Nuvo jHorn

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orlando_furioso
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Nuvo jHorn

Beitrag von orlando_furioso »

Hat hier jemand so ein Teil schon ausprobiert - scheint mir eine super-Alternative für Bläserklassen (5./6. Klasse oder Grundschule)

https://www.nuvoinstrumental.com/products/jhorn/
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blechfan
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Re: Nuvo jHorn

Beitrag von blechfan »

Warum die englische Seite, wenn's auch eine deutsche gibt:
https://www.nuvo-instruments.info/instr ... jhorn.html
Nein, kannte ich bislang nicht. Kostet knapp 140 € incl. Mundstücksatz.
Blechnase
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Re: Nuvo jHorn

Beitrag von Blechnase »

Hab’s noch nie live gesehen, aber es gibt Videos wo die Spieler ganz schön mit der Intonation kämpfen. Ich hab’s mir mal als Fun Instrument für den Weihnachtsmarkt überlegt, mich dann aber doch dagegen entschieden.
Amateur an Trompete, Kornett, Flügelhorn und manchmal Basstrompete :D
Trumpetzky
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Re: Nuvo jHorn

Beitrag von Trumpetzky »

Die Flötenvon NUVO haben wir in Verwendung,und die finde ich soweit ganz in Ordnung.
Das jHorn ist mir auch schon in den Warenkorb gehüpft, aber dann doch wieder raus gefallen :)
Ich hab mich noch nicht drüber getraut, das Ding zu bestellen, aber vielleicht riskier ichs mal.

Wo ich mir sicher bin: die Mundstückaufsätze werden unbrauchbar sein. Evtl. führt ein "normales" Mundstück mit Adapter-Hülse zu besseren Ergebnissen.

Aber mal schauen,wer den ersten Erfahrungsbericht bereitstellen kann :)
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orlando_furioso
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Re: Nuvo jHorn

Beitrag von orlando_furioso »

Heute habe ich mit meiner Familie eine kleine Fahrt durch den Harz gemacht und die Route so gelegt, dass wir eine kleine Pause bei Musik Funke in Osterrode einlegen konnten, die laut Internetseite von Nuvo Vertriebspartner des Nuvo jHorns sind. Ich konnte es also in aller Ruhe mal anspielen.

Zunächst die Äußerlichkeiten:
  • Das Case ist SUPER! Es besteht aus dickem, zähem und gummiartigem Kunstoff und ist komplett gefüttert. Es ist ungefähr so groß wie eine Gepackträgertasche fürs Fahrrad. Durch die verschiedenen Ösen kann ich mir gut vorstellen, dass ein Schüler das Instrument genau so tranportieren wird.
  • Das Instrument wiegt ca. 700gramm und das Case vielleicht noch einmal so viel.
  • Abgesehen von Schallbecher, Mundrohr und den Ventilzügen besteht das Instrument praktisch aus zwei Kunstoff-Halbschalen mit darin eingelassenen Rohrhälften. Die werden dann einfach zusammengeklebt (oder mittels Hitze geschweißt.
  • Es sind TARV (Top Action Rotary Valves) verbaut. Nach dem Öffnen einer Klappe sind sie zugänglich und können mit einem Schraubenzieher in wenigen Handgriffen komplett zerlegt werden. Sie haben extrem geklappert, aber das Instrument war auch neu und unbenutzt. Ich denke wenn man sie ölt laufen sie ruhiger. Die Umlenkmechanik hat sauber gearbeitet, nicht gehakt und war auch nicht schwammig.
  • Die Bauweise ist einzigartig! Sehr handlich und ohne Verrenkungen zu spielen. Die Ergonomie wird durch das niedrige Gewicht unterstützt
  • Das jHorn intoniert eine Oktave tiefer als die Trompete, also im Bereich der Tenorhörner, Baritone resp. Euphonien.
  • Es liegen Stimmzüge bei für B und C-Stimmung bei
  • Dem Instrument liegt ein Mundstückkorpus aus Plastik bei mit drei Aufsätzen aus gummiartigem Kunstoff, die auf den Korpus gesteckt werden. Die Mensur entspricht ungefähr der Trompete. Der Durchmesser der Mundstückaufsätze ist identisch und entspricht dem eines Althorn-Mundstückes (also zwischen Trompete und Tenorhorn). Das verspricht easy-playing! Die Gummiaufsätze sind unterschiedlich tief und haben eine unterschiedliche Bohrung. Aufsatz 1 hat einen flachen Kessel und eine kleine Bohrung, Aufsatz 2 einen tiefen Kessel mit großer Bohrung, Aufsatz 3 ist trichterförmig mit großer Bohrung.
  • Und es sieht einfach so mega-cool aus ...
  • Der VK liegt zwischen 120€ und 140€ - ideal für Anfänger oder auch für Musiker für Fasching oder einen Bühnengag ...
Hinsichtlich der rein äusserlichen Werte bin ich also restlos begeistert von dem Ding. Für Anfänger in der Bläserklasse, ja sogar in der Grundschule eigentlich total geeignet und preisgünstig in der Anschaffung. Durch die C-Stimmung können die Kinder auch einfacher in Orchestern mitspielen, die Streicher besetzt haben. Das Althorn-Mundstück ist ja sowieso ein Träumchen - da bekommt jeder einen Ton raus ...

Aber dann kam der Praxistest:
  • Ich fand nur das mittlere Mundstück spielbar. Das trichterförmige Mundstück ist nur für die tiefe Lage gut, hier ist dem Instrument aber kein Ton mehr zu entlocken. Das flache Mundstück lässt nur hohe Töne zu, dazu braucht es aber schon reichlich Erfahrung und Ansatz als Hoch- und Tiefblechbläser. Für einen Schüler ist das nix.
  • Wie bei vielen Kunstoffinstrumenten ist das Slotting ziemlich grauenhaft, die Intonation ist unter aller S... – aber immerhin kann man die Töne über eine Sekunde nach oben und unten biegen ...
  • Leider kommt trotz aller Mühen aus dem Instrument nix raus. Es spielt sich fast wie eine Wuwuzeela - egal wieviel man reinbläst - es kommt nur ein ziemlich leises und näseliges tuuut raus. Ein Schüler kann also nie wirklich eine Tonkontrolle über das Gehör erlernen. Geschweige denn das es für ein Orchester geeignet ist.
Resümee:
Toller Ansatz! Aber leider einen Bananenprodukt (reift beim Kunden).
Ich rate den Kollegen: lasst die Finger weg - das lohnt nicht
Ich rate dem Hersteller: investiert noch ein bisschen in die Entwicklung - der Ansatz ist klasse. Das kann was werden ...

(P.S.: ich könnte mir vorstellen, dass man mit einem richtigen Althornmundstück deutlich bessere Ergebnisse erzielen kann. Vielleicht sollte der Hersteller einfach ein optimiertes solches in Plastik beilegen, anstatt der Gummidinger)
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silberzwiebel
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Re: Nuvo jHorn

Beitrag von silberzwiebel »

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