflöcher bohren ?
gelesen habe, musste ich, mit allem Verlaub, herzhaft lachen.
Die Gesamtlänge eines Instruments ist abhängig vom Mensurverlauf. Laienhaft kann man sagen, je mehr es Richtung Schallstück "aufmacht", desto kürzer wird es. Mit dem Gartenschlauch alleine (ohne z.B. Trichter als Schallstück) müsstest Du die ungefähre Länge darüber
http://www.sengpielaudio.com/Rechner-wellenlaenge.htm
ermitteln können.
Die Ton-Frequenz-Relation gibt es hier:
http://www.mediamusiccreation.com/filea ... abelle.pdf
Der Grundton einer Trompete in D (bei a 440) liegt bei 146,8 Hz.
Wenn Du nun einen Trichter als Schallstück draufsetzt, würde ich mal mit der errechneten Länge anfangen, abschneiden geht ja immer. Das F-Loch (für 11 und 13) liegt bei ca. 1/3 der Gesamtlänge, vom Schallstück aus gemessen.Auch hier sind wieder die Mensurverhältnisse zu berücksichtigen. Lochdurchmesser ca. 8-10 mm. Einmal gebohrt ist es dann aber mit Versuch und Irrtum vorbei. Tesaband könnte es ggf. wieder richten. Über die Lage der Intonationslöcher müsste ich, wenn Dein Versuch mit dem F-Loch erfolgreich ist, nochmal nachdenken. Das wäre dann ein 3-Loch-Instrument. Beim 4-Loch-Instrument liegen die Intonationslöcher an ((heoretisch) gleicher Stelle, die beiden anderen Löcher aber ganz anders. Wll sagen: das 4-Loch-Instrument hat kein F-Loch, alle Löcher 1-4 liegen jedoch deutlich enger beieinander (mehr Theorie auf Wunsch).

Finde Deine Idee grandios! Das Angebot mit den Barockmundstücke gilt natürlich noch (Dimensionen siehe oben), eine Grifftabelle könnte ich Dir auch mailen. Als Material würde ich Dir einen möglichst harten Schlauch empfehlen. Viel Erfolg, bin auf Deinen Bericht gespannt.

Von Interesse wäre auch Kupferrohr (um 11mm Innenduchmesser) aus dem Baumarkt. Gibt es dort als Rollen.

Herzliche Grüsse und gutes Gelingen

Jörg
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Cavaillé
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Re: Barock- Naturtrompete, welches Equipment blast Ihr?

Beitrag von Cavaillé »

Jörg, ganz herzlichen Dank für Dein Angebot, werde wahrscheinlich auch noch darauf zurückkommen.
Damit ich mich hier ein bisschen rehabilitieren kann:
Hatte kürzlich ein sehr nettes Telefonat mit Herrn Immer, der mir anbot, mir ein Instrument bei Egger auszusuchen, was ich dann wahrscheinlich erstmal mieten werde. Dann schaun wir mal...
Werde dann weiter berichten...
Dank und Gruß, Thomas
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Re: Barock- Naturtrompete, welches Equipment blast Ihr?

Beitrag von Gebläse »

Da sehe ich keinerlei Notwendigkeit zur Rehabilitation, hab' gerade richtig Freude an diesem Gedankenaustausch.
Denke, das sollte auch so sein.
Einen Glückspilz darf sich nennen, wem Friedemann Immer ein Instrument aussucht.

Viele Grüsse, bin fast neidisch,

Jörg
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Re: Barock- Naturtrompete, welches Equipment blast Ihr?

Beitrag von Singvögelchen »

http://youtu.be/rcSteU9o1aA

Hallo Leute, um die Diskussion um Löcher oder keine Löcher etwas zu entspannen, schicke ich euch allen dieses herrliche Video.
Schaut es euch bis zum Ende an, ich finde es lohnt sich.

Jahrgang 1969, also schon als historisch einzustufen, weil vermutlich keiner der Mitwirkenden noch aktiv ist. Der Trompetensatz ist so, wie damals gespielt wurde, gnadenlos. Keine Gurke, Intonation eigentlich auch okay, der Klang anscheinend auch für damalige Ohren gewöhnungsbedürftig. Für mich kein Wunder, dass man genau zu dieser Zeit intensiv angefangen hat, sich mit Alternativen auseinanderzusetzen.
Die erste Alternative war aber erst mal Maurice Andre mit der legendären Aufnahme des Weihnachtsoratoriums...

Mein Problem: es gibt noch alte Kantoren, die genau diese Klangvorstellung im Ohr haben. Ich kann das aber in dieser Art nicht. Werden diese Aufnahmen einen Platz im Geschichtsbuch der historischen Aufnahmen finden?

bin gespannt auf eure Meinungen, euer Singvögelchen
Liebe Grüße vom Singvögelchen!


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Re: Barock- Naturtrompete, welches Equipment blast Ihr?

Beitrag von Robert Mai »

Hallo trotzdem tolle Aufnahme!
Wir dürfen die Zeit nicht vergessen alles noch in der Forschung und damals noch absolutes Highnoteregister. An der Picc ist der Pierre Tibaud. Ja seitdem hat sich viel getan. Maurice Andre hat das an diesem Instrument zur Blüte verholfen. Friedemann war der Mann der es weiter veredelt hat. Er ist der Pionier und Jean Francois Madeuf macht weiter da. Find ich super! Sehr schöner Rückblick!! Danke!
Gebläse
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Re: Barock- Naturtrompete, welches Equipment blast Ihr?

Beitrag von Gebläse »

Diese Richter-Aufnahme hat ihren Platz im Geschichtsbuch, ich denke aber, im "Geschichtsbuch der modernen Aufnahmen". Wer die Selmer 360-Pic. kennt, kann abschätzen, dass sie, wenn sie gegen einen zu grossen Chor-Orchester-Aparat gesetzt wird, entweder knallt oder nicht durchkommt. Die bläserische "Salami-Taktik" (jeder Ton wird deutlich angestossen, mit komplettem Luftstromaufbau) war damals "state of art", auch Andre hat sich erst in späterer Zeit davon getrennt.
Sehr interessant ist die Interprätation von Hermann Baumann. Er spielt seinen Hornpart schon sehr nahe an der heutigen Technik. Abgesehen davon war er ja auch der absolute Pionier auf dem Naturhorn, sehr erfolgreich schon lange vor unseren Barock- / Naturtrompetenkollegen.
Zum Thema "Geschichtsbuch der historischen Aufnahmen" folgendes (ca. 1975?):
http://www.youtube.com/watch?v=rmfRYn4L ... re=related
Müssten wohl Meinl und Lauber-Instrumente gewesen sein. Der Schritt zur bläserischen "Wäscheleine" (Spielen auf (fast) ununterbrochenem Luftstrom mit sparsamem Zungeneinsatz) ist hier schon zu erkennen. Eine CD-Aufnahme ist anscheinend nicht erhältlich.
Ein Video der Aufnahme von Schmidt-Gaden mit den runden 3-Loch-Instumenten von Meinl und Lauber ist leider nicht verfügbar. Da spielen die Trompeter (R. Bodenröder 1.) auch "Salami-Taktik".
Der derzeit nächste Schritt wäre wohl "lochlos". Und m.M.n. nicht die klangliche Annäherung der Barocktrompete an die Pic, wie leider in den neueren Aufnahmen von Koopmann zu erkennen.
Und wann kommt dann die reine Stimmung, und wie verträgt das unsere moderne Hörgewohnheit?

Es bleibt spannend!

Schönes Wochenende liebe Grüsse

Jörg
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