Reversed leadpipe

Welches sind die besten ?

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ttrumpett
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Reversed leadpipe

Beitrag von ttrumpett »

Hallo liebe Trompetergemeinde..
Mich würde mal interessieren welche Erfahrungen die einzelnen mit "reversed leadpipe" gemacht haben!
Kann man allgemein sagen, dass diese Bauweise eine leichtere Ansprache fördert?
Welche Attribute werden (von Euch) dieser Bauweise zugesprochen?
Die Hersteller schreiben ja immer viel aber das sind m.E. Marketingsprüche genauso wie das, was über die
"nach Innen gebogenen Ventilfedern"
der YTR6335RC geschrieben wurde.
Trumpetzky
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Re: Reversed leadpipe

Beitrag von Trumpetzky »

Was eine reversed Leadpipe bringt, bzw. wie sie sich auswirkt, ist immer vom Gesamtkonzept abhängig. Eine RL mit einem "eckigen" Stimmbogen wird sich ander spielen wie ein normales Mundrohr mit rundem Stimmbogen und vice versa oder, oder, oder......
Viell. hat eine RL etwas mehr "Masse", wodurch sie besser zentrieren könnte, oder auch nicht ;)


Ich würd eine RL nicht zum Hauptentscheidungskriterium machen. Wenn sowas verbaut ist, und das Instrument passt zu einem, dann ist das halt so, und wenn nicht, dann halt nicht.
ttrumpett
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Re: Reversed leadpipe

Beitrag von ttrumpett »

Die Frage entstand aus meinem persönlichen Spielgefühl mit RL.
Ich besitze eine Yamaha 6330B, eine YTR3335 und hab kürzlich getestet ne YTR 8335RGS...alle empfinde ich als angenehm leicht zu spielen!
Ne YTR 6335HG , die ich kürzlich in Händen hatte, fand ich gut aber etwas steifer..
ttrumpett
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Re: Reversed leadpipe

Beitrag von ttrumpett »

@Trumpetzky
Is klar , dass das Spielgefühl auch vom Stimmbogen abhängt .
Eine RL hat m. E . genausoviel Masse wie eine herkömmliche leadpipe..ist ja nur an einer anderen Stelle verlötet.
Eine schwere Tp. spielt sich anders als eine leichte, ist auch klar.
Die Frage wäre ja, wie ist der Unterschied im Spielgefühl bei 2 gleich schweren Tp., die die gleiche Form am Hauptstimmzug besitzen, also sich ansonsten nicht unterscheiden?
Die Hersteller sagen ja, die RL verlängert das Mundrohr und verbessert dadurch die Ansprache.
Kann das jemand so bestätigen?
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Wolfram
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Re: Reversed leadpipe

Beitrag von Wolfram »

ttrumpett hat geschrieben: Montag 28. September 2020, 12:52 @Trumpetzky
...
Die Hersteller sagen ja, die RL verlängert das Mundrohr und verbessert dadurch die Ansprache.
Kann das jemand so bestätigen?
Das kann ich so bestätigen, denn im ersten Drittel des Instrumentes passiert physikalisch das Meiste in Bezug auf Intonation und Ansprache.
Veränderungen in diesem Bereich (wie das Herausziehen eines Stimmzuges) verändern dieses Verhalten. Hat man dagegen ein Reversed-Leadpipe hält man die physikalischen Konstanten des Instrumentes stabiler.

Allerdings bedeutet das auch... hat man ein schlechtes Instrument (mit Reversed-Leadpipe) in den Händen, dann hat man kaum noch Möglichkeit die Ansprache und Intonation zu verbessern. Da hilft dann nur noch das Experimentieren mit anderen Mundstücken oder der Umbau des Instrumentes.
LG, Wolfram
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Re: Reversed leadpipe

Beitrag von Singvögelchen »

Kann bitte mal jemand einen Link erstellen, wo erklärt wird, was genau reversed leadpipe eigentlich sein soll?

Nie gehört...
Liebe Grüße vom Singvögelchen!


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Re: Reversed leadpipe

Beitrag von blechfan »

Aber sicher doch:
https://www.youtube.com/watch?v=qp6Xkfm4Ymw
Hoffe, die Bilder reichen aus als Erklärung, ne Russischversion hab ich leider nicht anzubieten ... :wink:
Die Luftführung soll besser sein, da es bis zur Maschine keine Innenkante gibt, die zu Luftverwirbelung führt.
("Laminare Strömung"). Beim "normalen" Stimmzug stößt ja die Luft, die vom Mundstück her kommt auf die Kante des oberen Innenzugs vom Stimmbogen.
Gruß blechfan
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Re: Reversed leadpipe

Beitrag von Singvögelchen »

Super, vielen Dank...als Drehventil-Traditionalist wieder was dazugelernt :gut:
Liebe Grüße vom Singvögelchen!


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ttrumpett
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Re: Reversed leadpipe

Beitrag von ttrumpett »

@Wolfram
Um diesen Bereich zw. Mundstück und Hauptstimmzug weiter zu optimieren wäre noch ein Receiver mit verstellbarem GAP sinnvoll ...??
ttrumpett
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Re: Reversed leadpipe

Beitrag von ttrumpett »

@Wolfram
Noch eineFrage an Dich/Instrumentenbauer!
Bei meiner 40 Jahre alten Getzen Doc Severinsen beobachte ich, dass das Mundrohr innen nicht mehr glatt ist. Also auch nach mehrmaligen Reinigen mit Bürste und Durchzugfilz sieht es da drinnen aus rauh wie Schotterweg...von aussen sieht man lediglich ein paar Pickel auf der versilberten Oberfläche.
Beim Spielen merke ich nichts aber der Mensch ist ein Gewohnheitstier, d.h. ich kann nicht mehr beurteilen, wie sich das 1980 anfühlte als ich die Tp. neu kaufte.
Wäre es ratsam ein neues Mundrohr montieren zu lassen?
Ich hätte dann aber schon genau dasselbe!
Müsste man das bei Getzen bestellen?
Ein mir bekannter Instrumentenmacher behauptet, so was kann man nachbauen!
Stimmt das?
Wie will man das innen vermessen?
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Re: Reversed leadpipe

Beitrag von Blechnase »

Hört sich nach Zinkfrass an. Meine Blessing von 1980 ist von innen im Mundrohr auch eine Mondlandschaft. Ist aber trotzdem immer noch dicht.
Amateur an Trompete, Kornett, Flügelhorn und manchmal Basstrompete :D
ttrumpett
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Re: Reversed leadpipe

Beitrag von ttrumpett »

Ja dicht ist meine Getzen auch und von aussen sieht das Mundrohr gut aus. Die ganze Trompete ist nach 40 Jahren (viel Spielen) in einem Super Zustand.
Ich meine nur, das so ne Kraterlandschaft doch sicher den Luftstrom negativ beeinflusst....?
Wenn schon das bisschen GAP hin oder her so viel ausmachen kann.
Die Strömungsverhältnisse von Mundstück bis zum Hauptstimmbogen scheinen ja mit das wichtigste an ner Trompete zu sein....
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Re: Reversed leadpipe

Beitrag von Singvögelchen »

ttrumpett hat geschrieben: Freitag 2. Oktober 2020, 14:03
Ich meine nur, das so ne Kraterlandschaft doch sicher den Luftstrom negativ beeinflusst....?
Wenn sich das für dich gut anfühlt, dann scheint dem nicht so zu sein. Stell dir einfach vor, dass du die Luftsäule im Inneren der Trompete zum Schwingen bringst, dann außerhalb zum Klingen und schon denkst du nicht mehr daran, dass da an einer glatten Wand die Luft möglichst widerstandslos durchrauscht. Ist nicht der eigentliche Zweck in dem Moment.
Es gibt ja sogar Instrumente mit Golfballoptik, "Patenthämmerung", die funktionieren hervorragend.

https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q ... bz-zEVgvRc
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Re: Reversed leadpipe

Beitrag von ttrumpett »

Das sehe ich anders, sorry..
Wenn Du ein Instrument über Jahre bläst wirst Du eine Verschlechterung eventuell gar nicht bemerken, weil Du den schleichenden Vorgang nicht bemerkst.
Wolfram schreibt ja auch, dass der Bereich von Mundstück bis Stimmbogen der wichtigste in Bezug auf Intonation und Ansprache ist.
Zur Golfballoptik...ich kann mir nicht vorstellen, dass das Mundrohr einer solcherart behandelten Trompete innen genau so verdellt ist.
Das wird doch sicher auf dem Dorn geklopft???
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Wolfram
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Re: Reversed leadpipe

Beitrag von Wolfram »

ttrumpett hat geschrieben: Mittwoch 30. September 2020, 20:24 @Wolfram
Um diesen Bereich zw. Mundstück und Hauptstimmzug weiter zu optimieren wäre noch ein Receiver mit verstellbarem GAP sinnvoll ...??
Hallo ttrumpett,
Ja, dass kann zusätzlich auch noch Vorteile bringen.
@Wolfram
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Wenn das Instrument immer regelmäßig von Innen gereinigt wurde, dann hört es sich auch für mich auch nach Zinkfraß an. Andernfalls könnte es sich um normale Ablagerung von Speichelresten handeln.
Beobachte, ob das Silber irgendwann an den Erhebungen von Aussen rote oder schwarze Punkte bekommt. Das deutet dann darauf hin, dass es sich mikroskopische Löcher bilden, die nach einigen Jahren sichtbar "offen" werden können.
Wäre es ratsam ein neues Mundrohr montieren zu lassen?
Ich hätte dann aber schon genau dasselbe!
Müsste man das bei Getzen bestellen?
Ein mir bekannter Instrumentenmacher behauptet, so was kann man nachbauen!
Stimmt das?
Wie will man das innen vermessen?
Wechsel nur, wenn du mit dem Instrument nicht mehr zurecht kommst oder im Mundrohr Löcher vorhanden sind. Und wenn der Wechsel vollzogen wird, dann immer versuchen ein originales Ersatzteil vom Hersteller zu bekommen. Nur dieses verspricht dir, dass du mit dem Instrument wieder so zurecht kommst wie vorher.

Oder du gehst zum Instrumentenbauer deines Vertrauens, der in deinem Beisein und begleitet mit deinem Blastest ein andere Mundrohr findet, mit dem du zurecht kommst und das Instrument stimmig hält. Hierbei würde ich nichts dem Zufall überlassen.
LG, Wolfram
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