B&S MBX3 Oberflächenfinish Erfahrungen

Welches sind die besten ?

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ttrumpett
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B&S MBX3 Oberflächenfinish Erfahrungen

Beitrag von ttrumpett »

Hi zusammen
Mein Freund will sich ne B&S MBX3 kaufen.
Zur Wahl stehen "Versilbert" oder "Goldlack matt"
Beides gefällt ihm sehr gut.
Die Frage ist aber ..."was ist pflegeleichter? "
Ich hätte auf Anhieb gesagt versilbert. Habe damit nur gute Erfahrungen, meine Getzen Bj.1980 sieht immer noch klasse aus, andere versilberteTrompeten, die ich gebraucht erworben habe, konnte ich mit einem Poliertuch ausnahmslos wieder in einen Zustand versetzen, dass sie nahezu neuwertig aussahen..
Die Aussage vom Händler, ist anscheinend aber, vergoldet matt sei pflegeleichter...!!
Da kein grosser Preisunterschied besteht, wird die Aussage in diesem Fall wohl eher nicht gewinnorientiert sein...
Ist "Goldlack matt" nur ein Lack, der dann nataürlich auch abblättern kann, und ich will mir nicht vorstellen, wie grässlich das dann aussieht oder werden diese Goldoberflächen galvanisch aufgebracht und dann klar überlackiert? (So dachte ich bisher)
Grundsätzlich denke ich auch, dass eine matte Oberfläche empfindlicher ist und leichte Kratzer stärker zu sehen sind. Wegpolieren mit nem Poliertuch geht ja auch nicht....
Wer hat also schon Erfahrungen gemacht mit vergoldeten oder mattvergoldeten Trompeten?
Grüsse
Peter
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BrigantiumJazz
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Re: B&S MBX3 Oberflächenfinish Erfahrungen

Beitrag von BrigantiumJazz »

Du musst unterscheiden zwischen Goldlack... das ist tatsächlich ein Lack der etwas gelblicher erscheint und vergoldet... das sind 2 verschiedene Oberflächenbehandlungen. Mit vergoldet habe ich keine Erfahrung. Lackierte Instrumente sind am Anfang pflegeleichter. Mir gefallen dann halt die abgegriffenen Stellennicht, die sich durchs halten bilden. Meine Instrumente sind versilbert oder unbeschichtet. Muss aber dazu sagen, das hängt vom Handschweiß ab, der bei jedem anders ist. Meiner ist so, dass unbeschichtet kein Problem ist, andere haben dann mit Grünspan etc. Probleme... deshalb ein sehr individuelles Thema...
-=iii=< BrigantiumJazz
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BrigantiumJazz
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Re: B&S MBX3 Oberflächenfinish Erfahrungen

Beitrag von BrigantiumJazz »

Gelöscht
-=iii=< BrigantiumJazz
ttrumpett
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Re: B&S MBX3 Oberflächenfinish Erfahrungen

Beitrag von ttrumpett »

@maxbert
Du hast doch so eine mattvergoldete in ebay-KA?
Welche Erfahrungen hast denn mit der Oberfläche gemacht?
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Maxbert
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Re: B&S MBX3 Oberflächenfinish Erfahrungen

Beitrag von Maxbert »

Ja, wesentlich einfacher zu pflegen als meine silbernen Trompeten. Silber läuft bei mir regelmäßig an und muss dann mit Hagertys-Schaum wieder auf Hochglanz gebracht werden. Die MBX muss man einfach nur ab und zu mit einem Tuch abwischen und baden - fertig.
ttrumpett
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Re: B&S MBX3 Oberflächenfinish Erfahrungen

Beitrag von ttrumpett »

Ok, Danke!
Hätt ich jetzt nicht gedacht...da ich ziemlich trockene Hände habe, habe ich mit Anlaufen von Versilberungen eigentlich null Probleme. Das mag bei Leuten mit feuchteren Händen
(ohne Dir irgendwas unterstellen zu wollen😎 )
eventuell vollkommen anders sein...
Deine MBX3 ist aber auch noch ziemlich neu, oder?
Trumpetzky
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Re: B&S MBX3 Oberflächenfinish Erfahrungen

Beitrag von Trumpetzky »

Lack ist etwas, das - stark verienfacht - auf das Metall aufgebracht- und dann per Einbrennverfahren befestigt wird. Das hat mit "Gold" per se nichts zu tun, sondern ist nur ein Farbton in der Lackierung.
Das sieht evtl. hübsch aus, hat aber mit einer galvanischen Oberflächenveredelung nichts zu tun.

Die in Europa üblichen Einbrennlacke haben eine gute Widerstandsfähigkeit gegen äußere Einflüsse, Handschweiß u.dgl. und sind häufig nicht mit dem vergleichbar, was die Amerikaner auf ihre Kannen draufspritzen (Vom China-Blech ganz zu schweigen) und halten auch die eine oder andere Delle aus, ohne gleich abzuplatzen. Wirklich "gebrochene" Lacke bei einer Schadstelle hab ich schon gesehen, aber da sah der Rest vom Instrument auch nichtmehr allzu gut aus.

Die Versilberung ist - ebenso wie die Vergoldung - ein galvanisches Verfahren, wo per Ionenaustausch zwischen Anode und Kathode Material auf die Metalloberfläche des Instrumentes aufgebracht wird. Das ist tatsächliche eine Vergütung der Oberfläche und nicht "nur" eine Beschichtung.

Silber neigt, abhängig von der Legierung (Es wird ja kein Reinsilber aufgebracht) zu Reaktionen mit der Umgebungsluft und/oder der "Körperchemie" des Bläsers. Das kann beim einen Spieler bedeuten, dass die Trompete ewig schön bleibt, und beim anderen muss sie 2x im Jahr aufgearbeitet werden, weil sie anläuft. Das ist idR eine Oxidschicht AUF der Oberfläche, die mit minimalabrasiven Methoden entfernt werdne kann. Hagerty´s Schaum wurde schon genannt und auch von Heyday´s gibts eine sehr gute Edelmetall-Reinigung.

Galvanisch vergoldet ist nochmals eine andere Kategorie, da hier eine "untersilberung", also das Aufbringen einer dünnen Versilberung erforderlich ist. Das Silber wird der Kontaktkorrosion entgegen, denn sonst würde dir das Gold schwuppdiwupp das Messing und Goldmessing wegfressen und das Neusilber würde ggf. auch nur minimal länger widerstehen.
Damit das nicht passiert, ist die "Sperrschicht" aus Silber erforderlich.

Tendenziell ist die Goldoberfläche extrem reaktionsträge. Das bedeutet, dass es kaum etwas gibt, das Gold noch verfärben oder sowas kann. Es (kenn ich von meiner Goldenen) kann Ablagerungen aus der Umgebungsluft u.dgl. geben, wird aber nie so "anlaufen" wie Silber. Beim Reinigen ist Gold allerdings weit sensibler, da nicht so "hart" legiert wird wie z.B. bei Silber.

Ob ein Instrument jetzt Matt oder Glänzend ist, hängt nicht vom galvanischen Prozess ab, sondern von der Vorbereitung der rohen Metalloberfläche. Das muss somit schon passiert sein, wenn das Instrument zum Lackierer oder Galvaniker geht.

Was ich dir aus der eigenen Erfahrung sagen kann: Matte Oberflächen sind extrem empfindlich, wenns um Reparaturen geht. Was man bei einer Hochglänzenden Oberfläche kaum sieht, bzw. gut verstecken kann, sieht man bei Matt so, wie wenn ein Scheinwerfer drauf zeigt. Wenn dann viell. der Lack "gebrochen" ist auch noch, wirds sowieso schwierig und Zeit für eine Neulackierung.
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Re: B&S MBX3 Oberflächenfinish Erfahrungen

Beitrag von ttrumpett »

Ist mir schon klar, der Unterschied zwischen Lackierung und Galvanisierung😉
Trotzdem Danke für die Erklärung.
Zum Thema Lack..wir alle kennen die älteren Bachs mit abgeblättertem Lack. Das ist wohl das eine Ende der Fahnenstange. Neue eingebrannte Lacke sind sicher viel, viel besser.
Auch wenn ich eine matt- goldlackierte extrem schön finde, glaube ich, dass eine glänzend versilberte wahrscheinlich das Instrument ist, das in ein paar Jahren besser aussieht...
Bisher hat hier niemand aus Langzeiterfahrung berichten können...
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Re: B&S MBX3 Oberflächenfinish Erfahrungen

Beitrag von ttrumpett »

@Trumpetzky
Du schreibst, die Versilberung ist eine Legierung und kein Reinsilber.
(Ich kenne das auch von Vergoldungen bei Schmuck)
Das ist ein Aspekt, der mir bisher noch gar nicht in den Sinn kam. Dann gibt es wohl auch verschiedene Legierungen die aufgalvanisiert werden und damit verschiedene Qualitäten von Versilberungen ?
(Evtl. Hersteller abhängig?)
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Re: B&S MBX3 Oberflächenfinish Erfahrungen

Beitrag von Trumpetzky »

Reinsilber ist sehr weich und kratzempfindlich. Soweit ich weiß, wird mit Nickel, Kupfer, Palladium, Rhodinium und anderen Metallen legiert, um die gewünschten Eigenschaften zu erhalten.

Beim Gold ists auch eine Legierung und kein reines Gold. Das hängt dann davon ab, welche Farbe, welche Güte, oder, oder, oder.... der Hersteller haben will oder was der Galvaniseur für sinnvoll hält, um die gewünschten Eigenschaften zu erzielen.
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Re: B&S MBX3 Oberflächenfinish Erfahrungen

Beitrag von ttrumpett »

Hatte vorgestern die Möglichkeit, beide Modelle also versilbert und Goldlack ausführlich anzutesten.
Das sind schon feine Instrumente, die gut ansprechen und mühelos zu spielen sind. Eine gute , leichtgängige Maschine haben sie auch.
Viele sagen, sowas ist Einbildung, aber für mich hatte die versilberte ganz klar etwas mehr Brillianz und etwas mehr Glanz im Klang.
Die goldene dafür etwas mehr Wärme....
Der zugehörige Umbausatz
(verschiedene heavycaps und Drücker)
verleitet einen, dauernd dran rumzuschrauben, die mittleren caps auf alle oder aufs Dritte viell. doch den ganz dicken Ventildeckel, oder doch die ganz leichten Drücker...? Oder hat sie nicht mit leichten Drückern, Deckeln und unteren Kappen doch viel leichter angesprochen...😉
Es erinnert mich etwas an Situationen, wo ich für meine E-Gitarre das neueste SuperDigitalMultieffektgerät gekauft hatte und vor lauter Ausprobieren der 10000 sound variationen gar nicht mehr zum üben und gitarre spielen kam.......... :narr:
Natürlich kann man die Trompete damit auf die verschiedensten Aufgabegebiete optimieren aber ich hantiere dann doch lieber mit 2 -3 verschiedenen Instrumenten rum.
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Re: B&S MBX3 Oberflächenfinish Erfahrungen

Beitrag von Da HoReh* »

Muss nicht immer eine Legierung sein...
Es gibt sehr wohl Instrumente, die 24 Karat vergoldet werden. Bei Schilke zB sogar von der Stange, oder bei vielen Instrumentenbauern.
Wird auch gerne bei Mundstücken gemacht um Allergien vorzubeugen... Klar ist das weicher, aber mit anlaufen sollte man bei 24 K keine Probleme haben...
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Re: B&S MBX3 Oberflächenfinish Erfahrungen

Beitrag von Blechnase »

Das mit dem Anlaufen kann ich bestätigen. Vergoldete Instrumente kann ich mir nicht leisten :mrgreen: aber ein paar Monette Mundstücke hatte ich mal gebraucht gekauft und wieder verkauft. Die sind definitiv nicht angelaufen, aber das Gold schabt am Schaft natürlich trotzdem ab und die Untersilberung kommt dann zum Vorschein. Macht ja nix. Die vergoldeten Stellen, die man an der Trompete dann oft anfasst nutzen sich natürlich auch ab.
Amateur an Trompete, Kornett, Flügelhorn und manchmal Basstrompete :D
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